Hallo Thomas,
Dass Du das Dir nicht vorstellen kannst, dafür habe ich Verständnis, weil wer kann sich sowas vorstellen? Ich damals noch viel weniger!... aber aufgeben wollte ich auch nicht.
Es ist kaum als Problemstellung zu definieren, es ist mit aller grösster Wahrscheinlichkeit Teil der Konstruktion! Welche mich kurzzeitig halb zum Verzweifeln brachte, im Sinne von ich finde den Fehler nicht. Es war denn auch etwas verzwickt: Zuerst war eine kantige Kohle, es war eine falsche (von einem früheren Vorbesitzer selber gemachte?), ganz sicher nicht von Märklin stammend, in der Hülse verklemmt und berührte knapp die Kollektorscheibe nicht, trotz der Druckfeder. Heraus wollte das Ding auch nicht, nervig. Man bekommt die Bürstenbrücke, ganz anderst als bei der Spur 0, nur mühsam weg... Des weiteren war in einem der Drahtkabel ein Bruch vorhanden, das habe ich in 40 Jahren auch kaum je erlebt. Da die umgebende Hülle noch gut war, zum Auffinden etwas mühsam. Das waren die Fehler, welche von aussen kamen. Später kommt mein eigener Fehler vom am falschen Ort oelen dazu, weil ich das Funktionsprinzip schlicht nicht verstanden habe.
Vorerst war zu tun, was an so alten Modellen völlig normal und nicht der Rede wert ist, da logisch. Es sind weder Defekte noch als Stillstandschäden: einfach etwas reinigen und die entsprechenden Motor- und Getriebelager LEICHT mit hochwertigen Oel einölen. Die Lok lief wieder ganz ganz gut. Leider sind die Lager etwas ausgeschlagen. Zu viel Oel schadet dem Modell, wenn Oel an Kohlen/Bürste, Kollektor kommt. Aber ganz ohne Oel fahren, das ist noch viel schlimmer und verursacht Lagerschäden. Wie andere vor mir vielfach erwähnten: weder nie oelen noch in Oel ertränken, sondern öfters ein wenig, das ist halt so bei alten Sachen. Dieser Satz ist hier in diesem Forum total unnötig zu erwähnen, das ist jedem bewusst. Das Dumme ist nur: nicht jeder Besitzer einer Spur I Lok ist Mitglied vom Forum...
Auch in diesem Zustand halten die Lager noch 100 Jahre, wenn man das Modell nicht wie eine DB E-151 gegen ihr Ende hin zu Grunde fährt, bis nichts mehr geht. Ich fahre mit diesem Krokodil nur zu besonderen Anlässen, oder ca 1 x pro Monat als Oldtimer Fitness-Ausfahrt, damit die guten Eigenschaften erhalten bleiben.
Mein Fehler: Irgend wann mal ist mir im Jahre 2015 aufgefallen, dass sich der Mittelteil ein wenig "eckig-ruckig" durch die Kurven bewegt. Grund war im Nachhinein: die Federschrauben welche das U-Mittelteil in Position halten, waren viel zu stark angezogen. Die beiden Schrauben dürfen weder zu lose, noch zu fest angezogen sein!! Stimmt das Drehmoment, dann braucht es dort auch gar kein Oel. Mangels Kenntnis hatte ich die Auflagen gut eingeölt und dann ging gar nichts mehr... Aber wenn man den Strom statt über die Räder, direkt an Motor und Schleifer hielt, lief sie einwandfrei. Als ich mit 2 kleinen Papierkarton versuchsweise das "U" von den beiden Fahrwerken bewusst elektrisch isolierte un dies als Fehler herauszufinden, lief die Lok NICHT! (Mit Strom via Schleifer und Räder).
Reinigt man die Auflageflächen auf denen das "U" zu liegen kommt (und mit je einer Feder extra drauf gedrückt wird) von jedwelchen Oelen Fetten Schmutz, dann läuft die Lok einwandfrei, die recht starken Federn sorgen für Kontakt Sicherheit für den Stromfluss.
Mein Öffnen der Lok ist auch schon wieder 5 Jahre her. Wo die Lok in früheren Zeiten gelagert wurde, ist mir unbekannt, oder es war ein Ruch. Ganz wenige Schrauben waren zu locker, - aber noch vorhanden. Andere Schrauben waren kaum mehr zu öffnen, ich hatte grosse Bedenken vor einem Schraubenbruch, zumal es vor mir schon jemand erfolglos versuchte zu öffnen, was man am kaum mehr benutzbaren "Schlitz" erkannte. Hatte gerade noch Glück!! Es kann durchaus um eine Art "Kaltveschweissung" über Jahrzehnte sein, und/oder jemand welcher meint: eine Modellbahn-Schraube müsse man so fest anziehen, dass sie dem Gewicht der Grand Dixence Staumauer im Wallis widerstehen müsste.
Die äusseren Gehäuse-Schrauben liegen auf dem Lack auf. Jedes auf- und zudrehen haben eine, wenn auch minime, Beanspruchung vom Lack zur Folge, es kann leicht zu Abplatzungen kommen. Daher öffne ich die Gehäuse nicht mehr, ohne dass es wirklich notwendig ist. Unabhängig jetzt vom "Forum alte Modellbahnen", ich hätte damals noch mehr Detailfotos machen sollen und konkret das Schaltschema aufzeichnen. Nun, es müssen grob geschätzt, noch an die 100 Krokodile vorhanden sein!? (konkret habe ich über die genau Anzahl keine Ahnung) meine Angaben beruhen sich nur auf Beobachtungen und Schätzungen. Die meisten noch existierenden CCS 66/12921 sind ganz still und leise diskret verborgen. Wenn die CCS Pech haben, in einem zu feuchten Keller, schon viel besser, aber langweilig in einem Tresor. Vom Forum Alte Modellbahnen werde ich rein statistisch kaum der Einzige sein?! Es will sich verständlicherweise nicht jeder als Spinner outen. Eine rein auf Vernunft betonte Person kauft und betreibt kein CCS, alles Vernünftige spricht dagegen. Ich wollte es trotzdem. Auch mich würden Erfahrungen mit dieser Lok von anderen Leuten sehr interessieren. Habe aber Verständnis, wenn andere Leute Diskretion bevorzugen. Jeder wie er mag und will.
Statt dass ich es wieder auseinander nehme: Ihr habt da bestimmt die besseren Kontakte? Gibt es vom Vorkrieg Märklin Spur I Krokodil (k)ein elektrischer Schaltplan / Bau-Schema, wie es Beispielsweise problemlos in H0 vom Krokodil 3015 oder von der RET 800 erhältlich ist? Wie eigentlich mehr oder weniger von nahezu jeder Märklin H0 Lok. So ein Plan gäbe auch eine eindeutige klare Aussage, was es mit dem U-Mittelteil als elektrischen Leiter aufsich hat.
Es wird "irgendwie" damit zu tun haben, dass das CCS 66/12921 zusätzlich zur 66-Schaltung EINEN Ein/Ausschalter hat und die beiden Antriebseinheiten nicht nur mechanisch, sondern auch elektrisch verbindet. Im Grunde sind es beim alten Märklin Spur I Krokodil 2 selbstständige Lok-Einheiten, nur optisch und mechanisch als "eine Lok" verbunden. Vorwärts/Rückwärts läuft nur über eine 66/Schaltung, der andere Motor ist sozusagen parallel ferngesteuert und einen Ein/Aus Schalter hat es einen in der Mitte. Konstruktiv wäre leichter, jede Einheit hätte, wenn schon, ihren eigenen Ein/Aus-Schalter, was im Handling sehr unpraktisch wäre. Die Konstruktion ist nicht ganz so leicht zu bewerkstelligen, wie man das im 1. Moment annehmen würde. Märklin hat sich da schon einiges einfallen lassen. Das I Tüpfli Lichtwechsel sah man halt damals als noch nicht so wichtig an. Im Gegensatz zu hochwertigen Märklin 1950-er Jahre Modelle, selbst in den 1970-er stellte Märklin dem Lichtwechsel keine hohe Priorität zu, siehe 3050 Ae 6/6, 3039 DB E-10 usw, da leuchtete alles, was irgendwie Lampen hatte.
Ich wollte einfach für mich selber 2015 das Ding nach dem Kaufe zum laufen bringen, im Originalzustand. Ich habe hinterher gesehen - leider - keine zusätzlichen Aufzeichnungen gemacht, einfach nur ein paar Fotos. Ich hatte keinerlei kommerzielle Absichten. Daher kann ich Deine berechtigte Frage leider nicht mit 100%-er Sicherheit abschliessend beantworten, ohne es wieder zu zerlegen. Nur so viel, seit meiner letzten Revision von 2015, auch schon wieder gut 5 Jahre her, läuft es nach wie vor zur vollen Zufriedenheit. Und wenn die mittleren Aufleger etwas krächzen, ja dann sollen sie halt. Ich werde vermutlich auch etwas krächzen, wenn ich mal 85 bin, vorausgesetzt, ich werde überhaupt so alt, das ist beim Tauchen und Klettern nicht garantiert.
Gruss
Hermann