für mein technisches Problem muß ich etwas weiter ausholen. Ich habe zum Geburtstag einen Orient Express von Lima bekommen. Dazu gab es eine schöne Dampflok, die BR 18 521 DRG auch von Lima. Was mich überraschte war wie detailliert die Lok vor allem die Gestänge sind. Im Vergleich zu anderen Schlepptenderlokomotiven von Lima einfach toll. Nun wollte ich den Zug einmal in seiner Gesamtheit mir ansehen und stellten diesen auf ein Stück Gleis. Schaut gut aus, wenn man die Entstehungszeit der Modelle berücksichtigt.
Beim Aufgleisen der Lok ist mir aufgefallen, die Lok läßt sich schieben. Gut, Tenderantrieb mein erster Gedanke. Nun sollte der nächste Schritt folgen die Wiederinbetriebnahme. Aus meiner langjährigen Erfahrung als Restaurator und Modellbauer weiß ich, eine Modellbahnlok welche lange nicht gefahren ist braucht erst einmal eine komplette Wartung.
So, keinen Tenderantrieb. Warum drehen sich die Lokräder, nächster Gedanke, Getriebe defekt, keine gute Vorraussetzung für eine betriebfähige Aufarbeitung. Befestigung des Lokgehäuses suchen, Schraube befindet sich im Schornstein. Als das Gehäuse demontiert war, hier muß man vorsichtig sein, kleine feine Rastnasen am Führerhaus. Nächste Überraschung, am Boden der Lok steht Lima im Lokgehäuses Rivarossi. Riemenantrieb wie bei der Lima BR 61001 HWZ. Der kleine Gummiriemen war verhärtet und gebrochen.
Dazu noch der unverkennbare Duft eines Mineralöles welches in einer Modellbahnlok nichts verloren hat. Der kleine Riemen läßt sich mit ein bisschen "Fummeln" wieder einsetzen. Nächstes Problem, der Motor ist schwergängig. Dieser muß ausgebaut und überholt werden. Als ich versuchte nun die Welle zum Getriebe zu drehen, fest, da bewegt sich gar nichts. Nun sah ich mir das Getriebegehäuse an. Auf diesem ist mit Hilfe einer Lupe zu lesen: "Rivarossi S-Drive". Was ist das? Im Internet suchen. Was ich da lesen konnte nicht sehr positiv. Ein Getriebe kann doch nicht so kompliziert sein.
Von oben kommt man nicht heran. Im Getriebegehäuse ist eine Gewindebohrung offen, Schmieröffnung? Eine kleine Schraube an der Getriebeseite hält eine Abdeckung. Soweit so gut. Doch die Abdeckung bekommt man nicht abgebaut. An der Abdeckung hängt die Steuerung. Also Versuch von untern an das Getriebe zu kommen. Vorsichtig die Bodenplatte ausgerastet. Nur die A Achse ist angetrieben, die Achsen B und C werden über die Kuppelstangen angetrieben. Nach dem ich die Achsen vorsichtig angehoben habe kann in das Getriebe sehen.
Ich war jetzt überrascht. Das Getriebe ist eine Art Planetengetriebe. Das gesamte Getriebefest hat sich in eine feste Masse verwandelt. Um das Getriebe zu reinigen muß die ganze Lok demontiert werden. Doch dies ist mit einigen Risiken verbunden, denn dass gesamte Fahrwerk muß demontiert werden. Quasi 1001 Möglichkeit wo etwas brechen kann. An dieser Stelle ist Schluß, zusammenbauen - Standmodell. Ohne technische Zeichnungen sehe ich im Augenblick keine Möglichkeit die Lok wieder betriebsfähig aufzuarbeiten. Dies ist eigentlich mein Ziel.
Vielleicht hat jemand eine Idee, wie man der Lok mit dem exotischen Getriebe zu einem zweiten Leben, ohne Triebtender wie im Netz beschrieben, verhelfen kann.
Vielen Dank und viele Grüße aus dem DDR Spielzeugmuseum Greiz Andreas
Das S-Drive von Rivarossi war eigentlich gut und schlecht zugleich.
Gut weil nicht selbsthemmend im Gegensatz zu einem Schneckenantrieb. Schlecht weil einfach zu leichtgängig. Stand eine Garnitur bergauf an einem rot anzeigenden Signal, rollte der ganze Zug einfach rückwärts zu Tal.
Wenn ich mich gut erinnere konnte man dieses Phänomen aber blockieren, verlor dann aber den Vorteil des leichten Laufes und Auslaufes.
dein Problem könnte man, ich würde das so machen, lösen, imdem du dir eine Lima BR 18 besorgst, wo das Fahrgestell/Motor funktionsfähig ist, Lokgehäuse muss nicht gut sein.
Darauf setzt du dein schönes Lokgehäuse - und besitzt eine fahrfähige Lok
Auf das Fahrgestell mit dem S-Drive-Antrieb kommt das andere Gehäuse, dass du bei EBay anbietest, so einfach geht das ...
Sorry für diesen pragmatischen Vorschlag, ich bin kein Bastler, der sich mit undankbaren Problemen belastet
Servus Andreas, habe auch so eine, sehr schöne RR S3/6 mit diesem S-Drive, habees bis jetzt nicht geschaft das Gehäuse zu öffen und nachzusehen, wie man den Freilauf Brücken könnte.
Gib bitte Bescheid, oder stell ein Bild ein, wie Du es geschafft hast das Ding zu öffnen. LG Fritz
dein Problem könnte man, ich würde das so machen, lösen, imdem du dir eine Lima BR 18 besorgst, wo das Fahrgestell/Motor funktionsfähig ist, Lokgehäuse muss nicht gut sein.
Darauf setzt du dein schönes Lokgehäuse - und besitzt eine fahrfähige Lok
Auf das Fahrgestell mit dem S-Drive-Antrieb kommt das andere Gehäuse, dass du bei EBay anbietest, so einfach geht das ...
Sorry für diesen pragmatischen Vorschlag, ich bin kein Bastler, der sich mit undankbaren Problemen belastet
Viel Erfolg und Grüsse
Hermann
Hallo Hermann,
vielen Dank für den Vorschlag, diese hatte ich als letzte Konsequenz schon in Erwägung gezogen. Doch wenn Du dir einmal die Vorgänger BR 18 mit der "Blechstreifensteuerung" ansieht, na ja, nicht der Weißheit letzer Schluß. Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Zitat von DOCMOY im Beitrag #4Servus Andreas, habe auch so eine, sehr schöne RR S3/6 mit diesem S-Drive, habees bis jetzt nicht geschaft das Gehäuse zu öffen und nachzusehen, wie man den Freilauf Brücken könnte.
Gib bitte Bescheid, oder stell ein Bild ein, wie Du es geschafft hast das Ding zu öffnen. LG Fritz
Hallo Fritz,
das Gehäuse abnehmen ist recht einfach. Zuerst mit einem kleinen Schraubendreher die Schraube im Schorstein lösen und heraus nehmen. Dann vorsichtig den Kessel ein kleines Stück abheben. Dann die Nasen am Füherhaus lösen. Ist wie bei einer Hruska BR91. Dann liegt das Getriebe vor dir. Mittlerweile konnte ich herausfinden, die Gewindebohrung bei meiner S3/6 ist nicht für die Schmierung, sondern da gehört eine besondere Schraube hinein. Mit dieser Schraube soll man den S-Drive feststellen können. Schau bitte einmal hier im Forum nach: "Rivarosse S 3/6 mit S-Drive, wie funktioniert der?" Da gibt es einen Teil der Anleitung.
Die Maschiene hat dieses Jahr auch den Weg in meine Vitrine gefunden. Geplant war ausser einer optischen Aufwertung auch ein zeitgemäßer Antrieb, dieses Vorhaben habe ich ganz schnell wieder in die Mottenkiste gepackt
Der Aufwand einen vernünftigen Antrieb für eine Lok. welche nur in der Vitrine steht, sprengt meinen Rahmen. Die vorderen Aufstiegsleitern sind bestellt-die original Rivarossi/Lima biester sind viel zu wuchtig.
Grüßle Horst
Hier ist es wie im wirklichen Leben : Man kennt von allem den Preis , aber von nichts den Wert! Behandle Menschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest!
Gut ist nicht gut genug, solange man es selber verbessern kann.
die Fotos wie Du deine S3/6 superst, ganz toll. Auf dem Letzen Foto hat mich etwas neugierig gemacht. Frage sind die Kolbenstangenschutzrohre aus Messing oder nur "vergoldet". Wenn meine S3/6 wieder laufen sollte, ist geplant, diese auf Ausstellungen zu zeigen und auch zu fahren. Da habe ich auch schon darüber nachgedacht, das Modell "aufzuhübschen". Ich habe mich entschlossen mir eine Bastellok zu beschaffen und an dieser wie ein "Anatomiestudent" Erfahrungen zusammeln. Wenn ich eine Lok ins Museum bekomme, dann sollte diese auch betriebfähig sein. Wenn nicht wird diese aufgearbeitet. Als Beispiel möchte ich nur einmal die beiden "Glashütteuhrwerke für Schienen" die Hruska BR 84 und BR91 erwähnen.
Die Kolbenstangenschutzrohre sind aus Messing und stammen aus einer alten Liliputspenderlok.
Grüßle Horst
Hier ist es wie im wirklichen Leben : Man kennt von allem den Preis , aber von nichts den Wert! Behandle Menschen so, wie Du selbst behandelt werden möchtest!
Gut ist nicht gut genug, solange man es selber verbessern kann.
Hallo Andreas, diese Bezeichnung kannte ich bisher auch noch nicht...
Zitat von Nautilus1962 im Beitrag #11 Als Beispiel möchte ich nur einmal die beiden "Glashütteuhrwerke für Schienen" die Hruska BR 84 und BR91 erwähnen.
Viele liebe Grüße aus Greiz Andreas
..trift es aber genau. Zuverlässig und langlebig sind diese Modelle schon
Gestern habe ich die S3/6 komplett demontiert. Heute das Geriebe gereinigt. Alles wieder zusammen gebaut und war überrascht. Auf meinem kurzen Probiergleis rollt sie wieder. Am Wochenende bei einem Sammlerkollegen ist Probefahrt. Da wird sich zeigen was der S-Drive ist und wie dieser unter Last funktioniert. Auch fehlen noch einige Zurüstteile und eine Umlaufstange. Rechtherzlichen Dank für die schönen Bilder und die Informationen.