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RE: Kesselwagen von Schicht - VEB Modellbahnwagen Dresden

#26 von eisenbahnlok18201 ( gelöscht ) , 15.10.2010 22:55

Hallo,
hier eine kleine Ergänzung:
Die Kesselwagen wurden von Karl-Heinz Hofmann, der in den sechziger Jahren bei der Firma Werner Ehlke als Konstrukteur arbeitete entwickelt. Zum 1.April 1969 wurden der Firma Ehlke ihre Produktionsräume in Dresden gekündigt und da Herr Ehlke bereits 60 Jahre alt war stellte er seinen Geschäftsbetrieb zum 31.12.1969 ein und verkaufte seine kompletten Werkzeuge an Gerhard Schicht, Inhaber der Firma Schicht Dresden. Dieser produzierte die Wagen weiter unter seinem Namen und erweiterte die Varianten.
Zuvor hatte Karl-Heinz Hofmann 1968 die Firma Ehlke Richtung Gützold nach Zwickau verlassen, wo er bis zu seinem plötzlichen Tod 1988 als Chefkonstrukteur arbeitete.
Bei Ehlke kamen fürs Innland ausschließlich Kunststoffradsätze zum Einsatz, für den Export wurden in der Regel Schicht-Radsätze benutzt, wobei nach Kundenwünschen auch Radsätze anderer Hersteller eingesetzt wurden.
Auch Schicht, VEB Modellbahnwagen Dresden und Prefo setzten weiter Kunststoffradsätze ein, ab etwa 1984 mit Einführung der orangefarbigen Prefo-Verpackung dann aber ausschließlich Metallradsätze der Schnellzugwagen. Ein Grund des Eisatzes der Plastikradsätze waren Kapazitätsengpässe bei der Radsatzherstellung. Die Radsätze für Schicht wurden von einem privaten Handwerksbetrieb produziert, der um einer Verstaatlichung zu Umgehen seine Fertigung nicht erweiterte.
Ehlke baute eine sehr interessante Bügelkupplung mit Drahtbügel ein, Schicht eine modifizierte Piko-Kupplung, bei der der Bügel auch aus Draht war. Die Befestigung war ähnlich wie bei Piko mit einer Halbmond-Feder.
Leider kann ich zu dem Geländer auf dem Kessel nichts sagen, die Kesselwagen die ich besitze haben alle runde Geländer und von den echigen habe ich bisher nichts gewusst bzw. ist mir dies bisher nicht aufgefallen.
Zu dem Lieferschein kann ich nur sagen, dass es zu DDR-Zeiten eine Kooperation zwischen den Modellbahnfirmen unabhängig von ihrer Eigentumsform gab und die auch eigentlich gut funktionierte.
In der DDR lief die gesamte H0-Modellbahnproduktion unter dem Namen "PIKO", deshalb wurde auf den Verpackungen die Aufschrift "Lizenz PIKO" aufgedruckt, es war auch beim Gützold-Nachfolger PLASTICART Werk 5 in Zwickau so, wobei dieser einige Jahre eine an PIKO angelehnte Verpackung verwendete.
Viele Grüße
Wolfram


eisenbahnlok18201
zuletzt bearbeitet 01.12.2010 22:23 | Top

   

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