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Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#1 von telefonbahner , 29.01.2016 17:31

Hallo zusammen,
in der örtlichen Presse fand ich diese Mitteilung:



Nach dem Aus für den ÖPNV auf der Strecke Meissen-Nossen-Döbeln im Dezember 2015 steht nun die nächste, landschaftlich schöne Strecke vor dem Aus.
Auf dieser Strecke kann man eine wunderschöne Rundreise durch die Sächsische Schweiz unternehmen. Von Dresden mit der S- Bahn bis Pirna, mit der Städtebahn Sachsen über Dürrröhrsdorf (dem Bahnhof mit den 5 R im Namen) über Neustadt/Sachsen bis nach Sebnitz.
Dort heißt es umsteigen in die Triebwagen der Tschechischen Eisenbahnen CD die auf der tunnelreichen DB-Strecke bis nach Bad Schandau fahren.
Dort erreicht man dann auch wieder die S- Bahn (oder auch das Dampfschiff) nach Dresden.

Als Fahrgast kann man zwar die Argumentation in dem Artikel nicht so recht nachvollziehen, aber das ist ja auch nicht vorgesehen.
Nach den vielen Investitionen in den letzten Jahren sollte wenigstens ein leichter Zweifel an der Weitsicht der Großfürsten in den Verkehrsverbünden erlaubt sein.
Die in dem Artikel angeführten Fahrgast-Vergleichszahlen sind wieder der übliche Apfel-mit-Birnen-Vergleich.
Für das neu errichte Berufsschulzentrum in Pirna-Copitz wurde extra ein neuer Haltepunkt eingerichtet der von den Schülern auch gut genutzt wird.



Auf allen Unterwegstationen wurden die Bahnsteige modernisiert und dem jetzt üblichen Standard angepasst.
Das die vorhandenen Empfangsgebäude nicht mehr genutzt werden und von den neuen Eigentümern dem Verfall preisgegeben werden ist ja heutzutage leider schon die Regel.



Für die Reisenden wurden aber solch modernen Unterstände aufgestellt damit man nicht bei Wind und Wetter im Freien stehen muss.



Hier der Unterstand in Stolpen mal von der Bahnsteigseite gesehen.



Der Bahnhof Neustadt/Sachs. wurde zu einem Verknüpfungspunkt für Zug/Bus und mit einem Pendlerparkplatz ausgebaut.



Das Bahnsteigdach des Inselbahnsteiges wurde aufwendig restauriert unter Weiternutzung der stählernen Dachkonstruktion.



Das auf der Strecke fast alle niveaugleichen Bahnübergänge mit den heutzutage üblichen Halbschranken mit Ampelanlage ausgerüstet sei nur am Rande vermerkt.
Hoffentlich schafft man es noch den letzten ungesicherten Bahnübergang in Nähe des Bf. Stolpen noch rechtzeitig vor der Streckenstilllegung fertigzustellen.

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#2 von Gelöschtes Mitglied , 29.01.2016 20:56

Hallo Gerd,
die Krux heißt Umverteilung der Regionalisierungsmittel nach dem Kieler Schlüssel. Bis 2030 heißt das nun "Aufbau West" und das geht schon 2016 los. In dem Artikel ist alles richtig geschrieben. Und man könnte noch 10 weitere genauso richtige Artikel zu dem Thema schreiben. Fakt ist: im gesamten Osten sind heute schon so viele Eisenbahnverkehre bestellt, die in 10 Jahren bei weitem nicht mehr aus Regionalisierungsmitteln zu bezahlen sind. Nun ist das Zusammenkratzen angesagt damit überhaupt noch etwas ÖPNV stattfinden kann auf vielen Strecken.
Tja, dann müssen eben die Leute an den schönen Nebenstrecken mehr Bahn fahren! Steuergelder gibts nicht mehr für alles, was hübsch ist, sondern nur noch für das, was notwendig ist.

Die Anrainer können ja die Strecke kaufen, umwidmen auf Straßenbahnstandard, damit fallen die üblen teuren Bahnstandards weg und wenigstens so die Strecke erhalten. Der Bund sollte froh sein, die Kostentreiber los zu werden. Mal sehen was sich tut.


zuletzt bearbeitet 29.01.2016 20:58 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#3 von KaHaBe , 31.01.2016 14:00

So, so, Gerd,

die Strecke ist modernisiert. Wie bei Meißen - Döbeln...

Also stilllegen. Spart man sich dann wohl auch die Fahrt ins benachbarte Ausland, die so mühselig reaktiviert wurde!

Jetzt kann endlich abbestellt werden durch die beteiligten Verkehrsverbünde. Wie überall?

Ach ja, bei mir geht die Fahrt anders herum. Mit dem Dampfer nach Bad Schandau, Abstecher ins Kirnitzschtal. Mit der kleinen Fähre zum Bahnhof.
Auf geht's. Zurück nach Pirna über den "sächsischen Semmering".

Liebe Grüße vom siegerländer Semmering (fest in hessischer Hand, wie bis 1815 das ganze Ländchen)

Klaus Hinrich


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#4 von telefonbahner , 31.01.2016 15:01

Hallo Klaus Hinrich,
von einer Stillegung der Strecke Bad Schandau - Sebnitz spricht (noch ?) keiner.

Zitat von KaHaBe im Beitrag #3


Also stilllegen. Spart man sich dann wohl auch die Fahrt ins benachbarte Ausland, die so mühselig reaktiviert wurde!

Jetzt kann endlich abbestellt werden durch die beteiligten Verkehrsverbünde. Wie überall?


Klaus Hinrich


Diese Strecke ist ja Bestandteil der mit CD Personal in DB Triebwagen befahrenen Nationalparkbahn
Decin - Schöna- Bad Schandau- Sebnitz- Dolni Poustvna- Sluknov- Rumburk.
Schließlich ist es noch nicht lange genug her das diese grenzüberschreitende Linie mit viel Trara und Politikerauftritten wieder in Betrieb genommen wurde.
Hat ja auch nur fast 70 Jahre gedauert die Unterbrechung.
Spätestens wenn einer der Tunnel oder der zahlreichen Brücken einer Grundinstandsetzung bedürfen wird wohl der Rotstift auch dort angesetzt werden.
Ich bin ja gespannt was schneller kommt, der Wiederaufbau der schmalspurigen Schwarzbachbahn bis Goßdorf- Kohlmühle oder die Stillegung der Regelspurstrecke Bad Schandau - Sebnitz.

Gruß Gerd aus Dresden

PS.:
Noch der Hinweis:
Auf der Strecke von Schöna über Bad Schandau bis Sebnitz bitte darauf achten das diese Züge nach dem Tschechischem Feiertagskalender verkehren !

Gruß Gerd


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#5 von telefonbahner , 16.03.2016 21:39

Hallo zusammen,
die oben angeführte Strecke war ja nur die erste auf einer langen Liste die heute in der örtlichen Presse veröffentlicht wurde.
Da kann es einen nur noch grausen...



Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#6 von Blech , 17.03.2016 08:17

Leute,
lest mal die #2 von Joha gründlich -und notfalls mehrmals.
Er sagt nämlich, wie es ist!
Und ihr wisst es doch:
Es kommen immer mehr Autos auf die Straße und die (Fern)Busse werden auch immer mehr.
Und wer kauft die Autos und wer fährt Bus? Die Bevölkerung rund um die Strecken!
Bahn-Liebhaberei spielt da keine Rolle, wenn es die Allgemeinheit (wir, der Staat) bezahlen soll.
Das ist doch die Wahrheit.
Okay?
Schöne Grüße aus Hessen, wo das auch so ist
Blech


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zuletzt bearbeitet 17.03.2016 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#7 von Gelöschtes Mitglied , 17.03.2016 08:34

Heute sind die Medien voll von den tiefroten Zahlen der DB. In Thüringen bestreitet die DB noch 20% des staatlich bestellten und zu 80-90% durch Steuergelder bezahlten Eisenbahn-Nahverkehrs und eine Handvoll ICE, die vsl. nur noch einem Bahnhof Station machen werden. An EINEM im ganzen Bundesland!

Die DB hat zu viel Ballast, zu viel Altlasten. Und die Nase zu oft oben gehabt. Aber nicht vergessen: da verliert der deutsche Staatskonzern! Der deutsche Staatskonzern, der unter den eigenen deutschen Gesetzen und Auflagen stöhnt. Zuletzt wurde z.B. durchgesetzt, dass bei Ausschreibungen das Altpersonal vom neuen Betreiber mitgenommen werden muss. Das ist gut für die Leute und ich gönne das Jedem, aber schlecht für das Gesamtsystem.



RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#8 von Pikologe , 17.03.2016 11:00

Hallo,

zu #2 -- Muppiz: Eine Eisenbahnstrecke auf BO-Strab umwidmen, hahaha - dann noch mit den Tunneln. joha30 scheint sich mit dem Thema wohl noch nie befasst zu haben. Keiner der Tunnel würde eine Umwidmung überstehen. Die müßten komplett neu gebaut werden. Schon eimal was von Brandschutz, Rettungswege usw. gehört? Ein Blick in die Anlagen der BO-Strab dürften reichen um solche Gedanken als Unsinn erscheinen zu lassen. Der Bestandsschutz hält für EBO Tunnel. joha30 erkläre hiermal der Mannschaft, wie so eine Umwidmung genau abläuft/ ablaufen könnte. Ich wäre mal auf diese Ausführungen gespannt.

Ebenso erkläre mal der Mannschaft hier den Unterschied, auch was die Mittel betrifft zwischen ÖPNV und SPNV anhand der Gesetzgebung der Länder. In welchem Bundesland dürfen ÖPNV Mittel für den SPNV bzw. umgekehrt verwendet werden? Ich bin mal auf die Antwort gespannt...

Zu #6 und #7: Die Krux in Sachsen ist erstmal eine ganz andere. Egal wer die Kleine Anfrage im Bundestag eingebracht hat, aber Sachsen verwendet nur rund 60% der für den SPNV zugewiesenen Mittel auch für den SPNV!
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/044/1704497.pdf

Der frühere Minister Morlok verwendete die Mittel zur Sanierung des Staatshaushalts und schrieb dies fest. Zu diesen Verfahren wird noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Denn der Bund sieht dieses Verfahren nicht besonders gern.

Außerdem darf auch wiedereinmal die Frage aufgeworfen werden, woher kommt das Geld für den ÖPNV, wenn man immer großspurig vom Busersatzverkehr redet? SPNV und ÖPNV sind verschiedene Töpfe! Komisch wenn plötzlich von einer Expressbuslinie Chemnitz - Aue die Rede ist die stündlich anstatt des Zuges fahren soll. Hier haben wir dann SPNV Kosten für die Citybahn Chemnitz zwischen Chemnitz Grenze BOStrab zu EBO bis Thalheim (liegt auf halber Strecke bis Aue) plus neuer Buslinie. Welche Busl***y steckt hier im System des Verkehrsverbundes Mittelsachsen - VMS. Selbst beim aufmerksamen und kritischen Recherchieren auch von div. Presseartikeln findet man da dies und das...

Rückwirkend könnt ihr Euch das aucheinmal bei der Strecke Gotha - Gräfenroda anschauen und zurückverfolgen. Ähnlich...

Last Euch nicht von den Politikergeschwafel und der nahtlos in die Zeitung abgedruckten Pressemeldungen ohne eigenes Hinterfragen vieler Jounalisten ins Boxhorn jagen, das ist Massenverblödung, schlimmer als zu DDR Zeiten! Befasst Euch tiefgründig mit den Themen, das ist hochkomplex (gemacht worden).

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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#9 von Blech , 17.03.2016 11:13

Ronny -
..."schlimmer als zu DDR-Zeiten!" ?
Über diese -deine- Äußerung staune ich schon.
Botho


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zuletzt bearbeitet 17.03.2016 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#10 von rolfuwe , 17.03.2016 11:39

Wenn man sowieso die Strecken stillegt, die ich manchmal benutze, bin ich für die totale Abschaffung der Eisenbahn. Die Trassen kann man zu Autobahnen umbauen u. dann die langen Superlastzüge zulassen.
Damit liege ich auch nicht im Konflikt mit unserer umweltfreundlichen Regierung u. ihrer grünen Umweltpartei, die ja eigentlich nur etwas zum Schein für die Umwelt tun, wenn man damit den Leuten das Geld aus den Taschen hebeln kann.
In Sachen Grenzwerten von schädlichen Stoffen in Lebensmitteln, hat ja unsere grüne Umweltpartei auch einige alte deutsche strengen Grenzwerte mit abgeschafft u. sich nach der EU-Lebensmittelindustrie-Lobby gerichtet. Die Luftschadstoffe kann man doch genauso anpassen. Dann hätten wir auch nicht das Theater mit unserem geliebten Volksautobauer.
Also warum überhaupt noch die teure Bahn betreiben, wo die Grundlagen für das Umladen der Güter sowieso schon fast alle umweltfreundlich rückgebaut sind. Die paar neuen Züge, die wir evtl. noch eine Weile brauchen, können die Chinesen bauen. Die vorhandenen Bahnanlagen gehen als Schrott nach China.
Personen können auch die Fernbusse befördern. Man muß nur noch ein paar Bahnhöfe rückbauen, dann hat man ausreichend Platz für Bushalteplätze.
Und wenn mir dann ein Superlaster oder Super-Doppelstock-Gelenk-Bus im Stau seine Abgase in das Auto pustet, drücke ich den Umluftschalter.
Eigentlich hatte ich das gar nicht ernst gemeint, aber wenn ich mir den ganzen Sch... noch mal durchlese, dann...???

http://www.epochtimes.de/wirtschaft/500-...n-a1314515.html


Gruß aus Dresden, Uwe (Rolf-Uwe)


 
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zuletzt bearbeitet 17.03.2016 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#11 von Pikologe , 17.03.2016 11:54

Hallo Botho,

ich kann Dich verstehen, daß Dich das vielleicht ein wenig "umhaut", was ich geschrieben habe. Ich will dazu einige Erläuterungen zu Verständnis machen. Ich geh mal davon aus, daß die Begebenheiten, die ich jetzt anführe, Dir als Eisenbahnfreund, der sich im Schwerpunkt mit der alten Blecheisenbahn und weniger mit dem großen Vorbild befasst, nicht groß geläufig sein werden. Doch es sei Dir versichert, daß meine Beschreibungen alle der Wahrheit entsprechen. Dies können verschiedene Mituser, die die Themen zu DDR Zeiten beobachtet haben, auch bestätigen. Ich habe diese Themen ausgewählt, wie sie mir in den Sinn kamen.

Thema 1 - Stillegung der Preßnitztalbahn Wolkenstein - Jöhstadt
Die Preßnitztalbahn stand nicht auf der Anfang der 1970iger Jahre auf der Liste der unter Denkmalschutz gestellten Bahnen. Also war das Ende abzusehen. Diese kleine Bimmelbahn hatte einen Tod auf Raten. Zuerst wurde der obere Abschnitt aufgrund des schlechten Gleiszustandes für den Güterverkehr gesperrt. Wenig später folgte der Personenverkehr. Dann kam der Personenverkehr im unteren Abschnitt weg. Der Güterverkehr auf diesem Abschnitt war so bedeutend, da das DKK Kühlschrankwerk in Niederschmiedeberg fast seinen gesamten Ver- und Empfang auf der Schiene hatte. Jeder Eisenbahnfreund in der DDR wußte, mein Kühlschrank ist schon mal Bimmelbahn gefahren. Das war bis 1988 so. Dann wurde "rationalisiert". Die Güter wurden in Annaberg Buchholz aufwändig auf LKW umgeschlagen und durch die engen Straßen des Erzgebirges gekarrt. Ware Kolonnen von W50 waren die Folge. Das ein Teil der Bahn zwischen Steinbach und Jöhstadt aus dem Nichts von Eisenbahnfreuden als Museumsbahn wiederaufgebaut wurde, kannst Du eindrucksvoll auf den Seiten der IG Preßnitztalbahn lesen.
Kommen wir nun zu (Presse-)arbeit: In den verschiedensten Publikation (Beispiel Broschüre über alle Bimmelbahnen in der DDR "Links und Rechts der kleinen Bahnen") wurde zum Beispiel vom Schienenersatzverkehr zwischen Niederschmiedeberg und Jöhstadt geschrieben. Jeder Leser hatte damit den Eindruck, daß auf diesem Abschnitt eine Gleiserneuerung durchgeführt werde. Jeder Eisenbahnfreund wußte natürlich das was wirklich los war - siehe oben. In den Zweitungsartikeln der Presse stand ähnliches oder gar nichts, was nichts Gutes hieß.
Es gab einen Ausflugseilzug Leipzig - Cranzahl, der einen Besuch im Erzgebirge mit einer Bimmelbahnfahrt Cranzahl - Oberwiesental und einem Aufenthalt auf dem Fichtelberg als Tagestour ermöglichte. Dieser Eilzug fuhr in Wolkenstein, dem Umsteigebahnhof zur Preßnitztalbahn durch. Die örtlichen Eisenbahn kämpfen stets für den Halt des Zuges und wurden stets abgewiesen. Erst als die Bimmelbahn nicht mehr fuhr, hielt plötzlich der Eilzug auch in Wolkenstein...

Thema 2 - das Fastende der Zittauer Bimmelbahn
Die Zittauer Bimmelbahn verbindet seit 1890 Zittau mit den Kurorten Oybin und Jonsdorf im Zittauer Gebirge. Ein reger Ausflugsverkehr seit je her war auf dieser Bahn und ist es heute weiterhin. Ebenso wurde im Zittauer Becken seit urzeiten Braunkohle gefördert. Die Zittauer Bimmelbahn kam auf die oben genannte Liste der geschützten Bahnen. Irgendwann nach der Ölkrise kamen Gedanken auf den Tagebau zu erweitern. Das betraf die Trasse der Bimmelbahn. Folge: Einstellung der Bahn zu Fahrplanwechsel Mai 1990, der Güterverkehr sollte bis 1992 folgen. Die Wende verhinderte dies. Wie es heute dort aussieht, hatte ich ja schon mal in einem reich bebilderten Tröt beschrieben.
Selbst das Braunkohlewerk wollte die Trasse der Bimmelbahn weiter nach Osten verlegen, was ohne weiteres möglich gewesen wäre.
In der Presse ging das Thema so durch: Alternativlos - dringend volkswirtschaftlich erforderlich usw.

Anhand nur dieser beiden Ereignisse und Erfahrungen liest man heute ebenfalls Zeitung und bewertet die Aussagen. Besonders wenn solche und ähnliche Wort, wie "alternativlos" usw. fallen, dann ist größte Vorsicht geboten. Dann fange ich an Fragen zustellen und genauer nachzurecherchieren und siehe da, wer gräbt, wird fündig!

Ich erinnere mich noch an die Ereignisse um Stuttgart 21. Da kann man bis in die ersten Tage zurückverfolgen, was da wie gelaufen ist. Weitere Themen aus der heutigen Zeit könnte ich anführen. In diesem heutigen System sind genausoviele Schweinhunde, wie zu DDR Zeiten!

Bleibt wachsam!

Gruß Pikologe


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#12 von Gelöschtes Mitglied , 17.03.2016 11:59

Zitat von Pikologe im Beitrag #8
Hallo,

zu #2 -- Muppiz: Eine Eisenbahnstrecke auf BO-Strab umwidmen, hahaha - dann noch mit den Tunneln. joha30 scheint sich mit dem Thema wohl noch nie befasst zu haben. Keiner der Tunnel würde eine Umwidmung überstehen. Die müßten komplett neu gebaut werden. Schon eimal was von Brandschutz, Rettungswege usw. gehört? Ein Blick in die Anlagen der BO-Strab dürften reichen um solche Gedanken als Unsinn erscheinen zu lassen. Der Bestandsschutz hält für EBO Tunnel. joha30 erkläre hiermal der Mannschaft, wie so eine Umwidmung genau abläuft/ ablaufen könnte. Ich wäre mal auf diese Ausführungen gespannt.

Ebenso erkläre mal der Mannschaft hier den Unterschied, auch was die Mittel betrifft zwischen ÖPNV und SPNV anhand der Gesetzgebung der Länder. In welchem Bundesland dürfen ÖPNV Mittel für den SPNV bzw. umgekehrt verwendet werden? Ich bin mal auf die Antwort gespannt...

Zu #6 und #7: Die Krux in Sachsen ist erstmal eine ganz andere. Egal wer die Kleine Anfrage im Bundestag eingebracht hat, aber Sachsen verwendet nur rund 60% der für den SPNV zugewiesenen Mittel auch für den SPNV!
http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/044/1704497.pdf

Der frühere Minister Morlok verwendete die Mittel zur Sanierung des Staatshaushalts und schrieb dies fest. Zu diesen Verfahren wird noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Denn der Bund sieht dieses Verfahren nicht besonders gern.

Außerdem darf auch wiedereinmal die Frage aufgeworfen werden, woher kommt das Geld für den ÖPNV, wenn man immer großspurig vom Busersatzverkehr redet? SPNV und ÖPNV sind verschiedene Töpfe! Komisch wenn plötzlich von einer Expressbuslinie Chemnitz - Aue die Rede ist die stündlich anstatt des Zuges fahren soll. Hier haben wir dann SPNV Kosten für die Citybahn Chemnitz zwischen Chemnitz Grenze BOStrab zu EBO bis Thalheim (liegt auf halber Strecke bis Aue) plus neuer Buslinie. Welche Busl***y steckt hier im System des Verkehrsverbundes Mittelsachsen - VMS. Selbst beim aufmerksamen und kritischen Recherchieren auch von div. Presseartikeln findet man da dies und das...

Rückwirkend könnt ihr Euch das aucheinmal bei der Strecke Gotha - Gräfenroda anschauen und zurückverfolgen. Ähnlich...

Last Euch nicht von den Politikergeschwafel und der nahtlos in die Zeitung abgedruckten Pressemeldungen ohne eigenes Hinterfragen vieler Jounalisten ins Boxhorn jagen, das ist Massenverblödung, schlimmer als zu DDR Zeiten! Befasst Euch tiefgründig mit den Themen, das ist hochkomplex (gemacht worden).

Pikologe




Au weia, ich dachte Dich auf dem Weg der Besserung.

Es sind Regionalisierungmittel, die INSBESONDERE dem SPNV zur Verfügung stehen. Lieber Ronny, Verwendung für Dinge außer der Eisenbahnbestellung ist gang und gäbe seit X Jahren, beginnend mit dem Euro! Ob der Typ nun Morlok oder Webel oder Trautvetter heißt oder hieß, na und. Alle machen das. Und die in den Westländern freuen sich auf das frische Geld um genau das zu tun, was dem Osten vorgeworfen wird.

Die Regiomittel kommen m.W. aus der Mineralölsteuer. Der Bus finanziert seine "Gewinne" aus dem Topf selbst. Habe ich vor Jahren schon vorgerechnet. Es ist nur ein Verfahren linke-rechte Tasche. Ohne Mineralölsteuer (oder Enegrgiesteuer wie es richtig heißt) wären diese Zuschüsse aus dem Regiotopf für Busse wohl nicht notwendig.

Umwidmung von Tunneln? Verstehe das Problem nicht. Gibt es keine U-Bahnen in Deutschland? Keine Straßenbahnen in Tunneln?
Wer eine Strecke als Strecke erhalten will, der muss eben auch andere Wege gehen. Wenn wir Internen schon sagen, geht nicht, wie soll es dann ein Politiker, der auf dem Geldsack sitzt, verstehen? Besser eine Straßenbahn als gar keine Verbindung. Und dann kann man eben vielleicht auch in die Städte fahren? Karlsruher Modell? Chemnitz mit Halt an der Bahnsteigkante?

Wenn das Lagerdenken Bus gegen Bahn gegen Straßenbahn weiter anhält werden Uber und das selbstfahrende Auto die Gewinner sein. Alle anderen gucken hinterher. Die Marktreife ist für 2020 angekündigt. Leute im ÖPNV, ist ist doch 5 vor 12, mache sagen es ist schon 5 nach 12!


zuletzt bearbeitet 17.03.2016 12:00 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#13 von telefonbahner , 17.03.2016 12:06

Hallo Botho,
da gibt's nix zu staunen, das ist so !

Zitat von Blech im Beitrag #9
Ronny -
..."schlimmer als zu DDR-Zeiten!" ?
Über diese -deine- Äußerung staune ich schon.
Botho



Früher wurde einfach verschwiegen was nicht passte, heute wird offensichtlich gelogen das sich die Balken biegen.

Gruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#14 von Pikologe , 17.03.2016 12:20

Zitat


Au weia, ich dachte Dich auf dem Weg der Besserung.




Danke - es geht mir saugut!

Zitat


Es sind Regionalisierungmittel, die INSBESONDERE dem SPNV zur Verfügung stehen. Lieber Ronny, Verwendung für Dinge außer der Eisenbahnbestellung ist gang und gäbe seit X Jahren, beginnend mit dem Euro! Ob der Typ nun Morlok oder Webel oder Trautvetter heißt oder hieß, na und. Alle machen das.




Das gehört an den Pranger!

Zitat

Wenn das Lagerdenken Bus gegen Bahn gegen Straßenbahn weiter anhält werden Uber und das selbstfahrende Auto die Gewinner sein. Alle anderen gucken hinterher. Die Marktreife ist für 2020 angekündigt. Leute im ÖPNV, ist ist doch 5 vor 12, mache sagen es ist schon 5 nach 12!



Das selbstfahrende Auto, das ist der bitterste Kelch der kommen wird. Dies geht solange gut, bis auch das Googlauto keinen Weg vor Verstopfung mehr findet und Stillstand herrscht. Erst dann wird die Umkehr kommen...


Zitat

Umwidmung von Tunneln? Verstehe das Problem nicht. Gibt es keine U-Bahnen in Deutschland? Keine Straßenbahnen in Tunneln?
Wer eine Strecke als Strecke erhalten will, der muss eben auch andere Wege gehen. Wenn wir Internen schon sagen, geht nicht, wie soll es dann ein Politiker, der auf dem Geldsack sitzt, verstehen? Besser eine Straßenbahn als gar keine Verbindung. Und dann kann man eben vielleicht auch in die Städte fahren? Karlsruher Modell? Chemnitz mit Halt an der Bahnsteigkante?



Einen Eisenbahntunnel mit Bestandsschutz kann man nicht mal schnell auf BO Strab umwidmen, da dann der Bestandsschutz flöten geht. Wenn dann nach BOStrab gefahren werden soll, dann gelten die aktuellen Regeln. Ich habe mich mit dem Friedrichrodaer Tunnel genug befasst - wenn Du verstehst, was ich meine. Es hätte ein Umbau mit Profilerweiterung, neuer Ausmauerung usw., eben wie ein neuer Tunnel kommen müssen.

Die U-Bahnen fahren alle (auch die Berliner U-Bahn) nach den Regeln der BO Strab. Im Karlsruher Modell fahren die gelben Bahnen zum Beispiel auf der Strecke nach Freudenstadt weiterhin nach EBO. Folglich blieben die Eisenbahntunnel auch Eisenbahntunnel. Somit blieb der Mitteltopf SPNV und nicht ÖPNV.
Nur auf den Gleisen innerhalb von Karlsruhe, Heilbronn und dem Endstumpel in Bad Wildbad wird nach BOStrab gefahren. Die Gelder kommen dafür aus dem ÖPNV Topf.


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#15 von Gelöschtes Mitglied , 17.03.2016 12:28

Vorschlag: Im Tunnel installiere ich eine seitliche Stromschiene, oder auch eine im Gleis und die Stromabnehmer werden eingeklappt. Das Profil für eine Strab dürfte doch kleiner sein als für die Bahn?!
2. Vorschlag: Im Tunnel fahre ich nach EBO?

Mag alles krude klingen aber wenn wir uns nicht über solche Dinge kreativ hinweg setzen, und zwar alle, dann werden diese Strecken eben stillgelegt! Und das Auto gewinnt. Und lanbgfristig gewinnt ohnehin Google. Das ist wie ein Naturgesetz.



RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#16 von Pikologe , 17.03.2016 12:35

Zitat von joha30 im Beitrag #15
Vorschlag: Im Tunnel installiere ich eine seitliche Stromschiene, oder auch eine im Gleis und die Stromabnehmer werden eingeklappt. Das Profil für eine Strab dürfte doch kleiner sein als für die Bahn?!
2. Vorschlag: Im Tunnel fahre ich nach EBO?

Mag alles krude klingen aber wenn wir uns nicht über solche Dinge kreativ hinweg setzen, und zwar alle, dann werden diese Strecken eben stillgelegt! Und das Auto gewinnt.

Richtig - es gibt mehrere Ansätze der Lösung. Aber mit der Vergabe des Dieselnetzes Süd Thüringen hat das erstmal erledigt.

Zitat

Und lanbgfristig gewinnt ohnehin Google. Das ist wie ein Naturgesetz.


Eine Säuche kannst Du es auch nennen... Für diese Zeit muß man sich eben für die erhaltenswerten Bahnen besonderer Art was ausdenken und das nicht erst morgen!


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#17 von Gelöschtes Mitglied , 17.03.2016 13:13

Zitat von Pikologe im Beitrag #16
Für diese Zeit muß man sich eben für die erhaltenswerten Bahnen besonderer Art was ausdenken und das nicht erst morgen!


Eben. Und darum werden unlukrative Strecken stillgelegt.

Besser wäre es, sie gleich an Interessierte zu verkaufen und denen zu erlauben nach abgesenkten Standards zu fahren. Dann würde schon wieder etwas Neues entstehen.
Wenn ich mir den Zinnober vorstelle der veranstaltet wurde um einen Bahnhof Rennsteig wieder anzufahren. Schlimm.



RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#18 von Blech , 17.03.2016 14:29

Ronny, Gerd,
zum Thema "schlimmer als in DDR-Zeiten" sage ich im Moment nix.
Dass ich das als ehemaliger Redakteur einer Tageszeitung so nicht stehen lassen kann, ist ja wohl zu verstehen.
Derzeit sage ich nix, denn der Konflikt mit Joha scheint sich ja auszuweiten.
Ist denn das wirklich so falsch, was Joha sagt?
Ich jedenfalls kann ihn als Steuerzahler (und nicht zu knapp!) ja verstehen,
aber fachlich -von der Bahnseite her- kann ich nicht mitreden.
Schöne Grüße aus Hessen
Botho


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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#19 von telefonbahner , 17.03.2016 17:11

Hallo Botho,
vielleicht noch eine Nachbemerkung von mir.

Zitat von Blech im Beitrag #18
Ronny, Gerd,
zum Thema "schlimmer als in DDR-Zeiten" sage ich im Moment nix.
Dass ich das als ehemaliger Redakteur einer Tageszeitung so nicht stehen lassen kann, ist ja wohl zu verstehen.
Schöne Grüße aus Hessen
Botho

Seriöse Redakteure in den Tageszeitungen machen einen oft nicht ganz einfachen Job.
Sonst würde ich auch nicht zu den wenigen gehören die sich noch den Luxus eines Zeitungsabos leisten
Sie können aber auch nur das wiedergeben was ihnen die immer häufiger auftretenden sogenannten Pressesprecher
(die bestimmt heute übliche englische Version des Titels ist mir im Moment entfallen ) vom Schlage eines "Baron Münchhausen" an Märchen auftischen.
Mir wurde gerade mitgeteilt das es nicht mehr "belügen" oder "beschei..." heißt sondern "Verbrauchertäuschung", was für mich das gleiche ist.

GGruß Gerd aus Dresden


 
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#20 von Bastelfritze , 17.03.2016 17:21

Moin zusammen!

Oooha - Falkenstein - Klingenthal - Kraslice...ist ja meine Hausstrecke. Den Verkehr abzubestellen wäre ein großer Fehler, ist doch gerade in dörflicher Gegend noch nicht mal Linienverkehr der Busse gegeben, bis auf den/die sog. Rufbusse (rufen genügend Leute an, kommt ein Kleinbus). Damit wäre eine ganze Region (Oberes Vogtland) gänzlich von Bahnverkehr abgeschnitten, wenn die Adorf-Cheb-Schiene auch noch aus dem Rennen gehen sollte...Alles in allem eine unüberlegte, unausgreifte Sache. Zudem mit der recht neue Eisenbahnbrücke in Klingenthal, sowie der länderübergreifende Verkehrsverbund EgroNet, welches letztes Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feierte.

VG Mirko


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zuletzt bearbeitet 17.03.2016 | Top

RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#21 von Pikologe , 17.03.2016 17:53

Zitat von Blech im Beitrag #18
Ronny, Gerd,
zum Thema "schlimmer als in DDR-Zeiten" sage ich im Moment nix.
Dass ich das als ehemaliger Redakteur einer Tageszeitung so nicht stehen lassen kann, ist ja wohl zu verstehen.
Derzeit sage ich nix, denn der Konflikt mit Joha scheint sich ja auszuweiten.
Ist denn das wirklich so falsch, was Joha sagt?
Ich jedenfalls kann ihn als Steuerzahler (und nicht zu knapp!) ja verstehen,
aber fachlich -von der Bahnseite her- kann ich nicht mitreden.
Schöne Grüße aus Hessen
Botho


Hallo Botho,

das habe ich mir fast gedacht,daß Du auf meine Erwiderung zum Thema "schlimmer als in DDR-Zeiten" nichts sagst. Denn es spiegelt meine persönliche Vorsicht und mein Mißtrauen wider, was Du teilen kannst, aber nicht mußt. Ob Du nun Verständnis dafür hast oder nicht, ist wieder ein anderes Thema...
Doch ich frage mich, warst Du als Redakteur wirklich ganz frank&frei oder hast Du auch gewissen "Zwängen" Deiner Zeitung unterlegen? Ich erinnere mich nur an meine aktive Zeit als Redakteur beim LOKReport... Woher hast Du die Infos genommen, die Du dann in Deinen Artikeln Eingang gefunden haben? Bist Du mit Kamera und Tele bewaffnet zur Gegenrecherche ausgezogen und hast über Informanten Dir "was kommen lassen"?
Was das Thema Verkehr betrifft, ließ auch mal bei Tröt über den Duisburger Gelenkwagen, der verscherbelt wird, da sind noch einige Ausführungen von joha und mir. Wir liegen im Grundsatz gar nicht so weit voneinander entfernt, wie ich feststellen muß. Aufgrund der Komplexität des Themas wußte keiner was der andere noch so weiß, besonders auf was er es bezieht. Wenn dann Begriffe, wie die Fahrten zum Bf. Rennsteig oder Friedrichrodaer Bahn fallen, dann wird da einiges klarer.

Gruß zum Abend


 
Pikologe
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#22 von Gelöschtes Mitglied , 17.03.2016 20:58

Zitat von Bastelfritze im Beitrag #20
Moin zusammen!

Oooha - Falkenstein - Klingenthal - Kraslice...ist ja meine Hausstrecke. Den Verkehr abzubestellen wäre ein großer Fehler, ist doch gerade in dörflicher Gegend noch nicht mal Linienverkehr der Busse gegeben, bis auf den/die sog. Rufbusse (rufen genügend Leute an, kommt ein Kleinbus). Damit wäre eine ganze Region (Oberes Vogtland) gänzlich von Bahnverkehr abgeschnitten, wenn die Adorf-Cheb-Schiene auch noch aus dem Rennen gehen sollte...Alles in allem eine unüberlegte, unausgreifte Sache. Zudem mit der recht neue Eisenbahnbrücke in Klingenthal, sowie der länderübergreifende Verkehrsverbund EgroNet, welches letztes Jahr ihr 15-jähriges Bestehen feierte.

VG Mirko


Hallo Mirko,
hm, naja, da regt sich Widerstand. Da gibt es eine Milchmädchenrechnung über die man auch trefflich streiten kann:
Jeder bestellte Eisenbahnkilometer kostet ca. 10 Euro Steuergelder. In Thüringen sind es ca. 22 Mio Fahrplankilometer, damit werden ca. 23 Mio Fahrgäste befördert und ca. 220 Mio. Bestellentgelte ausgegeben. Alles übern Kamm. Also letztlich 10 Euro pro Nase oder 10 € pro km. Irgendwie so ist es überall. OK, die Bahnen drücken dafür dann noch ca. 50% an die Schiene und die Bahnhöfe ab. Also letztlich unproduktiv, da eine außer Bahnverkehr sonst nicht nutzbare komplizierte Infrastruktur parallel zu einem natürlich gewachsenen Straßennetz extra vorgehalten werden muss.
Ein Buskilometer kostet im Einkauf knapp über 2 €, kommt auf das Volumen an. D.h. einfach gerechnet, für jeden Zug kann man 5 Busse fahren lassen. Ein Stundentakt wird also zum 12 min-Takt, ein Zweistundentakt auf den üblichen Nebenstrecken zum 20 min-Takt. OK, da kann man verdichten am Morgen, die Fahrer müssen ja auch mal pinkeln über Mittag. Gut lassen wir den Bus langsamer fahren, bleibt ein 30 min-Takt auf einer Strecke wo vorher 2 Stunden waren. Das ist aber defacto die Vervierfachung des Angebotes.
Daher ist Deine Aussage "dörfliche Gegend wo es nicht einmal Busverkehr gibt - aber dafür eine Eisenbahn" eben sehr nachdenkenswert. Ergebnisoffen! Vielleicht kommt man ja auch dazu, den Takt auf der Bahn zu verdoppeln, allen Busverkehr mit Fahrern auf autonome Selbstfahrer umzustellen und die Haustürabholung konsequent durchzusetzen. In der Fläche gibt es ja ohnehin keine Taxen, die sich aufregen könnten. Zukunft muss ja nicht heißen "nur Bus". Hauptsache ÖPNV, egal wie.



RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#23 von Blech , 18.03.2016 06:55

Ronny,
meine ganz offene Antwort:
Eigene Recherche ist das A & O bei einem guten Journalisten.
"Presse-Infos" musst du immer hinterfragen
-und dir ein eigenes Bild machen.
Aber als angestellter Journalist ganz frei von Zwängen im Verlagshaus? Nein!
Als freier Journalist kannst du das. Das war dann meine Konsequenz.
Schöne Grüße aus Hessen
Botho


Blech  
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#24 von Pikologe , 18.03.2016 08:30

Hallo Botho,

ich habe es mit "Presse-Infos" immer so gehalten: Es sind Darstellungen, wie man gern wäre... Deshalb ist das Wort "Presse-Infos" stets in Gänsefüßchen zu setzen.

Deine Arbeit als freier Journalist war dann Qualitätsarbeit - frei nach DDR: "Meine Hand für mein Produkt".

Angestellter Journalist? "Dessen Brot ich ess, dessen Lied ich sing." bzw. "Beiße nie die Hand, die Dich füttert..."
Besonders aufgefallen ist mir das beim öffentlich/rechtlichen Radio (Staatssender) - die Chefposten sind auch sehr parteibuchabhängig. Beim Zeitung und Fernsehen habe ich mir bisher kein Bild gemacht.

Hallo joha,

Deine Beschreibungen kann ich so unterstützen. Wenn beim EVU nur noch ca. 50% hängenbleiben, dann kann man als EVU fast einpacken. Die Erfurter (Industrie) Bahn bzw. die Süd-Thüringen Bahn haben kaum bis fast keine Spielräume.
Passend zum Thema ist folgender Artikel der Sächsischen Zeitung, den man leicht auf den DB Seiten für die EVU nachrecherchieren kann:
http://www.sz-online.de/nachrichten/teue...tz-3349201.html

Dabei sind noch nichteinmal Trassengebühren für die Nutzung des Netzes gerechnet. Wenn Du als EVU in solch einem Bahnhof halten mußt, dann mußt Du Dir bei der Ausschreibungsbewerbung die Kalkulation doppelt und dreifach überlegen. Sobald irgendeiner auf die Idee kommen sollte, einen Fernzug dort fahren zu lassen, steigen die Preise wieder. Daher war auch der InterConnex von Zittau nach Stralsund (fuhr nicht lange) auch zwischen Zittau und Cottbus eine "normale" Lausitzbahn (Regionalzug).

Um eine (Kosten-)gerechtigkeit für die Verkehrsträger herzustellen, muß die Kfz Steuer abgeschafft bzw. auf eine Verwaltungsgebühr, die für das Fahrzeug anfällt, reduziert werden. Dann muß für den Bau-, die Unterhaltung und den Betrieb der Straßen eine oder mehrere Organisationen geschaffen werden (ähnlich DB Netz, Parkhäuser sind ja schon sowas wie DB Station und Service...), die die Kostenaufwändungen in der Gesamtheit darstellen und dem Nutzer dann als Maut (ähnlich Trassennutzungsgebühr) in Rechnung stellen.
Dann würde man mal sehen, welche Zahlen da rauskommen und ob jedes Dorf dann noch mit Straßen von vier Himmelsrichtungen angefahren werden kann oder ob eine Straßenstillegungswelle droht...

Jetzt wird es gleich einen Aufschrei geben!

Gruß Pikologe


 
Pikologe
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RE: Aus für den Sächsische-Schweiz-Ring droht

#25 von Gelöschtes Mitglied , 18.03.2016 12:10

Piko,
so einfach ist das nicht. Du gehst irgendwie stets davon aus, dass die Eisenschiene gut ist. Die ist aber nur ein Hilfsmittel für einen organisierten Spezialverkehr, der bekanntermaßen Massenverkehre (Masse im Sinne von viel und/oder schwer) gut und preiswert und ggf. sehr schnell befördern kann. Das ist aber gerade im ländlichen Raum nicht der Fall und wird es auch nie sein und war es auch nie.

Es geht um Menschen. Die haben Füße. Was Menschenfüße machen sieht du in jedem Park an den rundgelatschten Wiesenecken. Jeder Schritt ist einer zu viel. Daher ist alles künstlich angelegte nicht von Dauer. Die natürlich gewachsenen Straßen zwischen Orten werden immer bleiben. Egal in welchem Zustand. Es ist nur die Frage wie schnell man darauf fahren kann. Auf einem Treidelpfad kann ein E-Bike-Fahrer auch überall hin kommen. Wenn er sein Rad dann gut abstellen kann wird er in den ÖPNV steigen.

Ein Google-Auto rumpelt auch über einen Feld- oder Waldweg. Notfalls eben mit umweltverträglichen 20 km/h im Naturschutzgebiet. Wenn es eine Abkürzung zur nächsten Haltestelle des ÖPNV sein kann, bitteschön. Warum denn nicht? Dahin wird es gehen. Andere Länder machen es schon vor. Hauptsache es fährt etwas und man kommt planmäßig an. Wie lange es dauert? Letztlich egal.

Zur Besteuerung von Energie im ÖPNV folgende Kuriosität, es darf gelacht werden): Ein O-Bus genießt eine abgesenkte Energiesteuer, weil er ein O-Bus ist. Ein Batteriebus erhält keine abgesenkte Energiesteuer. Weil er mit Strom fährt. Da staunt der Fachmann und der Laie wundert sich. Weil nun mal im Gesetz O-Bus steht ist das eben so.

Zu den EVU: Naja, doch die haben offenbar Spielräume. Und sie eben konsequent ausgeschöpft. Sonst wären sie nicht zum Zuge gekommen. Spielraum muss ja nicht immer heißen, billiger. Kann ja auch heißen: nicht so viel teurer wie die anderen.



   

Eisenbahntage in Schwarzenberg im Rückblick
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