heute habe ich damit begonnen eine BR 03 (1004) zu reparieren. Ich habe ein sehr gut erhaltenes Lokgehäuse in meiner Restekiste. Leider fehlte ein Windleitblech. Bei dieser ersten Version der BR 03 sind die Windleitbleche aus Stahlblech gefertigt und (vermutlich) durch eine Bohrung im Guss von innen verlascht. Bei einigen Loks fehlt ein Windleitblech, weil die Blechlaschen nachgeben. Bei meiner Lok war das Windleitblech leider abgebrochen. Mit einem Proxxon-Schleifer und einem 1mm Fräser habe ich die Reste mühevoll aus dem schmalen Schlitz entfernt. Ein Schrottgehäuse diente danach als Teilespender für das Ersatzteil. Mit einem 6mm Bohrer habe ich den Guss aufgebohrt. Danach ließ sich das Windleitblech problemlos entfernen. Kennt jemand eine elegantere und einfachere Vorgehensweise? Natürlich ist die Einstecklasche jetzt zu kurz. Sie taucht nur etwa 3mm in das Gussgehäuse ein. Das dürfte in Verbindung mit 2K-Kleber stabil genug sein. Das Gehäuse ist jetzt fertig und sieht wie neu aus. Morgen überhole ich das Fahrwerk.
Beim Austausch des Tendergehäuses sind mir unterschiedliche Verschraubungen aufgefallen. Einmal mit feinem Gewinde und einmal mit groben Gewinde. Ein Tendergehäuse hat so weißen, krümeligen Belag. Kann das Korrosion sein? Zinkpest? Oder was sonst? Ich habe das Gehäuse gegen ein besseres ausgetauscht. Die Lok soll ja im Endzustand vitrinentauglich sein.
Dann ist mir noch eine Besonderheit am Lokgehäuse aufgefallen: Die Treppen sind filigraner ausgemalt als bei den anderen Loks. Ich hege keinerlei Zweifel an der Originalität der Lackierung.
Fotos vom komplettierten Gehäuse reiche ich morgen nach, wenn der Kleber getrocknet ist. Wenn ich genügend Zeit finde, nehme ich morgen auch schon das Fahrwerk in Angriff.
Hallo Frank, das weiße sieht aus wie eine metallische Ausblühung. Ich kenne die Metallzusammensetzung von Rokal nicht, diese Ausblühungen betreffen normalerweise Magnesium- Leichtmetall- Legierungen.
Ein wenig davon hatte ich mal an einem Güterwagen-Fahrgestell aus Guss. Mit einem Zahstocher habe ich es aus den Ecken herausgepult und dann mit ganz wenig Balistol behandelt, wobei Balistol auch umstritten ist, weil es nach den Erfahrungen einiger Modellbahnfreunde langfristig Lack unterwandert.
Bei den Aufstiegsleitern an der Lok kenne ich eigentlich nur die schön bemalte Variante als übliche Variante (s. hier). Diese nur oberflächlich bemalte Variante sehe ich zum ersten mal.
das Weiße ist sogenannter Weißrost, bestehend in erster Stufe aus Zinkhydroxid mit abschließender Wandlung zu Zinkcarbonat. Leider ein irreversibler Korrosionsmechanismus. Du könntest voluminös ausgeblühte Stellen evtl. fein anschleifen und neu lackieren, was zumindest wieder einen temporären Korrosionsschutz ergibt.
danke für die Tips bzgl. des "weißen Zeugs"! Da habe ich ja wieder was lernen dürfen. Bevor der Tender dran kommt, habe ich allerdings noch andere Arbeiten, die mir wichtiger sind.
Heute habe ich es sogar geschafft die Lok fertig zu stellen. War ein ordentliches Puzzlespiel! Aus zwei mach eins - hat sogar geklappt. Reinigung und Öl hat gereicht um die Lok ans Laufen zu bekommen. Einge kleine Stellen habe ich mit schwarzer Farbe ausgetupft. Jetzt ist sie vitrinentauglich. Auch das transplantierte Ohr fällt nicht auf.
Zitat von Flanders im Beitrag #1... Beim Austausch des Tendergehäuses sind mir unterschiedliche Verschraubungen aufgefallen. Einmal mit feinem Gewinde und einmal mit groben Gewinde. ... Dann ist mir noch eine Besonderheit am Lokgehäuse aufgefallen: Die Treppen sind filigraner ausgemalt als bei den anderen Loks. Ich hege keinerlei Zweifel an der Originalität der Lackierung. ...
Bemalungsvariante
Unterschiedliche Tenderschrauben
Hallo Frank,
ich denke, dass die roten Details am Lokgehäuse per "Airbrush"-Technik (Spritzpistole) mittels Schablonen aufgetragen wurden. Bei der gezeigten "Bemalungsvariante" ist die Schablone anscheinend etwas verrutscht bzw. ungenau positioniert gewesen. Kein Grund zur Beunruhigung!
Die vorstehenden Tenderschrauben wurden sicherlich von einem Vorbesitzer nachgerüstet, nachdem er die Feingewinde der Originalschrauben kaputt genudelt hat. Es handelt sich wohl um selbstschneidende Blechschrauben mit einem zu großen Kopfdurchmeser, wodurch der Schraubenrundkopf nicht in der vorgesehenen Bohrung versenkt ist, sondern oben auf dem Tenderboden aufliegt, deshalb also hervor steht. Das ist so ganz bestimmt nicht original!
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
Zitat von niko0801 im Beitrag #7... die Rundkopfschrauben sind bei diesem Tender Original.
Hallo Norbert,
Du hast Recht! Das ist ja ein Dingen! Frank würde diese Gehäuseschrauben (3) wohl als "Werks-Murks aus der ROKAL-Produktion" bezeichnen und ich sehe das genauso ...
Gibt es ggf. Tenderböden mit für diese Rundkopfschrauben passenden Senkbohrungen, d.h. gehören diese Schrauben eventuell nicht zum gezeigten Tenderboden?
Ich meine, dass die im Foto gezeigten Bohrungen des rechten Tenders größer zu sein scheinen als die Bohrungen des linken Tenders mit den Feingewindeschrauben ... Stimmt das?
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
neeee... diesmal ausnahmsweise kein "Werks-Murks-Argument" von mir! Ich kenne diese Art der Verschraubung von meinen Lionel-Spur-Null Bahnen. Dieses grobe Gewinde (Wie bezeichnet man das überhaupt fachlich korrekt? Blechschrauben sind es definitiv nicht!) wird bei alten USA-Bahnen oft in Gussteilen verwendet.
Ich glaube aber nicht an eine verrutschte Airbrushschablone. Die Linierungen sind voll fett und es gibt keinerlei Sprühnebel. Die rote Farbe ist meiner Meinung nach bei allen Loks per Hand mit einem Pinsel aufgetragen.
Moin Leute, die Schraubenköpfe sind gleich groß und haben einen Durchmesser von 3,8-3,9mm. Die Schrauben mit dem groben Gewinde sind meiner Meinung nach normale Holzschrauben. (Ich kenne solche Schrauben aus den USA aber auch mit einem abgeflachten Gewinde.) Die Aufnahmen im Guss liegen bei 3,9-4,0mm. Schon bei kleinen Fertigungstoleranzen passt der Kopf der Holzschrauben nicht mehr in die Aufnahme. Die Gewindeschrauben haben diese Toleranzen nicht, bzw. sind fertigungsbedingt besser zentriert. VG, Frank
Zitat von Flanders im Beitrag #10... Die Schrauben mit dem groben Gewinde sind meiner Meinung nach normale Holzschrauben. ...
Hallo Frank,
nee, eine "normale" Holzschraube wäre vorne spitz. Das ist eine Art "Blechschraube mit Selbstschneidegewinde".
Laut dunkelblauer ROKAL-TT Modell-Dokumentation waren die Tender-Gehäuse ab 1964 aus Kunststoff. Mein Bildzitat im Beitrag #8 stammt aus der Ersatzteilliste 3a von 1967 und zeigt den "neuen Tender" mit dem Kunststoffgehäuse. Ich vermute, dass diese Rundkopfschrauben mit der Umstellung auf Kunststoff-Oberteile eingeführt wurden und ein Vorbesitzer diese Schrauben gewaltsam in das Feingewinde des gezeigten Metallgussgehäuses eingedreht hat. Vielleicht wissen Norbert oder Wolfgang mehr hierzu?
Dass die Köpfe dieser Blechschrauben eigentlich immer zu groß waren um in die Senkbohrung im Tenderboden zu passen, zeigt m.E. die gewählte Schraubenlänge, die exakt um die Tiefe der Senkung länger ist als die Feingewindeschraube. Der "Murks" an dieser "Blechschraubenlösung" ist, dass man die vorstehenden Schraubenköpfe bei einer seitlichen Betrachtung des Modells sehen kann. Oder ist das eventuell nur im Beispielfoto so, wo mutmaßlich die falschen Schrauben in den "alten" Metallgusstender geschraubt wurden?
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
Betr.Rundkopfschraube. Vollkommen richtig.Der Boden des Schlepptenders wurde mit einer Rundkopfschraube befestigt. Die Abstandsschraube mit Feingewinde dient zur Befestigung des Drehgestells.War bei der Abbildung etwas irritiert,sorry.Es gab Schlepptenderbodenschrauben wobei es sich meines wissens um Senkkopfschrauben handelte.
ich dachte auch, dass die Tendergehäuse immer mit den Feingewindeschrauben verschraubt werden. Aber im Bild der Ersatzteilliste 3a (Beitrag #8) sind eindeutig diese Rundkopfschrauben (3) am Tenderboden zu erkennen.
K_E_B
Gruß aus Lobberich, der Heimatstadt der ROKAL-Bahn
Zitat von Flanders im Beitrag #1... Unterschiedliche Tenderschrauben
Hallo zusammen,
meine beiden Metalltender haben die beim linken Tender gezeigten Feingewindeschrauben mit Flachkopf, passgenau für die Senkbohrung.
Mein Kunststofftender mit Kunststoffboden hat genau die rechts gezeigten selbstschneidenden Blechschrauben mit Rundkopf. Das von Ralf gezeigte Esatzteilblatt bezieht sich auf diesen Kunststofftender.
Diese Blechschrauben in das Feingewinde am Metalltender einzuschrauben, halte ich nicht für fachgerecht. Ob das nun werksseitig teilweise so gemacht wurde oder eine Bastelei des Vorbesitzers ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Man müsste sich einfach mal noch mehr Metalltender anschauen, ob es noch weitere mit den Blechschrauben gibt. Vielleicht wollte man sich bei Rokal gegen Ende der Produktion des Metalltenders und bei zunehmenden Ungenauigkeiten der Gießformen das Nachschneiden der Gewinde sparen.
ob besagte Schrauben nun Holz oder Blechschrauben sind ist schwer zu sagen. Ich denke es sind Holzschrauben, da ich gleiche Schrauben habe, die nur etwas länger sind und diese haben einen Schaft. Blechschrauben haben so weit ich weiß keinen Schaft.
Aber ich kenne diese Schrauben von Rokal von den alten Donnerbüchsen mit Metallfahrgestell. Mit den gleichen Holzschrauben hat man das Kunststoffoberteil auf das Metallfahrgestell geschraubt.
Hallo zusammen, ich kann es mir eigentlich nicht vorstellen das ein Hersteller Gußgehäuse mit derartigen Blechschrauben befestigt hat. Da die Blechschrauben ja ohne Gewindeschneiden in den Guß gedreht würden sind die Kräfte auf den Guß viel zu hoch. Bei Plastik/Plaste Gehäusen sieht das ganz anders aus. Der Werkstoff ist nachgiebiger als Guss. Die Blechschrauben lassen sich da mit viel weniger Kraftaufwand eindrehen. Gegen eine werksmäßige Verwendung spricht auch das man da die Versenkung für den Schraubenkopf nicht vergrößert hat oder eine Senkkopfschraube eingesetzt hat. Nicht deutlich erkennbar ist ob die Schrauben in ihrer Länge noch original sind, das heißt ob da nicht die Spitze abgetrennt wurde um die länge anzupassen. Das wäre dann wohl ein weiterer Beleg für Bastelarbeit. Soviel mal von mir zu einem Thema bei dem ich eigentlich wegen fehlender Markenkenntnis lieber die Finger von den PC-Tasten gelassen hätte.
Hallo Leute, die Schraubenköpfe haben den gleichen Durchmesser. Die Holzschrauben befinden sich an 4 von meinen 13 Gusstendern. Die Länge ist ungekürzt. Vernudelte Gewinde kann ich nicht erkennen. VG, Frank
vier Metalltender mit den Holzschrauben? Das könnte für eine Anwendung durch Rokal sprechen, aus welchen Gründen auch immer. Aber ich denke mal, da wo die Holzschrauben saßen wird man die Schrauben mit Feingewinde, wenn überhaupt, nicht mehr vernünftig hineinbekommen.