hier wie angekündigt ein Bild von meiner ersten Modellbahn, erbaut von meinem Großvater ca. 1980. Ich wußte gar nicht daß es davon ein Bild gab, erst vor ein paar Monaten habe ich es beim Durchforsten der Dias aus dem Nachlaß meiner Großeltern gefunden...
Das klassische Doppeloval mit Gleiswechsel vorne und Abstellgleis hinten, schön kompakt auf etwa 1 x 1,5 Meter. Der Personenzug bestand aus der blau/beigen 220 mit zwei NL-Reisezugwagen und Autotransporter, der Güterzug aus E69 (steht hinter der 220) mit diversen Güterwagen (dabei ein Güterzugbegleitwagen von Fleischmann als Fremdfabrikat ). Hinten auf dem Abstellgleis, da wo der Kran und die Masten sind, steht ein Trafowagen. Später kam noch weiteres Rollmaterial von Fleischmann dazu: die schwarze Anna mit Tender und die rote O&K, ferner ein Brawa SKL (der alte natürlich) und ein "Trackster"-Zweiweg-Van von Bachmann. Von Lima kamen noch zwei Silberlinge (natürlich die 24cm ohne KKK). Auf den ersten Blick sieht die Bahn nach schnell gezimmerter Platte mit Rasenmatte aus, aber an einigen Stellen sieht man daß mein Opa einige nette Details eingebaut hat, z.B. der Treppenaufgang zum Schwarzwaldhaus auf dem Tunnel oder der Spielplatz hinten in der Ecke. Interessant auch der Schotter zwischen den Gleisen (und nicht darunter). Einige Details, wie Lego-Schild, übergroße Kuh und Holztanne neben der Windmühle habe vermutlich ich ergänzt. Vor der Tunneleinfahrt stehen links und rechts je ein Signal: manuelles Formsignal von Lima und (direkt vor der 220) ein Märklin-Lichtsignal, das hatte sogar Zugbeeinflussung! Später kamen noch zwei Erweiterungen dazu: der Spielplatz wich einer Rampe aufs Regal an der Seite (im Foto nicht sichtbar), und vorne links der Förderturm von Faller (angetrieben mit Lego-Technik-Motor). Auf dem Regal-Streckenabschnitt stand übrigens die Lima-Waggon-Waschanlage, die fand ich damals extrem cool. Alle weiteren Umbauten kamen dann von mir. So hatte ich irgendwann das Oval unterbrochen und nur vorne zweigleisig gelassen, das ergab dann quasi einen Endbahnhof von dem es durch den Tunnel und hinten entlang über die Rampe aufs Regal bzw. in die weite Welt ging. Und irgendwann kam dann die Stichsäge und An-der-Wand-entlang mit Roco-Line.
Noch ein paar Anekdoten die mir einfallen: Die grüne E69 war atemberaubend schnell, schon bei knapp dreiviertel aufgedrehtem Trafo war die Kurve nicht ohne Abflug zu schaffen. Nach dem Umbau in einen Endbahnhof wurde es teilweise sehr morbide...ich habe damals Abschiedsfahrten nachgestellt, im Silberling-Steuerwagen hing dann am Führerstandsfenster ein Schild "letzte Fahrt"...naja, das war in den 1980er fast Alltag auf den Nebenstrecken... Was man partout nicht geschenkt bekam wurde dann halt mit Lego ergänzt...z.B. eine Lego-Seilbahn anstelle der von Brawa. Meine Eltern haben hin und wieder angemerkt daß mein Opa die Bahn besser mit Märklin gebaut hatte, so wie seine eigene. Warum er Lima gewählt hat weiß ich nicht genau, ich vermute es war auch eine Kostenfrage. Die Startausstattung so wie auf dem Bild hätte von Märklin deutlich mehr gekostet, vielleicht war er ja auch heimlicher DC-Fan. Irgendwann hatte ich mir auf dem Flohmarkt einen (!) 3yg von Tante Mä gekauft (das die immer paarweise fuhren wußte ich damals noch nicht...) und war zunächst ratlos daß plötzlich nix mehr fuhr sobald ich den 3yg auf die Schiene gestellt habe... Hatte dann etwas gedauert bis ich das mit den nicht isolierten Radsätzen kapierte. Erste Maßnahme war dann isolieren mit Tesa-Film, das hatte dann mindestens eine halbe Runde gehalten...
schönes Bild! Und immer wieder das Formsignal mit dem Flügel zum Gleis, war bei meiner Kinheitsanlage genau so! Sehr interessant ist auch der Spielplatz, auf dem Weg dorthin muss eine zweigleisige Bahnlinie ohne Übergang überquert werden.
schön, daß du noch ein Bild deiner Kindkeitsanlage auftreiben konntest (und vor allem, daß du es uns zeigst )! Von meiner gibt es leider nichts an Fotomaterial, da ich der einzige in der Familie war, der sich für so ein gspinnertes Zeugs interessiert hat und ich selber hatte keinen Fotoapparat, musste ja schliesslich mein Taschengeld in die Verlängerung des Güterzuges investieren!
hier noch eins der ganz wenigen Bilder meiner ersten Anlage. Ich weiß nicht ob ich es Euch schon einmal gezeigt habe, aber es zeigt den kleinen Heini vor seiner 1,55 x 1,45 m großen Anlage.
Mehr Platz gab es leider nicht denn es war in unserer Wohnküche, da gab es einen kleinen Erker mit genau diesen Maßen. Übrigens das ganze Holz, also die Platte mit dem Rahmen, die Böcke, der Tisch und der Stuhl wurden von meinem Opa, einem Schreiner, selber gemacht.
Wie man auf diesem etwas unscharfen Bild sehen kann, war damals auch schon der Kibri Güterschuppen vorhanden, den es heute immer noch gibt und der jetzt auf meiner Nostalgie Anlage steht. Leider kann man auf diesem Bild die Kirche nicht sehen, denn da sitze ich genau vor. Die Rampe die man in der Mitte sehen kann stammt auch von Kibri.
Dieses Bild müßte aus dem Jahr 1960 sein, da war ich 12 Jahre alt lang lang ist es her, aber ich sehe die Anlage noch vor mir als wenn es erst gestern und nicht schon vor fast 50 Jahren gewesen wäre.
die Anlage ist ja schon richtig toll und im Grund fertig gestaltet, so einen Opa hätte ich auch gern gehabt , da wäre ich sicher noch Moba-verückter geworden .
@Heinz-Dieter:
Dieses Foto hattest du uns noch nicht gezeigt, aber dies ist auch schon eine tolle Anlage und unkonventionell, also gut durchdacht mit dem Bahnhof auf der Seite und das Gleisfeld in der Blickrichtung auf die fahrenden Züge.
Leider war es früher mit dem Fotografieren von Moba noch nicht so wie heutzutage, daher freue ich mich über jedes Bild von Anlagen aus frühen Tagen, danke.
Viele Grüße, Dieter.
Märklinbahner (H0 AC) mit Pause seit `61, favorisierend die älteren Modelle, Ep. III-IVa. Und neuerdings ein bißchen DC.