Hallo zusammen, im Frühsommer 2022 konnte ich ein nettes altes Fleischmann-Konvolut erwerben. Die Verkäuferin löste den Haushalt eines Ferienhauses auf und erzählte, die Sachen wären von ihrem Vater, der in den frühen Sechzigern für die Kinder eine einfache Platte mit einigen Schienen und Weichen aufbaute. In dem Konvolut fand sich auch diese nette alte V200, natürlich in der alten OV:
Recht schön erhalten, wie ich finde! Früher habe ich diese etwas altbackene Lok mit ihren beweglichen Pufferbohlen belächelt. Trix machte das ähnlich, Märklin war da realitätsnäher. Egal, mittlerweile liebe ich diese alten Gussklumpen. Heute endlich habe ich sie kurz getestet und sie lief äusserst stockend. Vermutlich hatte sie jahrzehntelang keinen Strom gesehen. Also aufmachen. Das geht aber nicht an der grossen Schraube unten sondern 4 kleine Madenschrauben halten die beweglichen Drehgestelle am massiven Guss-Gehäuse. Man braucht sie nur einige Umdrehungen lösen, dann lassen sich die Drehgestelle vorsichtig herausnehmen.
Der Dreck muss weg! Also weitere Demontage
Zuerst wollte ich schon Drähte ablöten, um das Motorschild abzubauen. Das ist aber gar nicht nötig. Die Fahrwerkimmitation aus Guss lässt sich abschrauben und gibt dann den Radschleifer frei der wieder abschraubbar ist. So sehen die Kohlen aus. Wenn das die ersten sind, kann die Lok noch nicht viel gelaufen sein, oder? Die Kohlen habe ich dann am Lötkolben schön bruzzeln lassen bis es nicht mehr qualmte. Die baue ich wieder ein nach der Reinigung des Motors.
Das Getriebe sieht recht ordentlich aus. Ein paar Fusseln entfernen und es ist wieder schön leichtgängig
Hier verrät die Lok ihr Baujahr. Die Lok feierte oder feiert ihren 60zigsten dieses Jahr! Da hat sie aber auch eine kleine Auffrischung verdient.
So sieht der Anker nach der Grundreinigung mit Benzin aus und anschliessender Politur. Die Schraube habe ich nur hilfsweise zur besseren Fixierung des Ankers eingedreht.
Etwas fummelig ist die Demontage der Radschleifer am motorlosen Drehgestell. Die Reinigung war hier bitter nötig. Bei der Wiedermontage fehlte mir irgendwie die "Dritte Hand".
Jetzt läuft sie wieder richtig. Die ganz Prozedur hat länger gedauert als erwartet aber es hat Spass gemacht. Und das war meine erste alte Fleischmann V200 und ich bin noch am lernen.
viel Spaß mit der aufgepäppelten Lok!👍 Auch habe ich durch Deine Bilder erstmals die seitlichen Anschriften auf der Lok lesen können - vielen Dank!
Ich musste mich doch tatsächlich auf die Suche begeben, ob es einen Thread gibt, der diese Lok behandelt. Ich habe ihn gefunden, bin mir aber nicht sicher, ob ich diesen schon einmal betreten hatte (>hier klicken<).
Gruß Martin
Wenn Du meine Bilder anklickst, wachsen sie über sich hinaus.
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Zitat von FrankM im Beitrag #1 So sehen die Kohlen aus. Wenn das die ersten sind, kann die Lok noch nicht viel gelaufen sein, oder?
Hallo,
wie Martin schon geschrieben hat, ist die Beschriftung ja hervorragend erhalten, daher Glückwunsch zu diesem erhaltenswerten Exemplar. Die bisherige Laufleistung dürfte aber doch eher erheblich gewesen sein, was sich an der Abnutzung der Vernickelung an den Radsätzen zeigt, umso erstaunlicher, daß die Optik noch so gut ist. Weiter viel Spaß damit.
was ist denn das für ein Trick mit den "bruzzelnden Kohlen am Lötkolben" ? Die Methode ist mir neu. Was ist der Sinn bzw. unter welchen Randbedingungen? Vielleicht bei Über-Schmierung? Der Kollektor bei Deiner 1381 sah ja ziemlich schwarz aus.
Hallo Dennis, das mit dem Kohle-bruzzeln am Lötkolben habe ich mir beim Slotcar-Forum abgeguckt. Ich denke das macht Sinn, denn in den Kohlen hat Öl ja nichts zu suchen. Jedenfalls läuft der Motor jetzt prima.