ich habe mit der kleinen Knipse ein paar Bilder von der Urversion Bahnhof 103 geschossen (entschuldigt bitte die schlechte Qualität). Ich kannte den Bahnhof bisher nur vom Katalog 1952. Da der Katalog 1951 sich nicht in unserem exzellenten (ernst gemeint) Archiv befindet, weiß ich nicht, ob der Bahnhof schon 1951 im Katalog war. Viele von Euch kennen sicherlich die Bahnhofseite, hier jetzt auch ein paar Bilder von der Stadtseite. Der Bahnhof wird nur entstaubt und der Putz wird stabilisiert, da er sehr lose ist (vielleicht mit Haarspray?) Ein solches Objekt darf man nach meiner Meinung nicht renovieren. Das große Fenster über dem Haupteingang ist zum Glück noch vorhanden. Es ist mit Weißleim getränkte Gaze, dasselbe Material, was für die Rankgitter verwendet wurde. Das Ganze war nicht günstig, da der Bahnhof von 2 verschiedenen Anbietern ersteigert wurde (das gute Stück ist zweiteilig).
hätte ich mir ja denken können, dass Du das warst, der mir den Bahnhof und das Seitenteil weggeschnappt hat Immerhin sind die beiden Einzelteile jetzt sinnvoll bei einander. Vielen Dank fürs Zeigen. Da hast Du ja eine absolute Rarität ergattert. Ich meine allerdings, gelesen zu haben, dass der Bahnhof dreiteilig sei. Kann es sein, dass auf der anderen Seite noch ein Stück Bahnsteig fehlt? Die Länge des ganzen ist im Katalog mit mehr als 70 cm angegeben.
Schöne Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
vielen Dank für den Hinweis! Du hast Recht, ich hatte mich schon gewundert, dass die rechte Seite so offen und ohne Abschluß ist. Im Katalog ist da so gerade eine mauer erkennbar. Tut der Sache keinen Abbruch, der Bahnhof ist urig. Da musste ich zuschlagen, der rennt einen genauso über den Weg wie Bhf Waldenbuch oder Riedheim ;)
bezüglich der Fixierung des Putzes hätte ich noch einen Vorschlag: In einer alten Unterlage von Faller ist von Wasserglas als Kleber die Rede. Wahrscheinlich ist Kali-Wasserglas gemeint,was man im Netz bestellen kann. Das Zeug ist durchsichtig und dürfte sich mit dem Gries vertragen. Ich habe es selbst noch nicht ausprobiert, deshalb ist der Tipp ohne Gewähr. Ggf. an einem billigen Objekt ausprobieren.
Schöne Grüsse Jörg
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Harald, Jörg, Haarspray funktioniert auch. Wird im Modellbau viel verwendet, auch für ähnliche Reparaturen. Aber Vorsicht -kann Glanz behalten! Verschiedene Sorten/Marken probieren. Es ist wohl richtig, dass Faller & Co mit Wasserglas gearbeitet haben. Damit wurden auch die Kohlen bei Märklin in den Tender geklebt. Schöne Zeit wünscht Botho
...Jörgs "Forscherdrang" in Ehren(Fallerprofis ist das mit WG bekannt),ich würde vom Arbeiten mit Wasserglas dringend abraten...
1. Gesundheits technisch nicht ganz Ohne und umständlich zu Verarbeiten...das Zeug darf mit etlichen Stoffen nicht in Berührung kommen
2. Es gibt unterschiedliche Arten von Wasserglas,welche Faller genohmen hat ist heute nicht wirklich geklärt
3. mit modernen ungefährlichen Klebern kann man genauso gut arbeiten.
Warum Faller mit diesem "Mittel" gearbeitet hat , liegt wahrscheinlich in "der Zeit" begründet,WG ist eigentlich ein Bindemittel für Putze u.Silikatfarben welches u.a. diese vor Microbiologischem Befall (Pilzen) schützt...vielleicht wollte Faller den verwendeten Gries so haltbarer machen... In den frühen 50ern gabs nichts anderes...Papierkleber war ja damals oft aus Stärke(Dextrin) oder verdünntem Knochenleim... alles Bio ,aber nicht umsonst sind alte Häuser(Spitaler) bei falscher Lagerung mit Frasslöchern von Käfern und Holzwürmern übersäht... Heute wird mit Mitteln gearbeitet die solche Tierchen nicht mehr anlocken.
@ Botho ,jetzt weist Du auch warum die Gusstender im Bereich des Kohlekastens oft "Aufblühen" ...Wasserglas "greift" verschiedene Metalllegierungen an !
Andreas - das mit der Wasserglas-Reaktion habe ich mir schon gedacht. Ja, Wasserglas scheint heute out. Die Sache mit dem Haarspray funktioniert ganz gut. Schöne Zeit -bis zum Stammtisch in Frankfurt Botho
ist ja ganz interessant was Du da über WG schreibst. Das habe ich alles nicht gewußt, obwohl ich selber als Kind in den 1950er Jahren viel mit WG gearbeitet habe. Damals war es ganz groß in Mode Ascher, Obstschalen usw. aus Luftschlangen zu machen. Diese wurden dann durch WG hart gemacht. So war ein Ascher damals so hart, das man eine Zigarette ausdrücken konnte ohne das es verbrannte Rückstände gab.
Ich glaube, bin aber nicht sicher da es doch schon sehr lange her ist, das meine Mutter das Wasserglas damals immer in einer Drogerie gekauft hat.
Haarspray? Ach Du liebe Zeit, ihr kommt aber auch auf Ideen. Wer will denn schon, dass sein 60 Jahre alter Bahnhof wie ein Friseursalon riecht? Mal davon abgesehen, dass beim Besprühen das ganze Modell und nicht nur die Putzflächen pappig wird!
Nimm Ponal, verdünn den mit Wasser (Leimwasser) und betupft die Putzflächen. Das reicht voll und ganz zur Stabilisierung des Putzes.
Gruß Götz
"Der Verzicht auf Nebensächlichkeiten hat verblüffende Natürlichkeit zur Folge" (Friedrich P.)
#11 von
haraldkeib
(
gelöscht
)
, 18.09.2014 17:16
Hallo zusammen,
vielen Dank für die Hinweise. Haarspray war nur eine Idee. Ich habe den Putz mit Bettungsleim (verdünnter Weißleim) stabilisiert, wie schon mehrfach vorher verwendet. Die Sache mit dem Haarspray entstand aus der Verwendung vom NOCH Fixierspray für Pulverfarben.. Nichts anderes als Haarspray. Haarlack sollte man sicherlich nicht über so ein Modell jauchen. Es gibt aber auch Haarsprays, die nicht kleben. Zum Wasserglas: Wer schon mal eine Badezimmerwand, die mit Wasserglas behandelt wurde, aufgestemmt hat, der weiß wie hart und zäh das Zeug ist.
ja Wasserglas hat auch die Eigenschaft,Brandflecken zu vermeiden...klar früher war ne Drogerie schon ein halber Giftschrankund der Harald hat auch recht ,das WG im flüssigen Zustand wasserverdünnbar ist ,aber wenn es einmal trocken ist,fand eine chem.Reaktion statt und dichtet eine versiegelte Wand gegen Feuchtigkeit ab... Es gibt auch WG-Arten die sich mit bestimmten wasserlöslichen Farben dann nicht mehr überstreichen lassen...
Welches WG ,Faller benutzt hat oder man früher für den "Hausgebrauch" benutzte weis ich nicht...vor ein paar Jahren habe ich die Datenblätter dazu gelesen und die Fa Kremer-Pigmente gibt das Zeug auch nur an "berechtigte" Personen ab...
Glückwunsch zu dem tollen Stück. Fehlt leider noch in meiner Sammlung . . .
Übrigens sind mir Riedheim (2x) und Waldenburg von Faller schon über den Weg gelaufen (und in meiner Sammlung geblieben). Bilder an anderer Stelle schon eingestellt.
Nun ist mir doch ein erstes Exemplar des frühen Bahnhofs 103 über den Weg gelaufen. Zwar nicht mehr in den Originalfarben und auch die beiden seitlichen Anbauten fehlen - aber immerhin. Und das zu einem durchaus akzeptablen Preis:
endlich habe ich einen kompletten Bahnhof 103.1 Die Teile passen zwar nicht 100 prozentig zusammen, aber egal! Dies also ist der große Bahnhof in seiner ganzen dreiteiligen Pracht:
Der linke Teil mit dem Kiosk hatte mir noch gefehlt. Er wurde unabhängig vom Hauptgebäude in der Bucht angeboten. Das habe ich leider verpasst...
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
es hat lange gedauert aber jetzt habe ich endlich die Urversion des Bahnhof 103 von 1951 / 1952. Den Kiosk habe ich schon seit dem letzten Jahr, das Parkstück fehlt immer noch. Der Bahnhof ist in einem allgemein guten Zustand. Die Dächer und den Boden werde ich weitestgehend in Ruhe lassen, nur etwas säubern. Korpus und Fensterrahmen sind gut erhalten, nicht verzogen und auch nicht eingerissen. Die Türen sind auch ok, nur die vom kleinen Seitengebäude fehlt. Farblich passt der Bahnhof sehr gut zu dem Kiosk Seitenteil. Den fehlenden Gazevorhang von dem großen Fenster über dem Haupteingang habe ich mit einer hölzernen Fensterbank im Inneren gefunden. Soviel zum Guten. Leider fehlen bis auf das eine Fundstück alle Fensterbänke und auch die Fensterläden. Das dürfte aber kein großes Problem sein weil ich mittlerweile einen großen Ersatzteilfundus habe. Und wenn nicht heute, dann eben morgen. Das Hauptproblem ist der Putz, bzw. das Nichtmehrvorhandensein desselben. Das erkennt man auf den Bildern nicht gut aber auf den Wänden ist nur noch Farbe und ein Körnchen pro qcm. Ich bin mir noch nicht ganz sicher ob ich ihn erneuere oder den Bahnhof so belasse.
Hier ein paar Bilder:
Ach ja, falls jemand das Parkstück abgeben will, ich wäre ein dankbarer, auch zahlender Abnehmer.
hm, zur Fixierung würde ich weder Wasserglas, noch Haarspray nehmen, sondern Fixativ, oder auch Fixateur. Normalerweise werden damit Bleistift / Kohlezeichnungen griffest gemacht. Es trocknet durchsichtig und matt ab.
irgendwas ist ja immer... Ich habe in der Bucht einen im Grunde neuwertigen 103.1 aufgetrieben, wenn, ja wenn der Vorbesitzer den Bahnhof nicht hätte in die Ecke stellen wollen. Aber von vorne:
Die Bahnsteigseite ist wirklich schön:
Auch die beiden Anbauten sind wie neu:
Aber der Hauptteil:
Da die beiden Seitenteile unabhängig vom Hauptgebäude angeboten wurden, gehe ich davon aus, dass sie nicht zusammen mit dem Bahnhof aufgebaut waren. Der Putz ist noch sehr fest, was für diese frühen Baujahre eher selten der Fall ist. Ich lasse erstmal alles so, wie es ist. Vielleicht tut sich ja später mal eine Möglichkeit auf...
Viele Grüße Jörg
Die Produktion von Gelaber wird stimuliert, wann immer die gefühlte Verpflichtung sich zu äußern größer wird als die Kenntnis der Fakten.
es ist manchmal echt zum Heulen, was die Leute früher, als Gebäude irgendwie auf die Anlage " passen mussten " , bewerkstelligt haben ... damals war der Sammleraspekt noch kein Thema
Ich habe einen Flüelen, bei dem wurde an der Bahnsteigseite eine Aussparung für ein Signal herausgesägt.
Bei einem an sich neuwertigen Märklin Blechbahnhof vom Sockel kurzerhand eine Ecke abgetrennt, ist zum Glück aber noch vorhanden.
Trotzdem kannst du dich über deinen Fund freuen, m.E. müssste sich die Bodenplatte gut restaurieren lassen.
hier eine vielleicht interessante Aufnahme aus der MiBa 1952, Heft 16, Seite 556. Der dreiteilige Faller bahnhof 103 auf einer schön gestalteten Anlage in Kombination mit RS Häusern. Märklin Gleisen mit durchgehendem Mittelleiter, den alten Bahnhofsleuchten, alten Signale... . Aus der Anlage eines Herrn Bergmann aus Wetzlar.
zum Stabilisieren würde ich auch kein Haarspray nehmen, da in den meisten Fälen Glanzlack mit drin ist. Wesentlich besser ist Fixateur ( manchmal auch Fixtiv genannt, Spray, matt ) mit denen man auch Kohlezeichnungen fixiert, alternativ matten Klarlack. Bei meinen Eigenbauten, Nachbauten, oder wie man das auch nennen mag ( siehe Vau-Pe ) habe ich entweder Wasser / Spüli / Weißleim Gemisch klassisch, oder was noch besser geht Tiefengrund genommen und mit der Spritze aufgetröpfelt. Der Tiefengrund braucht länger zum Abtrocknen, hat aber bessere Klebeeigenschaften als das klassische Gemisch. Ich nutze Tiefengrund auch für sämtliche andere Streumaterialien, von Sand, Erde, gefärbte Sägespäne uvm. Beim Kauf bitte nur drauf auchten, das Tiefengrund weiß, bzw. milchig und nicht bläulich im Gebinde ist, dann trocknet der auch durchsichtig. Gebinde mit dem bläulichen Tiefengrund, sind nicht geeignet.