Manchmal sehe ich zufällig bei Ebay etwas, dass ich überhaupt nicht einordnen kann. Dieses Mal habe ich aus Neugier ein bisschen mitgeboten und da niemand dieses Teil wirklich haben wollte bekam ich den Zuschlag...die Bilder erklären eventuell das fehlende Interesse:
Vielleicht etwas für die Weihnachtsdeko?
Schlauer bin ich jetzt aber immer noch nicht wirklich. Mich irritieren die sehr schönen durchbrochenen Speichenräder und die markellose Ausführung der Goldlackierung. Selbst im Inneren des Führerhauses in den kleinsten Ecken und die Unterseite sind markellos. Hineinschauen konnte ich noch nicht, da das Modell mit dem Vorläufer und einer Tenderachse am Gleis festgelötet wurde. Der Motor ist aber noch da und es sollte machbar sein das Ding zum Laufen zu bringen...aber ich habe leider keinen Zug mit kitschigen Weihnachtswagen oder so etwas zum anhängen.
ich habe so was ähnliches von Tyco oder AHM, eine amerikanische Lok. auch vergoldet.
Vielleicht sollten das "goldene Zeiten" für Lima sein ?
Grüsse Michael ----------------------------------------------------------------------------------- Natürlich ist die Lok auf dem Avatarbild schief, grade kann jeder...
Danke für die Antworten. Sie sind ehrlich gesagt so ausgefallen wie ich das erwartet hatte. Ist diese Ausführung die erste Version? Schließlich haben die meisten dieser Loks auch die Vollplastik-Speichenräder.
Ich habe heute das Modell von dem Gleisstück gelötet und die Achsen in Stand gesetzt (die Nachlaufachse war leider nicht mehr zu retten) und Motor und Getriebe geschmiert. Das Modell lief sofort wieder tadellos...typisch Rundmotor eben. Das Innere habe ich jetzt auch gesehen und es ist an absolut nicht einsehbaren Stellen schwarz. Vor der "Vergoldung" wurde eine weiße Schicht aufgetragen, wohl die Grundierung.
Wieso jemand die Lok gold lackiert, das Gestänge rot hervorgehoben und das Ganze auf dem Gleis festgelötet hat werde ich wohl leider nie erfahren. Obwohl es mich irgendwie schon interessiert. Vielleicht eine Art "Pokal" oder ein besonderes Geschenk zur goldenen Hochzeit für einen leidenschaftlichen Modellbahner....Möglichkeiten gäbe es da ja viele. Auf jeden Fall steckt da eine Menge Arbeit drin und es wurde sehr sauber gearbeitet und auch auf Details geachtet (z.B. das Freihalten der Beleuchtung vorne).
Erst einmal werde ich das Teil behalten. Es frisst kein Brot und die 17,50 €, die ich bezahlt hatte, sind jetzt auch nicht wirklich der Rede wert. Und in diese Kuriositätenvitrine passt sie perfekt, finde ich. Einen passenden Waggon habe ich dann auch noch gefunden...und der war damals in der "Märklin Erlebniswelt" mehr als doppelt so teuer wie die Lok.
sehr interessant deine goldene 18, umso mehr, als sie auch wieder fährt. Solche goldenen Loks sind mir von 3 Firmen bekannt:
Deine 18er von Lima,
eine 44 von Jouef
und eine ÖBB 215 von Liliput.
Die letztgenannten stehen bei mir. Die 44 habe ich vor Jahren in München aus einem Konvolut von del Prado 1:100 Loks gerettet, die 214 (1´D2´Dampflok) ist mir letzten Mittwoch in Berlin aufgefallen. Eigenartigerweise alles Loks, die heute irgendwie bei Bachmann gelandet sind. Daß Arnold auch auch Goldloks in N verkauft hat, paßt dann ins Bild.
Es sind jeweils komplette Teile goldfarben hergestellt, Die Anbauteile sind bei mir schwarz bzw. rot, wie bei dir offenbar auch. Das Führerhaus war lose und Gold auch unter den Klebestellen. Was ist das eigentlich für ein Material?
Die 1´D2´ habe ich bei Modellbauwiki gefunden. Sie ist nicht motorisiert, Räder sind aber Leichtgängig. Im Tender sind auch Zahnräder vorhanden.
Bild von dort unter GNU-Lizenz:
Näher sind wir des Rätsels Lösung noch nicht gekommen, vielleicht findet noch jemand was.
Liebe Grüße
Wolfgang
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
in den 70-er und 80-er Jahren gab es in den Schaufenstern von Spielwaren Feldhaus in Köln auf der Schildergasse immer wieder mal goldfarbene Loks in Spur H0, teilweise aus Messing gearbeitet, aber auch gängige Loks aller möglicher Hersteller in goldener Farbe mit dem Hinweis, wer diese Loks gebaut bzw. verändert hat und wie teuer die waren. Für mich zu teuer.
Insgesamt dürften da im Laufe der Jahre weit über 100 oder sogar 150 goldene Loks gezeigt worden sein.
Hallo allerseits, die "goldenen" Loks entstanden nach dem 2. Weltkrieg in Japan. Einige amerikanische GIs waren beeindruckt von der japanischen Handwerkskunst und gaben Modelleisenbahnen in Auftrag. Die wurden ganz aus Messing gefertigt und unlackiert nach den USA geschickt, um die saubere Verarbeitung zu zeigen. Zudem war es bei den zahlreichen Bahngesellschaften in USA einfacher, erst vor Ort mit der gewünschten Gesellschaft zu beschriften. Daraus entstand ein Trend und insgesamt müssen mehrere hundert verschiedene Loks und Wagen so gefertigt worden sein in Auflagen, die manchmal in die Tausende gingen. Es gibt Referenzbücher, in denen das Programm der Importeure aufgelistet ist und im amerikanischen ebay gibt es die Kategorie "Imported brass". Dort ist auch zu sehen, dass die meisten angebotenen Loks nicht lackiert worden sind. Als Schaustücke haben diese Messingloks das gewisse Etwas, man sieht die Details besser als bei schwarzen Loks und ich zögere auch, meine Loks zu lackieren was unter anderem an meinen beschränkten Lackierkünsten liegt.
Lok aus früher japanischer Produktion.
Hier ein paar Exemplare in Spur 0
Wie das bei solchen Trends ist, sprangen dann Firmen darauf, die auch Loks aus anderen Materialien messingfarbig lackierten. Zum Beispiel lackierten koreanische Kleinserienproduzenten Loks aus Stahlblech und Druckgussteilen in einem Messing/Gold Ton, das sieht besser aus und ist gleichzeitig eine Grundierung.
Na ja, und die Plastikhersteller schreckten natürlich auch nicht zurück.
Die Zeit der Produktion von messingfarbigen Loks ist aber meiner Einschätzung nach vorbei, ein Grund mehr, die Schätzchen aus den 60ger und 70ger Jahren so zu lassen, wie sie sind.
( Märklin hat übrigens auch Loks in Platin herausgebracht mit Edelsteinen als Lampen)
das ist sehr interessant und schlüssig. An die Nachahmung vom Messingloks habe ich noch gar nicht gedacht. Die Japanische Messingloktradition ist ja eigentlich bekannt. Das Bemalen einer solchen Lok halte ich auch für Quatsch. Bei meiner 44 hatte ich eigentlich mal drn gedacht, das Ergebnis lohnt aber sicher den Aufwand nicht. Das Internet hat ja viele ehemalige Raritäten erschwinglich und verfügbar gemacht.
Goldloks kannte ich biher nur von Arnold aus den Achtzigern, fahrend und mit 18 Karat. Sinnvoll fand ich das damals schon nicht. Eine 241 (DR 12) wollte ich schon immer mal haben, meist ist die Lok in der Bucht beschädigt oder teuer oder beides. Das Goldstück war im Laden billiger als das Tendergehäuse im Internet und vergoldet ist mir lieber als angekreuzt.
Hallo Heiner, vielleicht kannst du das Drehgestell deiner 18 um 180 Grad drehen, die erste Achse hat beim Retten doch etwas abgekriegt. Vielleicht ist es in auf dem Bild aber nur auffälliger als in Natura.
Wir werden unsere Goldloks sicher auf keinen Fall lackieren wollen.
Wolfgang (SKL)
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
was mich bei den japanischen und koreanischen usw. Goldloks aus Messing immer unglaublich fazinierte, war diese absolute Sauberkeit der Lötungen. Weiß der Himmel, wie die das hinbekommen haben. Vielleicht erst Lötpunkt gesetzt und dann mit Strom geschweißt ? Ich weiß es nicht.
Udo -genau diese Gedanken hatte ich auch schon vor Jahren, als solche Loks via Fulgurex aufgetaucht sind. Meinen Respekt haben diese (Klein)Serienstücke bis heute nicht verloren. Meine Lötkünste fördern natürlich diesen Respekt: Wenn ich einen Minusdraht an ein M-Gleis löten muss, fährt Alice für Stunden zum Aldi oder Lidl... Schöne Grüße aus Hessen Botho
um zu verhindern, dass Alice in den Einkaufsparadiesen zu viel Geld ausgibt, weil du Versuche unternimmst, haltbar zu löten, diese Empfehlung:
Einfach Blech nehmen, diverses, dann Dremel mit Bürstchen zum Blankputzen, diverse Drähte diverser Metalle, kleine und kleinere Klammern möglichst aus Edelstahl, diverses Lötzinn, Lötwasser mit Wattestäbchen auftupfen, und dann Versuche machen. Punktlötung, lange Lötung längere Lötung, längere Lötungen erst mit Heftpunkten und dann erst das eine Teilstück, dann das andere Teilstück löten. Notfalls kleines feuchtes Schwämmchen zur Wärmeabfuhr drauflegen. Und du wirst sehen: Erst mal klappt kaum etwas, dann wirst du immer besser. Iwann wirst du wie Frank @gote löten können. Am Schönsten wäre ja, wenn uns Frank eine Lehrstunde geben würde. Ich wäre sofort dabei.
Im Übrigen komme ich ganz gut mit einer Lötstation hin, und ich nehme auch eine Gaslötung mit einer kleinen Flamme vor. Letzteres geht ganz gut, aber nur dann, wenn man keine Farbe zerstört. Und: Ich setze erst einmal einen winzigesn Lötpunkt auf jeweils eines der Teile, und wenn die Auflage zu dick wird, schleudere ich das Teil so, dass es nur noch dünne flächige Lötanhaftungen gibt. Sind beide Teile zusammengeklemmt, genügt eine winzige Menge Lötzinn, um beide Teile dauerhaft zusammenzufügen.
Ganz zum Schluß ordentlich mit Wasser und Seife abschrubben, damit nichts von dem Lötwasser übrig bleibt.
Udo -ich hab da eine Idee: Lötlehrgang beim Frankfurter Stammtisch! Da gibts nämlich noch ein paar Leute von meiner Qualität... Schöne Grüße bis Pfingstmontag im Frankfurter "Hirsch" Botho
Löten ist doch ganz einfach. Man darf nicht das heiße Ende des Lötkolbens (das ist das das Ende mit den angekokelten Hautfetzen) anfassen. Und nicht vergessen : Wenn das erste Mal zwei Kabel zusammengelötet wurden ohne dass der Wohnblock in Flammen aufging darf man bei der zuständigen Innung den Meisterbrief anfordern.
Danke, Charles! Aha, so einfach ist das! Na, denn -mal sehen, ob ich es schaffe, Alices Tischdecke nicht zu verbrennen. Schöne Grüße in den Odenwald Blech
Zitat von Udo im Beitrag #10. Vielleicht erst Lötpunkt gesetzt und dann mit Strom geschweißt ? Ich weiß es nicht.
Da gibt es das Widerstandslöten, die Werkstücke werden mechanisch fixiert ,elektrisch angeschlossen und kleine Lötzinnstückchen auf die Naht gelegt. Mit dem Fußschalter kurz eingeschaltet und presto, schon ist eine perfekte Lötnaht entstanden. Man kann auch neue Lötstellen setzen ohne dass bisherige aufgehen. Sieht bei Vorführungen toll aus, aber der Teufel steckt wohl im Detail, in unserem Modellbahn Club ist die - teure - Widerstandslötanlage von Hand zu Hand gewandert und inzwischen außer Betrieb. In einem sehr alten "Model railroader" habe ich von einem Besuch in Japan gelesen. Die Besucher waren erstaunt, mit welchen ungefügen Lötkolben und reichlich Lötzinn die jungen Frauen die Loks zusammenbauten. In der Tat sind im Inneren der Loks oft dicke Lötbatzen und außen ist die Naht praktisch unsichtbar.....erstaunlich.
danke für die Aufklärung. Ich denke, dass die Leute, die beim Bau der Loks dieses Widerstandslöten benutzen, im Laufe der Zeit ziemlich geübt sind und diese Arbeiten inzwischen ganz locker ausführen können.
Danke für die vielen informativen Antworten. Bei den Vorlaufachsen bin ich froh, dass sie überhaupt noch zusammen halten und sich relativ gerade drehen. Langfristig wäre der Austausch sicher angebracht.
Hier noch Bilder vom jetzigen "Zuhause" der Lok...meiner Kuriositätenvitrine.
hier mal ein Bild von meiner goldenen Jouef-44er. Wie man am Indusi-Magneten (sogar für Rückwärtsfahrt) sieht, ist es die DB-44.
Die Lok selbst ist mit 2 Schrauben am Sockel festgeschraubt, der Tender offenbar geklebt, jedenfalls ohne unten sichtbare Schraube. Die Plexivitrine hat sich leider nicht erhalten. Der Tender verfügt über Zahnräder, für Motor und Gewichte ist sie zu leicht.
Die aus der Bucht ist als 150X beschriftet und wie es aussieht, hat sie keinen Magneten. Sonst ist mir kein Unterschied aufgefallen.
Liebe Grüße
Wolfgang
Unter solchen Umständen wie heute sind nicht notwendige Dinge zwingend notwendig.
Ich muss mich Charles anschließen, es gab von Rivarossi auch goldene Loks, die wohl auch nicht so selten, aber eben teuerer als Lima waren. Das ist eine reine Vermutung ohne jeglichen Beweis: Ich denke, dass die Lok in irgendeinem Geschäft frei (darum die Verlötung zur Schiene als Diebstahlschutz) und paradoxerweise für die Rivarossi-Goldloks werben sollte. Frei nach dem Motto Lima oder Rivarossi - hauptsache Italien :). Man bedenke, die Lima 18 war für ihre Zeit eine hervorragende Konstruktion, nur eben wesentlich günstiger als die Modelle aus Como.
Gruß Wolfgang
PS: Bei mir fährt die 18 505 auch, allerdings das schwarze Modell.