Hallo,
es folgt die angekündigte Baubeschreibung des Kessels. Dieser Bauabschnitt besteht aus:
- Dem Kessel, einer mit Spanten stabilisierten Röhre, auf die im vorderen Bereich die kegelförmige Rauchkammertür aufgesetzt wird.
- Dem Stehkessel mit Stehkesselrückwand als hintere Kesselstütze
- Der schlimmen vorderen Kesselstütze
Gleich vorweg: Bei diesem Bauabschnitt bin ich an verschiedenen Stellen mittelgroßen Schwierigkeiten begegnet. Die von mir gewählte Vorgehensweise ist möglicherweise nicht immer ideal. Aus diesem Grund noch einmal der Hinweis: Dies ist keine Anleitung, sondern ein Erfahrungsbericht.
Kessel und Rauchkammertür
Damit der Kessel sauber auf den Kesselstützen aufliegen kann, habe ich die am Kessel vorgesehene Klebelasche abgeschnitten und durch eine breitere, innenliegende Klebelasche ersetzt. Die beiden Enden der Röhre wurden also stumpf verklebt. Beim Verkleben der Kesselröhre habe ich zum ersten Mal bemerkt, dass die Papierstärke beim Bau des Modells ein kritischer Punkt ist. Der originale Bogen ist einheitlich auf recht starken Karton gedruckt. Ich habe daran angelehnt ebenfalls einen recht starken Karton (280 g) gewählt, was insbesondere für Teile wie die Seitenwände des Tenders wichtig ist, die großflächig sind und eine große Stabilität benötigen. Schon beim Bau des Kessels zeigte sich nun, dass die Kartonstärke für Rundungen nicht ideal ist. Bei Teilen wie der vorderen Kesselstütze, die in mehreren Ebenen verwunden sind, zeigt sich das noch deutlicher. Möglicherweise wäre es eine Option, diese Teile auf dünneren Karton (160 g) zu drucken und größere Teile wie den Kessel von innen zur Verstärkung mit Wellpappe auszulegen.
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Den Kessel habe ich innen mit den im Bogen vorhandenen Spanten verstärkt. Wie in einem anderen Baubericht zu dieser Lokomotive vorgeschlagen, habe ich die Spanten mittig mit einer Öffnung verstehen, damit sie sich leichter positionieren lassen. Die Spanten müssen nach dem Ausschneiden verschliffen werden, bis sie locker in der Kesselröhre sitzen, damit sie sich nicht nach außen durchdrücken. Damit der Kessel auch an den Enden stabil seine runde Form behält, habe ich abweichend vom originalen Modellierbogen vier statt zwei Spanten im Kessel verbaut.
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Stehkessel
Der Stehkessel besteht aus vier Teilen: Der Stehkesselrückwand 9 d, den Seitenteilen 9 a und 9 b sowie dem vorderen Abschluss 9 c, der mit einer Rundung zu versehen ist.
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Um den Kessel sauber ausrichten zu können, habe ich ein Seitenteil mit der Stehkesselrückwand verklebt und beide Teile anschließend mit der Kesselröhre verklebt. Anschließend habe ich das zweite Seitenteil angebracht und zuletzt den vorderen Abschluss eingepasst. Der hat mich wegen der Rundung wieder einige Nerven gekostet. Gerade wenn Teile unter Spannung stehen, muss Klebelasche für Klebelasche angebracht werden. Anschließend muss genügend Trockenzeit eingeräumt werden, damit sich der Karton nicht Schicht für Schicht wieder ablöst. Leider zeigte sich auch hier wieder, dass der Karton zu stark ist, ohne sich ganz ohne Knicke in mehrere Ebenen verbiegen zu lassen.
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Vordere Kesselstütze
Es folgt die schlimme vordere Kesselstütze (10), die als schwierigstes Bauteil gilt. Hier muss der Karton auf kleinstem Raum in mehrere Ebenen verwunden werden, was zwangsläufig dazu führt, dass das ganze Bauteil enorm unter Spannung steht.
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Im Ausgangszustand bildet die Kesselstütze eine rechteckige Grundform. So zusammengesetzt habe ich sie stabil verklebt und alle Klebestellen zusätzlich mit einer dicken Schicht Weißleim verstärkt.
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Anschließend habe ich den Rat aus einem anderen Baubericht beherzigt, die Kesselstütze nicht am Lokrahmen, sondern am Kessel zu befestigen, damit eine Chance besteht, sie halbwegs passgenau zu positionieren. Es ist schon enorm, wie stark der Karton dabei unter Spannung gerät und tatsächlich hat mich dieses Bauteil ziemlich an meine Grenzen gebracht.
Zur Front hin passt der Abschluss oben und unten in etwa. Rückseitig sieht es leider nicht so gut aus. Erstens habe ich es nicht geschafft, eine saubere Rundung in den Karton zu bringen: Da ist mir leider ein ordentlicher Knick in den Karton geraten, von dem ich hoffe, dass ich ihn noch einmal ausgebügelt bekomme. Zweitens ist es mir ein Rätsel, wie es gelingen soll, die Kesselstütze im unteren Bereich so weit zu strecken, dass sie mit der vorgezeichneten Fläche auf dem Rahmen abschließt. Das Bauteil steht schon jetzt so stark unter Spannung, dass ich Angst habe, dass es zerreißt.
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Ich werde daher aus einer Kopie des Lokdaches eine Schablone mit den Maßen des weißen Aufschnitts auf dem Rahmen fertigen und damit die weiße Fläche abdecken. Dann sollte später nicht mehr auffallen, dass die Kesselstütze auf dem Rahmen nicht ganz passgenau aufsitzt.
Nach einigen Flüchen und der Erkenntnis, dass der Bogen - trotz der geringen Teilezahl - stellenweise einen ganz enormen Schwierigkeitsgrad aufweist, haben wir nun folgende Situation:
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Bevor es weitergeht, ist noch einiges an Fein- und Korrekturarbeit notwendig.
Viele Grüße
Christian