Hallo,

Diese Lokomotive (etwa TT gross) habe ich mal auf einem Flohmarkt gefunden. Auf dem Dach steht Herbart, unten Made in Germany. Weiss jemand mehr, gab es auch noch Wagen dazu? Ich schatze sie 60er Jahre, kann mich nicht vorstellen das Kinder heute sowas noch interessant finden.







Gruss, Kieffer

Zitat von Kieffer im Beitrag #1

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kann mich nicht vorstellen das Kinder heute sowas noch interessant finden.

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Zitat von aus_Kurhessen im Beitrag #2

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Zitat von Kieffer im Beitrag #1

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kann mich nicht vorstellen das Kinder heute sowas noch interessant finden.

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Hallo Kieffer,

ich glaube schon. Mein 4-jähriger Neffe ist begeisterter Anhänger von Thomas und seinen Freunden. Dann noch Feuerwehrautos und Bagger dazu und sein Glück ist perfekt.

Gruß
Jürgen

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Sehr interessant. Ich kenne Herbart nur als Schiebemodell. Es gibt Gleise und Weichen und Prellböcke. Natürlich gibt es auch Waggons. Ist oft auf Ebay zu finden. Kann sein dass ich noch einen Karton mit Schienen und Waggons im Keller habe. Ich kann am WE mal nachsehen.

Beste Grüße,
Bernhard

Hallo,

schauen wir uns doch das Ding mal an : Modell einer E-Lok, von Material und Vorbild her eindeutig Nachkrieg. Wagen gab es vermutlich, denn die Lok hat ja eine Kupplungsöse und vorne schaut wohl ein Schalter heraus. Vielleicht eine Lok, von Rillen in einem Spielplan oder einer Prägelandschaft geführt, ähnlich wie bei Technofix oder doch, wie von Toy-doc vermutet, eine Holzeisenbahnvariante in Kunststoff.

Um es kurz zu machen, bei Herbart hat es bei mir geklingelt, mir kam da ein Kleeblatt in den Sinn.

http://www.vino-online.net/anschaubilder....jpg?1461173913

http://www.puppenhausmuseum.de/mediapool...es/14978780.jpg

Mehr aber erst nach dem Essen.

Zitat von Kieffer im Beitrag #1

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Hallo,

....................... kann mich nicht vorstellen das Kinder heute sowas noch interessant finden.


Gruss, Kieffer

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Hallo zusammen,

die Firma Herbart ist mir aus den frühen 70er Jahren ein Begriff,
die Bahn war, wie bereits vermutet, so etwas ähnliches wie eine Holzeisenbahn,
nur eben aus Plastik.

Von Herbart gab es auch ein Baukasten-System, das hiess "baks" -
erinnerte an Fischer-Technik, auch von der Farbe her in Grau/Rot gehalten.
Davon habe ich noch den Motor und Batteriegerät, eben im Keller nachgeschaut,
jetzt aber schlecht für Bilder.

Ausserdem waren sehr stabile Plastik-Fahrzeuge (LKW's) im Programm,
die vom Gewicht enorm belastbar ausgeführt waren.

Meiner Erinnerung nach war Herbart in Bayern ansässig.

Viele Grüsse

Hermann

Hallo,

neben dem von Hermann erwähnten Baukastensystem "baks" (vielleicht BA-ustein-K-on-S-truktion)

http://assets.catawiki.nl/assets/2014/9/...5465f3daf6b.jpg

gab es auch noch "mik" (vielleicht MI-niatur-K-onstruktion)

http://www.vino-online.net/anschaubilder....jpg?1461179496

Und nun noch die Erläuterung zu dem von mir erwähnten Kleeblatt :

Die Firma Herbart Spielzeug oHG (gegründet 1888) übernahm in dunklen Zeiten die alteingesessene Spielefirma Klee der jüdischen Familien Kleefeld/Bromeisl (gegründet 1884). Das Unternehmer-Ehepaar Bromeisl musste emigrieren, wurde von der Gestapo in Rotterdam verhaftet und in Sobibor umgebracht. Ihr Sohn überlebte und erhielt die Firma in den 50ern zurück. Bis 1997 blieb die Firma im Familienbesitz, danach gelangte sie als Wanderpokal zu diversen Spieleherstellern, u.a. Spear und Schmidt-Spiele. Heute ist Klee Spiele mit dem Kleeblatt-Logo eine Handelsmarke von Franckh/Kosmos. Zeitweise enthielt das Logo die Buchstaben C + H für C-hristian H-erbart.

Und noch eine Zugpackung mit unserer E-Lok in grün/gelber Farbgebung :

http://deerbe.com/imgs/a/a/a/e/z/elektri...beit__1_lgw.jpg

Hallo, danke alle!

Oft verbergt sich eine ganze Geschichte hinter so ein kleines Stuckchen Spielzeug, wunderbar!
Ich habe ubrigens versucht die Lok laufen zu lassen, das Batteriefach ist etwas zu klein fuer jetztige Batterien. Vielleicht waren altere Batterien etwas kleiner ausgefallen?
Mit kinder heute meinte ich eher das so was winziges weniger Chancen macht gegen al diese infrarot/ferngesteuerte Sachen. Das mit Thomas the Tank engine, das stimmt aber auch wieder.
Ich habe selber eins, die sind uberraschend gut gebaut und scharf lackiert.
Nochmals danke fuer alle Info und Bilderhinweise, super!

gruss, Kieffer

Hallo Kieffer,

Akkus sind häufig zu dick, Batterien mancher Fabrikate können auch zu dick sein. Falls es daran liegt, dass der Batteriesockel nicht in die tellerförmige Vertiefung passt, die Batterie einfach umgedreht einlegen. Tut es der Motor noch, kann man die Kabel ja dann umlöten. Sollte der Schalter aber ein Umpolschalter sein braucht man nicht einmal das zu machen.

Aber da das Blech eh durch Batteriesäure verätzt ist kann man sich so einen Halter auch selbst zurechtbiegen, notfalls aus dem Messingstreifen von einem Schnellhefter.

Hallo,

Zitat von Kieffer im Beitrag #9

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Ich habe ubrigens versucht die Lok laufen zu lassen, das Batteriefach ist etwas zu klein fuer jetztige Batterien. Vielleicht waren altere Batterien etwas kleiner ausgefallen?

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Hallo,
Das ist ein guter Tipp. Der Motor funktioniert, ist glaube ich Japan, Mabuchi. Der Antrieb ist soso..mit plastik Schnecke die aussieht wie ein grobgefertigte Spiralbohrer. Das Gehause lasst sich sich mit Muhe und Vorsicht entfernen, da koennen jedenfalls kleine Kinder kaum Freude daran gehabt haben. Aber was soll es, ich finde es sieht niedlich aus und ich freue mich immer wenn ich auf der Jagd bin auf Trodelmarkte und dann sowas treffe.

gruss, Kieffer

ich habe in einem anderen Forum schon mal was zu Herbart geschrieben, was ich hier wiederholen will - auch wenn manche Fakten hier schon mal genannt wurden.

Die Holzspielwarenfabrik Christian H. Herbart existiert seit 1888. Ihren Sitz hatte sie in Steinach/Thüringen. Informationen über das damalige Produktionssortiment liegen mir nicht vor. 1939 wird die Spielefabrik Klee in Fürth übernommen, deren Besitzer der Arisierung zum Opfer fallen. Das Kleesortiment (Brett- und Legespiele) wird weitergeführt und ausgebaut. Das Klee-Logo (Kleeblatt), wird ergänzt um die Buchstaben CH übernommen. Auch in Steinach werden in der Folgezeit vermehrt Spiele hergestellt, bekannt sind aber auch Markungen "Herbart Spielefabrik Fürth".
Nach 1945 (wann? - es gibt auch noch Markungen "Herbart Made in U.S.Zone") erfolgt die Rückübertragung der Firma Klee an den überlebenden Erben, Herbart produziert aber in Steinach- also in der DDR - weiter. Die Aktivitäten im "Westen" werden aber nicht aufgegeben, 1951 taucht erstmalig auf der Nürnberger Messe "Christian H. Herbart, Thüringer Qualitätsspielwaren, Nürnberg" auf. 1953 schließlich erfolgt die Verstaatlichung der Steinacher Firma zum "VEB Spielewerk Steinach", welches später im "VEB Plaho Steinach" aufgeht.
In Nürnberg werden weiter u. a. Legespiele, Baukästen und Eisenbahnen hergestellt, zunehmend aus Plastik. Einige Erzeugnisse:
- Autobaukasten
- Baukasten "BAKS"
- Baukasten "MIK" (gibt es fast baugleich auch von VERO aus der DDR)
- Baukasten "Mikmobil" (Traktorbaukasten)
- Autobausortiment
- Spielzeugeisenbahnsystem "pikalok" (auch hier gibt es ein fast baugleiches System als DDR-Produkt - allerdings ist dort nie ein Hersteller angegeben! evt. kam es zu einer Formenübernahme. Bei original Herbart sind die Schienen blau und gemarkt, bei der "Kopie" grau und ungemarkt.

Wie lange die Firma noch produziert, ist mir nicht bekannt.

Weitere Firmenstandorte hat ein Forenkollege ergänzt:

Die Firmenstandorte der Firma Herbart scheinen eine recht wechselvolle Vergangenheit zu haben.

Im Katalog der Spielwarenmesse 1964 ist folgendes eingetragen:
Christian Herbart
Verwaltung und Verkauf: 8500 Nürnberg, Hummelsteiner Weg 33
Fabrik: 8958 Füssen, Borhochstr. 1
Fertigung von Kleinkinderspielzeug aus Weichplastik, Bauwürfel, Pyramiden, Würfelwagen, Bilderbaukästen, Montagebaukästen, Zählrahmen, Hampelmännchen, Fässchen, Spielperlen und vieles mehr.

Im Katalog der Spielwarenmesse 1970 steht:
Christian Herbart
8500 Nürnberg, Hummelsteiner Weg 33
sonst keine weiteren Angabe

Im Katalog von 1973 dann folgendes
Herbart Spielzeug OHG
8958 Füssen/Lech Borhochstr. 1
Vielseitiges Spezialsortiment von Baukästen, Plastikeisenbahnen für kleine Kinder, Pyramiden, Würfel und Sandwagen. Strapazierfähige Ziehwagen und Lastwagen, sowie Lehrspielzeug

Im 1977er Katalog dann folgender interessante Eintrag - wegen der Erwähnung von BAKS
Herbart-Timpo (Timpo-Toys) GMBH
8500 Nürnberg, Witschelstr. 73
Baukästen, Plastikeisenbahnen, Pyramiden, Lastwagen, Sandwagen, Ziehwagen, Lehrspielzeug, BAKS-Universalspielzeug,
Bewegliche Plastikfiguren, Postkutschen, Forts, Burgen, Flugzeuge, Bauernhöfe, Figuren zu Fuß und zu Pferd mit Zubehör


Gruß Klaus

Hallo,

da haben wir jetzt einen weiten aber interessanten Bogen geschlagen. Für Timpo-Toys habe ich jahrelang mein Taschengeld geopfert. Durch die Stecktechnik waren ohne Bemalung bunte Figuren möglich und das sehr preisgünstige Angebot führte dazu, dass viele Läden die Elastolin-Figuren auslisteten. Wir Jungs haben die großen und "teuren" Elastolin-Figuten bewundert und die Timpo-Toys Figuren in 1:32 gekauft.

Gegründet wurde Timpo Toys von Sally Gawrylovitz, einem Frankfurter Juden, der nach England emigrieren musste. Falls jemand auf den Namen Ally Gee stößt, das war der Name, den Sally Gawrylovitz in England angenommen hat. Ich schreibe das weil das in der Firmengeschichte auf der Seite des Timpo-Papstes Alfred Plath nicht erwähnt wird :

http://www.timpo-artist.de/company/company.html

Und noch ein Video mit vielen Figuren :

https://www.youtube.com/watch?v=U-DVRAEKoWw

In Wirtschaftsverzeichnissen wird immer noch eine Firma Herbart Vertriebsorganisation GmbH in Füssen aufgeführt.

Hallo Klaus,

Danke fuer die ausgiebige Information. Toll was, so ein kleines Stuck Spielzeug mit Geschichte und Konversationswert.

Gruss, Kieffer

Aha, ein Sprung nach Timpo Toys!
Ich habe noch immer die bekannte British Guards, oder wie die genau heissen, ihr weisst schon, Barenfellmutze, Rote jacke und so.
Das waren dann auch wohl die einzige Spielzeugsoldaten die meine Mutter zugelassen hat...spater war ich nicht mehr zu jalten und kamen dann doch einige kleine Airfix Bausatze dazu.
Die Timpo's fand ich gut. Schon mit einige von der gleiche Sorte konnte man sie marchierend aufstellen.
Die Stecktechnik fand man auch bei manche Hong Kong Figuren, von Cowboys bis zum moderne Soldaten. Mit lose Hute, Helme, manchmal eingesteckte Waffen und oft in bizarre haltungen.
Ich werde sie mal wieder aus der Kiste krabbeln...

Gruss, Kieffer