01.12.+ 02.12.2024 Tag der Modellbahn im Binnenschifffahrtsmuseum in Duisburg - Ruhrort

Rivarossi S 3/6, BR 18

#1 von Lines , 19.04.2012 08:37

Hallo

Dieser Beitrag würde sich doch dazu prima eignen?

Hat jemand Modelle der bayerischen S 3/6, spätere BR 18.4 sowie 18.5 und 18.6 von Rivarossi und Rivarossi-Lima und möchte sie hier vorstellen?

Schöne Grüße
Lines



 
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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18

#2 von hjs2600 , 08.11.2016 16:06

Hallo

auch wenn die Anfrage schon ein paar Jahre alt ist...

Letztens sind mir zwei Rivarossi S 3/6 zugelaufen und beide wurde auf Tenderantrieb umgebaut - hier die DB 18 528 (Rivarossi 1364):





Und so sieht der Antrieb jetzt aus:





Die Lok läuft sehr schön - mit ohne S-Drive ist doch besser...

Die andere ist die belgische S 3/6 3649 (Rivarossi 1377) in bayrischer Ländernbahnfarbgebung - wenn Interesse besteht stelle ich auch davon mal ein paar Bilder ein.

Gruß,

Hans-Jürgen


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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB

#3 von Lines , 09.07.2024 14:25

Servus zusammen,

Zitat von hjs2600 im Beitrag #2
Hallo

... Letztens sind mir zwei Rivarossi S 3/6 zugelaufen ...

Die andere ist die belgische S 3/6 3649 (Rivarossi 1377) in bayrischer Ländernbahnfarbgebung - wenn Interesse besteht stelle ich auch davon mal ein paar Bilder ein.

Gruß,

Hans-Jürgen




nachdem ich leider diesen Beitrag komplett aus den Augen verloren hatte, möchte ich nun die von Hans-Jürgen erwähnte Belgierin nachreichen, auch wenn es bereits ein paar Jahre zurück liegt. 🙈

Außerdem finde ich, dass er thematisch sehr gut zu diesem schönen Beitrag passt:

3111 SNCB Ser.59 - S3/6 und Anhang ?!


Zur Vervollständigung meines grünen S 3/6 Fuhrparks (in der grünen Länderbahnfarbgebung gefallen sie mir einfach am Besten 😍) gehört auch diese Lok im belgischen Exil dazu:













Die an Belgien abgegebene ehemalige bayerische S 3/6 3649, Rivarossi 1026.
(Den fehlenden Antrieb für den Tacho, Bauart Haußhälter auf der rechten Seite, hab ich inzwischen nachgerüstet.)


Hierzu noch kurz der geschichtliche Hintergrund, dafür möchte ich mich nochmals bei Paul Müller und seiner Hilfe bedanken.
Sein Großvater, eigentlich beim Bw Nürnberg Hbf beheimatet, war von 1928 bis 1931 in´s Bw Wiesbaden der Rbd Mainz ausgeliehen,
um den dortigen Lok-Mannschaften und der Werkstatt die Handhabung mit der S 3/6 zu lernen.

Hier haben wir Rücksprache mit dem Intimkenner der S 3/6 Gerhard Böck gehalten, folgend seine Informationen auszugsweise.

Belgien bekam 1919 von Frankreich drei Maschinen, das Vorbild des Modells war mit dabei.
Beschriftungsmäßig (Führerhaus) ist der Zustand nach der Übergabe, die Belgier beließen auch die bayerische Beschriftung.
Die bayerische Nummer auf der Rauchkammertüre malten die Belgier drauf, damit sie auch von vorne die entsprechende Lok erkannten.
Auch wurden die 3 Maschinen in Belgien nicht umlackiert, weil ihnen die Farbgebung gefiel.
So zeigt sich das Modell, ist also historisch korrekt.

[Das braune belgische Märkin Modell (Art.Nr. 3111 mit der Betriebsnummer 5920) hat also nichts weiter als eine Phantasie Lackierung, hübsch anzusehen ist sie aber dennoch.]

Bis 1932 hatte die belgische Lokindustrie wieder eigene Schnellzug-Dampfer gebaut und gaben die die Bayern an Frankreich zurück.
Die Franzosen malten sie um und verpassten ihnen die französischen Zutaten.
1940 erfolgte dann schließlich die sog. "Rückholung von deutschen Kulturgut".

Gebt bitte nicht allzu viel auf die Bücher über die Bayerische S 3/6.
Nach Informationen von Gerhard Böck, sind fast alle Literaturen darüber zum größten Teil fehlerhaft.


Freundliche Grüße
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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB

#4 von Bayrische-Lokalbahn , 09.07.2024 21:18

Grüß Gott,
Ich könnte auch noch eine echte bayrische Lok mit Windschneideführerhaus, und ein Nachkriegsbau der frühen DR GV Bayern mit geradem Führerhaus beitragen.

20240709_211153.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20240709_211225.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
20240709_211151.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)

Beide Loks sind weitestgehend im Originalzustand, besitzen aber anstelle des Gummis zur Transmission zwei Zahnräder, um dauerhaft ein sanfteres Fahrverhalten zu erhalten.

Daneben hätte ich noch die hochhaxige Liliput S3/6 und eine M+F Reichsbahnlok aus den Dreißigerjahren mit erhöhtem Kohlenkasten, Windleitblechen und tiefschwarzem Lack. Eigentlich müsste ich mal ein Gruppenbild machen.


Liebe Grüße


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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB

#5 von metallmania , 09.07.2024 21:37

Hallo Lines,

nur ein Gedanke. Könnte eine der 3 S3/6 für Belgien eine braune der Pfalzbahn gewesen sein?
Die bayerischen Loks der Pfalzbahn waren braun; insofern hätte die Märklin 3111 doch die korrekte Farbe.


Gruß
Werner

Märklin Anlage # 10 aus Heft 0330, Gleisplan neu interpretiert


 
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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB

#6 von Bayrische-Lokalbahn , 10.07.2024 14:09

Grüß Gott,
Alle 10 pfälzischen S3/6 kamen nach dem Krieg zur DR und wurden zwischen 1945 und 1952 ausgemustert.

Liebe Grüße


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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB - Sammelantworten

#7 von Lines , 11.07.2024 11:26

Zitat von metallmania im Beitrag #5
Hallo Lines,

nur ein Gedanke. Könnte eine der 3 S3/6 für Belgien eine braune der Pfalzbahn gewesen sein?
Die bayerischen Loks der Pfalzbahn waren braun; insofern hätte die Märklin 3111 doch die korrekte Farbe.



Servus zusammen,

@ Werner:
Die Lokomotiven und Triebwagen der Pfälzischen Eisenbahnen, kurz Pfalzbahn genannt, und des linksrheinischen (d. h. pfälzischen) waren eine Betriebsgemeinschaft dreier rechtlich selbstständiger Bahngesellschaften, nämlich der Pfälzischen Ludwigsbahn, der Pfälzischen Maximiliansbahn-Gesellschaft und der Gesellschaft der Pfälzischen Nordbahnen.
Die Verstaatlichung der Pfalzbahn erfolgte zum 1. Januar 1909, sie wurde in die Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen eingegliedert.

1914 wurden 10 Lokomotiven für das pfälzische Netz gebaut, die sich in einigen Abmessungen von den vorangegangenen Lokomotiven unterschieden.
So waren sie ca. 150 mm kürzer, um auf die dortigen 19-m-Drehscheiben zu passen.
Diese waren aus der Lieferserie g und wurden unter den Nummern 341–350 eingereiht und erhielten von der Deutschen Reichsbahn die Nummern 18 425 bis 18 434.
(Letztere verblieb nach dem Zweiten Weltkrieg in der SBZ und kam erst 1948 im Tausch gegen die 18 314 zurück in den Westen.)

Märklin hat zwei Modelle der 18 434 in Epoche II, allerdings kompromissbehaftet, mit den Maßen der übrigen Serienmaschinen heraus gebracht (3318/3518/3618, schwarz) und grün (im Set 26506/28506) nachgebildet.
Die grüne dürfte von der Farbe her, in etwa stimmen, der genaue Farbton aber eher nicht.

Die Pfälzer Loks sind also eine komplett andere Bauserie und kürzer also die später an Belgien abgegebenen Lokomotiven.

---

Nach dem ersten Weltkrieg mussten als Reparationsleistungen auch von den vorhandenen S3/6-Lokomotiven 16 Loks an Frankreich und 3 an Belgien abgegeben werden.
Die an Belgien abgegebenen Loks waren 3620 (Serie c), 3646 und 3649 (Serie h), die später "anscheinend" in 5920, 5946 und 5949 umgezeichnet wurden.
Das Märklin Modell (3111) soll den Zeitraum nach der Umzeichnung von 3620 in 5920 darstellen, wobei hier die Meinungen auseinander gehen, ob die Loks überhaupt noch umgezeichnet wurden.

(Quelle u.a. Die Baureihe 18 4-6, Geschichte einer legendären Dampflokomotive (von Steffen Lüdecke) EK-Verlag von 1994, Seite 255, ISBN 3-88255-118-6)

Im Netz hab ich noch was auf französisch gefunden, Quelle:

[users.edpnet.be]

Da ich leider der französischen Sprache nicht mächtig bin, hier die (Google) Übersetzung:

[http://smilies-world.de/inc/module/smilie_generator/vorschau/13583.png
Die drei bayerischen Pacifics (3620, 3646 und 3649) wurden 1920 in einer gemeinsamen Prestigeserie mit der S10 nach Brüssel-Nord geschickt, um schwere Schnellzüge nach Ostende und Herbesthal zu ermöglichen.
Gelegentlich schleppten sie auch direkt Brüssel-Arlon, in Doppeltraktion mit einem Typ 8.
Im Juni 1922 nach Ostende versetzt, leisteten sie dort keinen Dienst.
Im Oktober desselben Jahres wurden sie nach Tournai verlegt und verkehrten daher im Wechsel der S10 zwischen Brüssel-Arlon Midi 2.
Die drei Einheiten waren am 1. Februar 1923 in den Beständen von Tournai arbeitslos und befanden sich kurz darauf in Brüssel-Nord.
Sie waren am 1. Juni 1923 nicht mehr im Einsatz und wurden 1924 verschrottet.
... Allein ihre Herkunft erklärt die vorzeitige Entfernung der S 3/6 aus dem belgischen Staat.

Wie die anderen nichtpreußischen Maschinen, die an den belgischen Staat übergeben wurden, wurden bei der S 3/6 in der Zentralwerkstatt keine größeren oder mittleren Reparaturen unterzogen und erhielten daher auch nie eine Neulackierung in „Schokoladenbraun“.
Ende 1923 stand eine der drei Einheiten unter der Brücke am Boulevard Emile Bockstael in Laeken, am Ende des Tour et Taxis-Hofs, und die Kinder aus der Nachbarschaft hatten Spaß daran, Steine ​​in den Schornstein zu werfen.
Laut dem verstorbenen Godfried Saelens, der Zeuge der Szene war, trug die Lokomotive immer eine grüne Lackierung und bei der Abstellung auch keine Zierlinien mehr ...


(Allerdings ist auch hier nicht ganz eindeutig geklärt, ob die Loks nun in Belgien zerlegt, oder doch noch nach Frankreich kamen). 🤔

---

@ Bayrische-Lokalbahn:
Merci vielmals für Deine Antworten und für die Bilder.
Mich verwundert allerdings das grüne Fahrwerk bei Deiner grünen 3682.
Die Lok besitze ich auch, aber ich kenne sie werkseitig aber nur mit rotem Fahrwerk:



Bayerische S 3/6 3682 DRG, Gruppenverewaltung Bayern, Rivarossi 1027

Wohlmöglich gab es bei Dir einen Fahrwerktausch?

---

Zum Abschluss noch ein paar Bilder:





Bayerische S 3/6 3651 der K.BAY.STS.B, Rivarossi 1015






18 520 DRG, Rivarossi 1017


Freundliche Grüße
Lines



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RE: Rivarossi S 3/6, BR 18 - 3649 SNCB - Sammelantworten

#8 von Bayrische-Lokalbahn , 12.07.2024 12:49

Grüß Gott,

das Fahrwerk der 3682 ist eine lange Geschichte: Es war ursprünglich rot, dann wurde es im falschen Farbton grün lackiert, dann im richtigen.
Das beläuft sich auf eine Vorbildvermutung: Die K.Bay.Sts.B. hat freilich in den späten Jahren feuerrote Fahrwerke zur besseren Sichtbarkeit von Rissen etc. eingeführt, allerdings nur bei Loks, die nicht "edel" aussehen mussten: Vorrangig Güterzug- und Rangierloks, auch Lokalbahnloks, wohl aber nicht an Schnellzugloks. Deshalb war ich mir bei einer S3/6 mit grünem Fahrwerk sicherer.

Die 18 520 könnte aber durchaus richtig sein so, da die DR recht zügig den Vorteil roter oder rotbrauner Fahrwerke erkannte und auch 18er so lackierte.

Liebe Grüße


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