Guten Abend,
was soll man so machen, wenn nicht viel anderes geht. Bei unserer kleinen Elektrischen in Gotha fahren die Linienwagen mit verschlossener erster Tür, Flatterband zum Absperren, damit die Fahrer nichts abbekommen. Den Fantag haben wir abgesagt, viele bestellte Sonderfahrten werden folgen. Das wird Löcher reißen. In der Hoffnung, dass es Mittel und Wege geben wird, werden wir auch das überstehen. Mal sehen, wie die Welt danach aussieht, man kann spekulieren, aber das möchte ich an dieser Stelle nicht.
Dann mache ich den Diascanner an und grabe mal was aus.
An einem Wochenende im Oktober 1994 waren auf der Fränkischen Museumsbahn nach Behringersmühle Großkampftage. Früh um 6.07 Uhr mit einem von einer E10 bespannten Interregio in Stuttgart gestartet, gings nach Nürnberg. Dort umgestiegen in einen Nahverkehrszug wurde Forchheim (Mittelfranken) erreicht. Dort war schon der erste besondere Zug zusammen gestellt.
Zwei VT135 verschiedener Bauarten und zwei Beiwagen bildeten den Zug, der noch mit zwei V36 bespannt wurde. Warum die Triebwagen kalt blieben, sagte keiner...
Hier der auch als Modell sehr bekannte VT135 069, einst gebaut in Bautzen:
Am anderen Ende ein Kollege, erstanden in Werdau:
2x V36 kommen ran.
In Ebermannstadt angekommen, waren soviele Menschen unterwegs, dass ich gleich in den bereitstehenden Dampfzug umstieg. In Muggendorf entstand beim Kreuzungshalt die Aufnahme mit der Gastlok aus Darmstadt-Kranichstein. Die Lok war aus der Türkei zurückgeholt und aufgearbeitet worden.
In Behringersmühle war für die Rückfahrt des Zuges dieser "kleine Hupfer" bereitgestellt und bespannte den Zug:
Die Zuglok des eingefahrenen Zuges war die ELNA Lok. Diese Lok interessierte mich sehr, denn die älteren Lokführer des Bw Görlitz erzählten stets begeistert von diesen Loks auf der Steilrampe zwischen Arnsdorf-Hilbersdorf und Königshain-Hochstein. Um 1970 war es dann dort erledigt für die Loks, ebenso für den Abschnitt, den ich dann nur noch abwandern konnte. 1993 war ja eh Schluß gewesen auf der "Kreisbahn". Ich freute mich sehr, diese Maschine kennenzulernen. Ein wenig träumte man, dass vielleicht die Kreisbahn erhalten bleibt und diese Lok mal zu Besuch kommt. Aber die Museumsbahnkräfte konzentrierten sich in der Oberlausitz in Löbau, dem ältesten Lokschuppen Deutschlands und den Bimmelbahnen in Zittau und Weißwasser. Selber was in die Hand nehmen? Dazu war ich zu jung, erst drei Jahre später stieß ich "zur aktiven Szene"...
Ich denke, ich bin dann einige Stationen talwärts noch mitgefahren und war dann zur Ausfahrt vorgerannt:
Bei der weiteren Wanderung kam mir dieser Zug entgegen:
Dann kam wieder die ELNA talwärts:
Entgegen kam die G8 mit einem Zug nach Behringersmühle:
Wieder in Muggendorf traf ich die G8:
Kreuzung - die Kleine mühte sich was ab mit dem schweren Zug!
Ich bin dann mit dem von der G8 gezogenen Zug mitgefahren. Auf der Hinfahrt waren mir die Fotostandpunkte um die Burg Neideck aufgefallen.
Die Örtlichkeiten der beiden folgenden Bilder kann ich nicht genau zuordnen.
In Ebermannstadt angekommen, hatten sich die Massen verlaufen, so dass man von den ausgestellten Fahrzeugen Bilder machen konnte:
Der "schwarze Hupfer":
Eine interessante Akkulok - ohne viel Phantasie kann man die aus einer E69 in Modell annähernd nachgestalten...
Ein Highlight war die E63 02, die einem Privatmann gehörte. Diese war auf dem kleinen Dienstweg bei den Fahrt der Köf nach Forchheim zum Tanken mitgenommen worden. Die V60, die die Übergabe von Forchheim nach Ebermannstadt brachte, hatte dann die E63 mit hoch genommen. Die Lok war eigentlich betriebsfähig. Im G-Wagen war ein Elektroagregat drin, was Strom zum Fahren lieferte. Der Hauptluftbehälter musste immer durch eine andere Lok von Zeit zu Zeit nachgefüllt werden, da der Strom für den Kompressor nicht reichte. Die Lok war für Führerstandmitfahrten eingeteilt. Ich kam mit dem Eigentümer ins Quatschen. Als frischgebackene Kleinlokbediener durfte ich auch ein paar Mal fahren. Er sagte irgendwann, ich muss mal "um die Ecke", übernimm Du mal die nächsten Runden. Er musste ein tiefes Vertrauen in mich gefunden haben. Das war eine Ehre! Ich werde es nie vergessen!
Eine schöne V36:
Inzwischen hatte sich der kleine schwarze Hupfer bereitgemacht.
Die ELNA brachte den nächsten Zug von Behringersmühle.
Das Triebwagengespann wurde nun mit Dampf bespannt:
ELNA ganz groß:
Nochmal die Akkulok:
"Meine" E63 im Abendlicht...
Zwei V36 bergwärts unterwegs:
Die G8 beim Restaurieren:
Die nicht sooo schöne V36:
Ein einfahrender Umbauwagenzug mit V36 in Ebermannstadt:
Auf Rangierfahrt:
Mit dem Zug mit G8 als Zuglok und einer V36 als Vorspanne ging es dann zurück nach Forchheim, da war es schon zu dunkel, um Bilder zu machen. Wieder eine E41 fuhr nach Nürnberg und eine 111 brachte mich nach Stuttgart, wobei ich zwischen Nürnberg und Aalen eine sehr nette Bekanntschaft machte, die sich aber nie mehr meldete. Entweder Zettel verschmissen oder war ich zu eingedampft und mit etwas schwarzen Fingern vom Tage... Heute egal, meine Ehefrau hat da größtes Verständnis.
Voriges Jahr besuchte wir nochmals diese Bahn. Sie ist in einem sehr guten Zustand. Die Truppe dort kann es - hoffentlich geht es bald gut weiter!