@ Johannes - in #3 hast Du ein herrliches, typisches "Fallerhäuschen" stehen. Das war ein Begriff aus meinem Architekturstudium (ab 1966, Braunschweig). Von den Professoren abwertend gemeint - an der TH Braunschweig waren Mies van der Rohe und die anderen internationalen Bauhaus-Klassiker unser großes Vorbild. Und nicht schräge Kanten am Siedlungshäuschen mit wild verschweißten Balkongittern.
Wegen solcher "scheußlichen" Fallerhäuschen gab es bei uns daheim überhaupt KEINE Häuschen auf der Eisenbahn: erzieherische Maßnahme in einer Architektenfamilie. Es war alles genau so, wie es in damaligen Märklin-Schriften empfohlen war: braun gebeizte Holzplatte (ca 105 x 205 cm), mit Holzleiste als Aufkantung am Rand (gegen Absturz von Fahrzeugen). Dann wurden Löcher gebohrt, um mit Reißzwecken die Kabel ordentlich auf der Unterseite zu befestigen. Eine abstrakte Gleiswüste, damals die Normalform einer "elektrischen Eisenbahn". Übrigens baue ich meine Anlagen heute noch so - das gefällt mir einfach! Allerdings- einige hingestellte Blech- und Holzhäuschen, Fachwerk-Brücken habe ich dann doch....
Jedes Jahr wurde damals unser zweigleisige Oval mit Kehrschleife auf- und wieder abgebaut; später sogar mit Oberleitung. Wir hatte 6 Weichen und zwei DKW, erinnere ich mich. Das galt damals als große Anlage. Und im Märklin-Katalog konnte man sehen, wie teuer der Spaß war... - Deswegen durften wir Kinder auf keinen Fall "Unglück" spielen, um das wertvolle Material zu schonen.
Wir hielten uns daran. - Ergebnis: wunderschöne Sammlerstücke im Jahr 2022, aus erster Hand. - Unsere Enkelkinder dürfen heute auch nicht "Unfall" und nicht "Wettrennen" spielen". Dafür (oder für sich selbst) kaufte dann deren Vater eine Carrera-Autorennbahn, die aber bei den Kindern nicht viel Anklang findet. "Auto" ist irgendwie out, heutzutage.
Uli
ALTE MODELLBAHN: alles, was veraltet ist Spielen statt Nieten zählen.