hier mal ein Bericht über den Neuaufbau einer seltenen BR 03 von ROKAL (B 1004) in einer sehr frühen Version mit schwarzem Fahrwerk.
Es beginnt mit diesem Fragment aus der Bastelkiste.
Es gibt noch weitere Teileträger zwecks Ersatzteilgewinnung.
Zuerst werden Vor- und Nachläufer entfernt um die Gehäuseschrauben lösen zu können.
Hier die demontierten Einzelteile des Fahrwerks.
Aus der Restekiste stammt diese Achse. Das Messingzahnrad ist von der Schnecke regelrecht aufgefressen.
Die Reste werden abgefeilt, da die Mittelachse ohne Antrieb ist.
Das Fahrwerk ist wieder montiert. Der Motor wartet schon auf den Einbau.
Vorher wird dieses kleine Halteblech hergestellt. Ein originales Blech war nicht vorhanden.
Vorsichtige Montage des Stromabnehmers.
Verlöten der Drähte.
Ersatzteilsuche nach Gestänge und Schrauben.
Vorbereitet zur Montage.
So'n Mist... die Mittelachse hat keinen Kurbelzapfen für das Gestänge.
Hier ein Vergleichsfoto: Schmaler Spurkranz und Kurbelzapfen.
Raus mit der falschen Achse und rein mit der Richtigen.
Der fertige Antrieb wird geölt.
Zuerst wird das Gehäuse montiert, dann Vor- und Nachläufer.
Erfolgreiche Probefahrt auf der Anlage.
Und ab in die Vitrine zu den Kollegen...
Tja, was soll ich sagen... Es waren sechs Stunden Arbeit für mich. Wie haben die das damals im ROKAL-Werk nur im Akkord geschafft? Und der blöde Fehler mit der Mittelachse... da hätte ich ja auch mal früher drauf kommen können. Ich habe es mir einfacher und schneller vorgestellt. Aber während der Arbeit kam dann so manche Einsicht. Die frühen, schwarzen Rahmen besitzen einen anderen Zylindermotor und auch der Rahmen ist ein anderes Gussteil als bei den späteren Versionen mit Zylindermotor. Es gibt da einige Änderungen. Bei der ältesten Version ist das Gestänge auch nicht mit dem Kurbelzapfen verschraubt, sondern vernietet. Für die konstruktiven Unterschiede könnte ein eigener Thread eröffnet werden. Da lassen sich einige Versionen identifizieren. Letzte wichtige Einsicht: Man kann gar nicht genug Ersatzteile in seinem Fundus haben! Also: Weiter sammeln!
danke für den Bericht. Hast Du mal nach den Motorkohlen geschaut? Bei dieser Art Motor muss man wohl zwei Belchkapseln abheben um da dran zu kommen. Ich hab es mich bisher noch nicht getraut, war auch noch nicht wirklich nötig. Die Motorlager bekommen bei mir auch immer noch je ein Tröpchen Öl und die Schnecken samt Welle versorge ich mit Trix-Fett. Diese alten Loks laufen bei guter Wartung sehr schön.
Bei dem Oil-Pen handelt es sich um "Lubra metallic" von TOTAL. Habe ich mal auf einer niederländischen Modellbahnbörse empfohlen bekommen. Ich bin damit sehr zufrieden. Kann man problemlos in Deutschland und im Netz kaufen. Produktinformationen stehen ebenfalls online zur Verfügung.
Bisher dachte ich auch, dass ich viele Ersatzteile habe, aber dem ist nicht so. Die ROKAL Sammler der ersten Stunde haben noch sehr große Restbestände aus ehemaligen Spielzeuggeschäften und Teilweise sogar aus dem Werk selbst auf Lager liegen. Zum Glück horten die Kollegen die Ersatzteile nicht wie einen Drachenschatz. Die kleine ROKAL Gemeinde ist gut vernetzt und man kann viele Ersatzteile bei engagierten Sammlern kaufen. Ich habe in den letzten Jahren viele Lokfragmente ausgeschlachtet und konnte mein Lager mit gebrauchten Teilen füllen. Durch den Kauf kleinerer Sammlungen, Rückbau von Anlagen oder sonstiger Kellerfunde ist da schon so einiges zusammen gekommen. Ich kann in vielen Fällen Loks und Wagen reparieren und Fehlteile ergänzen. Es gibt aber noch etliche Problemfälle wo ich alleine nicht weiter komme. Zum Glück sind die ROKAL Sammler sehr nett und helfen sich untereinander aus. Nochmals ein "Danke" an dieser Stelle und der Hinweis auf die "Total ROKAL" Ausstellung/Börse am 28. und 29.03.2020 im Parkstübchen in Nettetal Hinsbeck. Dort gibt es auch einige Aussteller mit Ersatzteilverkauf. Veranstaltungshinweis ist hier im FAM veröffentlicht. Für einige Loks und Wagen gibt es auch Reproteile. Es sind ja oft die gleichen, neuralgischen Teile die verloren gehen oder defekt sind. Einige Kleinteile, wie z.B. das Halteblech für den Motor, fertige ich mir auch selbst an. Im Keller steht eine Dreh/Fräsmaschine. Auch komplexere Teile könnte ich so herstellen, aber es lohnt sich meiner Meinung nach nicht. Der Aufwand ist zu groß und es sind noch genügend Wracks zwecks Ersatzteilgewinnung verfügbar.
@ Jürgen: Trau dich! Bei Bedarf lassen sich die Kappen einfach abziehen! Aber Du hast recht, mit etwas Öl und Fett laufen die alten Loks (trotz Schneckengetriebe) sehr schön.
Hallo Jens. Rokal hat immer Nähmaschinenöl empfohlen. Ich verwende es auch.Kann aber Waffenöl der Marke Break Free CLP empfehlen,da es dünn- flüssig wie Wasser ist.Es ist nur nicht preiswert. Man sollte sich vorher jedoch eine Flasche mit einer Kanüle besorgen.
Hallo Frank. Das mit den Kappen abziehen ist so eine Sache für sich. Mal geht es einfach,mal geht es schwierig.Ich bin da knallhart.Sollte es nicht machbar sein,schneide ich die Kappe unterhalb ein.Vor dem Einbau drücke ich die Kappe zusammen und drücke diese wieder auf.Die Kappe sitzt fest und löst sich nicht von alleine. Habe früher die Kappe mit 2 Schraubenzieher gelöst. Fazit der Aktion,abgerutscht und ein Finger war eine zeitlang außer Gefecht gesetzt.
die Total Rokal hatte ich mir schon im Kalender eingetragen und freue mich drauf. Ich war im Dezember 2017 mit meinen Lünenschloss- und Diller-Anlagen zum Tag der Modellbahn schonmal im Parkstübchen. Das war ein richtig schöner Tag. Wollte dann Anfang 2018 zur Total Rokal wiederkommen, aber das fiel ja in die Zeit in der Ralf Nolde verstorben ist :-( und damit die Veranstaltung so nicht stattgefunden hat.
Seit Ende letzten Jahres halte ich Ausschau nach einer Rokal-Anlage oder einem Konvolut, als mein Einstieg in Rokal. Vielleicht klappt das ja bis März und ich kann dann vorher Rokal näher kennenlernen.