ich finde es erstaunlich, welche Preise für vergammelte (und häufig auch nicht mehr zumindest als Schiebeauto verwendbare) Modelle aus den 60ern in der Bucht aufgerufen werden. Klar, auf Flohmärkten findet man nix mehr, das ist leider vorbei. Und scheinbar gibt es Leute, die es verteufeln, so ein vergammeltes Modell anzurühren, es aufzubohren um die Federung Instand zu setzen oder es gar vom original Lack zu befreien und neu zu lackieren. Entgegen dieser Tatsache gibt es mittlerweile eine rührige Szene von Kleinherstellern, die nachproduzierte Teile vertreiben. Wir sind als Kinder zum Glück mit auf Flohmärkte genommen worden, und konnten so einige "Youngtimer" kaufen. Uns ging es darum, daß das Fahrwerk noch ok war und daß man erkennen konnte, um welches Fahrzeugmodell es sich handelt.
Ich denke, ich werde hier mal in Zukunft ein paar dieser Exponate vorstellen.
Hallo Florian Es ist eine Religionsfrage, die Du hier aufwirfst, denn zu diesem Thema gehen die Meinungen tatsächlich diametral auseinander. Die einen finden, es müsse alles original bleiben, auch wenn ein Modell total vergammelt, die Farbe nur noch punktuell vorhanden ist und Teile fehlen. Die anderen restaurieren ihre heruntergekommenen Modelle sorgfältig und ergänzen die Fehlteile durch Replikateile, die im Falle von Dinky Toys seit vielen Jahren problemlos und in riesiger Auswahl aus England bezogen werden können. Persönlich zähle ich mich zur zweiten Gruppe, denn ich bevorzuge eindeutig ein schön restauriertes Modell in der Sammlung als ein abgeblättertes und unvollständiges Wrack. Als Beispiel diese beiden Uralt-DinkyToys, die ich seit über 70 Jahren „fahre“. Man kann sich vorstellen, wie diese „Schätze“ nach langjährigem Spielbetrieb in Haus und Garten ausgesehen haben als ich sie vor rund 50 Jahren wieder aus dem Dornröschenschlaf erweckt habe. Bei der Armstrong-Siddeley-Limousine waren die Lampen abgebrochen, die Reifen fehlten, Fahrbe war fast keine mehr vorhanden und der Morris-LKW war im gleichen Zustand, wobei das ganze Kühlergitter fehlte. Mir bereiten diese restaurierten Modelle Freude und erinnern mich an den Zeitpunkt, als sie glänzend unter dem Christbaum lagen.
Eine Ruine in diesem Zustand hingegen würde ich nie auf meine Eisenbahnanlage oder in die Vitrine stellen.
Auch im richtigen Leben macht ein sorgfältig restauriertes Oldtimerfahrzeug wesentlich mehr Freude als eine gleichaltrige Rostlaube im Originalzustand. Dasselbe gilt für alte Häuser. Ich bin mir bewusst, mit meinem Statement in ein Wespennest gestochen zu haben. Aber schliesslich soll jeder auf seine Fasson glücklich werden.
die Quersumme scheint zum Glück zu zeigen, daß hier im Forum die Mehrzahl zumindest tolerant ist und in den beiden Fällen hier auch meiner Ansicht entspricht.
Ich werde berichten, momentan beschaffe ich Teilen.
Ich finde, die Mischung macht es. Wenn man solche Autos sammelt, hat man schnell eine 3-stellige Anzahl beisammen. Die Aufteilung sehe ich so: Es gibt fast tadellose Modelle, die man so lässt, wie sie sind, trotz einiger Lackabplatzer. Am anderen Ende der Skala gibt es totale Ruinen, wo Teile fehlen und mehr Metall zu sehen ist als Farbe, die kann man ohne Gewissensbisse restaurieren. Ich finde, es macht Spaß, die Teile zusammenzusuchen und sich um die Lackierung zu kümmern. Dabei kann man versuchen, den Original-Farbton zu treffen oder einfach mal eine neue Farbgebung versuchen. Zwischen den beiden Extremen gibt es Modelle mit Lackschäden, die man so lassen kann, sei es, weil man den Farbton mag und sich sicher ist, dass man den bei einer Neulackierung nicht mehr so hinbekommt, oder auch Modelle, die man als "Belegexemplare", so wie sie sind, aufheben möchte. Für die Präsentation auf der Anlage hat man dann ausreichend Auswahl zwischen den gut erhaltenen und den (hoffentlich gut) restaurierten Modellen. Viele Grüße Karl
ich sehe das so wie die anderen Schreiber und bastle auch ganz gerne an solchen Modellen herum. Einige Beispiele von mir sind ja im Forum schon zu sehen.
Zeig uns doch mal einige Deiner Aufarbeitungen.
Swiss-Tinplater die von Dir gezeigten Modelle sehen sehr gut aus.
Im Ernst. Ich finde mich bei den vorher geschrieben Beiträgen mit meiner Meinung wieder. Ich restauriere auch verschiedene Modelle. Märklin 8000er am liebsten. Dinky kommt in meiner Sammlung nicht vor. Auch hab ich schon neuere Modelle in 1:43 umlackiert oder gesupert. Das waren die Autos, die ich im richtigen Leben gefahren habe. Einige hab ich hier auch schon mal gezeigt. Ich würde mich auf jeden Fall über Bilder von restaurierten Modellen freuen.
Restauriert sind Sie aber noch nicht. Vorgänge dauern hier allgemein länger....
Mein alter Tekno Post- Käfer. Als Kind ganz stolz vom Flohmarkt mitgebracht für eine Mark. Da war er schon rd. 20 Jahre alt. Er sah damals nicht wesentlich schlechter aus, als jetzt auf dem aktuellen Bild.
Viele bemerkten irgendwann die ungewöhnlichen Interessen (damals waren Playmobil, Sikuautos und Fantasyfiguren aus Plastik der Renner und der erste "Gameboy" kam in die deutschen Läden) des "Kleinen" und brachten folgendes mit (im Bild noch immer unverändert)
Ich habe das "Zeug" jetzt dummerweise wiedergefunden und es nicht fortgeworfen.... stattdessen noch was dazu gekauft. Und paar Sachen noch bestellt. Leider ist der "Herbie" nach wie vor zwar nicht mehr unerreichbar aber weiterhin unbezahlbar für mich.
So sieht das grob zusammengesteckt aus. Mit Vitesse Rädern und Repro Stoßstangen.
IMG_6343.JPG - Bild entfernt (keine Rechte)
Erst gings nur ums schlachten für den Postkäfer. Aber jetzt sollen alle vier, einer als Ratte wohl, wieder auferstehen. Interessant, warum z.B. die federung bei manchen defekt war. Die Federstäbe waren verschoben. Damit wurde intensiv gespielt.
Das ist mal einer, der schon "fertig" ist (an andere Stelle schonmal gezeigt) Ich füge es der Vollständigkeit halber mal hier ein. Ich habe den Opel mindestens dreimal wieder abgebeizt..... bis die liebe Seele Ruhe hatte mit der Metallic Lackierung.
Zitat von Florian-L im Beitrag #10Das ist mal einer, der schon "fertig" ist (an andere Stelle schonmal gezeigt) Ich füge es der Vollständigkeit halber mal hier ein. Ich habe den Opel mindestens dreimal wieder abgebeizt..... bis die liebe Seele Ruhe hatte mit der Metallic Lackierung.
Weil die "liebevoll" verbeulten Kotflügel vom Postkäfer ohnehin kaum wieder in den original Zustand zu versetzen sind und die Radkappen vom blauen z.T. sogar durchgerostet (!) sind, gibt es diesen Hütchentausch. Der gelbe wird ein blauer Gebrauchtwagen und der blaue ein Postkäfer frisch aus der Werkstatt. So zumindest der Plan.
Mfg Florian
Folgende Mitglieder finden das Top: Verschieber und UKRUKR hat sich bedankt!
Das muß richtig lange her sein, als das gemacht wurde (ich war´s nicht)! Wie weh sowas dem Sammlerherz auch tun mag- das aufzupinseln mit den feinen Linien und den Blütenblättchen- das war richtig viel Arbeit! Fast zu schade zum Abbeizen. Der Kleine tat mir so leid, das ich ihm einen Satz Reifen gegönnt habe. Die fehlten seit jeher.
Der Hippie Käfer hat also überlebt, er musste nur sein Blaulicht spenden, das auf der Rückbank lag... . Wie man auf einem Bild erkennt, war das aufbohren der original Nieten "nur im Suff zu ertragen" ... ;-)
Volkswagen, Tekno, Dänemark; vorher- nachher Vergleich Modell im geöffneten, jedoch weitgehendem Originalzustand. Außer Achsen und Bereifung Originalteile, Nieten durch M2- Verschraubung ersetzt.
Der darf so bleiben. Vielleicht finde ich beizeiten noch die passende Farbe zum Tupfen. Und ein guter gebrauchter Scheinwerfer wird von den anderen Teknos im Laufe des Sommers ganz sicher noch "abfallen".
Reisebus der gehobenen Klasse, funktionsfähige Lenkung- selbstrückstellend, Hinterachse blattgefedert, alle Klappen zum Öffnen; Montage/ Demontage durch Kunststoffklips ursprünglich vorgesehen und erwünscht Tekno Dänemark, ca. 1971
Fazit: Restaurierung aus finanzieller Sicht in diesem Fall Unfug. Aber das weiß man ja vorher nicht genau (zum Glück). Es hat unterm Strich etwa soviel gekostet, wie ein gutes Gebrauchtmodell.
Tamiya TS 80 scheint ein matter Klarlack zu sein (würg). Mit 2 K Autoklarlack habe ich das Endergebnis versucht zu retten. Die Karosserie war vom Spielen so "zerhackt", daß ein dicker Lackauftrag aber eher zweckdienlich ist. Das Chassis lag zwei oder dreimal im Abbeizer (zwei verschiedene Sorten)- das Abbeizergebnis kann man jetzt noch sehen. Ich habe am Ende dann nur Klarlack draufgejaucht. Und dann waren keine Schräubchen mit Krampe mehr da... Naja. Immerhin ein Autochen aus meinen Kindertagen.
Ford Thunderbird, amerikanischer Sportwagen, 60er Jahre Corgi, England
Autos vielleicht schon, wenn auch eher versteckt da nicht mein eigentliches Sammelgebiet. Aber du kannst einfach wunderbar mit Farben sprich Restaurierungen umgehen. Hut ab. So wird man aber schnell zum Alleinunterhalter.
Ich möchte es einfach nicht unerwähnt lassen, daß Bilder von Anderen gerne erwünscht sind. Solange es erwünscht scheint, stelle ich gerne noch Bilder ein, alleine schon als Sicherheitskopie. Verständlich ist auch, daß viele um diese Jahreszeit anderen Beschäftigungen nachgehen. Bei mir läuft die Lackiererei auch nur nebenher, basteln ist ja eigentlich mehr was für die dunklen und kalten Monate. Mangels Hobbyraum macht lackieren bei mir aber nur bei hohen Temperaturen Sinn.