Guten Tag zusammen!
Vor einiger Zeit habe ich in der Bucht relativ preiswert ein Sammelsorium aus totgeglaubten Wagen ergattert. Darunter befanden sich auch - und das war auch der wesentliche Grund für den Kauf - zwei arg mitgenommene Trix Express 20/163.
So fand ich die Wagen dann vor:
Hier stehen beide Wagen schön im Vergleich zueinander, und man erkennt schön die Brillianz der Goldlithographie des älteren Wagens. Zudem ist dieser Wagen auch fast frei von Lackschäden oder dergleichen. Lediglich das Dach macht einen unvollständigen Eindruck, und auch ein Drehgestell fehlt ganz. Ich schätze den Wagen auf eine Produktionszeit vor dem Ende des zweiten Weltkrieges, da an dem verbleibenden Drehgestell auch noch die größeren Puffer zu erkennen sind. Auch die Art des Daches lässt eindeutig nur diesen Schluß zu. Von der Schönheit der Lithographie ganz zu schweigen.
Der Andere Wagen stammt auf jeden Fall aus einer späteren Serie. Inwiefern sich dann doch die zeitliche Eingrenzung von diesem Wagen ermittelt, übersteigt momentan jedoch noch mein Wissen. Falls jemand da einen guten Rat hat, wäre ich dem sehr dankbar! Auf jeden Fall macht der Wagen schon einen vollständigeren Eindruck. Man erkennt auch schon die augenscheinlichen Unterschiede zu dem anderen Wagen, die Lithographie ist weitaus schwächer in der Intensität, und auch das Dach hat eine andere Farbgebung mit einer anderen Formcharakteristik. Zudem hat der Wagen auch größere Mängel am Lack, und bei einem Drehgestell ist etwas von dem Gussteil abgebrochen - Möglicherweise durch Zinkpest oder rohe Gewalt? -.
Dennoch die Erkenntnis bleibt: Das noch intakte Drehgestell vom Wagen aus jüngerer Produktion könnte doch sicherlich den Wagen aus der älteren Produktion wiederherstellen, und somit zumindestens einen der beiden Wagen wieder zum Leben erwecken.
Hier sieht man nochmal ganz schön die Fehlteile am Dach des älteren Wagens.
Der Zustand der Wagen von unten.
Nun zum Plan: Mindestens ein Wagen soll wieder zum Leben erweckt werden. Kaputt sind die beiden sowieso schon, also von daher kann dort, mit ruhigem Gewissen, auch etwas dran gewerkelt werden, da sich das Ergebnis ja schließlich nur verbessern kann! Wie bei der Begutachtung der Wagen erkannt, soll das intakte Drehgestell vom jüngeren Wagen an den älteren Wagen angebaut werden, um zumindestens diesen wieder zum Leben zu erwecken. Außerdem schwebt mir vor, das Dach ebendfalls auszutauschen. Da das Dach vom jüngeren Wagen allerdings auch einige Lackschäden aufweist, spiele ich auch schon mit dem Gedanken es nachträglich nochmal zu lackieren. Allerdings wohlmöglich nicht in Grau, sondern vielleicht mal in einem seltenen - aber dennoch vertretenden - Sandton. Aber vorrangig sollte erstmal die technische Instandsetzung sein. Zu guter Letzt; - Und Schande über mein Haupt! - soll der Wagen noch "märklinisiert" werden. Und bei diesem Punkt hoffe ich auch mal, dass es nicht zu allzugroßen Verwerfungen führt, denn klar ist, dass ein derartiger Umbau den Wagen zwar nicht mehr auf dem Trix-Express-System nutzbar macht, ihm dafür aber ein weiters Dasein in einer "Märklin-geprägten" Sammlung verschafft. Letztendlich hat Trix-Express wunderschöne Modelle geschaffen, die ganz klar im Sortiment von Märklin fehlen, und da können halt nur Umbauten für Abhilfe sorgen. Aber genau aus diesem Grund habe ich keine 1A-Modelle erworben, sondern welche, die ohnehin schon totgeglaubt sind. Also von daher für die Wagen: Auf ein neues Glück!
Der ältere Wagen von innen, und welch eine Überraschung, dieser hat sogar noch eine Innenbeleuchtungsgarnitur! Zudem sind die Fensterkunststoffe auch noch voll und ganz intakt.
Der jüngere Wagen von innen, und hier sieht man auch deutlich, wie verwellt die Kunststoffscheiben schon sind.
Der zerlegte ältere Wagen. Das an dem Wagen verbliebene Original-Drehgestell war, wie es sich herausstellte, auch noch verbogen und musste zwecks "Richtung" auch noch ausgebaut werden. Daneben liegt das andere, noch gute, Drehgestell des anderen Wagens.
Möglicher Weise durch Zinkpest verzogene Gussteile?
Um die Kupplungen auszutauschen, mussten die Drehgestelle ganz zerlegt werden.
Die Kupplungen von Märklin habe ich fest auf die vormalige Kupplungshalterung draufgelötet. Die Höhe der Aufhängung stimmt mit denen von Märklin-Wagen überein. Und genug Beweglichkeit ist auch gegeben, da dieser Teil direkt am Drehgestell sitzt.
Von Märklin habe ich dann noch neue Achsen besorgt, die den Maßen der Originale am nächsten kamen. Deren Laufverhalten zeigt sich auch als gut und zuverlässig.
Der fertig montierte Wagen in einem Testzug. Und da wären wir auch an dem Punkt, wo die Totgeglaubten wiederbelebt werden!
Jetzt fehlt nur noch das Dach, dem werde ich mich aber bei Zeiten mal widmen. Momentan haben leider erstmal ein paar andere Projekte Vorrang.
Ich hoffe mal, dass Ihr Spaß an der kleinen Geschichte hattet, und vielleicht inspiriert es den einen oder anderen auch dazu, totgeglaubten noch eine zweite Chance zu geben!
Beste Grüße,
Jonathan