Was mir beim Bau jetzt bewußt aufgefallen ist, ist daß die Faller, vaupe RS und Co.-Häuser maßstäblich doch ziemlich klein gehalten sind. Als Vorlage meines Baus hatte ich den Originalbauplan aus 1938 im Architektenmasstab 1:100. Das Modell ist jetzt im direkten masstäblichen Vergleich mit den alten Modellhäusern ziemlich groß, obwohl die Alten eigentlich im HO Masstab, also um 1:87 - 1:90 gehalten sein müßten und somit größer als mein Bau sein sollten!
Vergleichend tippe ich eher auf ca. 1: 110. Ich denke, die Verkleinerung war bewußt, um noch Platz fürs fahrende Material zu haben. Wer weiß....
Mein nächstes Projekt hab ich schon im Kopf, sobald ich mal was auf dem Papier hab, werde ich es wieder hier vorstellen, versprochen!
Gruß, Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
dank Deines Verweises gefunden, erlaube ich mir, Deinen alten Thread wieder zu beleben...
Wie andernorts "angedroht", bin ich dabei, mich ebenfalls einmal in der "Baubranche" zu betätigen. Nachdem ich mich auch dank Anregungen einiger Forumsmitglieder für einen Maßstab von ca. 1:100/1:110 entschieden habe (Häuslebau, oder H0 = 1:87 = 1:100? Da stimmt doch was nicht...), bin ich die Woche mal ans Werk gegangen und habe mit dem Bau begonnen.
Hier ein paar Bilder vom Stand der Dinge. Zuerst eine maßstäbliche Zeichnung am PC erstellt. Dann passende Fenster gesucht (was nicht ganz einfach war) und diese dann erst einmal angepasst und zugeordnet. Dann die Gebäudeteile mit Pauspapier auf 2,5 mm dicke Pappe übertragen, alles ausgeschnitten und zusammengesetzt.
Es fehlen noch einige Details und dann wird noch grundiert und eventuell etwas gespachtelt. Ich weiß noch nicht, ob ich Grießputz aufbringen soll. Das Haus war nur glatt verputzt.
das ist aber echt ein gelungener Einstieg in den "Häusle"-Selbstbau, hast du wirklich toll hinbekommen, gefällt mir gut
Der typische Bauhausstil ist perfekt getroffen. Da die Modellhäuser überwiegend dem jeweiligen Zeitgeschmack entsprechen und das Vorbild in Miniatur wiedergeben, Bauhausstil eigentlich wenig bis kaum bei 1:1 Gebäuden verwirklich wird, dürfte es keine Modelle dazu geben.
Da bin ich sehr gespannt auf den Baufortschritt.
Ob Glatt- oder Griesputz ist natürlich jetzt die Frage, bei glattem Verputz sieht man jede Unebenheit etc., das lässt sich unter Griesputz gut verstecken ...
da hast Du aber ein ambitioniertes Projekt begonnen, Hut ab! Das gezeigte Modell sieht klasse aus, das wird was. Von Griesputz würde ich Dir bei dem Gebäude abraten, der trägt zu dick auf. Wenn überhaupt würde ich Vogelsand nehmen und den vor dem Auftragen noch durch ein feines Sieb laufen lassen. Nur Streichen würde auch passen, aber dann müssen die Kanten sauber verspachtelt sein. Ich würde das aber vorher auf einem Pappstück testen, Versuch macht kluch......
Gruß Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
Tja, um den Charme alter Pappmodelle einzufangen, wäre ein grobschlächtiger Griesputz sicherlich nicht verkehrt. Ist halt die Frage, was man will: etwas, was so aussieht, als hätte es noch in den 50ern das Licht der Welt erblicht, oder doch eher was „realistisches“.
Für zweites hatte ich auch schon an feinen Quarzsand gedacht. Das wäre dann ja so was wie gesiebter Vogelsand. Allerdings ist mir nicht bekannt, ob das auch früher schon zum Einsatz kam. Man findet schon mal alte Papphäuser, die scheinen mit so einer Art Deckweiß eingeschlämmt worden zu sein. Das sieht dann eher wie Glattputz aus, wobei Gries eher Rauputz-Charakter hat. Na, mal sehen. Das Original Haus ist und war jedenfalls immer ganz glatt verputzt.
vielleicht wäre ganz ganz feiner Sand, den du anschliessend mit stark verdünnter Farbe überstreichst, wodurch die Sandkörner-Struktur weitestgehend verloren geht, und fast glatte Wandflächen ergibt, eine Möglichkeit?
im Faller Katalog von 1952 ist unter den Nummer 276 (glaube ich jedenfalls - die untere Kante ist abgeschnitten) eine Villa in ähnlichem Stil abgebildet. Dieses Haus hat garantiert den Gries- bzw Sandputz gehabt. Diese Häuser wirken, wenn man nicht gerade mit der Nasenspitze davorhockt, recht ebenmäßig. Ich denke, der Tipp von Hermann ist prima. Vielleicht kannst Du eine "Testwand" aus einem Stück Pappe erstellen und Dich dann entscheiden.
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
Ich habe schon alte Gebäude, die den Griesputz hatten, damit erfolgreich restauriert. Ich weiß nicht ob es unterschiedliche Körnungsgrade bei Gries gibt (die Körnung entspricht in etwa der von gesiebtem Sand), aber eine einigermaßen geschlossene Oberfläche kann man mit dem, den ich hier habe, nicht erzielen – will man ja auch nicht.
Meiner Meinung nach wäre nur noch Quarzsand feiner und einen Versuch wert. Dann könnte man aber auch feines Schmirgelpapier auf Wände kleben und hätte nach Farbauftrag sicherlich den gleichen Effekt.
Mittlerweile bin ich auch an einem Punkt angelangt, bei dem das Haus schon zu detailliert geworden ist, um den groben Griesputz noch als passend zu empfinden. Es wird wohl doch eher auf ein „realistischeres“ Modell hinaus laufen – mit ganz glatten Wänden.
Das von Jörg erwähnte Faller Haus aus 1952, das ähnlich aussehen soll, würde mich mal interessieren. Habe leider keinen Katalog aus der Zeit und die Nummer scheint nicht zu stimmen. B276(a,b) ist ein „Gehöft, zweiteilig“, falls die Nummer nicht vorher anderweitig vergeben war (was bei Faller ja gelegentlich vorkam). Auch die Suche im Netz brachte von Faller keine vergleichbare Villa mit Flachdach. Vielleicht war nicht bewusst, dass das Modell kein Spitzdach bekommt? Trotzdem würde mich ein Bild oder Link zu diesem Modellhaus sehr interessieren.
ich habe das Bild mal eingescannt. Ich bitte die schlechte Qualität zu entschuldigen, aber besser ging es leider nicht.
Der Katalog ist im Katalog-Archiv hinterlegt. Dieses Haus (müsste 276 sein) habe ich im Original auch noch nicht gesehen und 1953 war es bereits nicht mehr im Katalog vermerkt - es dürfte also äußerst selten sein. Schade eigentlich...
Schöne Grüße Jörg
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Mittlerweile bin ich auch an einem Punkt angelangt, bei dem das Haus schon zu detailliert geworden ist, um den groben Griesputz noch als passend zu empfinden. Es wird wohl doch eher auf ein „realistischeres“ Modell hinaus laufen – mit ganz glatten Wänden.
Vielen Dank und Grüße, Frank
Hallo Frank, das hab ich mir gedacht (s. Eintrag 29) .....
Gruß Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
danke für deinen Scan, das Modell, ein Schmuckstück, gefällt mir sehr gut Ich habe das auch noch nie in echt gesehen.
Die vielen Details dieser Villa aus den ersten Jahren der Faller-Produktion lassen Vergleiche mit den sehr realistisch wirkenden RS-Modellen aufkommen, die aber dadurch ihren Preis hatten, nur für einem kleinen Käuferkreis erschwinglich.
Möglichweiser verschwanden Faller-Modelle der Anfangszeit bald aus dem Programm da sich die Herstellung als zu aufwändig erwies und der (zu hohe) Verkaufspreis grösseren Absatzmengen entgegenstand ...
in der Tat, das kann man getrost als Haus im Baushausstil bezeichnen. Danke für das Bild! Würde sich lohnen, dass mal nachzubauen. Dafür benötigt es aber leider mehr Ansichten aller Seiten. Das Haus habe ich auch noch nie gesehen.
Ich denke, diese Art der Modelle entsprachen Anfang der 50er Jahre nicht mehr dem Zeitgeist nach "heiler Welt" und "Alpenland-Romantik". Die Zeit für "moderne", "glatte" Häuser war da vielleicht noch nicht gekommen und Absatzzahlen haben darüber entschieden, dass das Modell nur kurz im Programm war...
@Götz Ja, ich hab mich redlich bemüht, "schlicht" zu bauen - bin dann aber doch wieder der Detailverliebtheit zum Opfer gefallen. Mal sehen, was am Ende raus kommt...
So, mein erstes "Papphausprojekt" ist mittlerweile beendet und ich wollte Euch doch die Bilder des fertigen Gebäudes noch zeigen.
Zuerst ein paar "Rohbauaufnahmen" vor dem Anstrich und dann das letztendlich doch mit einem "Glattputz" versehene Haus auf einer Grundplatte. Das Original war tatsächlich auch rosa... Ob es jemals den Weg auf eine Anlage finden wird, steht in den Sternen... Auf jeden Fall war der Bau eine schöne Erfahrung und ich finde es zeigt, dass man durchaus auch mit einfachen Mitteln recht realistische Modelle bauen kann. Als nächstes vielleicht dann doch mal ein etwas gröberes "Griesputzhaus" - mal sehen.
wow, was für ein tolles Haus! Hut ab für Dein Erstlingswerk. Ich bin restlos begeistert. Der Glattputz steht den Gebäude ausgezeichnet. Könnte glatt von Flor oder RS sein
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
den Charakter eines Bauhaus-Gebäudes hast du sehr gut getroffen. Auch die handwerliche Ausführung ist m. E. gelungen. Die Farbe ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber wenn das Original so ausschaut, muss das wohl so sein. Insgesamt topp und sehr inspirierend!
Gruss Rei/CH
Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt. Aber Nichts wissen macht auch nix :-) Dampf im Sihltal: https://www.museumsbahn.ch/
Ich danke für die wohlwollenden Kommentare! Natürlich hat man als Erbauer das eine oder andere Verbesserungswürdige im Auge, aber im Großen und Ganzen bin ich recht zufrieden mit meinem Erstlingswerk. Wenn ich mehr Zeit hätte, würde ich sicherlich gleich ein neues Projekt starten, jetzt wo ich hier noch einige Quadratmeter „Finnpappen“ und dünne Holzleisten rumliegen habe. Muss aber auch mal wieder ein paar Plastikhäuschen restaurieren…
Zitat von gs800 im Beitrag #41Die Farbe ist sicher gewöhnungsbedürftig, aber wenn das Original so ausschaut, muss das wohl so sein.
Haha - ja, das musste sein. Das Gebäude steht unter Denkmalschutz und laut Zeitzeugenaussagen war es immer schon mehr oder weniger "rosa"...
Zitat von schwabenwikinger im Beitrag #44 Wie hast Du jetzt den Putz gemacht? Sieht mit dem Pinsel gestrichen aus....
Hallo Götz,
danke, danke! Ja, einfach weiße Fassadenfarbe abgetönt und dann mit einem "groben" Pinsel drei, vier Anstriche. Die leichte Putzstrucktur kam dann ganz von alleine.