Servus zusammen,

erstmal ein frohes Neues Jahr! 😉

Und nun zu meinem Anliegen, ich habe eine gebrauchte BR 218 (218 216-0) in ozeanblau/beige mit Simplex-Kupplung erstanden, leider ohne OVP, Anleitung, usw. und gehe davon aus, dass es sich dabei um die Artikelnummer 2054 handelt. Bilder falls ich die Artikelnummer falsch identifiziert habe:

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Da diese extrem verölt war, habe ich die Lok vor der Erstinbetriebnahme komplett zerlegt und gereinigt. Allerdings muss mir beim Zusammenbau ein Fehler passiert sein, zu dem ich noch ratlos bin ... die Lok fährt in beide Richtungen so wie sie soll, allerdings leuchtet dabei das Spitzenlicht auf beiden Seiten und ich war der Ansicht, dass dieses eigentlich mit der Fahrtrichtung wechseln müsste.

Während der Tests hatte ich auch den merkwürdigen Effekt, dass die Lok ohne Gehäuse (mit dem Lichtproblem) gefahren ist, aber mit Gehäuse sofort einen Kurzschluss verursacht hat. Dies hat mich ebenfalls sehr verwundert, da das Gehäuse keine leitenden Teile enthält. Also habe ich alles noch mal zerlegt und neu zusammengebaut. Danach war das Kurzschlussproblem gelöst, aber das Licht leuchtet halt noch immer an beiden Seiten.

Hat jemand Tipps für mich, was ich falsch gemacht haben könnten bzw. wo der Kurzschluss verursacht worden sein könnte?

Danke euch schon mal!!!

Viele Grüße aus Nürnberg,
Marcus

Hallo Marcus,

fehlt bei Deiner Lok der Dieseltank unter der Lok?

Dann: Leuchten beide Lampen in beiden Fahrtrichtungen, oder beide nur in eine Fahrtrichtung, und bei der anderen bleibt alles dunkel?

Die fahrtrichtungsabhängige Beleuchtung wird durch zwei runde Selenplättchen hervorgerufen, die jeweils eine Diodenstrecke darstellen und so je nach Polarität des Trafos (also Fahrtrichtung der Lok) entweder die eine oder die andere Lampe mit Strom versorgt.

Meine Beobachtung bei der Reparatur von Loks mit defekten Selenplättchen ist nun das es vorkommen kann, das diese Plättchen kurzgeschlossen sind. Damit verlieren sie ihre Wirkung auf den elektrischen Strom, und die Lampe leuchtet immer, egal wie rum die Spannung am Trafo gepolt ist.
Unter der Lupe konnte ich dann erkennen, das die metallene Beschichtung (eine Art Metallfolie) durch einen, wie es aussieht, Stanzvorgang bei der Herstellung des Bauteils, über den Rand der Selenscheibe zum anderen Pol des Bauteils ragte und dadurch einen Kurzschluss verursachte.

Mit einem spitzen Gegenstand habe ich den Überhang wieder nach oben gebogen, und konnte so die Funktion der Selendiode wieder herstellen.

Diese Folie löst sich auch gerne mal vom Bauteil und verliert so einen Teil der Kontaktfläche zum Selenplättchen.

-Kristian

Hallo Kristian,

danke für die ausführliche Erklärung und den wertvollen Tipp. Jetzt verstehe ich zumindest wo das Problem zu liegen scheint 😉 Allerdings ist es mir nur gelungen, mit deinem Hinweis das Problem dahin gehen zu verbessern, dass es jetzt in die eine Fahrrichtung (Richtung FS 2) so funktioniert, wie es soll, aber in die andere Fahrtrichtung (FS 1) noch immer beide Enden leuchten. Optisch kann ich aber nun kein Problem mehr an den Dioden feststellen.

Übrigens, der Dieseltank fehlt nicht, hatte diesen nur noch nicht montiert, da ich ja noch auf Fehlersuche bin. Was aber leider fehlt bzw. abgebrochen ist, und dass wurmt mich tatsächlich, ist der linke Tritt am FS 1:

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Danke und Grüße aus Nürnberg,
Marcus

Hallo Marcus,

die Selenplatte einfach umdrehen, die Richtung der Stromsperre ist von der Einbaulage der Selenplatte abhängig.

Hallo Charles,

habe ich probiert, hat leider am Verhalten absolut gar nichts geändert.

Allerdings sind die Kunststoff Halter unter bzw. um da Seelenplättchen auch in einem sehr erbärmlichen Zustand ;-(

Denke ich muss wohl aufgeben, was die Beleuchtung angeht ...

Grüße aus Nürnberg,
Marcus

Ey! - Aufgeben gilt nicht!

Das Selenplättchen der defekten Seite mal mit einem Messgerät prüfen. - Ist die Diodenfunktion noch gegeben, oder ist da ein Kurzschluss?

Hast Du vielleicht in der Bastelkiste noch ein Ersatzteil einer anderen Lok? - Hersteller ist egal, alle haben diese Teile damals verbaut.

-Kristian

Servus Kristian,

das ist ein guter Punkt ... aber man sollte wissen, was man kann und was nicht 😉 bin Informatiker und nicht der Messprofi. Einfache mechanische arbeiten traue ich mir zu Diagnostik im Elektronik Bereich ist noch nicht so meins ...

Werde aber mich aber mal in die Benutzung eines Messgerätes einlesen und hoffen, dass ich dann mehr rausfinden kann.

Grüße aus Nürnberg,
Marcus

PS: Alle anderen Loks sind voll einsatzfähig 😉 denen werde ich nix klauen ...

Hallo Marcus und andere Arnoldianer,
es ist schön, gut und nützlich, wenn man das mit den Selenplättchen begriffen hat und die Sache ggf. selber wieder richten kann. Andererseits hat der spielzeugartige Lichtwechsel auch etwas Albernes an sich. Vor gut 60 Jahren war der Lichtwechsel der große Gag, nachdem Halbleiter plötzlich erschwinglich waren und Dioden ein Massenprodukt wurden. Mit sowas habe ich meinen Kindern imponiert und meiner Frau ein mitleidig-spöttisches Lächeln entlockt.
Jedoch schaltet keine Lok bei der Bahn bei jedem Richtungswechsel die Lampen um. Ich habe vor etwa 20 Jahren am Münchener Hauptbahnhof einen Tag lang den Loks zugeschaut - beim Rangieren (V 60), beim Umsetzen, bei Fahrten zum und vom Wartegleis. Nicht eine Lok hat die Lichtfarbe gewechselt. Deshalb lasse ich v.a. meine alten Loks leuchten, wie sie wollen (natürlich nicht rot in Fahrtrichtung).
Ich erinnere mich übrigens noch gut daran, als in meiner Kindheit irgend ein Bahnerer an der Endstatation eine rote Glasscheibe am Ende des Zuges herausnahm und diese am anderen Ende des Zuges wieder einschob. Das werden wir modellbahnmäßig nicht ganz hinkriegen.
Lichtwechsel also bitte entspannt betrachten - wie die echte Bahn auch.
Alles Gute zum Neuen Jahr, und viele fröhliche modellbahnerische Erkenntnisse!
Christian

Hallo Christian,
zwischen Zugfahrten auf der Strecke und Rangierfahrten gibt es schon einige Unterschiede in der Signalisierung/Beleuchtung der Fahrzeuge!

Gruß Gerd aus Dresden

Servus Christian,

keine Sorge ich bin da recht entspannt. Es ist eher mein Ehrgeiz, der mich antreibt, die originale Funktion der Lok wiederherzustellen als der originale Bahnbetrieb, arbeite ja selber bei der großen Bahn 😉

Aber wenn es dann nicht geht, dann ist es halt so ... vermutlich werde ich die Lok sowieso irgendwann digitalisieren, zum regelmässigen fahren ... dann hat es sich mit den Selensperrdioden ja eh erledigt ...

Wünsche euch allen einen entspannten Sonntag!

Grüße aus Nürnberg,
Marcus

Guten Abend Marcus,

viele der vorherigen Beiträge sind zutreffend.

Auf den Fotos ist erkennbar, dass der Oelkasten (0205-3) fehlt.
Dieses Bauteil dient zur Fixierung des Gehäuses (2054-001) mit dem Fahrrahmen (2051-030). Ein Einfluss auf die Leiterplatte (0205-005) ist gegeben.
Das Problem liegt zweifelsfrei an den Selensperrzellen (0236-76).
Allerdings gebe ich zu bedenken, dass ein Austausch aufgrund des Alters der Stromabnehmer zum Abbrechen der Rastnasen führen kann.
Aufgrund des Motors 0205-006 rate ich von einer Digitalisierung ab (Magnetfeld).

Grüße aus dem Nachbarlandkreis

Herbert