wie Ihr wisst habe ich meine neue Anlage ja komplett mit dem Piko A Gleis gebaut. Mit dem Gleissystem bin ich aus mehreren Gründen sehr zufrieden und würde auch immer wieder mit dem System eine Anlage aufbauen. Durch einige Testversuche und Erfahrungen auf meiner alten Anlage die teils mit dem Roco Line und dem Piko A Gleis aufgebaut wurde ist mir jeoch auch, das ältere Fleischmann Fahrzeuge bedingt durch extrem breite Radauflageflächen im Herzstückbereich, je nach Geschwindigkeit auch nur kurzzeitig Kurzschlüsse verursachen können.
Einige Kandidaten würde ich gerne aber dennoch auf meiner Bahn einsetzten. Beispiel BR221, BR614 ( extrem breit ) und auch manche ältere V100. Einige der Fahrzeuge wurden ja wieder neuauferlegt, wie sieht es da mit den Radsätzen aus, sind die so breit geblieben, oder wurden die abgeändert? Mein Gedanke geht dahin, wenn sie abgeändert worden sind, die neueren Exemplare mit schmaleren Radauflagen als Ersatzteil zu bestellen und in meinen Fahrzeugen einzubauen. Eventuell kennt Ihr aber auch jemand der die Radsätze nachfertigen kann ?
Wäre mit Dank verbunden, wenn mir da mal jemand weiterhelfen könnte.
Mit den Fertigungsmöglichkeiten der 50er und der frühen 60er Jahre waren bei Fleischmann und bei allen anderen Herstellern viel grössere Masstoleranzen verbunden als mit den heutigen Fertigungsmethoden. Dies spiegelt sich in der Entwicklung der neueren Gleissysteme wieder. Bei Fleischmann entsprach das Standard-Gleis (Serie 1600) den Masstoleranzen und Fertigungsmöglichkeiten der 50er Jahre. Das Modell-Gleis dieses Herstellers (Serie 1700) wurde entwickelt, als kleinere Masstoleranzen stabil eingehalten werden konnten. Das Profi-Gleis setzte nochmals strengere Fertigungsansprüche voraus. Alte Fahrzeuge der Fleischmann-Fertigung hatten Schwierigkeiten auf den neueren Gleisen, insbesondere auch hier bei den Weichen.
Da ich selbst über etliche Modelle der 50er Jahre verfügte, sah ich mit Einführung der Profi-Gleise einige meiner Museumsstücke schaurig rattern, und ich entschloss mich zum Verkauf an solche Sammler, die Vitrinenstücke suchten, die nicht mehr für den Fahreinsatz vorzusehen waren. Diejenigen alten Schätze, die auch auf Profi-Gleis gut liefen, behielt und pflegte ich weiter.
Die Entwicklung vom M-Gleis zum C-Gleis bei Märklin lässt sich recht ähnlich verfolgen. Bei Roco lag von Anfang an der Akzent auf strengen exakten Masstoleranzen, damit die Fahrzeuge der Fremdhersteller aufliefen und die Käufer auf Roco einschwenkten.
Gegen den Einbau neuerer Achsen spricht nur der Einsatz von Geld und Arbeitszeit. Gleichzeitig wird das Problem diskrepanter Masstoleranzen von Rad:Schiene nach Zahnrad:Zahnrad verlagert. In den meisten Fällen wird man mit diesen Schwierigkeiten vermutlich gut leben können.
ich habe systematisch meine alten GFN und Roco Fahrzeuge umgerüstet. Das ist allerdings ziemliche Sucherei und Arbeit. Im allg. bin ich so vorgegangen:
Ich habe mir aus Model-Wiki die entsprechenden Lauf- und Katalognummern herausgesucht. Dann habe ich mir die entsprechenden Ersatzteilblätter besorgt. Danach habe ich die Getriebezeichnungen studiert. Wenn eine Nachfolgerlok dasgleiche Getriebe hatte, wie meine alte umzubauende Lok, habe ich die neuen Räder bestellt. Bei GFN aus der in Frage kommenden Zeit sind die Zahnräder direkt auf die Räder aufgebracht. Wenn das Getriebe also gleich geblieben ist, dann hat man eine gute Chance, daß die neuen schmaleren Räder (2,8mm) passen. Was bleibt sind zu lange Achsen (21mm) . Diese kann man entweder durch die neuen kurzen Achsen (20mm) ersetzen, oder mit dem Dremel abtrennen. Was auch noch bleibt ist, daß mit der neuen Gleisgeometrie ein anderer Radabstand eingesetzt wurde. Der Radabstand beträgt jetzt 14,2mm sh. NEM. Man hat also Kurzschlußprobleme durch ""Ubertreten" im Herzstück, aber auch Kurzschlüsse durch zu kleine Radabstände an den Weihenzungen! Dadurch bekommen die neuen Achsen und Räder etwas mehr Spiel im Drehgestell, was man aber durch kleine 2,2mm Unterlegscheiben gut begrenzen kann. Man muß jedoch aufpassen, daß die Ráder/Achsen nicht an Guß- oder sonstigen Metall-Drehgestell-Rahmen anschlagen, weil da gibt dann wieder Kurzschlüsse.