"1886 in Nürnberg gegründet, hatte Keim sich auf die Herstellung von Kindereimern und Sandspielen spezialisiert. 1937 wurde die vom NS-Regime enteignete Fa Kraus übernommen, was aber auf den Ausverkauf vorhandener Lagerbestände hinauslief. Nach 1945 fertigte Keim ein bescheidenes Programm einfacher Uhrwerkbahnen in Spur 0 ohne Firmenzeichen. Spielzeugproduktion 1960 eingestellt." Quelle: Kurt Harrer, Lexikon Blechspielzeug.
Obwohl im Text steht, daß kein Markenzeichen verwendet wurde kenne ich einfache Wagen mit Tonnendach , welche an der Stirnseite den Markennamen Keim tragen.
Keim hatte 1938 die Fa. Kraus übernommen und mit Kraus Werkzeugen sowohl vor dem Krieg als auch nach dem Krieg viele Spur 0 Produkte weiter gefertigt. Als Fabrikzeichen sieht man einen Buchstaben "K" in einem Kreis auf manchen Uhrwerkloks. Die von Keim gefertigten Teile (Uhrwerkloks, Wagen, Zubehör) hatten dünnerers Blech, was besonders bei den Kupplungen auffällt. Die Nachkriegswagen von Keim, die aus Kraus Werkzeugen entstanden, hatten logischerweise keine DEUTSCHE REICHSBAHN - Beschriftungen mehr. Es gab aber auch neue KEIM-Beschriftungen, Beispiele: Bierwagen und Kühlwagen mit der Aufschrift DEUTSCHE BUNDESBAHN. Weiterhin existieren ehemalige Kraus Wagen, auf denen des dreieckige Kraus-Emblem schwarz überlackiert wurde, was auf Weiterproduktion oder Ausverkauf durch Keim hinweist. Grundsätzlich sind die entsprechenden Keim Produkte - insbesondere das Zubehör - mit deutlich helleren Farben lithografiert als die ehemaligen Kraus-Produkte.
Da Kraus ab 1934 Werkzeuge von BING übernommen und damit unter Verwendung geringfügig veränderte Lithografie weiter gewertigt hatte - und damit sein Programm erheblich modernisierte - gingen diese Werkzeueg dann teilweise ab 1938 weiter an Keim. So gibt es wenige Wagen die es in Bing-Version, in Kraus-Version und in Keim-Version überlebt haben.
KEIM Uhrwerklok 505/12
KEIM-Emblem als Buchstabe K im Kreis
oben KRAUS, unten wahrscheinlich Keim
oben KRAUS, unten wahrscheinlich Keim
oben KRAUS, unten wahrscheinlich KEIM
oben KRAUS, unten wahrscheinlich KEIM
oben KRAUS, unten wahrscheinlich KEIM
KEIM Wagen aus Kraus-Werkzeugen, jedoch mit Nachkriegsbeschriftung DEUTSCHE BUNDESBAHN
Beispiel für dunklere Vorkriegslithografie bei KRAUS und hellere Nachkriegslithografie bei KEIM
Ein weiteres Beispiel der Weiterproduktion bei KEIM
links KEIM, rechts KRAUS
Hellere Lithografie bei Keim, dunklere Lithografie bei Kraus Geringe Unterschiede bei der Phantasie-Landkarte hinter der Sitzbank, Unterschiede bei der Angeltür, Unterschiede bei der Grundplatte.
ganz herzlichen Dank für Deinen erläuternden und excellent bebilderten Beitrag, so wünsche ich mir das Forum! MfG und einen schönen 3.10. Einheitstag! Hans-Günther
Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen. J W v G
in einem anderen Thema wurde auch das Thema "Keim" angesprochen. Da es dort nicht gut hinpasst, mache ich mal an dieser Stelle weiter und zitiere hier mal kurz die dortigen Beiträge:
dem kann ich nach einiger Suche zustimmen, denn die Google-Bildersuche zeigte antwortend auf mein hochgeladenes Foto als "Bildverwandtschaft" ein Video unter Beteiligung von Hagen von Ortloff, wo eine (allerdings anders lackierte) Lok gleicher Gehäuseform repariert werden soll. Ein Hoch auf die Google-Algorithmen!
Hygiene ist ja bekanntlich gut, aber leider ist das FAM weitgehend "Keim-frei". Gibt es irgendwo im Netz gute Quellen zu den oder gar Katalogabbildungen der Keim-Eisenbahnen?
Dank und Gruß von Axel
Dieser Zug entstammt der Nachkriegsproduktion von Keim und es gab ihn mit Uhrwerkantrieb oder als 3-Volt-Batteriebahn in verschiedenen Packungen zwei oder dreiteilig, meist mit einem Kreis aus Blechgleisen. Anscheinend gab es auch eine Exportversion für Belgien:
Zitat von Gerhard im Beitrag Wahrscheinlich bin ich verrücktNun bin ich wieder einmal der Spur 0 verfallen und habe mir aus einem Konvolut das mich interessierende herausgesucht und den Rest jemandem geschenkt.
Nun gibt's ein paar Bilder
....
Das andere sollte Keim sein.
Bei einem Blechstammtisch in Frankfurt in 2016 gab's auch die Version für die Einschienenbahn zu sehen:
Ziemlich selten: Eine Einschienenbahn mit Uhrwerk von Keim aus der Zeit von 1948 bis 1961. Komplett: Ein Schlüssel und 18 einzelne Schienen und 19 Verbindungsböcke waren vorhanden. Die Bahn klammert sich mit den beiden Metallrädern an die Schiene, Höhe 9,5 mm. Wegen Erweiterung der Bahn: Etwas höher, nämlich 10 mm, und die Bahn fährt nicht mehr.