es wäre sehr nett, wenn hier mal die Geschichte der E 46 beleuchtet würde, insbesondere, warum ein Modell ohne real existierendes (?) Vorbild geschaffen wurde.
Was haben zur Zeit der Entstehung des H0-Fahrzeugs die Modellbahner davon gehalten?
Ich kann mich an heftige Diskussionen um den Sinn der Märklin BR 53 (eine grosse Mallet-Schlepptenderlok basierend auf einem nie ausgeführten Kriegslok-Entwurf) erinnern.
Dank und Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
..ja die E46 gab es beim Vorbild nicht. Sie war geplant aber wurde dann nicht mehr verwirklicht. Das Modell entstand dann nach Zeichnungen vom Original.
Es gab ja das Zahnradknickgetriebe für die ebenfalls ab 1952 hergestellten E 44, E 44.5 AEG.
Somit hatte man auch gleich einen passenden Antrieb für die E 46 Der Motorblock wurde dann auch noch im Triebwagen verbaut.
Der Modellbahner damals war sicher erfreut über dieses sehr zugkräftige und kurvenfreundliche Modell. Und Farbvarianten mit passenden Wagen gab es dann ja auch reichlich.
Auch in Spur N gab es von PIKO Anfang der 60er einen Triebwagen, von dem beim Vorbild nur 2 Versuchsfahrzeuge existierten.
Zitat von pepinster Ich kann mich an heftige Diskussionen um den Sinn der Märklin BR 53 (eine grosse Mallet-Schlepptenderlok basierend auf einem nie ausgeführten Kriegslok-Entwurf) erinnern.
Zu dem Erscheinungszeitpunkt des Märklin-Modells gab es eine umfangreiche, leicht zugängliche Literatur und zahlreiche Fachzeitschriften, aus denen sich der ernsthafte Modellbahner informieren konnte. Das gab es zu dem Zeitpunkt des Erscheinens der Piko E46 nicht.
Zitat von pepinster es wäre sehr nett, wenn hier mal die Geschichte der E 46 beleuchtet würde, insbesondere, warum ein Modell ohne real existierendes (?) Vorbild geschaffen wurde. ..
Na ja, kann eine nicht gebaute Lokomotive eine Geschichte haben?
Zu Beginn des II. Weltkrieges waren die Ellok-Baureihen E18, E 44 und E94 im Bau. Als kriegswichtig wurden dann nur die Baureihen E 44 und E 94 weitergebaut. Nach dem Krieg wurden diese Baureihen von den im Westen gelegenen Fabriken bis 1955 weiter gebaut. Man hatte sich dann Gedanken um Neukonstruktionen gemacht und wie man die inzwischen technisch veraltete Einrahmenlok E18 ersetzen könnte. Da wurde zunächst an eine modernisierte E44 gedacht, die BR E46. Außer ein paar Entwürfe gibt es da aber nichts. Die DB verfolgte dann aber das Projekt Einheitslok und es wurden die 5 Versuchsloks E10 001 bis 005 gebaut.
In der sowjetischen Besatzungszone mußte auf Verlangen der Sowjetunion der elektrische Zugbetrieb eingestellt und die gesamte elektrische Ausrüstung in die Sowjetunion als Reparation geliefert werden. In der Sowjetunion wurden die Lokomotiven auf Breitspur umgebaut und damit ein Versuchsbetrieb aufgenommen. Später war die Sowjetunion so "großzügig", und gab der jungen DDR alles wieder zurück. Man stand bei der DR dann vor der Entscheidung, ob man mit dem Material (die Loks hätten wieder auf Normalspur zurückgebaut werden müssen) wieder einen elektrischen Zugbetrieb aufnehmen sollte oder ob man mit einem anderen elektrischen System (nach Stand der damaligen Technik wäre das Gleichstrom) den Neuaufbau vornehmen sollte. Die Entscheidung ist bekannt und man hat die alten Loks wieder in Betrieb genommen: im wesentlichen waren das die neueren Loks der BR E04, E18, E44 und E94. Damit wurde der Betrieb 1955 wieder aufgenommen. Zunächst wollte man die von der DB entwickelte E10/E40 nachbauen. Aber man entwickelte bekanntlich eine eigene Lokbaureihe, die E11/E42
D. h. zu dem Zeitpunkt, wo Piko die Modelle der BR 44, E44.5 und E46 auf dem Markt brachte, gab es in der DDR überhaupt keinen elektrischen Zugbetrieb und ein DDR-Normalbürger brauchte entweder ein Erinnerungsvermögen an die Zeit vor 1945 oder mußte eine Reise in den südlichen Teil des Westens machen, um eine Ellok sehen zu können. Im Alltag sah er nur Dampfloks.
Zitat von pepinster Was haben zur Zeit der Entstehung des H0-Fahrzeugs die Modellbahner davon gehalten?
Da müßtest Du mal so ein paar "Rentner" fragen. Das Modell der E 46 ist jetzt 57 Jahre alt. Spielende Kinder dürften sich keine Gedanken darum gemacht haben. Ernsthafte Modellbahner müßten damals schon erwachsen gewesen sein, und wären heute wohl mindestens 75 Jahre alt. Aber die dürften damals froh gewesen sein, das es mehr als nur ein Modell gab. Erklärt das etwa die Farbenvielfalt der Lok? Für Piko war wichtig, daß - wie Steffen schon schrieb – der gleiche Antrieb für mehrer Modelle paßte.
Wie sollte um 1952 ein Durchschnitts-Modellbahner ein Modell beurteilen können und wissen, ob ein angebotenes Modell überhaupt ein Vorbild hat? Es ist ja öfter vorgekommen, daß die Modellhersteller schneller waren, als die Erbauer des Vorbildes. Vielleicht kommt das Vorbild ja noch... Außer in der nicht für jeden zugänglichen Fachliteratur (gab es zu dem Zeitpunkt schon den "Modelleisenbahner"?) dürfte man wohl kaum eine Abbildung einer Ellok gefunden haben. Ohne dieses Wissen hätte man das Modell der E46 aber nicht beurteilen können. Man wird es als gegeben hingenommen haben und sich nicht groß Gedanken gemacht haben.
Hallo Leute Ich stell mal ein Foto von einer E 46 ein und ihr könnt mal spekulieren was es mit der Lok auf sich hat , wie alt welcher Hersteller oder Eigenbau e.tc. . Bin gespannt auf Eure Meinung. mfg Bernd
Isolatoren und Drehgestelle von Rehse,die Pantos sehen wie Schachtmann Dinger aus.Die Federpakete fehlen sowas habe ich schon nachgebaut.Ob die ganze Lok von Rehse ist kann sein .
Na ja, kann eine nicht gebaute Lokomotive eine Geschichte haben? ...
... Nach dem Krieg wurden diese Baureihen (u.a. E 44) von den im Westen gelegenen Fabriken bis 1955 weiter gebaut...
... Da wurde zunächst an eine modernisierte E44 gedacht, die BR E46. Außer ein paar Entwürfe gibt es da aber nichts. Die DB verfolgte dann aber das Projekt Einheitslok und es wurden die 5 Versuchsloks E10 001 bis 005 gebaut...
Hallo Georg,
die Piko E 46 gründet denmach auch einen E-Lok Entwurf der Lokindustrie oder der Bahn im Westen Deutschlands? Sieht deshalb die Front entfernt der E 10 001 ähnlich (3 Fenster)? Wo gibt es mehr Infos über diese Entwürfe?
Dank und Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Soweit wie ich weis ist die E46 während das Krieges entwickelt aber nie gebaut wurden,nach dem Krieg hat man sich wohl an den entwurf errinert und in beiden deutschen Staaten E Loks entworfen die der E46 ähnlich sahen in der DDR war es die E11/42.
...Eine umfangreiche Umstellung der elektrischen Ausrüstung auf "Heimstoffe", vor allem Aluminium, ermöglichte den Weiterbau der E 44 auch während des II. Weltkrieges. 1944, als die SSW einen leistungsfähigeren Fahrmotor entwickelt hatten, plante die Deutsche Reichsbahn, die E 44 durch eine Weiterentwicklung mit 2.500 kW Stundenleistung und der Baureihenbezeichnung E 46 abzulösen. Das Vorhaben wurde Kriegsbedingt nicht realisiert, jedoch bildeten die bis dahin geleisteten Arbeiten den Grundstein für die Entwicklung der E 10 bzw. E 40 der Deutschen Bundesbahn.
Hallo, die von der Deutschen Reichsbahn projektierte E 46 (Baureihenbezeichnung resultierte aus der geplanten Nutzung bzw. den Leistungsparametern) wurde nach 1945 im Bereich der Westzonen-DR, später der DB, weiter entwickelt. Da sich mit zunehmender Präzisierung der Leistungsparameter herauskristallisierte, dass die Lok für höhere Geschwindigkeiten geeinget war, wurde die E 46 kurzer Hand in E 10 umbenannt. Was daraus geworden ist, ist bekannt.
Zeichnungen von der E 46 gab es bereits ab 1945ff auch für den Modellbahner. Böttcher hat in seiner Modellzeichnungssammlung diesen Loktyp geführt.
Eine Seitenansicht ist in einer Modellbahnenwelt von 1948 abgebildet.
Vielleicht hat Piko die Lok auf Basis der Böttcher-Zeichungen entwickelt und ein auch für den interzonalen Handel als gut absetzbares Produkt erkannt. Schließlich dauerte auch in den Früh-50er-Jahren die Produktionseinführung einer Lok ein Weile (siehe Piko-SVT oder -65), so dass die Umnummereriung nicht mehr rechtzeitig erfolgen konnte und es bei der E 46 blieb.
Hallo E 46-Freunde, hier nun die angekündigte Skizze. Zur Quelle muss ich mich korrigieren: Sie ist nicht in der Modellbahnenwelt von Böttcher sondern in den nicht so häufig zu findenden "Mitteilungen und Angebote über Modellbahnwesen" von Thorey veröffentlicht worden. Da die Hefte ohne Jahresangabe durchnummeriert sind, kann ich den Veröffentlichungszeitraum nur über Terminangaben im Heft etwas eingrenzen. Es handelt sich um das Doppelheft 9/10, welches im führjahr 1949 erschienen sein müsste.