bei bestem Hochsommerwetter fand heute die Vorstellung des neuen Rheingoldzuges des Freundeskreis Eisenbahn Köln statt. Neu ist natürlich vor allem der kürzlich erworbene und aufgearbeitete Dome-Car ( Schon Friedhelm Ernst bezeichnet ihn in seinem 1971er Rheingold-Buch so, also darf man das... ) Der Rest des Zuges war bereits vorhanden und wurde jetzt komplett Kobaltblau/Creme lackiert. Was beeindruckend aussieht und immer wieder die Frage aufwirft warum die heutigen Designer anscheinend jegliches Gefühl für Stil und Eleganz verloren zu haben scheinen...
Gespannt war ich natürlich auf das Innenleben der Fahrzeuge die für uns Kinder der Siebzieger noch die Züge unserer Träume waren. Natürlich haben wir es damals nie geschafft unsere Eltern von der Notwendigkeit einer TEE Reise zu überzeugen, vom Aussichtswagen mal ganz zu schweigen.
Aber jetzt!
Wer will da nicht die alte Bundesbahn wiederhaben?
Während im Aussichtswagen die Ikeaartigen Holztische (mit Fjäll Räven Brandzeichen) stören und eventuell noch durch irgendwas passenderes ersetzt werden sollten ist das Innere des Barwagens eine absolute Wucht. Hier ist fast alles original und in sehr gutem Zustand:
Tja, jetzt fehlt nur noch die passende Lok. Es gibt ja die sehr schön wiederhergestellte E10 1239, aber wie mir die Clubmitglieder in Köln sagten ist die Lok zwar betriebsfähig, darf aber auf Anweisung von DB Regio keine Passagiere befördern. Da könnte man ja bekloppt werden, alles privatisiert und Börse und Hurra und in der Praxis ist die Börsenbahn unbeweglicher, unwilliger und unfähiger als der sturste preussische Beamte jemals war...
ich bin jetzt nicht mit den ganzen historischen Zügen vertraut, deshalb meine Frage. Ist das der Rheingold, der bislang in rot-beige unterwegs war und mit dem auch unser Admin vergangenes Jahr in Nürnberg war?
Oder gibt es jetzt zwei Rheingolde in beiden Lackversionen?
Ein schöner Zug, fehlt eigentlich nur noch ein Buckelspeisewagen. Gibt´s da noch einen? Der EK hatte da mal einen gehabt..... Der Barwagen ist wirklich ein Traum im Stil der 60er. Da möchte man doch gleich an der Bar einen kleinen, naja ! Die Tische im Domecar stammen sicher noch aus der Zeit, als der Wagen in Schweden unterwegs war.
Vielleicht lackiert ja noch irgendjemand eine 103 in blau-beige, bei dem VT11.5 haben sie es ja auch geschafft!
#4 von
Epoche IV UIC
(
gelöscht
)
, 23.08.2009 20:46
hallo ralf, schöne bilder. haben die noch einen zweiten restauriert? mit dem rheingold dome-car bin ich schon im letzten jahr gefahren: http://www.cityma.de/cms/index.php?aid=1090
Es gibt zum einen eine rot/beige Garnitur der DB, die regelmäßig im ganzen Land und angrenzendem Ausland mit den rot/beigen 103 184 (schweiztauglich, kurz) und 103 235 (lang) unterwegs ist. Zum anderen gibt es diese Wagen des Freundeskreises Eisenbahn Köln in blau/beige.
Das ist der Rheingold des Freundeskreises Eisenbahn Köln. Der Aussichtswagen gehört so weit ich weiß einem Privatmann der Mitglied des Clubs ist. Der Barwagen ist ja Innen schön Restauriert, aber leider hat er die falsche Farbe. Diese Wagen wurden ab 1965 für die TEE-Züge (Helvetia / Blauer Enzian)gebaut und haben folglich nie die Farben Blau/beige des Rheingoldzuges getragen. Der Rheingold war ein F-Zug (F9/10) und wurde erst 1965 zum TEE hochgestuft. Da ja der Aussichtswagen schon eine Bar hatte, wäre es auch Blödsinn gewesen noch einen Barwagen mit zu führen. Ich stehe deshalb der ganzen Sache etwas zwiespältig gegenüber. Sicher ist es für das optische Zugbild schöner wenn alle Wagen die gleiche Farbe haben, aber Historisch so was von falsch. So was macht meiner Meinung nach die ganze Arbeit die man sich gemacht hat zum teil kaputt. Oft läuft in diesem Rheingold ja noch ein kombinierter Generator/Küchenwagen mit, auch in den alten Rheingoldfarben. Der ist immer dann nötig, wenn die Zuglok keine E-Lok ist oder eine Diesellok ohne Heizgenerator. Wenn ich richtig in Erinnerung habe, haben die auch noch einen Am 203 in Rheingoldfarben. Also genauer betrachtet ein richtiger „Kirmeszug“. Jetzt werden sicher viele sagen, na und, sieht doch gut aus und man sollte das nicht so eng sehen. Nur wo sind dann die Grenzen? Grüße Dietmar
was Du da schreibst, ist richtig! Deshalb meinte ich ja auch, man sollte eine blau-beige lackierte 103 davor hängen. Man könnte sich noch weiter an den Details aufhängen, die Klapptrittstufen und Fensterrahmen des Avümh, die zu niedrige Kuppel des Aussichtswagens.
Grenzen für derartige Züge muss es in meinen Augen nicht geben. Man muss diese Sache als das sehen, was sie ist. Ein Zug, mit dem Geld verdient werden möchte.
Grenzen für derartige Züge muss es in meinen Augen nicht geben. Man muss diese Sache als das sehen, was sie ist. Ein Zug, mit dem Geld verdient werden möchte.
Bis bald,
Martin
Hallo Martin Das sehe ich etwas anders, auf der Webseite der Kölner: http://www.rheingold-zug.com/ Steht aber das sie den „Historischen Rheingold“ erhalten wollen. Und da finde ich, zumal es ja kein richtiges kommerzielles Unternehmen ist, sollte man doch mehr auf die Geschichte achten. Gerade bei so einem bedeutenden Zug. Interessant ist doch, dass der Rheingold des DB-Museums, mit dem richtig Geld verdient werden muss (weil sonst schnell die Sache beendet wird) alles optisch stimmig ist. Sogar der Aussichtswagen, der ja der Eifelbahn gehört, eine kommerzielle Privatbahn, ist farblich richtig. Es kann das natürlich jeder schön finden wie er will, ich habe eben nur etwas vorbehalte gegen solche „Fehlfarben“. Beim 1928er Rheingold hatte man doch damals auch sehr großen Wert auf Originalität gelegt. Warum denn nicht hier auch? Grüße Dietmar
so kritisch sehe ich das mit den Farben eigentlich nicht, als Spielbahner ist der stimmige Gesamteindruck mir persönlich wichtiger als hundertprozentige Originalität. Und Farbe ist doch das kleinste Übel. Bei der nächsten HU kann man ja alles wieder rot lackieren.
Ist mir persönlich jedenfalls lieber als ein rot/blau gemischter Zug, obwohl es sowas Ende der Sechziger auch beim Vorbild gegeben hat.
Ich gebe auch zu daß mir als einzige der in den Neunzigern von Modellbahnfirmen vorbildfrei umlackierten Dampfloks die 18 201 in der roten Roco Lackierung richtig gut gefallen hat. Die hätte man ruhig so lassen können.