Hallo Leute,
der nun anstehende Zeitraum ist besonders kompliziert für mich. Teilweise besitze ich von den Modellen dieser Staffel keines mehr oder ich habe nur sehr schlechte Fotos oder ich habe gar kein Foto mehr.
Warum das so ist, darauf werde ich noch in dieser Geschichte eingehen.
Folge 13: Man lebt nur dreimal - um Millenium - ab 2001 über Ebay
Von alten Kunden wurde ich immer wieder auf Neuheiten angesprochen. Jedesmal lehnte ich ab. Nach sehr vielen Jahren (nahezu 15 Jahre) juckte es mir allerdings wieder in den Fingern. Tauschbörsen wollte ich keine mehr besuchen, aber es gab ja nun das Internet und Ebay. Außerdem fehlten mir für den Eigenbedarf noch ein paar kleine Autos, die ich gern für meine geplante Eisenbahn hätte.
Die Modelle dieser Staffel erschienen nur in sehr geringer Auflage - verkauft wurde zuerst ausschließlich über Ebay (zuerst).
Der Goliath GD750
Seltsam! Der Goliath GD750 führt bis zum heutigen Tage (07/2016) ein echtes Mauerblümchen-Dasein. Bis heute gibt es kein Großserien-Modell in H0 von diesem wichtigen Fahrzeug, dem damaligen Hauptkonkurrenten des Tempo Hanseat.
Steckbrief:
Baujahr 1949-1955
Nachfolgemodell: Goliath Goli
2-Zylinder-Zweitakter 400-500 ccm, 13-15 PS
Höchstgeschwindigkeit je nach Ausführung und Motorisierung: 50-60 km/h
Platzhalter Original-Foto Goliath GD750
Während meiner Bürstengriff-Ära hatte ich bereits erfolglos versucht, ein Modell des GD750 zu bauen.
Dieses Modell war zwar von der seitlichen Linienführung gar nicht so schlecht gelungen, war jedoch viel zu schmal geraten. So geriet dieses Modell in Vergessenheit und in die Bastelkiste.
Platzhalter Foto Bürstenmodell
Ich entdeckte es erst kürzlich wieder - den alten Versuch.
Als ein in der Dreirad-Lieferwagenszene damals sehr aktiver Mensch, wollte ich natürlich auch ein Modell des GD750 für mich haben. Da blieb nur der Eigenbau - Erfahrung hatte ich ja inzwischen genug gesammelt.
Da ich das Modell mit verschiedenen Aufbau-Varianten bringen wollte, stellte ich Kabine und Aufbau getrennt her. Meine erste Variante war mit Kofferaufbau und der breiten Spur (das Original gab es mit zwei verschiedenen Spurbreiten/Hinterachse).
Platzhalter Foto Goliath GD750
Von diesem Modell besitze ich leider nicht einmal ein Foto
Sollte jemand von Euch meinen Goliath GD750 besitzen, so bitte ich um ein Foto. Die meisten habe ich in einem hellen Blau lackiert.
Platzhalter Kofferaufbau für Goliath GD70
Lediglich ein Aufbau ist noch bei mir vorhanden.
Der Goliath GV800
Ein GV800 ist erstmals auch schon während meiner "Bürstengriff-Zeit" in der Woody-Version entstanden. Von diesem Modell wurde als Erstes eine Negativ-Form gebaut. Verkauft wurde dieses Modell damals nie, da es dazu niemals vorgesehen war. Es war auch insgesamt zu einfach. Allerdings habe ich mindestens ein Modell verschenkt. Eines davon ging an einen Borgward-Club. Inzwischen mache ich die alten Abgüsse fertig - sie werden sozusagen von mir als Ganther-Retro-Modell angeboten.
Platzhalter Retro-GV800 Woody
Da der GV800 jedoch ein wichtiger Lieferwagen der frühen Nachkriegsjahre und ein VW-Bulli- und Tempo-Konkurrent war, baute ich davon eine Kabine. Das erste Handmuster entstand noch zu Zeiten der 1. Staffel, wurde jedoch damals nicht weiterverfolgt.
Würstchenbude auf GV800-Fahrgestell und der Vorserien-Kabine. Das Foto stammt noch aus der Ebay-Zeit, als es nur möglich war, ein einzelnes kleinformatiges Foto einzustellen. Von diesem Modell besitze ich kein Einziges mehr.
Es entstanden jedoch einige Modelle, da eine Negativform existierte. Von diesen Abgüssen habe ich später Fertigmodelle versuchsweise gebaut, die über Ebay als 2. Wahl angeboten wurden. Der Aufbau war einem Westfalia-Koffer mit Oberlicht als Würstchenbude nachempfunden.
Platzhalter Original-GV800 Foto
Steckbrief:
Baujahr 1951-53
Nachfolgemodell: Goliath Express (von Epoche lieferbar)
2-Zylinder-Zweitakter mit 16 (21) PS - 500 ccm
Höchstgeschwindigkeit 60 km/h
Die GV800--Kabine habe ich dann überarbeitet und von diesem Serienmodell einige über Ebay verkauft. In der Summe werden es ca. 20-30 Fahrzeuge - alle in Grau lackiert, gewesen sein.
Die Serienkabine, die aus dem Handmuster entstand. Auch von diesem Fahrzeug kann ich Euch nur noch dieses schlechte Ebay-Verkaufsfoto aus alten Internet-Zeiten zeigen. Ich besitze kein einziges Modell mehr, nicht einmal das Handmuster.
Der Westfalia-Verkaufsaufbau wurde sowohl für die Vorserien- als auch für die Serien-Kabine verwendet.
Der GV800 als Würstchenbude hatte rollende Räder, die ich von Brekina zukaufte.
Der Viktoria 250
Der Spatz mit der geteilten Frontscheibe und dem 200er Motor war mein zweites "echtes" Kleinserienmodell (1980).
Er verkaufte sich sehr gut und niemand beschwerte sich über meine sehr großzügige Auslegung des H0-Maßstabes. Ich hatte damals das Modell nach Fotos von Erhard Zhorzel aus Keramiplast geformt und die Abmessungen geschätzt - scharf bis ziemlich daneben. Allerdings fing Wiking ja auch mit Maßstab 1:100 an.
Mein erster Spatz war ja auch weiterhin über EMS erhältlich und auf der damaligen EMS-Website "www.ems-modellbau.de" mit einem guten Foto angeboten.
In der Schublade fand ich noch alte Direktabgüsse des Urmodells und es reifte der Entschluß, einen maßstäblichen Spatz auf die Räder zu stellen. Ich nahm allerdings den Victoria 250 in Angriff, um nicht einen zweiten Spatz des Modelljahrs 1956 zu bauen.
Dieses neue Modell eines Victoria 250 entstand allerdings auch wieder auf Basis meines ersten Urmodells des Spatz.
Ich zerlegte einen alten Abguss in Einzelteile, fertige eine "Mittelplatte" aus Messing (die Gürtellinie) in maßstäblicher Größe, klebte die Einzelteile auf diese Platte und ergänzte die fehlenden Teile. Die Lücken wurden mit Keramiplast gefüllt und gespachtelt. Es erhielt die gewölbte Windschutzscheibe mit den kleinen Seitenfenstern und eine feinere Detaillierung als das Ursprungsmodell. Nun war der Spatz länger und breiter als mein erstes Modell. Außerdem hatte ich auch die beim Original geänderte Heckpartie berücksichtigt. Es war sehr hübsch geraten - mit stimmigen Proportionen.
Von diesem Fahrzeug habe ich nur noch dieses alte Ebay-Verkaufsfoto aus Zeiten, als bei Ebay nur ein kleinformatiges Foto möglich war
Auf diese Weise entstand ein völlig neuer, maßstäblicher "Spatz" - allerdings das Nachfolgemodell, der Victoria 250. Dieser kleine Wagen war nicht nur maßstäblich, sondern auch detaillierter als das Ursprungsmodell.
Verkauft habe ich diesen Spatz damals zuerst ausschließlich über Ebay.
Victoria war in den 1950ern bekannt für ihre Zweirad-Fertigung. Entgegen der ersten Version des Spatz, die noch von den Bayerischen Autowerken in Traunreut gefertigt wurde, wurde der Victoria 250 im Stammwerk Nürnberg gebaut. Er erhielt eine gewölbte Frontscheibe und eine im Heckbereich leicht verlängerte Karosserie.
1958 wurde die Produktion eingestellt, da die erhofften Produktionszahlen bei Weitem nicht erreicht wurden.
Steckbrief:
Hersteller: Victoria-Werke Nürnberg
Motor: 1-Zylinder-Zweitakter, 250 ccm, 14 PS
Höchstgeschwindigkeit: 97 km/h
Bauzeit 1956-1958 (Spatz und Victoria 250)
Da von diesem Modell weder das Handmuster, noch eine Form, noch ein Modell bei mir vorhanden sind, bitte ich Euch, ein Foto zur Verfügung zu stellen, falls Ihr im Besitz des Modells seid.
Fortsetzung 14 folgt
In dieser Phase entstanden noch weitere Modelle, die ich Euch in der nächsten Folge - soweit möglich - zeigen werde.
Gruß
Uwe Ganther