Nachdem die Anlage "Südlumeerland" mittlerweile Geschichte ist (Der Lebenslauf der Anlage findet sich in einem anderen Forum), habe ich beschlossen, eine neue H0e-Anlage mit Motiven aus den Tropen zu bauen.
Warum H0e? Die Großserienprodukte von ROCO sind vorhanden. Außerdem spart die Spurweite doch etwas Platz - und das ist gut so, denn ich habe ein Platzproblem. Nachteilig bei H0e ist, dass mir das Rangieren mit den kleinen H0e-Wägelchen von ROCO wenig Freude macht.
Warum ein tropisches Motiv? Ich will das von "Südlumeerland" noch vorhandene tropische Grünzeug, wie Bambus, Palmen, Agaven, sinnvoll recyclen. Außerdem hat ein tropisches Motiv den Vorteil, dass man Nietenzählern und detailverliebten Modellbastlern erzählen kann, es wäre die etwas schlichter gehaltene Ausführung für den Export ...
Warum das FAM? Weil ich eine Eisenbahnanlage und keine Modellbahnanlage bauen will. Modellbahnen sind heute perfekt geschotterte Gleise, die bahntechnischen Anlagen realistisch nachgebildet, die Gebäude maßstäblich mit Inneneinrichtung, die Lokomotiven mit wirklichkeitsgetreuem Anfahr-/Bremsgeräusch, es gibt EDV-gesteuerte Schattenbahnhöfe und Bäume, an denen jedes einzelne Blatt der Natur entspricht...
Ganz nett. Nur dazu habe ich nicht die Geduld. Weshalb blättere ich gerne in älteren Katalogen der einschlägigen Hersteller? Nun, dort finden sich Bilder von Anlagen, die irgendwie einfacher, spielerischer und doch phantasieanregend sind. Und ich ertappe mich dabei, gedanklich einen Zug über die abgedruckten Schienenkreise zu steuern oder mit Waggons zu rangieren. Sowas will ich haben: eine einfache kleine Eisenbahnanlage, auf der man(n) seine Phantasie(n) ausleben kann - wobei die Betonung auf "klein" liegt.
Gibt es eine Anlagenidee? Ja, der Anlagenentwurf "Runde Sache in Z" von Rolf Knipper ist mein Favorit (aus "Das große Gleisplanbuch", ISBN 9783828909403). Auf dieser Fahranlage muss nicht rangiert werden, sie bietet aber trotzdem die Möglichkeit zum Umsetzen und einen Fahrtrichtungswechsel. Die runde Sache passt auch auf eine rechteckige Fläche, beim "Umspuren" auf H0e lassen sich sicher noch ein paar Zentimeter in Breite oder Tiefe einsparen und vielleicht finden ein oder zwei Abstellgleise auch noch Platz.
Problematisch bei Umsetzung des Anlagenentwurfs sehe ich eigentlich nur die Neigung von Auf- bzw. Abfahrt zur Überquerung des Gleiskreises. Die Neigung darf nicht allzu steil und zu lang sein, weil ich die kleine H0e-Feldbahn-Lok von ROCO einsetzen will. Die Modellbahnliteratur gibt 3 o/oo Neigung als vertretbar an - nur gilt die Empfehlung auch für den kleinen Feldbahn-Diesel von ROCO? Vor allem, wenn die Gleise im Bogen liegen?
Also erstmal Fahrversuche auf dem Teppich: 10 gebogene Gleisstücke (fast eine Gleiswendel) steigen auf 5 cm Höhe an, also ca. 3,5 o/oo Neigung. Ergebnis: Hängen an der Lok nur die Lorenwägelchen von ROCO (ohne Ballastgewicht), dann schafft die Lok bis zu 28 Achsen. Ohne Anlauf, ohne zu schleudern. Ein Liliput-Wagen (mit 2 Achsen) wird auch noch hinaufgezogen, aber Alles, was dann noch dazukommt, überfordert die Feldbahnlok. Da müsste ich den Zug teilen. Oder die RüKB-Dampflok von ROCO übernimmt den Dienst.
Das wäre geklärt - es kann losgehen.
Peter