hier mein neuester Zulauf. Eine gedeckter Grossraumgüterwagen Baujahr 1950 der Firma Vollon et Brun (VB), dessen Aufbau aus Presspahn (französische Schreibweise) ist. Das Fahrgestell und die schweren Diamond-Drehgestelle sind aus Guss. Der Wagen entstammt aus der Produktlinie "Maquette".
VB baute anfänglich seine Güterwagen-Aufbauten aus Presspahn, einem recht gut zu formendem und zu bearbeitendem Material. Wunderschön auch die zierlichen Ösen des Türverschlusses aller 4 beweglichen Türen. An den Verschluss-Seiten jeder Tür befindet sich auch eine Öse zum einhaken. Der Innenboden des Wagens ist vorbildgerecht durch Holzbohlen nachgebildet. Auch die Bedruckung des 69 jahre alten Modells gefällt. Neben über 20 einzeln angesetzten Teilen (Griffe, Handräder, Ösen) sind auch gefederte Drehgestelle nebst Federpuffern selbstverständlich ..... Davon konnten deutsche Hersteller um 1950 herum noch nicht einmal ansatzweise träumen !
Im Gegensatz zu späteren Varianten besitzt der Wagen noch die alte Hakenkupplung von unten; auch sind die Drehgestelle noch nicht gefedert. Der Bügel ist unbeweglich - von unten wird durch einen Haken gekuppelt. Hier der Vergleich zum Märklin 391 von 1952:
Der rechts im Bild 3 angeschnittene Wagen ist von SMCF. Er ist ein Monster - das Gewicht des vollständig aus Zamac gefertigten Wagens ist etwa so hoch wie das einer Märklin V 60. Hier in seiner vollen Pracht (dahinter ein VB Güterzug-Begleitwagen):
Im Gegensatz zum VB-Wagen wirkt er grösser, etwas plumper und die Türen lassen sich auch nicht öffnen. Aber zum Nägel in die Wand einschlagen eignet er sich bestens. Böse Schwiegermütter sollten immer ganz lieb bleiben ..... Und GENAU SO liebe ich es ! - Metall forever !!
Edit am 22.02.2019: Herstelljahr von 1947 auf 1950 geändert (Beginn der Produktlinie "Maquette"
und weiter gehts mit dem schönen Güterzugbegleitwagen. Nahezu vollständig aus Metall mit gefederten Achsen, welche sich in einer aus Kunststoff bestehenden Achs-/ Federungshalterung befinden. Er hat auch ein beleuchtetes Schlusslicht, welches Spannung über einen Pilzschleifer erhält. Nur leider bei mir nicht.
Hier erst einmal drei Bilder:
Lustig an meinem Wagen ist das "automatische" Toilettenfenster. Steht der Wagen auf dem Gleis, ist das Fenster offen, steht er kopfüber auf dem Dach, schliesst das Fenster und bleibt bei vorsichtigem Umdrehen weiterhin geschlossen. Es lässt sich auch mit Gefühl auf "Halb" stellen.
Ne ne - im Ernst - die innere Cellonscheibe ist locker, aber seltsamerweise fällt sie nicht in den Innenraum, sondern bewegt sich immer senkrecht an der Wand lang. Um dies und die defekte Glühbirne zu überprüfen, müsste ich den Wagen öffnen. ABER WIE ????
Ich sehe von unten an der Achse (neben dem Pilzschleifer diagonal zur Ecke hin eine Stromlasche, die scheinbar auf den Pluspol des Birnchens drückt. Kann ich diese Lasche seitlich verschieben, sodass die Birne nach unten herausfällt ??
In Kürze müsste noch ein weiterer VB Wagen bei mir anrollen ... ich bitte um ein paar Tage Geduld !
diese Hakenkupplung von unten finde ich genial. Ich kaufe nur solche VB-Güterwagen, die diese Kupplung haben. Das Kuppeln erfolgt butterweich, das Entkuppeln der Wagen von Hand kann durch Druck von oben auf den Wagen bewerkstelligt werden, wozu allerdings gefederte Drehgestelle oder Einzelachsen erforderlich sind. Mit Entkupplungsgleis geht es auch. Wie gut die Kupplungen im Zugverband bei Steigungswechseln halten, konnte ich noch nicht ausprobieren.
Und die "prespahn"-Bauweise gefällt mir ebenfalls sehr gut. Sie ist natürlich aufwändig in der Herstellung, da es sich immer um gefräste Platten handelt, Den Elektropressspan, wie das Material auf deutsch heißt, gibt es nur als unterschiedlich dickes Plattenmaterial. Das ist nichts für eine wirkliche Massenproduktion, wie sie der "bekannte deutsche Hersteller", damals noch mehr als jetzt, betrieben hat. Diese VB-Wagen sind, obwohl sie ja mittlerweile auf dem Gebrauchtmarkt nicht wirklich selten angeboten werden, trotzdem etwas Besonderes.
Die SMCF-Wagen, auch vierachsige D-Zug-Wagen aus Zinkdruckguss, sind natürlich was zum Nägelreinhauen bzw. zur Besänftigung der Schwiegermutter . Mit denen habe ich mich bisher zurückgehalten, obwohl ich mir denke, dass sie mir auch gefallen könnten. Aber man kann nicht alles Sammeln .
VlG
MS 800
VlG
MS 800
Als Kinder haben wir uns am Rattern unserer Züge auf den Blechschienen erfreut ... heute brauchen Sie dazu Sounddecoder.
@ Fred = Ich sehe, dass der SMCF Güterzug-Begleitwagen das untere Schlusslicht über dem linken Puffer hat. Bei VB ist es der rechte Puffer. Aber auch beim JEP Saucisson Mixte (Pack-/ Abteilwagen) ist die Lampe über dem rechten Puffer. War (oder ist) es bei der französischen SNCF möglich, im realen Verkehr wahlweise die Lampe auf einem der beiden Puffer anzubringen ?
@ MS 800 = Es ist wirklich erstaunlich, wie detailliert diese "Presspahn"-Wagen sind. Der von mir gezeigte Vierachser hat sogar jede einzelne waagerechte und senkrechte Griffstange an den Seiten und an den Türen als Zurüstteil eingesteckt. Dazu die beiden Handräder am Fahrgestell. Also über 15 einzelne Zurüstteile. Und das 1947 !!!
Wenn ich ehrlich bin, hegte ich zunächst Zweifel. "Presspahn" ... wattn datt denn ? Aber meine Neugier siegte. Und zu dem gezeigten Vierachser müsste in den nächsten Tagen ein weiteres, ähnliches Modell anrollen. Abwarten und Champagner trinken (nee, zu teuer - für eine Pulle bekomm ich 2-3 "Presspahnhs" ... )
An allen vier Ecken eines Fourgon befanden sich Haken, um Lampen zu befestigen. Ich weiß nicht, ob die Lampe links oder rechts eine weitere Bedeutung hat. Die GMP Fourgon hat die Lampe auf der linken Seite.
Und ein Bild der ETAT-Wurst zeigt die Lampe in der Mitte.
Weitere Bilder von Modellen von Fourgon in meinem E-Book zu diesem Thema:Das Ende des Zuges
es geht nochmal um den VB Zugschlusswagen. Dieses Modell ist ja leider nicht zu öffnen. Im Gegensatz zu der geposteten Bauanleitung sind die (dort wohl herausziehbaren) Puffer beim Fertigmodell von hinten vernietet.
Meine Vermutung war richtig. Die kontaktherstellende Lasche lässt sich seitlich verschieben. Mit Hilfe eines Streichholzes oder auch Zahnstocher konnte ich die Birne herauspopeln. Sie war aber gar nicht defekt !
Yeah - wie man auf den Bildern sieht, war alles rings um das Loch herum angerostet = kein Massekontakt. Schwuppdiwupp die Kanten der Öffnung etwas mit der Rundfeile bearbeitet und jetzt leuchtet es hinten wieder. Allerdings weißes Licht. Ich muss mir jetzt nur noch 1 oder 2 rote Steckbirnchen besorgen - dann leuchtet nämlich nicht nur das hintere Licht schön rot, sondern der Schein beleuchtet zudem die darüber liegenden Fenster. Hach ... fast wie damals in Paris nachts um halb eins ... hinter dem Güterbahnhof ... mit Jean Gabin als Lokführer im Moulon Rouge ...
Hier nun ein weiterer Zugang. Der braune gedeckte Vierachser von Vollon et Brun (VB) mit Bremserhaus. Auch er hat einen Presspahn-Aufbau auf einem Metallfahrgestell mit Diamond-Drehgestellen aus Guss.
Im Gegensatz zum grünen Wagen, der wohl sehr früh am Anfang der Presspan-Periode (1947-1955) gebaut wurde (ganz alte Kupplung mit Haken von unten), ist der Braune vermutlich Mitte der Fünfziger Jahre entstanden (Hakenkupplung nun von oben).
Herrlich, die ganzen eingesetzten Griffe, Verschlußhaken und Verschlußösen der beweglichen Seitentüren – alles aus Metall, dazu eine schöne, weiche Federung der Gussdrehgestelle und ein hübsches, wenn auch etwas dachverbogenes, Bremserhaus. Die Spindelbremse mit zierlichem Handrad, die Aufstiegsleiter – alles aus Metall. Feinste Qualität von vor weit über 60 Jahren !
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Brauner Wagen links. Gut zu erkennen, dass die beschriftete Tür des grünen Wagens nun auf der linken Seite ist. Dadurch musste der Türschließhaken zur anderen Seite weichen. Die alte Bohrung für den Haken (links an der rechten Tür) ist sichtbar:
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Brauner Wagen rechts:
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Ansichten beider Wagen von unten:
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Drehgestell + verschraubter Boden des braunen Wagens:
diese erste, von VB hergestellte Kupplung, wurde vom französischen Patentamt am 20. Oktober 1942 um 9:21 Uhr in Paris manifestiert: Patentschrift vom 20.10.1942 Konstruktions-Zeichnungen hierzu auf den Seiten 4-6. Hier ebenfalls eine schematische Darstellung der Funktionsweise in Verbindung mit der Achsfederung: Inventifs messieurs Brun et Vollon
und weiter gehts mit dem schönen Güterzugbegleitwagen. Nahezu vollständig aus Metall mit gefederten Achsen, welche sich in einer aus Kunststoff bestehenden Achs-/ Federungshalterung befinden. Er hat auch ein beleuchtetes Schlusslicht, welches Spannung über einen Pilzschleifer erhält. Nur leider bei mir nicht.
Ne ne - im Ernst - die innere Cellonscheibe ist locker, aber seltsamerweise fällt sie nicht in den Innenraum, sondern bewegt sich immer senkrecht an der Wand lang. Um dies und die defekte Glühbirne zu überprüfen, müsste ich den Wagen öffnen. ABER WIE ????
Cordialement, Michael
Hallo michael,
Eine Version alles aus Kunststoff des Güterzugbegleitwagen. Um ihn zu zu öffnen, muß man die 4 Puffer mit einer Klemme oder diesen Fingern nehmen