Hallo Leute,
hoffendlich bin ich mit diesem Beitrag hier richtig und nicht vielleicht völlig OT.
Man stelle sich vor, man bräuchte eine kleine Bahn, nur so zum Testen, vielleicht auch mobil, oder noch besser zerlegbar, damit bei Nichtverwendung der Platz nicht verloren ist (Frage: ist der Platz für Modellbahn überhaupt verloren?).
Um diese Aufgabenstellung zu lösen, gibt es verschiedene Möglichkeiten:
A.
Teppichbahning
B.
Fertiggelände
C.
totaler Eigenbau von allem
D.
ein Toporama
In meinem Fall habe ich Lösung D gewählt, ein Toporama. Hier ist es das von Busch, welches unter der Fleischmannnummer 6491 zu haben war. Die Betonung liegt auf war, denn aus dem Katalog ist das Toporama schon lange verschwunden. Wie es der Zufall jedoch wollte, konnte ich vor wenigen Tagen ein ladenneues Toporama erwerben, offenbar im Lager vergessen. Jedenfalls wusste man noch in dem Laden was gemeint war.
Für das Toporama wird eine Platte von ca. 210x100cm benötigt. Die Holzplatte bekommt man in jedem brauchbaren Baumarkt. Bei mir ist jedoch die kleine Besonderheit, dass die Anlage ja mobil und zerlegbar sein soll. Also wurden vier Holzplatten besorgt. Dazu Vierkantholzer für die Rahmenteile, dazu Holzdübel, Flügelschrauben, metrische Einsätze in Holz, vier Metallfüße, Verbindungsplatten aus Stahl. An Werkzeugen wurde gebraucht: Kreissäge, Akkubohrschrauber, Ständerbohrmaschine, Oberfräse, Gewindeschneideisen, Winkeltrennschleifer, und den Arbeitsschutz natürlich nicht vergessen!
Nach den ersten Stunden des Werkelns, kommt eine vierteilige Platte zum Vorschein. Die Vierkantleisten wurde im Baumarkt schon grob vorgeschnitten. So brauchte ich nur noch die letzten wenigen cm absägen. Nach Einsetzen der Schraubeinsätze für die Füße und Verbindungsplatten wurden alle Teile miteinander verschraubt. Ansicht von unten.
Das erste Ausrollen der Toporamamatte. Dadurch kann nun auch der Platz für die Drehscheibe angezeichnet werden.
Für die Drehscheibe wurde eine Vertiefung gefräst.
Aufkleben der Matte und zusammentragen der benötigten Gleise. Geklebt wurde mit Tapetenkleister. Ob´s hällt?
Zustand nach dem Verlegen der Gleise.
Was fehlt denn nun noch?
Nun, es fehlen noch, ein Ecktunnel, Bahnhof, zwei Bahnsteige, Güterschuppen, Stellwerk und vier Häuschchen. Diese dürfte es wohl auch noch im A+V geben.
Ein Gebäude ist bereits vorhanden. Es ist der Lokschuppen. Die Fläche dafür befindet sich an einem der Gleise, welche von der Drehscheibe abgehen. Dieser muß nur noch ausgeschnitten und zusammengeklebt werden. Dies dürfte auch der Grund sein, warum es diesen Lokschuppen so gut wie nicht gebraucht zu bekommen ist. Er ist aus Pappe und dürfte daher wohl eher im Papierkorb landen als das er aufgehoben wird. Nun den originalen Bastelbogen werde ich auch nicht verwenden. Den Ausschneidebogen habe ich eingescant und ausgedruckt. So kann ich das Original sorgfälltig aufbewahren.
Achja, die abgebildeten Loks und Wagen habe ich auch schon.
Die Gleise werden nicht verschraubt oder genagelt, da dann die Bahn nicht mehr so ohne weiteres zerlegbar wäre. Wie zu erkennen, liegt z.B. die Drehscheibe ziemlich genau mittig zwischen zwei Platten. Auch die übrigen "Nahtstellen" werden von den Gleisen überbrückt. Daher werden Gleisklammern zum Einsatz kommen, welche den Gleisrost an den Enden zusammen ziehen. Diese Klammern jedoch noch in ausreichender Anzahl zu bekommen ist mittlerweile recht schwierig, da das gesammte Modellgleissortiment aus dem Katalog verschwunden ist. Auch die Gleissets, mit dehren Hilfe man diesen Gleisplan erstellen kann sind nicht mehr ab Werk vorrätig. Auch bei einzelnen Gleiselementen ist der Bestand an Neuware schon finster geworden. Somit bleiben fast nur noch An- und Verkaufsläden übrig.
Beim Aufbau der Gleise fiel dann jedoch noch etwas auf. So ganz passen die Gleise nicht. Zum Schluß fehlten an drei Stellen etwa knapp 5-6mm Gleis. Meine Vermutung ist, dass sich die Matte etwas gedehnt hat. Entweder im Laufe der Jahrzehnte oder durch das Kleben. Jedenfalls mußte ich an drei Stellen die vorgegebenen Gleiselemente gegen Ausziehgleise austauschen um die Differenzen auszugleichen.
Das Toporama selbst tauchte zum ersten Male Mitte der siebziger Jahre im Fleischmann Katalog auf und hielt sich dort bis etwa Mitte/Ende der achziger Jahre. Also vor rund einem Vierteljahrhundert (klingt doch gut) ist diese Matte aus dem Katalog verschwunden.
Hoffendlich habe ich Euch nicht zu sehr genervt, mit einer nicht selbst erdachten Anlage.