Ich quäle mich momentan mit den Undichtheiten einer Bing stationären Maschine. Das Problem ist einfach, dass die Dichtflächen zu schmal sind. Z.B. habe ich ein Gewinde 8 mm und der Kopf hat Schlüsselweite 9. Der Kopf stellt aber auch die Dichtfläche dar. Rein rechnerisch bleiben an der dünnsten Stelle jeweils 0,5 mm Fläche. Die Dichtungsscheiben aus Vulkanfiber werden auseinander gepreßt. Es hat alles keinen Sinn. Weiche Kupferringe brauchen wiederum so ein großes Anzugsmoment wie ich es nicht an der Stelle aufbringen kann.
Weiß jemand, wie damals abgedichtet wurde? Ich habe den Verdacht, dass gar keine Dichtungsringe verwendet worden sind, sondern eine Art Kitt. Wie kann man das heute machen? Ich will die Maschine natürlich original lassen, aber ich verzweifle fast.
schon mal mit Hanf oder Teflonband versucht? (gibts beim Klempner oder im Baumarkt) Einfach ein paar Hanffasern oder ein kurzes Stück Teflonband gegen den Uhrzeigersinn (bei Rechtsgewinde) aufs Gewinde wickeln und eindrehen. Nicht zu viel nehmen!
Danke. Wie kann ich nur so doof sein, nicht an die einfachsten Mittel zu denken? Ich werde Hanf ausprobieren, das ist klassisch. Allerdings habe ich die Vermutung, dass das auch nicht so prickelnd sein wird, denn die Dichtungswirkung bei Hanf kommt ja erst richtig mit dem Aufquellen der Fasern, wenn Wasser da ist. Bei Gas und Wasser ist das ja kein Problem, in den Rohren ist immer Feuchtigkeit da. Bei einer Dampfmaschine, die zwei, drei Mal im Jahr betrieben wird kann das schief gehen. Warten wirs mal ab.
Gestern habe ich die letzte der fest sitzenden alten Verschraubungen aufbekommen. Da war seit 1925 niemand dran und das war auch dicht, ohne jegliche Dichtungsscheibe, aber im Bewinde war eine rötliche Ablagerung zu finden. Also wird Bing die Verschraubungen mit einer flüssigen Dichtmasse eingesetzt haben.
im einschlägigen Handel gibt es eine Flüssigkeit mit dem Namen "Schraubfix". Diese Flüssigkeit wird im Regelfall als Schraubensicherung genutzt und hat den Vorteil, dass diese Verbindung mit entsprechendem Werkzeug auch wieder gelöst werden kann. Wenn die Verbindung sich nicht gerade im Bereich der Heizflamme befindet, habe ich mit dieser Vorgehensweise nur gute Erfahrungen gesammelt.
Hallo Ypsilon, ich dichte an meinen Echtdampfloks alle Verschraubungen und Ventile mit Schraubensicherungslack zusätzlich ab. Wird alles 100% dicht, sogar an meiner Kohlelok 99211. Viele Grüße und viel Erfog Klaus
Die Idee mit dem Teflonband aus dem Heizungsbau( - wo es ja auch warm werden kann -) hat bei mir gute Ergebnisse gebracht. Auch kleine O -Ringe aus hitzefestem Silikon (ABIL heißt das Zeug, glaube ich) haben mir gute Dienste geleistet. Volldampf voraus Joe
"If manners maketh man as someone said, he´s the hero of today" G. Sumner
Schraubensicherung war ein guter Tip. Damit hat es funktioniert. O-Ringe brauchen einen strammen Sitz und eigentlich eine äußere Fassung, weil sie sonst weg gedrückt werden. Sie kann man nicht einfach zwischen zwei Flächen einklemmen. Für neu gebaute Dichtflächen sind sie aber eine sehr gute Wahl. Wenn man die Wahl hat. Jedenfalls habe ich es geschafft und das Maschinchen schnurrt wie verrückt. Danke für die Tips.