irgendwann und irgendwo hatten wir die Diskussion über die Möglichkeiten übergemalte Farbschichten zu entfernen ohne die Lithografie zu zerstören. Nur finden tue ich den Beitrag nicht mehr...
Scheinbar hatte es an dem zu behandelnden Lokgehäuse jemand schon erfolgreich mit Lösungsmittel probiert. An zwei freigelegten Stellen sieht man die intakte Litho. Das lässt Hoffnung keimen. Nur mit welchem für die Litho unkritischem Lösungsmittel fängt man an? Gibt es Erfahrungen welche unkritisch sind, welche besser nicht?
Harry, unser Stammtischbruder Schorsch hat das für mich mal bei einer Märklin-S65 so gemacht: Farblich falschen Überlack mit einem Kühl(frost)mittel in Spraydosen (aus dem IT-Lötbereich) gekräuselt und dann diese sich kräuselnde Lackschicht vorsichtig (feinfühlig!) mit einem Skalpell (vom Arzt besorgt) abgeschabt. Das dann wieder erschienene Original-Lackbild war einfach umwerfend gut! Lacknachbesserungen -weil stellenweise zu tief geschnitten- waren kaum erforderlich. Dann mit seidenmattem Klarlack (Kopal, weil Märklin-Originallack auf Spiritusbasis) leicht gesprüht -und ein fast neuwertiges Lokgehäuse stand vor mir! Ein tolles Erlebnis! Die Ausgangsbasis war ja in meinen Augen (fast) eine Ruine. Und mir schien anfangs eine komplette Neulackierung durch einen Profi unausweichlich. Schöne Grüße Botho
Genau, Harry, das habe ich mich gerade auch gefragt. Denn Lithos sind so dünn, da darf man noch nicht mal husten, und schon ist was weg.
Ich denke eher, die Lok von Botho hatte original einen Phenollack oder so etwas, den man im Prinzip kaum wegbekommt, und mit Kälte schon gar nicht. BING hat so etwas für seine Fahrgestelle verwendet. Höllisch fest. Wer da was Überlackiertes hat, bekommt das Überlackierte mit Kälte leicht weg.
Ich habe den Schorsch mal deswegen gefragt, und er sagte mir etwas von flüssigem Stickstoff. Aber eigentlich wird dann das Metall spröde. Ich weiß auch nicht, wie er das genau gemacht hat.
Harry, Verzeihung -S64, die Gotthardlok. Sie hat Spirituslackierung -aber letztlich ist das egal. Bei Litho -so sagte man mir- geht es sogar leichter, weil glatte. Oberfläche. Schorsch hatte ein Kühlmittel in Spraydosen eingesetzt (er hat das nicht nur für mich gemacht), das er in Bastlerläden für IT-Technik gekauft hatte -wird dort zur Kühlung endliegender Drähte bei Lötarbeiten benutzt. Schöne Grüße Botho
Hallo zusammen, mechanisches Abtragung finde ich wg. den engen Blechprägung kritisch. Ebenfalls liegt teilweise eine dicke Farbschicht (regelrecht übergejaucht) vor.
Deshalb die Frage welche Lösungsmittel unkritisch für den von Bing verwendeter Litho-Lack ist. Spiritus ist kritisch, das merke ich bei den Feuerteufelchen... Dass es mit einem Lösungsmittel wohl funktioniert hat ja die freigelegten Stellen gezeigt.
Leider habe ich keinen Schrottwaggon den ich ohne Schmerzen für Versuche opfern könnte.
Es geht ja darum herauszufinden welche Lösungsmittel der Litho kritisch werden können.
Harry, alle Lösungsmittel sind für eine Litho kritisch. Alleine, wenn man zum Säubern einer Litho normales Spülmittel nimmt und etwas bürstet, wird die Litho schon blasser. Die Farbe ist doch hauchdünn auf dem Blech aufgetragen. Bürstest du etwas zuviel, ist die Litho beschädigt. Das geht ruckzuck. Und danach braucht man eine Stunde, um den Fehler zu beseitigen. Auch wenn man das gut macht, sieht man es meistens trotzdem.
Hallo Harry, Spiritus ist nicht nur kritisch, sondern absolut tödlich für die Litho. Das einzige Lösungsmittel, welches ich auf den Modellen benutze ist Terpentinersatz, allerdings hilft der nur selten.
die Kältemittelmethode kannte ich noch nicht, hatte neulich ein paar uralte Trix- Personenwagen 20 101 /103 und zum Glück ein Schrottstück zum Testen. Es war irgerndein Schmutz drauf, ging mit Rasierschaum und Warmwasser nicht runter, Spülmittel und Lappen war schon kritisch, Spiritus/Wassermischung löste gleich die Farbe an. Ich habe die Waggons dann nur grundgereinigt und den undefinierbaren Peek erstmal gelassen; besser, als etwas kaputtzuscheuern! Mit Litho bin ich ganz vorsichtig.
Hallo Arne, der übergejauchte Lack scheint schon älter zu sein, da er rissig ist. Terpentinersatz war zu früheren Zeiten üblich für Lackverdünnung und Pinzelreiniger.
Wie gehst Du dabei vor? Wattestäbchen? Oder weichen Lappen und schnell drüberwischen?
Hallo Harry, am besten geht das mit etwas härteren Lappen ( altes Handtuch o.ä.) Den Lappen mit Terpentinersatz vorsichtig über die Farben reiben, wenn sich die Farbe damit lösen lässt sieht man es ja auf dem Lappen.
die Sache mit dem Vereisungsspray läßt mir keine Ruhe. Weil ich hier so einen überlackierten Kraus->Wagen habe, der mehr oder weniger Abfall ist, würde ich das gerne mal ausprobieren, was der Schorsch vom Frankfurter Blechbahnstammtisch vorgeschlagen hat.
Nun meine Frage: Was genau ist das für ein Spray ? Hat jemand die genaue Bezeichnung ? Den müsste doch ein Fachgeschäft wie Elektronic van der Meyden in Köln haben Da kann man ja anrufen, ob die so etwas haben, bevor ich wegen der Innenstadtlage ins Parkhaus fahre und bei Mißerfolg Parkgebühren bezahlen muss.
im Zeitalter von Amazon kannst Du Dir eine ganze Schachtel schicken lassen. Gebe einfach Kältespray ein. Bei der Hitze kannst es auch anderweitig gebrauchen.
Falls Du Deine Versuchsreihe startest: Teste doch bitte die Verträglichkeit von Terpentinersatz, Nagellackentferner, Feuerzeug/ Waschbenzin oder was Dir noch einfällt. Nitroverdünnung, Aceton wird schon zu "scharf" sein.
Harry - du kennst das doch: Versuch macht kluch. Du musst aber nicht unbedingt die Fehler der Vorgänger wiederholen. Da haben schon viele Leute alles mögliche versucht -und geblieben ist das System, mit dem mir Schorsch geholfen hat. So arbeiten auch die Profis, wie ich mehrfach gehört habe. Schönes Wochenende -vielleicht mit Schampus am Pool Botho
deshalb auch die Versuche der Verträglichkeit. Wenn Udo schon bei der Grundlagenforschung ist. Ob in den aktuellen Nagellackentferner noch Aceton drin ist? Ich hatte es mal als Tipp gehört. Deshalb Test am unkritischen Versuchsobjekt.
Gruß Harry, der heute eine Holztreppe abgeschliffen hat. Nix Pool und Schampus...