an diesem Flohmarktwochenende werde ich wirklich herausgefordert, über den Tellerrand zu schauen. Nachdem ich gestern einen guten Fang in der Spur TT gemacht habe, fiel mir heute auf dem Flohmarkt eine Kiste mit Spur 0 Uhrwerksgleisen auf. Darauf angesprochen meinte der Anbieter, er habe auch noch den passenden Zug dazu. Als er eine weitere Kiste öffnete und ich eine Dampflok von Märklin erblickte, hatte ich für die Blechwagen, die er mir abwechselnd aus der Kiste fischte, keine Augen mehr. Diese Lok hat es mir angetan! Da der geforderte Preis für das Konvolut zweistellig war, nahm ich alles mit nach Hause, obwohl ich mir vorgenommen habe, mein Sammelgebiet streng auf die Märklin Spur H0 der 800er-Serie einzuschränken. Diese Lok ist einfach ein schönes Dekorationsobjekt!
Nach einer genauen Begutachtung der Lok zeigten sich leider einige Mängel abgesehen von den Gebrauchsspuren: Die Feder scheint gebrochen zu sein und eine Galeriestange sowie die Stellhebel im Führerstand sind nicht vorhanden.
Im Internet lässt sich über meine Lok außerdem nicht wirklich viel herausfinden. Das Modell, das meiner Lok am nächsten kommt, ist eine E 1040. Dabei scheint es sich aber um eine leicht veränderte Version zu handeln. Wenn jemand etwas über meine Lokomotive sagen könnte, würde ich mich daher sehr freuen. Außerdem frage ich mich, wie groß der Instandsetzungsaufwand (Feder, Galeriestange und Stellhebel) wäre. Ich würde mich freuen, wenn die Lok langfristig funktionsfähig wäre.
Das Herstellerlogo ist auf fast allen Wagen identisch. Nur der NIederbordwagen und der Personenwagen lassen kein Logo erkennen. Kann hier jemand etwas über den Hersteller sagen? Fast sicher bin ich, dass es kein Märklin ist.
bei der Lok scheint es sich um eine E 1040 zuhandeln. Galleriestangen lassen sich sus einer alten Fahrradspeiche selbst herstellen. Fehlende Halterungen bekommt man bei den bekannten Esatzteilanbietern oder im Netz. Auch die fehlenden Bedienhebel kann man aus Fahrradspeichen selbst biegen oder im Netz Ausschau halten. Ob und wie man die defekte Feder wechseln kann, kann ich Dir auch nicht sagen. AS an den Wagen steht für Adolp Schuhmann Nürnberg.
hatte ich ganz vergessen, an der Lok fehlen auch die vorderen Laternen und am Tender die mittelere Achse. Beides gibt es als Ersatzteil. Rechnet man nun die Preise der Ersatzteile zusammen, war der Kauf wohl doch kein Schnäppchen.
vielen Dank für Deine Hilfe! Davon, dass der Kauf kein Schnäppchen war, bin ich inzwischen auch überzeugt. Ich habe für das Konvolut (mit einer Kiste Schienen und 5 Weichen) insgesamt 70 Euro gezahlt. Allerdings interessiert mich nur die Lok und vielleicht lassen sich aus dem Verkauf der restlichen Sachen wenigstens ein paar Euro für Ersatzteile gewinnen. In jedem Fall habe ich den Kauf nicht bereut. Die Lok ist ein interessantes Bastelobjekt für mich.
Mir ist schon aufgefallen, dass die E 1040 Laternen hat und ich habe mich gefragt, ob die bei meiner Lok fehlen. Allerdings kann ich nirgendwo Spuren von einer Befestigung oder Aufnahme für Laternen finden - wie sind diese denn üblicherweise montiert? Oberhalb der Pufferbohle gibt es auch keine Löcher oder ähnliches. Kann es sein, dass bei manchen Modellen die Laternen gefehlt haben? Nach meinen Internetrecherchen scheinen die Loks, bei denen das Führerhaus mit 2587 beschriftet ist, immer wieder etwas aus der Reihe zu fallen. Seltsam kommt mir auch das mit der mittleren Tenderachse vor. Anstelle der Achse ist dort ein dicker Draht eingezogen, der dort wo die Achslager sind, an den Enden umgeknickt ist - wie eine Art Strebe zur Stabilisierung des Tenderrahmens. Ich werde davon noch ein Foto nachreichen - es kommt nicht so vor, als wenn das eine selbst gebastelte Lösung ist. Fast alle Märklin-Loks, die ich mit der Aufschrift 2587 gefunden habe, waren übrigens mit zweiachsigen Tendern ausgestattet.
Beim Besuch der Internetseiten der üblichen Restauratoren habe ich gesehen, dass es für die Uhrwerke Ersatzfedern gibt. Da ich auch eine Sammelleidenschaft für Uhren besitze und schon erfolgreich mehrere Großuhren revidiert habe, sollte das Werk kein Problem für mich sein. Es scheint mir nur so, dass man die Platinen des Werks nicht einfach auseinanderschrauben kann. Die sehen mir aus wie vernietet oder ähnliches. Gibt es jemanden, der schon einmal die Triebfeder bei so einer Lokomotive gewechselt hat? Sorgen bereitet mir auch das Aus- und Einwinden der Feder, das ich bisher nur bei Werken mit einem Federhaus erfolgreich gemeistert habe - das ist ja der gefährlichste Teil an so einer Restauration.
Zuletzt noch eine Frage zur Pflege, da die Lok schon Spuren von Rost aufweist und ich aber die ursprüngliche Lackierung erhalten möchte: Gibt es eine Möglichkeit, das Blech durch einölen oder ähnliches zu konservieren und dem Lack wieder etwas mehr Glanz zu verleihen?
schau mal auf den Pufferbohlen. Wenn Du dort links und rechts kleine Schlitze siehst, dann weißt Du auch wo die Laternen hingehören. Diese Laternen haben nämlich unten einen Blechzapfen, der genau in diese Schlitze paßt.
Auf der Unterseite des Pufferbohlens müssten, an den Stellen wo die Schlitze von oben sind, kleine Taschen aufgelötet sein. Sollte deine Lok die nicht haben, hatte sie auch nie Laternen.
Zum Tender, der ist genau der richtige, allerdings gehören hier natürlich 3 Achsen rein und die Drahtaussteifung aus den mittleren Achslagern raus.
Und damit du ruhig schlafen kannst, für diese Geld hast du dich, meiner Meinung nach, nicht verkauft. Alleine der Vorläufer, die Räder und die Steuerung sind schon einiges mehr wert als du für das Gesamte bezahlt hast.
den Brauereiwagen (bei dir ohne Räder) habe ich in anderer Farbe ohne Dach. Kannst Du mir vom Dach ein paar Fotos schicken? Ich würde meinem gern ein Dach nachbauen.
Viele Grüße
Holger
If brute force does not work....you are just not using enough of it!
Ersatzfedern für die Uhrwerke dieser Größe und Ausführung werden von keinem der bekannten Ersatzteilhändler mehr geliefert, da sie in diesen Abmessungen serienmäßig nicht mehr hergestellt werden.
Sie gibt es höchstens aus Altbestand oder als Sonderanfertigung.
Gruß Felix
"Das Land steckt in einer Krise, Johnny!" "Wir latschen von einer Krise in die nächste..."
Glückwunsch zum Kauf, ich hätte auch gleich zugeschlagen, denn trotz ein paar Fehlteilen und des defekten Uhrwerks ist das ein sehr guter Kauf. Falls du mit dem Gedanken spielst, die Lok ans Laufen zu bringen, wäre ein Tip, mal auf Börsen nach einem Ersatzuhrwerk zu suchen, manchmal werden auch sehr runtergekommene R1040 (Das ist quasi die kleine Schwester) auf ebay angeboten, das Uhrwerkk ist komparibel, man muss lediglich die Räder tauschen, die sind ja mit Vierkant auf den Achsen, also nicht versuchen, mit Gewalt zu drehen. Aber: Vermutlich wird dich ein funktionierendes Uhrwerk mehr kosten als der ganze Kauf - aber es lohnt sich.
Auf eigene Faust das Uhrwerk zu zerlegen, davon rate ich ab. Auch wenn wie Feder gebrochen ist, ist da noch eine nicht unerhebliche Kraft gespeichert. Das kann böse Verletzungen geben. Wenn dua also das vorhandene Uhrwerk nutzen willst, geh damit auf einen Profi zu.
Gruss, Holger
(Korrigiert, hatte statt R1040 E1040 geschrieben...)