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Schon traurig
Wäre schön wenn der Insolvenzverwalter da was gerade biegen kann, damit es weiter geht.
MWO macht ja jetzt auch schon Werbung was ich gut finde.
War ganz überrascht als ein großes Plaket mit Werbung für Oberhausen sah und unten 3 " Highligts " aus Oberhausen wo das MWO mit dabei war.
Schöne Grüße
Lothar
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scheint wirklich so, als wäre der bedarf für unser hobby nicht mehr groß genug.
dass bei märklin und co fehler gemacht wurden, steht fest. aber es gibt ja kaum noch unternehmen in der branche, die von insolvenzen verschont blieben
Ach menno,
der nächste Hersteller mit dem ich groß geworden bin.
Aber machen wir uns nix vor: wenn ich mich so im Bekanntenkreis meiner Kinder umschaue, finde ich keinen der eine MoBa hat. Ich befürchte, dass war noch nicht der Letzte.
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Hallo Leute,
wenn ich mich an frühere Zeiten erinnere, so glaube ich, dass das Modellbahnhobby früher auch nicht so weit verbreitet gewesen ist.
Leider hat die Industrie sich an den Slogan Wachstum sehr genau gehalten.
Bis vor kurzem liess sich ein Wachstum erzielen. Jetzt ist aber der Höhepunkt erreicht.
Meiner Meinung nach sollte die Industrie aufhöhren auf Wachstum zu setzen.
Jetzt ist ein Gesundschrumpfen angesagt.
Das bedeutet für mich unter anderem:
1. Eine überschaubare Anzahl an Modellneuheiten
In der Vergangenheit wurden einfach zu viele Neuheiten auf einmal gebracht. Es wurde immer schwieriger Neuheiten für das nächste Jahr zu finden.
2. Dieser sogenannte Händlerschutz ist eine grosse Bremse.
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Modelleisenbahnen in kleinen Haushaltswarengeschäften oder Schreibwarenläden angeboten wurden.
Das Hobby ist zugegebenermassen immer komplizierter geworden, so dass der Beratungsbedarf sehr gross ist. Diese Beratung können die oben genannten Geschäfte sicherlich nicht bietetn Für den Einstieg wären sie sicherlich gut.
Wir Modellbahner sollten uns mit unseren Ansprüchen auch zurückhalten.
Gruss
Oswin
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Wir erleben zurzeit einen Generationswechsel bei den Modellbahnern. Die Kundenschicht, die das 5x5 cm Schwarzwaldhäusle zwischen Reetdachhaus und Wassermühle plaziert hat, segnet zunehmend das Zeitliche. Der Nachwuchs, also die jungen Modellbahner, neigt eher zum abstrahieren und sich spezialisieren, d.h. man setzt weniger Gebäude auf die Anlage (statt vier verniedlichter Häuschen nur zwei maßstäbliche) oder geht direkt zum Selbstbau über weil es das gewünschte Vorbildgebäude ohnehin nicht auf dem Markt gibt.
Ein anderes Problem bei Faller ist m.E. auch die Konzentration auf süddeutsche Vorbilder. Auch wenn die meist sehr nett aussehen, es baut halt nicht jeder das Schwabenländle nach.
Vielleicht wäre die Situation für Faller heute eine andere wenn man mehr regional neutrale Allerweltsgebäude ins Programm genommen hätte. Was ich z.B. oft vermißt habe sind schäbige Hinterhof- oder Gewerbemotive, so wie man sie aus dem Waggonfenster sieht wenn der Zug im Bahnhof einfährt. Und für die Selbstbauer wären vielleicht modular verbaubare Gebäudelemente interessant gewesen. Bei Walthers Cornerstone oder DPM in USA gibt es sowas, damit lassen sich dann z.B. Industriegebäude nach eigenen Vorstellungen und Platzbedürfnis erstellen.
Zitat
Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass Modelleisenbahnen in kleinen Haushaltswarengeschäften oder Schreibwarenläden angeboten wurden.
In Stolberg bei Aachen gab es in den 70ern mal einen Optiker, der hatte im hinteren Bereich des Ladens ein Regal voll Märklin-Kartons. Und in Celle gab es in einem Vorort-Gewerbegebiet mal einen MoBa-Laden ("Hobby Damm"), bei dem konnte man neben Modellbahnsachen auch große Gasflaschen (fürs Schweißen) kaufen... Den Laden gibt es leider auch schon lange nicht mehr, da bin ich oft in Freistunden von der Schule aus hin wenn ich wieder ein paar Mark für einen Güterwagen zusammengespart hatte.
Zitat
Wir Modellbahner sollten uns mit unseren Ansprüchen auch zurückhalten.
Da finde ich den Weg, den Atlas mit der "Trainman"-Linie eingeschlagen hat, nicht verkehrt. Die Loks haben den selben guten Antrieb wie die teuren Loks (einen gut laufenden Antrieb finde ich wichtig, denn eine schlecht laufende Lok macht weder dem Einsteiger noch dem Fortgeschrittenen Spaß), das Gehäuse ist von den Details her reduziert, gibt den Gesamteindruck aber dennoch gut wieder. Wer dann mehr (Details) will kann dann bei den Zurüstteile-Anbietern zuschlagen und die Lok supern.
Ein ähnliches Konzept verfolgt ja auch Piko mit der Hobby-Linie. Da juckt mir schon länger die 218 in den Fingern, und ich freue mich schon auf den Nederlandse Spoorwegen Hondekop in Epoche IV.
Viele Grüße
Frank
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Zitat von gilbert-blythe73
Vielleicht wäre die Situation für Faller heute eine andere wenn man mehr regional neutrale Allerweltsgebäude ins Programm genommen hätte. Was ich z.B. oft vermißt habe sind schäbige Hinterhof- oder Gewerbemotive, so wie man sie aus dem Waggonfenster sieht wenn der Zug im Bahnhof einfährt.
Hallo Leute,
solche Gebäude hat Pola im Programm. Und Pola wurde seinerzeit von Faller übernommen.
Zitat von gilbert-blythe73
Und für die Selbstbauer wären vielleicht modular verbaubare Gebäudelemente interessant gewesen. Bei Walthers Cornerstone oder DPM in USA gibt es sowas, damit lassen sich dann z.B. Industriegebäude nach eigenen Vorstellungen und Platzbedürfnis erstellen.
In den 60er und 70er Jahren gab es von Faller solche Teile, mit denen man sich Häuser selber bauen konnt. Da gab es Sortimente von Dächern Fenstern und Türen zu kaufen. Sogar Profile, mit denen man sich kleine Brücken bauen konnte gab es auch.
Es ist aber anzunehmen, dass die Nachfrage nach gerade solchen Teilen sehr gering ist. Die Kreativität und der Wille etwas selber zu schaffen sind zur Zeit leider nicht so stark ausgeprägt wie früher.
Ich weiss zwar nicht wie das heute in den Schulen noch zugeht. Ich kann mich noch an meinen Unterricht erinnern, in dem wir mit Fischertechnik gebastelt haben. Einmal haben wir aus Pappe zwei Stricknadel und einem Gummi einen kleinen LKW mit Gummimotor gebaut.
Ich kann mir vorstellen, dass die Schulen, die so einen Unterricht anbieten, heute nicht sehr zahlreich verbreitet sind.
Früher galt man doch als Aussenseiter, wenn man sich mit Naturwissenschaften beschäftigt hat.
In den Schulen wurden die Anforderungen in diesen Fächern herabgesetzt, damit möglichst viele einen guten Schulabschluss machen konnten.
Ein Abitur mit Sport und Deutsch. Was kann man damit schon anfangen?
Heute ist das Jammern gross, weil wir keine eigenen guten Ingenieure haben. Selber Schuld kann man da nur sagen.
Diese Null Bock Mentalität ist nicht einfach so da.
Wenn die jungen Menschen keine Anregungen erhalten oder deren Kreativität nicht gefördert wird, dann ist es kein Wunder , dass in den Branchen, die eine gewisse Kreativität verlangen, in Schwierigkeiten geraten.
Ich frage mich, wie ein Junger Mensch heute noch Zeit für eigene Interessen finden soll, wenn er bis spät am Nachmittag in der Schule sein muss. Haben die Schüler von heute noch Zeit, ihren eigenen Interessen sinnvoll nachgehen zu können?
Ich will aber nicht ganz so düster in die Zukunft sehen. Es kommt bestimmt eine Trendwende, und die Menschen haben wieder mehr Freude an eigener sinnvoller Kreativität.
Ich wünsche mir nur, dass es für die insolventen Firmen eine Rettung geben wird.
Gruss
Oswin
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Zitat von modellbahner
Heute ist das Jammern gross, weil wir keine eigenen guten Ingenieure haben. Selber Schuld kann man da nur sagen.
Tja, da kann ich in das Gejammer leider nur mit einstimmen. Wobei ich noch einen weiteren Aspekt hinzugfügen möchte: die gesellschaftliche Ächtung der Natur- und Ingenieurwissenschaften durch andere, stärker meinungsbildende Disziplinen.
Beispiele? Es ist charmant und ein gutes Talshow-Bekenntnis, zu behaupten, daß man in Mathematik oder Physik eine Null war. Für Sport oder Deutsch gilt das komischerweise nicht.
Oder Dietrich Schwanitz, der zu Lebzeiten in seinem anmaßenden Buch "Bildung - alles, was man wissen muss" meinte schreiben zu müssen, daß ein Ingenieur nach seinem Studium immer noch ein Neandertaler sei, der eben technische Probleme lösen kann, während eine Linguistin nach dem Studium ein höheres geistiges und zwischenmenschliches Niveau habe.
Oder Fernseh-Diskussionsrunden, in denen schreiende Laien und Klientelvertreter (egal, ob der Bundes-Umweltminister, selbsternannte Fachleute ohne Referenzen oder Vertreter von Firmen und Verbänden) mehr Redezeit bekommen als technische Fachleute, die man ihre Argumente nicht zuende vortragen läßt. Weil schon die Moderatorendarsteller daran scheitern, einem Satz mit Nebensatz zu folgen, der einen technischen Sachverhalt darstellt, und dann sagen "Wie sie sehen, meine Damen und herren, sind auch die Experten uneins", obwohl bloß einer Fakten, alle anderen Meinungen genannt haben.
Wer bekommt denn da Lust, Natur- und Ingenieurwissenschaften zu studieren oder teczhniker zu werden? Glücklicherweise haben wir immer noch sehr gute Ingenieure und bilden auch weiterhin welche aus. Nur dummerweise nicht genug, da sich das Gewicht für zukunftssichere technische Arbeit in Deutschland immer mehr von der Produktion hin zu Forschung und Entwicklung verschiebt. Den NC gibt es in den meisten Disziplinen nicht mehr und somit keine Zulassungsbeschränkung zum Studium.
Deswegen sind unter den jungen Leuten inzwischen leider auch viele, die nicht die Gabe oder den notwendigen Willen besitzen, um (relativ kurz) nach dem Studium gute Ingenieure und Naturwissenschaftler zu sein. Auch mit denen kommen wir meist früher oder später zurecht, und sie finden ihren Platz. Aber mit ihnen läßt sich kein Vorsprung gegenüber Mitbewerbern aufbauen, den wir aber brauchen, wenn wir unseren Wohlstand weiter aus dem Export sichern wollen. Ich arbeite in einer der größten ingenieurwissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Deutschland und wundere mich manchmal sehr, was ich so zu sehen oder zu lesen bekomme...
Schöne Grüße und trotzdem Kopf hoch
Hans-Christian
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Modellbahner (Oswin) schrieb,
Zitat
Ich weiss zwar nicht wie das heute in den Schulen noch zugeht. Ich kann mich noch an meinen Unterricht erinnern, in dem wir mit Fischertechnik gebastelt haben. Einmal haben wir aus Pappe zwei Stricknadel und einem Gummi einen kleinen LKW mit Gummimotor gebaut.
Ich kann mir vorstellen, dass die Schulen, die so einen Unterricht anbieten, heute nicht sehr zahlreich verbreitet sind.
Als ehemaliger Physiklehrer (bin jetzt an der Uni als wiss. Mitarbeiter) sage ich hierzu:
In den allgemeinbildenden Gymnasien in Baden-W. gibt es seit Schuljahr 2007/2008 das Fach Naturwissenschaft und Technik (NwT), zusätzlich zu den etablierten Naturwissenschaften. NwT soll handlungsorientierten Unterricht in der Mittelstufe bieten, also genau dieses Selbermachen, von dem Du sprichst. Ich kenne einen Lehrer, der hat z.B. mit seinen Schülerinnen an einem Mädchengymnasium Brücken aus Spaghetti gebaut.
Und in der Unterstufe Klasse 5 und 6 gibt es seit Ende 90er das Fach Naturphänomene, wo die Kinder viel selbst machen und auch technisches basteln, zum Beispiel das hier: http://www.dominikus-gymnasium.de/index.php?id=368 oder das http://fichte-gymnasium.de/faecher/nwt/fun-4-technik.php .
Null-Bock-Mentalität und mangelnde Kreativität kann ich den Jugendlichen nicht attestieren. Im Gegenteil, die sind richtig begeistert dabei und warten nur begierig darauf, statt Theorie zu pauken etwas selbst zu machen. Gurgelt Euch mal durchs Netz zu den Homepages der Schulen, dann seht ihr, was ich meine (siehe die Links oben).
Informationen zu NwT:
http://www.nwt-bw.de/ und
http://www.schule-bw.de/unterricht/faecher/nwt/ (Landesbildungsserver)
Abitur kriegt man in Baden-W. und Bayern nur mit Mathe UND Deutsch sowie mindestens einer Naturwissenschaft, das war hier nie anders!
Gerade in diesen Süddeutschen Bundesländern war in den letzten 10 Jahren die Stärkung der Naturwissenschaften ein wichtiges bildungspolitisches Anliegen (daß jede Menge anderer bildungspolitischer Unsinn und Aktionismus diesem Ziel teilweise entgegensteht ist ein anderes, unendliches Thema).
Defizite in der Ingeneursbildung oder mangelndes technisches Interesse bei der Jugend kann ich als Ursache für die Insolvenz bei Faller nicht sehen, da sind die Gründe, wie auch bei vielen anderen Firmen, andere.
Grüße
Ulf
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Zitat von UlfHaN
Defizite in der Ingeneursbildung oder mangelndes technisches Interesse bei der Jugend kann ich als Ursache für die Insolvenz bei Faller nicht sehen, da sind die Gründe, wie auch bei vielen anderen Firmen, andere.
Hallo Leute Hallo Ulf,
der Zusammenhang zwischen der Insolvenz und den besagten Mängeln ist mittelbar zu betrachten.
Wie sollen sich junge Menschen oder Menschen allgemein für ein technisches Hobby interesseiren, wenn deren Interesse daran nicht geweckt oder gefördert wird. Insofern gibt es einen Zusammenhang.
Ausserdem fehlt den Menschen heutzutage eine gewisse Leidenschaft bzw.es wird eine gewisse Oberflächlichkeit an den Tag gelegt, bei dem, was sie machen.
Jeder, der einer Sache im Detail nachgehen möchte, wird verächtlich gemacht und ausgelacht. Wie weit es mit dieser Oberflächlichkeit gekommen ist, sieht man doch an den Einschaltquoten der flachen und geistig wenig niveauvollen Talkshows im Fernsehen.
Anspruchsvolle Fernsehsendungen kommen zu sehr später Stunde, wenn die Zuschauerzahl sowieso nicht so gross ist.
Sendungen wie z. B. mit Heinz Haber , die auch jüngere Zuschauer ansprechen sollten, gibt es heute so gut wie gar nicht mehr.
Das Niveau dieser Sendungen erreicht heute keiner mehr.
Was die Förderung an den Schulen angeht, so hat man heute erkannt, dass man die Fehlentwicklung der letzten Jahrzehnte wieder rückgängig machen muss. Leider hapert es trotz der guten Beispiele immer noch daran das in die Tat umzusetzen.
Ich selber habe vor laaanger laanger Zeit einem Lehrer an meiner alten Schule mal eine Mail geschickt und angeboten mit Schülern an Hand des Baus einer Modelleisenbahn das Wissen, was im Unterricht vermittelt wird, praktisch anzuwenden. Bis heute habe ich keine Antwort erhalten.
Ich vermute, dass das auf die Arroganz eines Pädagogen zurück zu führen ist, der nicht in der lage ist, das zu verstehen, was ich ihm da angeboten habe.
Vieleicht kennt er selber keine praktischen Anwendungen für das, was er seinen Schülern theoretisch vermittelt.
Gruss
Oswin
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Hallo Oswin,
Zitat
Wie sollen sich junge Menschen oder Menschen allgemein für ein technisches Hobby interesseiren, wenn deren Interesse daran nicht geweckt oder gefördert wird
Genau das wollte ich anders darstellen, ich meine schon, daß a) Interesse an Technik im allgemeinen und Moba im speziellen besteht, und b) dieses Interesse auch im Schulalltag gefördert wird.
Womit ich mit dir aber voll einer Meinung bin, ist die heutige Oberflächlichkeit einer schnellebigen Zeit, die eine DAUERHAFTE Beschäftigung mit komplexer Materie (diesen Ausdruck jetzt bitte nicht quantenphysikalisch verstehen ) nicht zuläßt. Und da nützt dann auch das beste Lehrangebot nichts, wenn's zum einen Ohr nur halb rein und zum anderen auch gleich wieder hinaus geht.
Bei öffentlichen Eisenbahnveranstaltungen (einerlei ob Moba oder Vorbild) beobachte ich immer einen großen Anteil von Familien mit Kindern (so wie ich mit meiner Tochter, 4 J.). Ich glaube, wie gesagt, nicht an ein allgemeines Desinteresse von Familien mit Kindern. Ich meine, die allgemeine MobaVERKAUFkrise hat mit anderne Faktoren zu tun:
Geburtenschwache Jahrgänge, es gibt gar nicht so viele Jugendliche wie früher. Dieser Punkt wird oft übersehen.
Sicher auch die Konkurrenz anderen teueren Spielzeugs.
Der Gebrauchtmarkt, und speziell auch der Internetgebrauchthandel (Ebay) - ich vermute, bis in die 70er, als die heute alte Moba noch neu war, war der Anteil des Gebrauchthandels am Mobamarkt viel geringer als heute; das, was heute gebraucht verkauft wird, wurde ja erst produziert und neu verkauft.
Als Antwort auf diese Entwicklungen sind auch jede Menge falsche Unternehmensstrategien zu beklagen.
Vielleicht ist manche Insolvenz auch "nur" Teil der allgemeinen Krise, in anderen Branchen sterben ja auch namhafte Platzhirsche.
Wirtschaftskrisen und falsche Unternehmerentscheidungen sind nicht neu - siehe Bing, Bub, Krauss-Fandor, HWN, Dressler usw...
Was nun im Falle Faller mit welcher Gewichtung zur jetzigen Situation geführt hat - darüber lässt sich trefflich spekulieren.
Ich denke aber, wir sind uns einig in dem Wunsch, das Unternehmen möge mit neuer Perspektive aus der Insolvenz auferstehen.
Was ist eigentlich Stand der Dinge?
Noch ein Wort zu dem Lehrer, der Dir nicht geantwortet hat:
Auch bei Kein-Interesse wäre eine höfliche Absage anstandshalber zu erwarten und ich verstehe Deinen Ärger.
Aber vielleicht ist es gar keine Arroganz, vielleicht ist es ihm schlicht weg untergegangen weil besonders stressige Woche damals, vielleicht ist Deine Nachricht auch im Spamordner hängengeblieben und er hat sie nie gelesen.
Viele Grüße
Ulf
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Hallo Ulf,
wenn ich mir die Lebenssituation der heutigen Jugend ansehe, so fehlt denen doch der Freiraum ihren eigenen Interessen nach zu gehen.
Die Schule geht bis 16Uhr. Die Schüler sind ausgepowert. Ich hätte da auch keine Lust mehr mich mit Moba oder sonstigen schönen Dingen zu befassen.
Die Freiräume für individuelle Beschäftigung (Freizeit) sind heute sehr knapp bemessen.
Heute hätte ich bestimmt keine Zeit mehr, mich mit Moba zu beschäftigen, weil mir einfach die Zeit dafür nicht gegeben würde.
Die Schulen sind nicht in der Lage solche Freiräume zu bieten.
Was die Industrie und Ihre Fehler angeht:
Die Industrie hat Ihr eigenes Ding durchgezogen, ohne die Wünsche der Mehrheit der einfachen Modellbahner zu beachten. Für die Industrie galt die sogenannte Fachpresse als massgebend. Das ist ein Fehler gewesen.
Es ist schon erstaunlich, dass die alten Modelle bei Ebay so guten Absatz finden.
Wie oft wurde der Wunsch geäussert, dass alte Modelle neu aufgelegt werden sollen. Wie hat die Industrie darauf reagiert? Sehr halbherzig. Deshalb ist es kein Wunder, wenn Ebay so gut läuft.
Das Preis -Leistungsverhältniss stimmt zwar noch.
Doch wer will denn so teure Hightechmodelle haben? Das sind nur die Wenigsten. Die Mehrheit der Modellbahner würde sich bestimmt mit weniger detailierten Modellen zufrieden geben, wenn diese dann auch billiger wären.
Die Neuheitenflut jedes Jahr ist ein weiterer Punkt.
Die Modellbahner haben einfach nicht mehr das Geld alle Neuheiten eines Jahres zu kaufen. Die Folge ist, dass die Industrie viel Geld investiert, dass sie so schnell nicht wieder zurück bekommt.
Weniger wäre hier mehr. Durch die Insoövenzen werden sie ja jetzt gezwungen kürzer zu treten. Das wird sich positiv auswirken.
Was die fehlende Antwort des Lehrers auf meine Mail angeht, so mag es viele Gründe geben, nicht zu antworten.
Wenn ich eine Hompage habe und und ich möchte, dass man mir Mails zuschickt, dann überlasse ich die Entscheidung, ob eine Mail Spam ist oder nicht, keiner Maschine.
Wenn ich überlastet bin, dann darf ich keine Homepage einrichten.
Gruss
Oswin
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Hallo Oswin,
bei diesem Deinem Beitrag bin ich komplett der gleichen Meinung.
Der Mangel an Freizeit und der Leistungsdruck für Jugendliche, hat - so fürchte ich - noch viel weitreichendere Folgen sowohl für den einzelnen als auch gesamtgesellschaftlich. Aber das auszudiskutieren ist wohl an dieser Stelle zu off topic.
Und mit Deinen Ausführungen zu den Fehlern der Industrie legst Du genau das dar, was ich zwischen den Zeilen gemeint habe.
Um zum Ausgangspunkt des Threads zurückzukehren:
Weiß jemand etwas aktuelles über den Stand der Dinge bei Faller?
Grüße
Ulf
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Hallo,
dies hier scheint der aktuelle Stand zu sein :
http://www.insolvenz-ratgeber.de/insolve...ren/2009/09/02/
Übrigens ist auch bei Kibri, zumindest mit der Produktion in Deutschland, Schluß.
Die Produktion wird in Zukunft unter der Regie von Viessmann laufen und nach Ungarn und Rumänien verlagert.
Kibri war nach jahrelangem Siechtum von der Fa. RIRE Maschinen GmbH übernommen worden, die unter eigenem Namen Kibri Fahrzeug-Modelle mit elektrischen Funktionen versah (bewegliche Baggerschaufeln usw.) und die durch den Wegfall von Kibri ihren Vorlieferanten verloren hätte. Niemand in der Branche hat geglaubt, daß dies eine dauerhafte Lösung sein würde.
Auch für Böblingen sind über 100 Jahre Modellbahngeschichte zu Ende gegangen.
Grüße aus dem Odenwald.
Charles
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Ich frage mich wie es sein kann das alles was man bei Faller bestellt lieferbar ist als ob die Firma garnicht insolvent ist??Andere Firmen die insolvent sind haben monatelange Lieferzeiten.Eine mögliche Antwort stand in einen Fachjournal ,120 Fallermitarbeiter müßen für die Rente von 190 Pansionären aufkommen ein Unding diese Rechnung kann auf Dauer nicht aufgehen was macht ganz einfach man geht in die Insolvenz macht eine Neugründung und schon ist man die Zahlung in die Pansionskassen los,erstaunlich ist das so eine Vermutung ganz offen in einen Fachjournal zu lesen ist.
Gruss Tino
Zitat von schabbi
Ich frage mich wie es sein kann das alles was man bei Faller bestellt lieferbar ist als ob die Firma garnicht insolvent ist??Andere Firmen die insolvent sind haben monatelange Lieferzeiten.
Für mich klingt das nicht unlogisch, schliesslich bindet ja auf Lager liegende Ware flüssiges Kapital, und sowas sorgt ggfls. für eine Insolvenz.
Gruss
Jens
Heute aus der Presse....
bei Faller gehts weiter. Faller muß an die Gläubiger angeblich 10% ihrer Forderungen abdrücken, dann ist die Insolvenz erstmal vom Tisch :
Gruß,
Horst
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ich war heute auf einer messe in düsseldorf für promotion-artikel. dort waren auch carerra und piko vertreten.
immerhin ein versuch über werbeartikel die produkte an den mann oder das kind zu bringen.
piko hatte etliche mit werbung bedruckte wagen am start.
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