Hallo Leute, seit Jahrzehnten suchte ich einen dunkel-violetten Gepäckwagen 1759 für meinen Rheingold.
Bisher hatte ich nur dieses braune Exemplar:
Heute brachte der DHL-Bote endlich einen violetten:
Hier beide Farben im direkten Vergleich:
Kleine Abstriche an dem neuen Wagen: Zwei Laufschienen der Schiebetüren stammen wohl von einem anderen Wagen, da braun/grau und nicht violett/weiß, an einer Klapptür fehlt der Boppel und der Griff, und an einer Schiebetür fehlt ein Überwurfriegel. Und der Wagenboden hat auf einer Seite etwas Flugrost. Alles verschmerzbar, bzw. behebbar!
Ich werde berichten.....
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
An einer Klapptür fehlten ja der Boppel und der Griff. Nun habe ich zwar ausreichend Nachfertigungen vom Boppel im Vorrat, aber die haben leider eine leicht andere Größe. Es geht da nur um wenige zehntel Millimeter, aber trotzdem...
Also habe ich in meiner Schrottkiste nachgeschaut, einen abgewrackten 1725 gefunden, und ihn des Boppels beraubt. Neu in der Tür des Violetten vernietet, ein neuer Griff, und schon fällt während der Fahrt niemand mehr aus dem Zug:
So, und jetzt frage ich mal wieder die Gemeinde! Es geht um den Flugrost an der Kante des Bodenblechs und an der Pufferbohle:
Schwarz lackieren (dünn mit Nitrolack überziehen), oder so lassen? Was meint Ihr?
Nächstes Thema: die beiden braunen Schienen der einen Schiebetür. Keine Ahnung, warum auf der einen Seite des Wagens Schienen vom Güterwagen verbaut sind. Es sieht aber original aus (Fehler bei der Montage bei Märklin?), im Innerern sind jedenfalls keine Spuren von einer nachträglichen Montage zu sehen:
So lassen, oder Farbe anmischen, und passend neu lackieren?
Und zum Schluß, mein kompletter Rheingold:
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
ich kenne die Gepflogenheiten von TinPlatern nicht. Was den Flugrost am Längsträger anbelangt würde ich nicht Nachlakieren, damit kaschierst du nur und irgendwann drückt der Rost wieder durch. Ich würde mit ewinem Wattestäbchen und Öl den Träger auswischen. Das nimmt einen Teil des Flugrostes weg und konserviert wieder für eine Weile. Ggf dann mal wiederholen wenn es erneut blüht. Finde ich passender, solch ein Wagen darf ja etwas Patina haben.
Herzlichen Glückwunsch zu Deinem neuen 17590! Die 24cm Waggons sind nie verkehrt, erst recht als Rheingold. Ein bisschen neidisch bin ich da schon, zu der Variante hat es bei mir noch nicht gereicht.
Zur Frage, ich hätte den Rost mit dem Glasradierstift weggenommen und dann neu beilackiert. Aber Du weiist, ich bin da auch eigen, wenn ich das sehe, dann sehe ich gleich die Titanic am Meeresgrund und das geht nicht in meiner Welt. Die Schienen dagegen hätte ich sogar so gelassen, wer weiss, vielleicht haben sie es schon im Werk ausgebessert und dieser Lack hat sich dann anders verhalten und ist gebräunt. Wenn das so wäre, dann gehört es ja zum Waggon, in dem Sinne wäre es ja kein Mangel, sondern eine Eigenart, die könnte er dann auch behalten.
Sag, wie nimmst Du die Böppel aus der alten Tür? Ich frickele da immer mit der Zange herum und meistens bricht dann irgendwann der Kragen innen ab... Ich meine die Messingböppel, die Aluteile habe ich schon komplett abgeschrieben, die gefallen mir allerdings auch nicht so sehr.
Die kleinen Fehlteile und Schadstellen machen so einen Wagen doch erst interessant. Büsch’n Putzen, Richten, Fehlteile ergänzen und evtl. Lackschäden austupfen, so wird dieser dahergelaufene Packwagen doch erst Dein Rheingold-Packwagen in violett-gold.
Hallo Daniel, es waren eigentlich zwei Boppel. beim ersten ist tatsächlich der Kragen abgebröselt. Dafür ging es beim zweiten Boppel gut. Ich habe vorsichtig mit meiner blauen Nietzange
immer nur gaaaaaaanz zaghaft den Kragen zurückgedrückt. Der Ausbau hat dann auch über eine halbe Stunde gedauert, so behutsam bin ich vorgegangen. Hat sich aber gelohnt. Nach dem Einbau in die violette Tür ein, zwei sanfte Schläge mit dem Hämmerchen auf den Körner, und schon war alles perfekt.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
die braunen Laufschienen stammten bei der Montage sicherlich aus einer anderen Kiste als der übrige Wagen. Also sind das wohl 2 verschiedene Lack-Chargen, die sich im Laufe der Zeit unterschiedlich verhalten haben. Ich kann mir kaum vorstellen, dass die jetzt braunen Laufschienen bereits ursprünglich braun waren, da auch das Violett im Neuzustand wesentlich kräftiger gewesen sein dürfte. Der Unterschied sattes Violett zu brauner Farbe wäre im Neuzustand besonders derb aufgefallen!
Insofern würde ich die Laufschienen so lassen. Der Rest ist Geschmacksfrage.
Die originalen violetten Schienen der 1759er sind immer innen weiß. Die beiden braunen Schienen an meinem 1759 sind innen grau, und stammen daher eindeutig von den Güterwagen. Es liegt also keine Verfärbung vor.
Meine Vermutung geht dahin, daß man sich bei Märklin bei der Montage einfach vergriffen hat.
Und satter geht das Violett kaum. Der Wagen muß wohl immer im Karton aufbewahrt worden sein. Der Verkäufer verkauft diesen nämlich auch, zu einem Preis von 75% des Wagens......
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Klaus, da ist Deine Verlustquote besser als bei mir, meist verliere ich dann doch die Nerven und dann geht es dahin. Die Böppel bei den Türen des ETA habe ich dann eingelötet, da kann man es ja so machen, bei einer Reparatur aber halt nicht. Ich "opfere" mittlerweile die Spendertüren, scheide das Blech ein, ziehe den Böppel raus und richte die Kante dann im Handkloben wieder auf.
Man kann schonmal eine Teilebox aus versehen falsch auffüllen, es kann ja auch Not am Mann gewesen sein, vielleicht kurz vor Weihnachten, wer weiss das nach so langer Zeit schon noch? So oder so, irgendwie gehören die Laufschienen ja doch eher so zum Waggon, also, wenn man es so lässt, macht man nichts falsch, finde ich. Wenn es Dich dann doch zu sehr stört, kannst Du es immernoch ändern.
Noch etwas anderes: der Zug mi der E920 und den fünf 24cm Rheingold ist ein bildschöner Anblick, muss man wirklich mal sagen! Ein guter, ehrlicher Zug, Fahrspass braucht nicht immer eine HR mit 40cm-Pötten.
Hallo Klaus, wenn man sich deinen Rheingold anschaut konnte man sich auch schwer vorstellen das du an diesem Zug so einen "angegammelten Packmeister" dran hängst.
Bislang ging ich immer davon aus, daß die braune Farbe der meisten Rheingold-Gepäckwagen 1759 dadurch hervorgerufen wurde, daß sich der Klarlack unter Lichteinfluß verfärbt hat, und damit das eigentliche Violett zum Braun wurde.
Wenn man sich aber den (braunen) 1759 mal genau anschaut, fällt auf, daß auch dort, wo kein (oder nur sehr wenig) Licht hingelangt ist, diese braune Farbe zu finden ist, nämlich unter den Dachkanten:
Lichteinfluß als Farbveränderungsfaktor fällt somit weg. Aber was sonst?
Zum einen könnte es ein Alterungsprozeß sein, der lichtunabhängig vor sich ging. Zum anderen könnte es aber auch sein, daß man bereits bei Märklin die Waggons so lackiert hat. Farbabweichungen "ab Werk Göppingen" gibt es ja etliche.
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Zitat von Eisenbahn-Manufaktur im Beitrag #12Lichteinfluß als Farbveränderungsfaktor fällt somit weg. Aber was sonst?
Es ist eigentlich bekannt, dass Vergilbungsprozesse auch völlig unter Lichtabschluss stattfinden. (Man denke z.B. an altes Papier.) Es ist also ein chemischer Alterungsprozess. im Gegenteil ist es sogar so, dass das UV-Licht direkter Sonneneinstrahlung durchaus zur Bleichung genutzt werden kann.
Man kennt die Gemälde alter Meister heute nur in erdig-braunen Farben und hat lange geglaubt, dass sie tatsächlich in so traurigen Farben gemalt hätten. Durch chemische Analysen weiß man aber heute sehr sicher, dass die Gemälde früher viel farbenfroher gewesen sein müssen. - Das war es übrigens auch, als ich in Beitrag #7 meinte, dass bei Deinem Rheingoldwagen "das Violett im Neuzustand wesentlich kräftiger gewesen sein dürfte".
Unter Lichteinfluss kommt es zwar auch zu Vergilbungen, wesentlich wahrscheinlicher ist jedoch ein Ausbleichen der Farben, insbesondere unter starkem Lichteinfluss.
Zitat von t.horstmann im Beitrag #14Man kennt die Gemälde alter Meister heute nur in erdig-braunen Farben und hat lange geglaubt, dass sie tatsächlich in so traurigen Farben gemalt hätten.
Hallo Thomas,
ein guter Restaurator kann oft viel von der Farbigkeit wieder herstellen in dem er Schmutz und vergilbten bzw. gebräunten Firnis abnimmt.
Hallo Leute, die braunen Schiebetür-Schienen auf der einen Seite des Wagens haben mich von Tag zu Tag mehr gestört. Deshalb habe ich das jetzt geändert. Ein wenig RAL 4000 Violett Nitrolack, ein wenig Klarlack....
Das Ergebnis:
Man nehme ein Stück Blech, und schneide alles weg, was nicht nach Lokomotive aussieht.
Anders als in Sammlerkatalogen beschrieben, erscheint der Wagen nicht schon 1934. An den Stirnseiten ist stets "Made in Germany" zu lesen, nicht das bis 1935 übliche "Germany".
Tatsächlich gehört der Wagen erst zu den Neuheiten des Jahres 1936.
Frühe Wagen haben noch die angelöteten Trittbretter und die Türgriffe sind in Messing gelagert ("Friedensware").
Am 28. Juni 1938 kündigt Märklin auch für den Wagen 1759 eine Preissenkung von 5,- RM auf 4,50 RM an, die mit dem Erscheinen der neuen Kataloge in Kraft tritt.
Bei späten Wagen sind die Trittbretter Teil des Wagenbodens. Die Türgriffe werden statt in Messing in einem Ersatzstoff gelagert.
Wie bei manchen 00/H0 Wagen auch, erscheinen uns heute Wagen aus der Kriegsfertigung farbfrischer als frühere Wagen, bei denen es Märklin mit dem Schutzlack gut meinte.