ich muss zeitnah eine Entscheidung treffen bzgl. Kauf bzw. Preisangebot für ein seltenes Märklin-Modell.
Vielleicht könnt Ihr mir hierbei helfen.
Das Modell ist im Prinzip OK. Es gibt einige kleinere Fehlteile und einige sichtbare Reparaturen bzw. Neulackierungen von Teilen.
Wenn es beispielsweise eine CCS 66/12920 wäre, lassen die im Top-Zustand ca. 20.000 Euro kosten. Mit wieviel Prozent Abschlag müsste man eine CCS bewerten, mit besagten Fehlteilen und Restaurationen?
Ich weiß, es ist schwierig ohne Fotos etc., aber einen Range denke ich, kann man schon anlegen.
Meine Einschätzung wäre 50% Abschlag.
Könnt Ihr dem prinzipiell zustimmen?
Bin dankbar für jeden konstruktiven Beitrag. Bitte nicht nach Fotos fragen, es gibt keine.
Wenn ich mal eine Querverbindung zu meinen Oldtimerrestaurationen wagen darf:
Da richtet sich der Abschlag in erster Linie danach, wie teuer die Erreichung des Neuzustandes wäre.
Sprich - große lebensnotwendige, nicht verfügbare Fehlteile, die einem Sechser im Lotto gleichzusetzen, also mehr oder weniger unerreichbar sind, können schon mal Abschläge in so drastischer Höhe rechtfertigen.
Erreichbare Teile werden entsprechend der Wiederbeschaffung in Abzug gebracht. Kostet z.B. ein Tender auf ebay 250€, dann würde ich die entsprechend vom Schätzwert abziehen.
Nicht lebensnotwendige Fehlteile -- wie z.B. ein orginaler Karton oder eine Anleitung - die entweder nicht lebenswichtig, oder mit viel, viel Geduld vielleicht doch noch irgendwann zu finden sind, würde ich persönlich fast überhaupt nicht ansetzen.
Daraus aber ein ranking zu gestalten, dürfte bei solch dürftigen Informationen schwierig werden.
Gruss Rolf
edit: Auch in Neuzustand top-restaurierte Teile würde ich preislich nicht mit einem top erhaltenen Orignalzustand gleichsetzen. Dafür würde ich schon einen gewissen Abzug berechnen (vielleuicht 10% ?)
hast du ev einen Koll? Da stehen Anhaltspunkte drin.
Ungefähr so:
Wir gehen bei Ladenneu mit OVP unbespielt von 100 % aus Guter zustand fast 50% Abschlag Gebrauchsspuren 80% Abschlag Fehlteile 90 % ABschlag.
Deine fällt also wohl unter die 90% Abschlag
Immer daran denken, die Wertangaben beziehen sich auf Neuzustand mit OVP. (also niemals aus der OVP genommen und die muß auch noch in einem Top Zustand sein).
Was DIR die Lok wert ist, steht auf einem anderen Blatt.
Kay - du redest von 00/H0. Doch Christian spricht von historischem 0-Material -von einer CCS 66/12920. Beide Sparten sind in der Preislegung überhaupt nicht miteinander vergleichbar. Da hat man ganz andere Maßstäbe, wie die, die Joachim Koll beschreibt. Und auch der von dir erwähnte Originalkarton wird anders bewertet -die Blechbahner sind da nicht so versessen auf alte Pappe. Spur 00, besonders H0, und dann auf der anderen Seite Spur 0 oder Spur I -das sehr unterschiedliche Welten in den Bewertungskriterin und der Sammlereinschätzung allgemein. Eine wirklich gute(!) 0-CCS kostet mindestens um 20.000 Euro, heute durch die Zinspolitik eher deutlich mehr -das sind andere Regionen. Bei diesen vagen Angaben von Christian traue ich mich an eine Einschätzung nicht heran -man muss das Stück sehen, dann vielleicht. Vielleicht! Bei dieser Summe wird es ein ganz enges Ding in der Bewertung -und sehr abhängig vom berüchtigen Habenwollen oder nicht um jeden Preis... Schöne Grüße Botho
diese Preisabstufung ist bei solch alten Sachen sehr schwierig. Da kommt es wirklich darauf an, was einem die Sache wert ist. Ladenneue Objekte von 1920 mit OVP wird es kaum auf dem Markt geben.
Koll geht bei seinen Höchstpreisen etwa ab 1960 von OVP aus. Meistens bekommt man die Sachen aber billiger, die Koll- Preise sind deshalb mehr Phantasie. Normal gebraucht mit normal verbrauchter OVP ist etwa die Hälfte des Preises für sehr gute Ware wert, das ist etwa mein Maßstab.
Ich schaue erst, was Vergleichsmodelle im gewünschten Zustand bei ebay bringen und rechne mir dann den Durchschnitt aus, Davon dann meinetwegen 50-60 % für ein ordentliches, aber gebrauchtes Teil!
Bei den angesprochenen Vorkriegssachen wird man kaum bei ebay aussagekräftige Vergleiche finden. Da sollte man vllt. Auktionshäuser kontaktieren!
Martin - nochmals: H0 ist hier kein Maßstab! Überhaupt nicht vergleichbar! Und wie bitte kontaktiert man bei so seltenen Dingen mit welchen Fragen ein Auktionshaus? Was soll das bringen -und wie beschreibt man so etwas am Telefon? Da ist ein Rad ab, dort der Lack und der Karton hat einen Riss? Was glaubst du, was dir da der Auktionator antwortet? Ich besuche Auktionen seit Von der Warths zweitem Durchgang -okay? So einfach ist das nicht. Schöne Zeit! Botho
Wenn man Auktionen dieser Art beobachtet, kann man vllt daraus Erfahrungen sammeln? Ich würde erstmal schauen, wo solche Sachen überhaupt verkauft werden, um mir einen Überblick zu verschaffen. Aber es ist richtig: Das Angebot wird dürftig sein, alle Exponate haben andere Schäden und es wird sehr schwierig, allgemeingültige Aussagen treffen zu können!
eine wirklich schwierige Frage die man ohne genaue Kenntnis des Objekts und derer Mängel nicht so einfach beantworten kann.
Wenn es ein CCS ist und es nur Kleinigkeiten und Lackmängel sind halte ich 50% für sehr viel eher 20%.Man sollte die Kosten von einem Toprestaurator zugrunde legen und diese vom Wert abziehen + etwas drunter.Ein Top CCS geht aber eher Richtung 30000,-
Seltsamerweise tauchen hochwertige Märklin Modelle auf Auktionen immer nur im Tip Top Zustand auf. Deswegen fällt mir eine Werteinschätzung eines Modells mit leichten Defekten so schwer. Es gibt hier einfach zu wenig bis keine Ergebnisse.
Zitat von Lorbass im Beitrag #12Man sollte die Kosten von einem Toprestaurator zugrunde legen und diese vom Wert abziehen + etwas drunter.
Hallo Frank,
das wurde weiter oben schon geschrieben und ich halte das für einen vernünftigen Ansatz. Ich kenne die Tarife der Toprestauratoren nicht im Detail, aber ich werde versuchen, zu schätzen.
Martin, zu deiner #11, was glaubst du, seit wann ich Spielzeugauktionen beobachte oder an Bord bin? Seit den späten sechziger Jahren! Seit Von der Warth oder Richter & Rossig. Da kann man wohl mitreden, oder? Botho
Hm, ich halte so pauschale Abschätzungen immer für problematisch. Jedes Objekt hat seine eigene Werteinschätzung und - das sollte man nicht vergessen - Es ist eben nur soviel wert, wie jemand in dem Moment, wenn es angeboten wird, zu zahlen bereit ist.
"Seltsamerweise tauchen hochwertige Märklin Modelle auf Auktionen immer nur im Tip Top Zustand auf."
Das muss man so sehen: Diese hochwertigen Modelle waren auch schon im Entstehungszeit sehr teuer. Es konnten sich solche Eisenbahnen nur diejenigen leisten, die über entsprechendes Geld verfügten. In solchen Haushalten wurden die Modelleisenbahnen nur zu Weihnachten ausgepackt und aufgebaut, sorgfältig behandelt und danach auf dem Dachboden abgestellt. Nach einigen Jahren gab es andere Interessen, aber man wollte und konnte nicht verkaufen. Wer war dann damals in der Lage, einen hohen Preis für eine solch teure Eisenbahn zu zahlen ? Wenn man das Geld dazu hatte, kaufte man eine neue Eisenbahn und keine gebrauchte.
Irgendwann taucht dann nach Jahrzehnten eine Holzkiste auf, und darin liegt eine hochwertige Eisenbahn in Tipp-Topp-Zustand.
Ja, Christian, du interessierst dich, wie ich erst in # 13 mitgeteilt hast, für das Krokodil in Spur 1. Das sind ja ganz andere Preis-Dimensionen als 20.000.
Ja, Martin, ich bin seit über 50 Jahren Blechspielzeugsammler und ebenso lange sammelt Alice alles aus dem Puppenbereich. Meine Erfahrungen kannst du ja auch in meinen Spielzeug-Büchern (rund 20, incl. Mitarbeit) und Zeitschriftenbeiträgen nachlesen -und die von Alice auch in ihren Büchern (rund 5). Was ich vorher gemacht habe? Motorsport in fast allen Klassen und nicht gerade erfolglos -und auch darüber geschrieben (rund 4 Bücher). Siehst du, Martin, wir wissen also, was Sache ist. Schöne Grüße Botho
"Seltsamerweise tauchen hochwertige Märklin Modelle auf Auktionen immer nur im Tip Top Zustand auf."
Das muss man so sehen: Diese hochwertigen Modelle waren auch schon im Entstehungszeit sehr teuer. Es konnten sich solche Eisenbahnen nur diejenigen leisten, die über entsprechendes Geld verfügten. In solchen Haushalten wurden die Modelleisenbahnen nur zu Weihnachten ausgepackt und aufgebaut, sorgfältig behandelt und danach auf dem Dachboden abgestellt. Nach einigen Jahren gab es andere Interessen, aber man wollte und konnte nicht verkaufen. Wer war dann damals in der Lage, einen hohen Preis für eine solch teure Eisenbahn zu zahlen ? Wenn man das Geld dazu hatte, kaufte man eine neue Eisenbahn und keine gebrauchte.
Irgendwann taucht dann nach Jahrzehnten eine Holzkiste auf, und darin liegt eine hochwertige Eisenbahn in Tipp-Topp-Zustand.
Ja, Christian, du interessierst dich, wie ich erst in # 13 mitgeteilt hast, für das Krokodil in Spur 1. Das sind ja ganz andere Preis-Dimensionen als 20.000.
Schönen Gruß Udo
Hallo Udo,
ich glaube das nicht so ganz,ich behaupte mal das man den Unterschied zwischen original und restauriert nicht erkennen kann.
Ja, Frank, solche tipp-topp-restaurierten Lokomotiven kommen noch zu denen, von denen ich geschrieben habe. Aber - was soll's. Wenn man das Restaurierte nicht mehr erkennen kann, hat man doch Freude an dem Stück.
Frank, Udo, mir gehts auch so: Wenn die Restaurierung so gut ist, dass ich das nicht mehr erkennen kann -ists einfach für mich gut! Frommer Selbstbetrug? Eher nicht, ich weiß es ja nicht... Schönen Samstag mit Vettel auf P1...man wird ja noch träumen dürfen -siehe oben. Botho
Zitat von Blech im Beitrag #24Wenn die Restaurierung so gut ist, dass ich das nicht mehr erkennen kann -ists einfach für mich gut! Frommer Selbstbetrug? Eher nicht, ich weiß es ja nicht...
.... außer es gibt Fotos von dem Modell VOR der Restauration. Dann wissen es alle....
Jedenfalls war der Hinweis auf die Wiederherstellungskosten der Entscheidende. Wenn man hier abschlägt, was eine wirklich profesionelle Restaurierung kostet, also eine, die man NICHT mehr sieht, dann ist man recht schnell bei einem soliden Angebot angekommen. Ein wenig habe ich mich schon schlau gemacht, solche professionellen Restaurationen sind extrem kostspielig.