Hallo "ichael",
ja, ich werde kommen wenn nichts schief geht. Aber das Wort "November" möchte ich die nächsten vier Monate hier nicht hören. Wir hatten keinen Frühling und wenn Du bei Dir aus dem Fenster schaust weist Du auch, daß Wetterleute im Radio alle lügen und wir jedenfalls aktuell auch nicht "Sommer" haben. Hätten die Winterreifen auch drauflassen können, dieses Jahr...
The thrill of it…
Ja na klar, ich musste es halt tun. Eine Rivarossi kauft man ja nicht um damit Betrieb zu machen oder zu spielen, man kauft sie nicht als Wertanlage um seinen undankbaren Erben ein Vermögen zu hinterlassen. Nein, eine Rivarossi kauft man, weil man sich nicht traut zu einer Domina zu gehen oder auch nur eine Eintrittskarte für die Geisterbahn zu lösen. Deshalb kauft man Rivarossi: um an seine Grenzen zu gelangen. So wie Reinhold Messmer, nur ohne Berg und Yeti.
Ich habe mir die Anleitung ganz genau durchgelesen, in Italienisch, Englisch und Französisch. Es scheint sich wirklich nur um eine Schraube zu handeln. Mann, eine einzige Schraube, okay vielleicht auch zwei, was soll da schon passieren. Los, trau Dich (Teufelchen auf linker Schulter, Engelchen nicht da).
Da sind aber viel mehr als nur eine einzige kleine Schraube drunter…
Ich kenne mich aus, ich habe sämtliche "5 Freunde" Bücher gelesen, mehrfach, und ich erkenne eine Geheime Botschaft wenn ich sie sehe! Der Vorbesitzer hat auf der Anleitung eine solche hinterlassen, in Geheimschrift zwar die ich nicht wörtlich zu entziffern weiß aber mir ist natürlich auch so klar, was da steht: "Fremder, kehre um! Mache nichts, was Du später bereuen wirst, und alles was Du nach dem Lösen der ersten kleinen Schraube machst wirst Du bereuen! Vierzig Jahre meines elenden Lebens habe ich mit Wasser und Brot im Modellbahnkellerverlies verbracht um diese Lok wieder zusammenzukriegen!"
Gut, mit zitternden Fingern die erste Schraube - nur ein kleines Blechdings fällt heraus, welches natürlich in der Anleitung nicht erwähnt wird. Peanuts.
Jetzt, mutig geworden, schnell die zweite schon gar nicht mehr so kleine Schraube auch noch losgedreht... Gar nichts fällt ab !?!
Ja genau, schaut euch mal die Verblechung der Frontscheinwerferstromzuführung an, ein Blech, Plastikisolierdings, noch'n Blech. Puh, wer das leichtsinnig demontiert... Schnauze, Teufelchen, werde ich nicht! Ja, jede Frontlampe hat ein einzelnes Birnchen. Muß ganz schön klein sein, das. Nein, ich schaue nicht nach...
Geht doch! Da, Deckel ab, null Problemo, das Kesselgewicht, aus knallhartem Kruppstahl und ganz ohne Zinkpest!
Allerdings sind innen drin noch ganz viele weitere kleine Schräublis, die man jetzt alle der Reihe nach lösen könnte. Tja, diesmal hat das Teufelchen versagt. Ich habe nichts mehr gedreht. Nur noch das Gehäuse gesäubert und wieder zusammengebaut. Pech für euch, nichts zu lachen. Glück für mich, keine vierzig Jahre im Keller.
Schönen Gruß,
Ralf