Hallo,
die Eisenschiene ist eigentlich nur die konsequente Weiterentwicklung der "Wagengeleise", die es schon seit der Antike gibt. Man kam in der Antike darauf, daß man mittels der Spurführung gehörig Energie sparen kann bzw. mit der eingesetzten Energie höhre Lasten bewältigen kann. (Wir hatten das Thema erst auch im Tröt, als es um Rechts- und Linksbetrieb und Spurweiten usw. ging.)
Gewiss ist die Eisenschiene nicht überall sinnvoll, doch muß man sich in Zeiten, wo die Energiefragen hochaktuell sind, fragen in wie weit die geringe Rollreibung zwischen dem Eisenrad und der Schiene zur Bewältigung der vorhandenen Transport- und Beförderungsprobleme betragen kann. Auch wenn das Googlauto mit E-Antrieb kommt, bleibt die Frage der Effizients immernoch, denn Strom und die erzeugte Leistung kommen nicht aus der Steckdose. Irgendwann werden uns die Stromkosten überrennen, wenn der Strom eine gewisse Monopolstellung haben wird. Was Monopolstellung bedeutet, brauche ich, so glaube ich, niemanden erläutern.
Ich war vor vielen Jahren aktiver Museumsbahner bei einer Schmalspurbahn. Ich fuhr eine Diesellok vom Typ V10 C von LKM mit 100 PS und hatte 25 Kipploren a 1,5m3 Inhalt mit Kies für den Streckenbau am Haken. Der Verbrauch einer V10 C liegt bei ca. 0,5 Liter Diesel pro km bei durchschnittlicher Belastung.
Lege man das auf einen Laster mit 100 PS um, dann kann man ja per Milchmädchenrechnung sich ausdenken, wie hoch die Energieeffizients der Laster sind, um die gestellte Transportaufgabe zu lösen. (Die Geschwindigkeit ist noch außer acht gelassen, denn die lag bei dem Feldbahnzug bei 20 km/h und wird beim Laster irgendwo bei 60-80 km/h sein.)
Ebenso denken in Frankreich, städtisch gesehen, die Betriebe die Translohr haben, auf richtigen Straßenbahnbetrieb umzustellen, genau aus diesen Gründen!
Es ist die Frage, was definiert man künftig als ländlichen Raum und wie nahe bringt man Personen und Güter auf die effizienteste Weise an den Sammel- und Verteilungspunkt heran.
Weiterhin ist der "Schienenbonus" unbestritten, wenn man Eisenbahn/ Straßenbahn vs. Buslinie betrachtet. Der Mensch sieht Schienen und denkt sich, "da wird was fahren", eben reagiert das Auge auf eine gezogene Linie bzw. nimmt diese wahr. Eine Busverbindung ist "unsichtbar". Wieviele Strecke hat man auf Bus "umgestellt", die Fahrgastzahlen brachen noch mehr weg, nach einigen Jahren fuhr auch kein Bus mehr...
Das mit den Menschenfüßen ist klar. Wir sind als Kinder auch mit dem Fahrrad in die Schule gefahren und haben diese und jene Abkürzungen "eingefahren". Der Mensch ist faul und hat bzw. nimmt sich keine Zeit zum Leben. Wir, auch ich, sind da alle irgendwie in gewissen Systemen "gefangen". Das fängt schon damit an, daß ich nicht auf dem Weg zur Bushaltestelle des Stadtbusses mein Kind im Kindi "abgeben" kann, da dort keine Plätze vorhanden sind, sondern das Auto nehmen, um am Arbeitsplatz vorbei zum Kindi fahren und dann wieder ein Stück zurück zur Arbeit fahren muß. Der Irrsinn fängt im Kleinen an.
Das mit der Besteuerung der Energie ist hochgradiger Unsinn. In Esslingen wurden gerade einige O-Busse mit Energiespeicher vorgestellt, die nicht nur über die Fahrleitung, sondern wohl auch über die Steckdose nachladen können. Das eigentliche System ist so: Den Berg unter Fahrleitung hoch mit Speicher aufladen, dann auf der Ebene ohne Fahrleitung aus dem Speicher fahren, den Berg herunter bei Gefällefahrt wieder aufladen. Dann ist man wieder unter dem Draht. Aber es geht auch mit Strom aus der Dose. Das unterstreicht nochmals den von Dir aufgezeigten Irrsinn.
Ich weiß, was Du mit den EVUs meinst...
Und gerade wenn man auf Busumstellung prüft, dann muß man immer genau schauen, wer prüft und wer will künftig fahren. Bleibt wachsam, denn:
https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fe...9Fenbahnskandal
(Ich glaube, würden wir die Diskussion beim gepflegten Bier oder Wein führen, wäre die Rechnung sehr lang...)
Grüße
Pikologe