irgendwie scheine ich wohl momentan eine zentrale Sammelstelle für grüne, englische Märklinloks in traurigem Zustand zu sein.
Früher hätte ich mir nie träumen lassen, so eine seltene Lok überhaupt mal zu sehen, jetzt steht hier schon die zweite. Sie ist richtiggehend ausgeschlachtet, aber insgesamt in recht gutem Zustand. Diesmal ist es auch eine, die ab Werk mit dem Märklinmotor ausgestattet war, wie man an den Schraublöchern in den Radkästen sieht. Interessanterweise hat sie einen Antrieb mit 70er Schaltung, die originalen Selenzellen sind augenscheinlich noch drin. Der Motor zuckt nicht mehr, er ist irgendwo mechanisch blockiert. Ich werde ihn demnächst mal ausbauen.
Ansonsten ist viel zu tun, Tender fehlt, Vorläufer fehlt, Puffebohle fehlt, Zylinder fehlen, Befestigung für den Vorläufer fehlt, etc...
Interessanterweise hat die Lok wohl original schwarze Räder. Ich dachte erst, sie wären grün und völlig verdreckt. Sie scheinen aber wirklich schwarz zu sein.
Ich lasse die Lok erstmal hier stehen und überlege, was ich damit jetzt mache.
Gruß,
Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Eine neue Schools class ist immer ein Grund zur Freude, Glückwunsch zur neuen Lok! Da hamstert jemand... Natürlich etwas schade, dass viel fehlt, die Zylinder sind auch noch die Variante mit den grossen Zylinderdeckeln. Trotzdem, die rennt Dir ja nicht mehr weg, also es nicht eilig und Erfahrung hast Du nach Nr. 1 auch. Ich bin gespannt, wann Du Merchant clockwork anschleppst.
Viele Grüsse, Daniel
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Mit <einem Angebot dieser Art> würde sich die Lok doch prima ergänzen. Das macht auch Hoffnung auf eine Zukunft, warum soll es solche Möglichkeiten nicht öfter geben? Sicher, dass kann auch dauern, aber früher oder später - so, oder in der Art.
Viele Grüsse, Daniel
PS: mit Federwerk ist sie trotzdem am besten, alles nur die Schuld vom Strom...
Ich habe mal angefangen, die Lok zu zerlegen, während ich die fehlenden Teile zusammensuche.
Die Lok hat wahrhaftig ein orginales 70er Fahrwerk, mit den originalen Selenzellen. Nachdem das Gestänge abgebaut war, hat es sich etwas knirschend in beiden Richtungen in Bewegung gesetzt.
Das Fahrwerk ist bereits zerlegt und wird gereinigt. Nach dem Zusammenbau werde ich Dioden einlöten, die Selenzellen bleiben aber für die Optik eingebaut.
Interessant daran ist, daß die Zellen mithilfe der türkisfarbenen Bleche "höhergelegt" wurden. Das muß so sein, da sie sonst an einem Rahmenquerblech anstehen würden und somit das Fahrwerk nicht in die Lok passen würde. Sie stehen also über dem Querblech im Kessel. Dadurch ist es ein ziemliches Gefummel, das Fahrwerk ein- und auszubauen.
Ich halte den Umbau für original... oder ich wünsche es mir zumindest. Es spricht Einiges dafür. Der Türkiston der Verlängerungsbleche entspricht der bekannten Märklingrundierung. Die Schrauben, die die Bleche am Fahrwerk befestigen, haben das Märklingewinde. Und an der Bohrung für die 66er Schaltstange ist kein einziger Kratzer (innen an der Stehkesselfront) zu sehen und der Lack in der Bohrung selbst ist auch noch vorhanden. Ob das als Beweis ausreicht? Ich weiß es nicht. Mir genügt es jedenfalls.
Gruß,
Felix
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Mit <einem Angebot dieser Art> würde sich die Lok doch prima ergänzen. Das macht auch Hoffnung auf eine Zukunft, warum soll es solche Möglichkeiten nicht öfter geben? Sicher, dass kann auch dauern, aber früher oder später - so, oder in der Art.
Viele Grüsse, Daniel
PS: mit Federwerk ist sie trotzdem am besten, alles nur die Schuld vom Strom...
Daniel, danke für den Link. Wenn ich davon gewusst hätte, hätte ich auf jeden Fall mitgesteigert! Allein für die Blaupause würde ich EINIGES geben!
Gruß,
Felix
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Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #7Ich habe mal angefangen, die Lok zu zerlegen, während ich die fehlenden Teile zusammensuche.
Ich habe mich riesig gefreut, davon zu lesen, dass es nun losgeht! Die Bilder zeigen doch ein grandioses Fahrwerk bezogen auf diese seltene Lok! Ich könnte mir gut vorstellen, dass die modifizierte Befestigung der Selenzellen original ist. Das wäre dann ein fantastisches Zeitzeugnis! Dass jemand bei einem höchstwahrscheinlich weit zurückliegenden Umbau ausgerechnet auf die Farbe der von Märklin verwendeten Grundierung zurückgreifen sollte, das wäre wohl wenig plausibel.
Schade, daß kein Tender dabei war, den zu finden dürfte etwas schwierig werden.
Bleibt wahrscheinlich nur Eigenbau.
Zitat von ElwoodJayBlues im Beitrag #7Ich halte den Umbau für original... oder ich wünsche es mir zumindest. Es spricht Einiges dafür.
Also mir persönlich ist keine 70er Maschine bekannt, was natürlich nicht zwangsweise heißt, daß es sowas nicht gegeben hat.
Die englischen Beschreibungen sprechen ebenfalls nur von Uhrwerk, 66er und Bassett-Gleichspannung.
Könnte es vielleicht sein, daß dies Bleche zum Höherlegen der Selenscheiben aus Märklin Baukastenmaterial stammen. Der Farbe nach käme das nämlich hin.
Ist aber auch eigentlich egal. Ist und bleibt eine wunderschöne Lokomotive.
Viel Freude damit und einen schönen Gruß aus dem Saarland.
Also, die Verlängerung stammt wohl nicht aus dem Metallbaukasten. Die Bohrungen sind zu klein und das Stichmaß stimmt nicht. Ich hab allerdings auch keine Vergleichsmöglichkeit.
Momentan besteht noch begründete Hoffnung auf einen Tender. Allerdings möchte ich mir auch gern einen bauen. Ich warte mal noch ab. Hauptproblem sind derzeit die fehlenden Zylinder.
Originale Räder für den Vorläufer sind schon unterwegs.
Da ich ja bereits eine betriebsfähige Lok habe, habe ich keine Eile mit dem Herrichten.
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na, wie könnte ein von Märklin gebauter 20 V Gleichstrommotor mit Fernschaltung aussehen, wie Schiffmann ihn in seinem Sammlerkatalog für die 910/0/A. aufführt? (Band 1/B 2012, S. 602)
Welches Datum steht auf den Zellen?
Märklin hob 1937 die Preisbindung seines eigenen Programmes "englische Spezialitäten" in Spur 0 auf und lies es auslaufen.
Dann müsste der "remote controller", der laut dem Angebot von Bassett- Lowke jeder Lok beiligt, ja der bekannte Polwender von Märklin sein. Dann müsste ja auch ein solches Teil mit dem Stempel "Foreign" auftauchen.
Die Selenzellen haben leider sehr viel Flugrost. Ich werde sie demnächst zerlegen und vorsichtig versuchen, die Stempel zu entziffern.
Ich werde berichten
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1) gem. Beitrag #7 ist die Durchführung für eine mögliche 66er Schaltstange offensichtlich ungenutzt. Damit muss die Lok bereits werksseitig einen Motor mit Selenscheiben gehabt haben. Und wie du ebenfalls in #7 geschrieben hattest, mussten die Selenscheiben aus Platzgründen höher gelegt werden. Das muss also auch schon bei dem werksseitigen Motor so gewesen sein.
2) Insbes. nach dem 2. Bild in Beitrag #1 zu urteilen, passen Motor und Lokgehäuse von der Verschraubung her sehr gut zusammen. Wenn es nicht mehr der Originalmotor wäre, würde das meistens entweder nicht mehr so gut zusammen passen oder es gäbe irgendwelche Zweitbohrungen.
Es spricht also einiges dafür, dass es sich nach wie vor um den originalen Motor handelt. Wahrscheinlich waren die originalen Selenscheiben irgendwann nicht mehr brauchbar und wurden in den 50er Jahren sehr professionell ausgetauscht. - Auch die neuen Selenscheiben scheinen von Märklin zu sein!
Die verbauten Selenzellen stimmen in Durchmesser, Stärke und Schriftart des Stempels mit den Märklin Vorkriegszellen, die ich hier habe, überein.
Ich kann keine Anzeichen sehen, daß da mal ein andere Motor eingebaut war, ich werde mir das Ganze aber nochmal sehr genau ansehen.
Im Grunde genommen ist es ja eigentlich auch vollkommen egal.
Es ist eine schöne Lok mit einem guten Motor... was will ich mehr? Die Motorteile sind inzwischen gereinigt und die Zahnräder sind so gut wie unbenutzt, ebenso der Kollektor. Ich erwarte, daß der Motor nach der Montage hervorragend läuft.
Ich wurde gestern dankenswerterweise mit Googlebildern von Merchant Taylors mit schwarzen Rädern versorgt.
Ich denke, das bleibt so... ich würde mich schon scheuen, die originalen Räder grün zu übermalen. Von einer anderen Lok können sie eigentlich nicht stammen, denn ich wüsste keine andere Lok, die 38mm Räder mit dem fest verschraubten Kurbelzapfen hat.
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- Robert Redford -
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auch die Dir ja nicht unbekannte GNL 66/12920 wird von Schiffmann mit schwarzen Rädern gezeigt, während das bei Märklin noch vorhandene Exemplar rote Räder hat.
damit hast Du natürlich vollkommen Recht! Aber bei der GNL ist es ja auch so, daß die Vorbildlok schwarze Räder hatte.
Die Dame aus Britannien hat aber (zumindest in dieser Lackierung) grüne Räder.
Egal, ich werde die schwarzen Räder gewiss nicht übermalen, zumal ich inzwischen einen Satz von vier orignalen schwarzen Vorlaufrädern aufgetrieben habe.
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der Antrieb ist mittlerweile fertig und läuft, wie erhofft, mit den originalen Zahnrädern wunderbar weich und leise.
Da sich in Bezug auf den Tender positive und negative Nachrichten abwechseln, habe ich beschlossen, auf jeden Fall einen Tender zu bauen. Ich möchte der zweiten lok auch gern einen anderen Namen und eine andere Nummer geben und würde natürlich einen originalen Tender nicht umlackieren.
Also habe ich heute mal ein paar Stunden in der Werkstatt verbracht:
Bis auf die jeweils oberen Treppenstufen und eine Blende unter dem Bodenblech ist das Tenderfahrwerk fertig.
Der Rest folgt bald.
Gruß,
Felix
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Seitenwände und Rückwand sind angeheftet. Nun muß ich noch die korrekte Neigung der oben abgewinkelten Seitenwände "einstellen". Dann wird als nächstes das Blech im Tenderkasten eingesetzt. Das hat eine etwas eigene Form, da es hinten den Wasserkasten nach oben abschließt und vorne dran die schräge Kohlenrutsche bildet.
Dank eines sehr netten Kollegen konnte ich jetzt auch probeweise Räder im richtigen Durchmesser (24mm) einsetzen und von diesen einen kleinen Vorrat bestellen. Die sind aber noch nicht da, deswegen steht der Tender momentan nur auf zwei Achsen.
Gruß,
Felix
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Der komplette Tender ist aus 0,6 und 0,7mm Blech gebaut! Ich dachte zuerst, der hätte noch ein zusätzliches Bleigewicht... ist aber alles original. Der Tender wiegt 470 Gramm!
@Blechnullo Könntest Du Deinen Tender mal spaßeshalber auf die Waage stellen, bitte?
Gruß,
Felix
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- Robert Redford -
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