Auf der ersten Arnold-Anlage von 1960 gab es nur vier verschiedene Gleise und eine rechte bzw. linke Weiche. Es waren Handweichen und keine elektrischen, wie oft geschrieben wird. Der Gleisradius war 16 cm. Die gebogenen Gleise waren 30 bzw. 90 Grad. Die beiden Geraden hatten 10 bzw. 20 cm Länge.
Bild 2: Die Gleise waren mit Laschen auf Presspappe befestigt. Mit einem Leim, den ich nicht kenne, waren sie auf der Styropor-Platte aufgeklebt.
Bild 3: Es waren Hohlprofil-Schienen. Die Verbinder waren aus Kupfer.
Bild 4/5: Die Mär vom 8 mm-Gleis ist Unfug. Das hat es nie gegeben. Die MiBa hatte 1960 diese falsche Zahl in Umlauf gebracht, und immer wieder wurde das abgeschrieben. Selbst Kruschke (Faszination Arnold, 2000) oder H. Schmidt (in „Das Arnold-Buch, 1989, Hrsg. W. Richter, S.5) haben das kritiklos und ungeprüft übernommen. Bei einer ganzen Reihe dieser Anlagen habe ich nachgemessen, aber immer blieben die Gleise brav bei 9 mm – genau genommen zwischen 9,2 und 9,3 mm.
Bild 6/7: Bei den Weichen waren die Radlenker besonders wichtig, da die Räder im Herz-Bereich sonst nicht geführt wurden. Es gab in der Mitte eine kleine Erhöhung, wo die Räder auf dem Spurkranz liefen.
Bild 8: Das Anschlussgleis diente auch als Aufgleishilfe. Es war als Bahnübergang gestaltet.
Hier noch zwei Bilder von Uranlagen (Das eine Haus auf dem Hügel passt zugegebenermaßen nicht nicht so recht ins Jahr 1960). Der dunkelgrüne D-Zug-Wagen ist noch ein Prototyp, der nie in den Handel kam. Es fehlt ihm auch jede Bodenprägung. Originellerweise ist das Fahrwerk aber schon bedruckt. Vielleicht musste er für Druckproben herhalten. Beiden Anlagen fehlen sehr schmerzlich die Tunnelportale.
Eine kleine Anekdote aus Mühlhausen: Als die allererste Anlage aus Styropor für die Messe 1960 fertig war, sollte sie noch ein wenig farblich gestaltet werden. So brachte man sie in die Lackiererei. Dort war dieses relativ neue Material noch unbekannt, und man besprühte das Ding mit Farben für Blechspielzeug, worauf die Anlage binnen weniger Sekunden in sich zusammenschrumpelte. (Das hat mir ein alter Mitarbeiter erzählt, der damals selber dabei war.)
Anmerkung und Bitte: Wenn ihr die Bilder in euer privates Archiv kopiert, dann freut mich das. Veröffentlicht sie aber bitte nicht ungefragt anderswo, womöglich – wie es mir schon passiert ist – unter eigenem Namen. Unter uns Modellbahnern gibt es leider viele Siebengescheite, die mit abgekupfertem Wissen den Schlauberger markieren. Also fragt einfach vorher und zitiert ordentlich. Viel Freude beim Anschauen (und Kopieren) Christian
vielen lieben Dank für diesen interessanten Beitrag der für die Arnold Impressionen hier im Forum von besonderem Interesse sein dürfte - schliesslich ist diese Anlage das Urgestein der Arnold rapido Bahn.
Ich habe diese Anlage Anfang 1961, noch als Schüler, zum ersten Mal gesehen - und war begeistert. Selbst besitze ich allerdings keine - leider.
Durch Bekanntschaft mit dem Besitzer eines Frankfurter Spielwarengeschäfts ab Sommer 1962, der für Arnold die im Katalog angebotene Anlage in grösseren Stückzahlen baute, wobei ich mithelfen durfte, begleitet mich seit jungen Jahren Arnold rapido durchs Leben ...
Viele Grüsse
Hermann
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