Hallo Zusammen, irgendwo im www habe ich mal ein Bild von einer alten Tankestelle gesehen und runtergeladen. Ich habe aber keine Ahnung , wer die hergestellt hat und auch noch nie in natura so eine Tanke in den Fingern gehabt. Dann bleibt nur selberbauen. Ich hab jetzt mal den "Rohbau" fertig.
Deshalb mal eine allgemeine Frage, wie ihr zu Selbstbauten steht: Frevel, Großtat, Naja, Miregal?
Schöne Grüße Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
dein "Rohbau" ist doch sehr gut gelungen... - die Dächer sind übrigens mit Toilettenpapier überzogen. Als Ersatz für die Zapfsäulen könntest du auf beschädigte Ausschlacht-Tankstellen von Wiking zurückgreifen.
@Peter: Klar, Danke, aber die Zapfsäulen liegen schon lange bereit. Schau mal meinen alias an! Wenn Du aber eine gute Grundplatte brauchen kannst, sag es mir. Ich schick Dir dann eine zu.
@arokalex: Die Sache mit dem Toilettenpapier interessiert mich. Weißt Du, wie die das damals genau gemacht haben?
Gruß Götz
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Zitat von schwabenwikingerDie Sache mit dem Toilettenpapier interessiert mich. Weißt Du, wie die das damals genau gemacht haben?
Hallo Götz,
eine exakte Antwort kann ich auch nicht geben, aber wie wäre es damit: Es ist ja naheliegend, daß das Toilelettenpapier mit (Weiß-?)Leim - Wassergemisch getränkt auf das Holz gelegt wurde und dann lackiert - so jedenfalls stelle ich mir das vor. Daher meine Idee: fertige einige kleine Probestücke an; versuche verschiedene Leim-/Wassergemische. Photodoku bitte nicht vergessen Zuvor sollte die Frage geklärt werden, welches heute erhältliche Klopapier bezüglich Materialart, Saugfähigkeit und, am wichtigsten, Oberflächentextur am ehesten dem damals in den 50ern verwendeten entspricht.
Ich bin sehr neugierig auf Deine Ergebnisse! Denn (hier die Antwort auf Deine Anfangsfrage, was von Nachbauten zu halten ist): Ich finde es sehr spannend, diese alten Bautechniken nachzuempfinden, ist ein bisschen wie experimentelle Archäologie. Für mich ist das kein Frevel, sondern eine sinnvolle Ergänzung zum Sammeln - solange niemand auf die Idee kommt, Nachbauten als Originale feil zu bieten. Aber das ist ja nicht das Ziel Deiner Arbeit, da mach ich mir keine Sorgen. Falls ich jemals nachbauen sollte, würde ich eine dem fachkundigen Sammler sofort erkenntliche Abweichung vom Original vornehmen, damit auch Andere (z.B. Erben), die mein Werk irgendwann in die Hände bekommen, nicht auf dumme Gedanken kommen.
Grüße und gutes Gelingen Ulf
P.S.: Hat vielleicht jemand noch so ein altes Klopapier aus den 50ern und kann ein Bild davon einstellen - es sollte natürlich OVP und unbespielt sein
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schwabenwikinger hat folgendes geschrieben: Die Sache mit dem Toilettenpapier interessiert mich. Weißt Du, wie die das damals genau gemacht haben?
Guten Abend, hallo schwabenwikinger,
UlfHaN hat ja schon einige Vorschläge gemacht bezüglich der Techniken wie das Klopapier aufgebracht und bearbeitet werden könnte... ich würde das ähnlich machen. Allerdings erst an Musterstücken probieren.
Ich denke auch, dass es relativ festes (hartes) Papier sein sollte... evtl. mehrere Schichten übereinander. Bei RS Gebäuden ist das Dach zum Abschluss wohl mit Klarlack (?) überstrichen worden.
Du kannst uns ja auf dem Laufenden halten und berichten.
Hallo Jungs, Danke für die Tipps. In diese Richtung hab ich auch gedacht. Jetzt schau ich mal, wo es noch so ein Papier gibt, dann wird getestet. Ich halt Euch auf dem Laufenden. Gruß Götz
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Klasse, Dein Zwischenergebnis sieht doch vielversprechend aus. Ich wünsche Dir viel Spaß beim Selbstbau. Von der Materialbearbeitung her ist so ein Hausbau vielleicht auch nicht so aufwendig wie der Modellfahrzeugbau aus Metall. Man braucht keine speziellen Maschinen ( Drehmaschine, Fräsmaschine etc.), muss keine thermischen Verbindungstechniken (Löten, Schweißen) anwenden. Das Arbeitsmaterial (Holz, Karton) ist einfach zu bekommen.
Die Idee Häuser im Stil der 50er Modellhäuser nachzubauen finde toll. Man hat ganz neue Möglichkeiten finde ich: 1. Kann man versuchen ein altes Häuschen so genau wie möglich nachzubauen, quasi streng nach Vorgabe. Das ist eine Möglichkeit ein vielleicht sehr gesuchtes und seltenes Modell ohne langes Suchen und wahrscheinlich teuere Anschaffung zu bekommen. 2. Wenn man kreativ und geschickt ist kann man ganz neue und andere Modelle kreieren, Häuser die es so nie gegeben hat.
Zur Dachthematik auch ein paar Worte: Ich behaupte das speziell das Dach von der Tankstelle nicht mit Toilettenpapier oder Ähnlichem eingedeckt ist. Ich habe mehrere Häuser (Bahnhof Musberg, Bootshaus) mit diesem Dachtyp (abgeschrägtes Vollholzmaterial) die teilweise an der Dachfläche etwas verschrammt sind, bzw. ein Dach ist sogar zerbrochen. An den Flächen ist kein zusätzliches Material zum Vorschein gekommen, was ja der Fall sein müsste wenn da noch was aufgeleimt wäre. Ich bin der Meinung das dieser Dachtyp maschinell gefräst ist. Beim Dachtyp von dem Haus 216 (geteilte Dachfläche) das Jens uns unlängst mal gezeigt hat, kann ich mir die Toilettenpapiermethode eher vorstellen. Das soll Dich aber nicht davon abhalten das Dach so einzudecken.
Zum Schluß: Ich kann mich den Anderen nur anschließen und Dich bitten uns weiterhin auf dem Laufenden zu halten.
meinen Tipp mit der Klopapier-Methode habe ich übrigens ganz offiziell mal irgendwo bei Faller gelesen... kann sein, dass es in dem Heft zum Faller-Jubiläum berichtet wurde.
ich habe die Klopapier-Sache in diesem Buch gelesen: Both G. Wagner (2000): Spielzeug- und Mdelleisenbahnen von 1890 bis heute, S. 131 - 133. Auf S. 131 ist ein schönes SW-Bild aus den 50ern mit der Überschrift: "Ein Dorf mit Modellhäusern um 1950: Griesputz und Ziegeldächer aus Toilettenpapier". Auf den nächsten 2 Seiten liest man: "Im KIBRI-Programm tauchten Häuser aus der Fertigung von Dr. Spitaler in Creglingen auf, deren Dächer realistische Ziegelmuster zeigten, wie man es bislang noch nicht gesehen hatte. Bei näherer Betrachtung staunte man - es war aufgeklebtes Toilettenpapier![.. ]Der erfindungsreiche Einsatz von Grieß und Klopapier machte unter den Modellbahnern schnell die Runde."
Wenn das so in diesem Buch steht, dürfte es auch an vielen anderen Stellen zu finden sein. Z.B. auf dieser Website über Faller: http://www.xn--gunnar-grbel-djb.de/html/...eber/ueber.html Dort liest man: "Für das Dach wählt man dünnes Sperrholz, stanzt eine Öffnung für den Kamin, beklebt das Holz mit Toilettenpapier und streicht es mit rotem Lack."
@Götz: Guter, erster Versuch. Ich bin gespannt, was am Ende sich als optimal herausstellt.
Grüße Ulf
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ohje ohje, da habe ich zu so einem Thema eine Behauptung aufgestellt. Das hätte ich mir vorher besser überlegen müssen ob ich überhaupt zu der Toilettenpapiergeschichte meinen Senf dazu gebe. Das konnte ich mir halt leider nicht verkneifen. Das hab ich jetzt davon. Jetzt versuch ich halt allen Ernstes meine Behauptung nochmals anschaulicher zu begründen. Zum Glück ist ja Faschingszeit
Also: Die Geschichte mit dem Toilettenpapier auf den Faller Dächern habe ich natürlich auch schon mal gelesen. Die Story kennt wahrscheinlich jeder der sich schon mal mit den alten Faller Modellen auseinandergesetzt hat, oder? Unter uns im Vertrauen, seither habe ich eine ganz andere Einstellung zu Toilettenpapier bzw. wenn ich die Faller Holzdächer sehe fällt mir immer sofort die Geschichte ein. Geht es Euch auch so? Wenn ja, bin ich ja beruhigt.
Aber genauso steht auch geschrieben das die Märklin-Bahn aus dieser Zeit aus Metall ist. Das ist natürlich auch eine sehr allgemeine Aussage. Wenn ich da an meinen Schienenbus aus den 50er Jahren denke muss ich die Aussage nämlich auch differenzieren. Oder habt ihr schon mal eine original Märklin 800 Schienenbus mit Metallgußgehäuse gesehen? Ich nicht. So muss man auch bei den Faller Dächer unterscheiden. Ich habe auch erst langsam gelernt das man den reißerischen Satz „Faller Dächer sind mit Toilettenpapier eingedeckt“ differenzieren muss. Der Satz prägt sich natürlich auch sehr gut ein.
Die meisten Faller Häuser aus den 50er Jahren unterscheiden sich ja an zwei Dacharten: Satteldach – zwei Dachflächen, meist verleimte Buchensperrholzplatten Walmdach (Tankstelle, Bf Musberg, Bootshaus)- vier Dachflächen trapezförmig angeschrägtes Vollholz, Kiefer oder Fichte.
Ein Satteldach aus zwei Flächen ist ja relativ einfach herzustellen, oder? Aber ein Walldach mit vier Flächen herzustellen ist relativ aufwendig. Man muss vier Flächen miteinander verbinden; d.h passgenau anfertigen und zusammen verleimen. Oder man fräst vier trapezförmige Flächen aus einem Vollholzblock, geht schneller und einfacher. Diese Herstellungsmethode hat Faller bei fast allen Walmdächern praktiziert. Wie bekommt man eine Dachstruktur auf ein Sperrholzbrett? Anschleifen, anfräsen? Da besteht Verzugsgefahr des Materials weil die Holzschicht der sehr dünnen über Kreuz verleimten Furnierhözer mechanisch zerstört wird und somit Oberflächenspannungen auftreten. Also Decklage drauf, meinetwegen auch mit Klopapier. Beim Walmdach aus Vollmaterial erübrigt sich die Decklage weil aufgrund der Materialstärke keine Verzugsgefahr besteht und somit mechanisch bearbeitet werden kann. Deshalb behaupte ich aufgrund meiner Beobachtungen an dem zerbrochen Dach von meinem Faller Modell das hier keine Decklage vorhanden ist. Die Dachstruktur wurde entweder gefräst oder vielleicht beim Trockenprozess der Dachfarbe eingeprägt. Außerdem sieht man keinen einzigen Stoß oder eine Überlappung auf den Flächen. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen das Toilettenpapier Stoss- und Überlappungsfrei in Serie verleimt wurde. Die Ausschussrate ist relativ hoch und somit die Produktion teuer. Beim Walmdach müssten fünf Stöße vorhanden sein, was aber nicht der Fall ist. Die gleichmäßig parallel zur Dachkante verlaufende Dachstruktur spricht auch dagegen das die Dachfläche aus einem Stück hergestellt wurde, dann zumindest nicht aus original Toilettenpapier. Auch bei großen Satteldachflächen (z.B. Anbau des Bf Lenggries) wage ich zu bezweifeln das die mit Toilettenpapier bedeckt wurde, da man dort auch keine Stöße erkennen kann. Wenn so große Flächen aus einem Stück bedeckt wurden dann war es wieder kein original Toilettenpapier, oder? Das sind nur von meinem technischen Verständnis entstandene Gedanken und die daraus resultierende Begründung. Ich möchte deshalb trotzdem niemand davon abhalten es praktisch auszuprobieren.
Zum Schluss muss ich doch noch Einen loswerden (es ist ja Fasching – Karneval):
Spass an Warum wird bei deutschen Ämtern doppellagiges Toilettenpapier auf den WCs verwendet?
Weil man für jeden Schei.. einen Durchschlag braucht! Spass aus
Märklin von 1859 bis 1969, Eisenbahn und Spielzeug, seit 60 Jahren Sammler von feinem deutschen Spielzeug wie Märklin, Holzhäuser der Creglinger Modellspielwarenfabrik, RS Modell, Vau-Pe, Faller, Neuffen, usw., Blechspielzeug von Schuco, Gama, Gescha, JNF, TippCo, Köhler, CKO-Kellerman, Technofix-Einfalt, usw. und der Gründer des Spielzeug Museums Stuttgart- Altstadt (Ehemalig).
kaum zurück aus Austria mit einigem Papier im Gepäck habe ich heute morgen ein paar Versuche gestartet. Leider entsprachen die Testergebnisse nicht meinen Vorstellungen. Die Struktur des Papiers wurde nach dem Auftragen des Leimwassers "unsichtbar". Am besten funktioniert es mit Handtrockenpapier aus der Toilette des Porsche-Museums, unglaublich, aber wahr!
Ich muß jetzt mal wohin, Hände waschen, in Zuffenhausen.....
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@Thal: Tolle Tankstelle, v.a. die konische Stütze zeigt, mit welchem Aufwand diese Modelle gebaut wurden. By the way: Von welchem Hersteller ist denn der Porsche?
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