Vor einiger Zeit kam der Arbeitskreis Historische Eisenbahn Märklin Spur 0, im Bergfried von Schloss Burg / Solingen ( http://www.spur0-bergfried.de/ ) mit der Anfrage auf mich zu, ob ich die vorhandene Handdrehscheibe umbauen könnte? Der Umbau sollte folgendes beinhalten:
1. Das Drehen der Drehscheiben-Brücke sollte von Hand- auf Elektroantrieb umgestellt werden.
2 . Die Drehscheiben-Brücke sollte so verlängert werden, dass mindestens eine Märklin Dampflok vom Typ R66/..920 darauf passte. Die original Drehscheiben-Brücke hat nur eine Länge von 220 mm!
3. Die Anschlussgleise sollten an jeder Stelle am Drehscheibenrand anzubauen sein.
Jetzt könne man sich ja fragen, warum eigentlich dieses „Ding „ noch umbauen? Würde es nicht einfacher sein eine Märklin Drescheibe anzuschaffen, die elektrisch Dreht und auch eine längere Brücke hat? Platzmangel auf der Anlage und der vorhandene Ringlokschuppen ließen aber den Einbau einer größeren Drehscheibe nicht zu!
Also ging`s ans Umbauen. Hier die Stichworte zum Umbau:
• Drescheibe zerlegt (Brücke abgebaut und Anschlussstücke entfernt).
• Alle Teile entlackt.
• Ring für die Abdeckung des Randes (auf dem die Brücke mit ihren Stützlager läuft) angefertigt und aufgelötet.
• Neue, längere Brücke, mit Stützlagern und Stromabnehmer für die Mittelschiene, angefertigt.
• Ring für die Stromabnahme des Fahrstroms für die Loks (für die Mittelschiene der Brücke) angefertigt und isoliert eingebaut.
• Antrieb für den elektrischen Drehbetrieb angefertigt und eingebaut.
• Maschinenhaus angefertigt und so angebaut, dass die Puffer von den drehenden Loks nicht am Maschinenhaus anstoßen.
• Maschinenhaus lackiert und alle Metallteile gebeizt.
Der Drehbetrieb wird mit einem ganz normalen Gleichstrom Fahrpult gesteuert (Drehrichtung und Drehgeschwindigkeit).
die Gleise werden einfach an die Drehscheibe herangeführt (dort wo sie benötigt werden) und auf der Grundplatte „VOR“ der Drehscheibe festgeschraubt. Damit das alles passt, gibt es hier für zwei Schablonen.
nachdem Bernd mir netterweise schon einmal den Link in einer Email geschickt hat und ich heute Dienst in Burg geschoben habe, konnte ich die Drehscheibe kurz in Augenschein nehmen. Aber seht selbst!
Zum Vergleich ein Bild des Zustandes vor dem Umbau: Klick:
damit die Oberfläche glatt ist, sowohl optisch als auch mechanisch - damit die Stützlager von der Drehbühne ohne zu hoppeln laufen - habe ich folgendes gemacht: Es wurde per Laser ein 0,5 mm starker Ring aus Stahlblech (ST37) geschnitten, der dann von unten her auf die Drescheibe aufgelötet wurde. Auf Bild vier sieht man ganz deutlich die Lötstellen. Das Ergebnis ist eine glatte Oberfläche! Übrigens, der Ring für die Stromabnahme der Mittelschiene auf der Brücke, wurde aus 2 mm starkem Edelstahl, Laser geschnitten.