Kürzlich habe ich als Beifang zu einer H0-Eisenbahn diesen Drahtachser bekommen. Der aufwendig detaillierte Oldtimer bei dem sogar die Fenster-Imitationen getönt sind könnte die Nachbildung einer Maybach- oder Horch-Limousine sein. Die Machart ähnelt den frühen Wiking-Modellen. Das Modell hat keinerlei Markung. Vielleicht weiss jemand unter Euch was es mir angeschwemmt hat.
bei dem Modell handelt es sich, wie ich das sehe, tatsächlich um ein frühes Wiking-Modell. Schau mal hier.
Der Farbe und den Gebrauchsspuren nach zu urteilen, ein echtes Original! Zwar sind die vorderen Stoßstangen hinüber, aber es ist trotzdem ein Schmuckstück.
Glückwunsch!
Grüßle, Thomas
Grüßle aus em Schwobaländle!
> 's isch, wie's isch - ond wenn's net so wär, wär's ganz gwiis anderscht <
Swiss-Tinplater -nicht so schnell... ob das ein Original-Wiking Horch ist, sollte mal hier ein Wiking-Spezialist des frühen 1:100-Sektors beurteilen -es gibt sie hier im Forum einige exzellente Kenner. Denn: Dieses Auto wurde in den Neunzigern von I.M.U. in Berlin kopiert. Ich habe eine solche Kopie. Man müsste also mal das Auto von unten sehen. Ich bin zwar auch ein Wikinger, aber von der Sorte 1:200 und so bin ich hier nicht kompetent. Es gab damals -und später- Leute, die haben die IMU-Plagiate genau im Stil von Wiking bemalt -warum wohl? Dein Auto entspricht nach meiner Ansicht farblich -aber siehe oben- dem Wiking-Original. Die Kontur sagt dabei nichts, denn die Form der Kopie wurde ja nach dem Original hergestellt. Ein übermaltes Wiking-Original war kürzlich in der Bucht zu rund 60 Euro im Angebot -und blieb unverkauft. Stücke, im Zustand ähnlich Deinem Modell (fehlende Stoßstangenende -oft so) werden um 150/170 Euro angeboten -gehen dann aber eher unter diesem Preis. Wikinger zahlen für tadellose Stücke -siehe Auktionen- sehr hohe Preise. Wenn aber nur ein Kratzer vorhanden ist, sinkt der Preis uferlos. Da sind wir Blechsammler doch etwas toleranter... So, nun sollen mal die 1:100-Spezialisten ran. Ich bin gespannt. Schöne Grüße aus Hessen Blech
Vielen Dank für Deine Ausführungen. Die erwähnte Eisenbahn mitsamt dem Vielleicht-Wiking-Auto stammen mit absoluter Sicherheit aus der Zeit um 1950. Sie gehörten einem Freund von mir der damals damit gespielt und sie dann im Teenager-Alter im Keller versorgt hat, wo sie rund 50 Jahre gelegen haben. Aber, wenn auch das Auto kein Toyota ist: Nichts ist unmöglich! Und wie Du erwähnst, die Uralt-Wiking-Kenner können da vielleicht Licht ins Dunkel bringen.
Ebenfalls schöne Grüsse aus dem Zürcher Oberland, das sich am Erfolg "seines" Sauber-Rennstalls vom vergangenen Wochenende erfreut Swiss-Tinplater
Blech hat hier in seinen Ausführungen sicherlich Recht, es gab ein solches Modell auch von IMU. Allerdings ist dies gezeigt Modelle von Swiss-Tinplater eindeutig ein alte Horch von Wiking. Einige Details weisen deutlich darauf hin. Zunächst die Bemalung der Scheiben, seitlichen Winker, Scheinwerfer und Kennzeichen. Bei den IMU-Modellen ist nichts davon bemalt gewesen, hätte den Preis auch nur unnötig erhöht. Dann die etwas schräg stehenden Räder, deutliches Zeichen für Wiking. Bei IMU wurden dickere Achsen verwendet, da stehen die Räder immer gerade. Als letztes der Kunststoff, dieser hier ist deutlich heller als bei den IMU-Modellen.
Bei den Preisen muss ich auch etwas wiedersprechen. Wenn wirklich ein Kratzer vorhanden ist, fällt der Preis sicherlich nicht ins Uferlose. Natürlich werden keine Höchstpreise bezahlt. (Das wird bei bespielten Blechmodellen sicherlich auch nicht, oder?) Die beiden abgebrochenen Stoßstangenecken lassen den Preis sicherlich sinken, 100-140€ bringt dieses Exemplar aber sicherlich noch. Bis auf diesen Mangel steht das Modell für sein Alter doch Top dar. Ich würde es an deiner Stelle behalten und nicht verkaufen. Es ist ein sehr schönes Stück aus den Anfangstagen, als die Wikingmodelle das Laufen bzw. das Rollen lernten.
Hallo Swiss-Tinplater, hallo Botho, hallo Kollegen des Wiking-Forums ,
dass es nicht das bekannte IMU-Replikamodell ist, konnte ich von vornherein ausschließen. Deshalb bin ich darauf auch garnicht eingegangen, um nicht für Verwirrung zu sorgen.
Aber vielleicht hätte ich ausführen sollen, woran ich meine Erkenntnis festgemacht habe, dass das Modell authentisch ist.
Es wurde meines Erachtens NICHT farblich behandelt. Darauf weisen für mich die Bruchstellen an den Stoßstangen (durchgehend gleichfarbenes Material und die für Wiking-Modelle typische Struktur der beschädigten Stelle), und auch die leichten Abnutzungsspuren an den Laufflächen der Räder, der hinteren Stoßstangen und der Seitenkanten hin. Bei einem lackierten Modell wären die Bruchkanten entweder in einem von der Lackierung abweichenden Farbton des Materials gehalten gewesen, oder aber konsequent überlackiert - was aber auch aufgefallen wäre. Auch die Abnutzungsspuren ringsum hätten sich bei einem nachbehandelten Modell nicht in dieser Form dargestellt.
Die Verschmutzungen des Modells, insbesondere auf dem Dach, sowie die Farbabsplitterungen der Originalbemalung halte ich für uralt.
Wer ein originales Modell besitzen, aber nicht auf das besagte IMU-Modell reinfallen möchte, sollte sich das Modell wirklich gut betrachten - insbesondere auch die Bilder bei Internetauktionen etc.
Vielleicht kann Swiss-Tinplater ja wirklich noch ein Bild der Unterseite einstellen.
Grüßle, Thomas
(der seit einem Dreiviertel seines Lebens Wiking-Modelle sammelt, sich immer mehr auf alte Schätzchen zurückgezogen hat, und den man auch als "wikingmodellschieber" kennt - für denjenigen, der's noch nicht wusste. )
Grüßle aus em Schwobaländle!
> 's isch, wie's isch - ond wenn's net so wär, wär's ganz gwiis anderscht <
Zitat von BlechSwiss-Tinplater -nicht so schnell... ob das ein Original-Wiking Horch ist, sollte mal hier ein Wiking-Spezialist des frühen 1:100-Sektors beurteilen -es gibt sie hier im Forum einige exzellente Kenner. ...
Hallo miteinander, ich halte den Wagen von Swiss ebenfalls für original Wiking.
Hier für alle Interessierten Bilder der IMU-Kopie: Die es auch im helleren grau gibt! leicht zu erkennen an der Naht an der Unterseite längs in der Mitte der Trittbretter
von oben ist der Wagen auf Bildern kaum von Wiking zu unterscheiden
das Dach hat aber Serienmäßige Kratzer, die bei geringer Auflösung jedoch auf Bildern nicht auffallen. (ich brauche wirklich mal eine neue Kamera)
Die Verarbeitung an den Radläufen ist bei IMU erbärmlich, dabei kostete die Replik Anfang der 90er Jahre ca. 50,00DM Die Achsen sind abweichend zu Wiking nicht blanker Draht sondern messingfarben.
Soviel zur Erkennung von IMU-Kopien.
DOCH HORCHT AUF: Aber einen Rätzel Fahrzeug besitze ich auch: Ich halte es für ein völlig verbasteltes Original, oder was haltet ihr im Forum davon:
oder kennt jemand den Horch von anderen Herstellern.
Toll, jetzt kamen die ganzen Wiking-Spezialisten aus der Deckung! Also, das freut mich, geballtes Fachwissen -wenn man mal in Nöten kommt. Nicht nur im Wiking-Forum, auch hier bekommt man geholfen. Oder so wie es die Dame mal sagte. Schönen Dank -ich habe einiges gelernt! Herzlichen Grüße aus Hessen Botho-Blech
Botho, noch sind nicht alle Wiking-Spezialisten aus der Deckung gekommen, es reicht doch wenn Axel und Thomas bestätigen, daß der eingangs erwähnte Fund ein echtes Wikingmodell ist. Ich schließe mich dem gerne an.
@ Axel: Horch in dem Zustand wie abgebildet, bekommt man schon für unter 100,-- €. Das Dach scheint mir doch sehr angegriffen. Auf unserem Wiking-Stammtisch gestern hatte ein Sammlerfreund ein gleiches Modell, selbe Farbe und Fensterbemalung, welches er als Beifang von ein paar Eisenbahnteilen mehr als günstig erwarb. Das Ergebnis des Dachabschleifens zur Nivellierung der tiefen Kratzer steht noch aus und ist mit Vorsicht zu behandeln, da sonst evtl. die rundlichen Konturen verloren gehen.
@ Manfred: der zweite von Dir gezeigte Wagen ist eindeutig ein stark verbastelter Horch, den ein "talenierter" Sammler zu einem Rollachser umfunktionierte, mittels Bodenplattenteilen anderer Modelle, Fenster stark bemalt und Scheinwerfer, Ersatzräder entfernt. Obwohl eine originelle Arbeit stellen die Reste keinen Wert (außer einem emotionalen) mehr dar. Die Ausgangsbasis halte ich für fraglich.
nachdem der Ursprung Deines Modells jetzt geklärt ist, machst Du es völlig richtig, wenn Du danach handelst:
Zitat von Swiss-TinplaterIch werde das Modell, wenn es auch nicht mehr ganz taufrisch ist, in Ehren halten.
Das Modell ist trotz - oder gerade wegen - seiner Gebrauchsspuren ein schöner Zeitzeuge der ersten Wiking-Modelle aus Kunststoff und besitzt dadurch einen besonderen Charme.
Meine Empfehlung: Lass es einfach so, wie es ist. Ich persönlich würde es noch nicht einmal saubermachen, denn die Spuren zeugen von dem langen Leben eines Modells, welches als das genutzt wurde, für das es gedacht und gemacht wurde: Spielzeug.
Grüßle, Thomas
Grüßle aus em Schwobaländle!
> 's isch, wie's isch - ond wenn's net so wär, wär's ganz gwiis anderscht <
Kürzlich habe ich als Beifang zu einer H0-Eisenbahn diesen Drahtachser bekommen.
Das Modell hat keinerlei Markung. Vielleicht weiss jemand unter Euch was es mir angeschwemmt hat.
Schöne Grüsse Swiss-Tinplater
Hallo Swiss-Tinplater,
schalte mich zum WIKING - HORCH - FUND kurz ein, da es mir unerklärlich ist, daß dein HORCH keine Markung aufweist. Dem nach gab es also auch ungemarkte Exemplare evtl. für den Export in bestimmte Länder. Habe sofort mein gutes Stück aus der Vitrine genommen und folgende Fotos gemacht. Ja, die vordere Stossstange ist meist beschädigt, aber es sind nicht immer Spielspuren! Dafür müsste man schon eine kleine Flachzange ansetzen, um diese Bruchstelle zu erhalten. Diese Beschädigung entstand beim Gussvorgang. Ein WIKING - HORCH ohne diese Schäden (siehe auch hintere Stossstange) ist anscheinend aus späterer Produktion, da die Herstellungs-Technik verbessert sein könnte.
Soweit mein Kommentar. Schöne Grüsse in die Schweiz von F.E.
Hätte ich die Unterseite des Autos etwas genauer angeschaut, wäre mir aufgefallen, dass im vorderen Stoßstangenbereich tatsächlich das Wiking-Zeichen prangt. Das Foto belegt es. Da der Vorbesitzer in diesem Bereich ein Befestigungsloch gebohrt hatte dessen Ränder ausgefranst sind, betrachtete ich die Unebenheiten als dazugehörend und nicht als Logo (!).
Fritz, Du hast Dich also zu Recht gewundert und ich muss mich an der Nase nehmen und mich bei allen fleissigen Schreibern für den unnötigen Wirbel entschuldigen. Für mich gilt ab sofort der bekannte Spruch am Schaffhauser Stadttor: Lappi tue d'Auge uf! (Oder auf Hochdeutsch: Dummkopf öffne die Augen!)
Und überhaupt! Hier haben uns Wiking-Kenner überzeugend gezeigt, worauf es ankommt. Da lernt man was! Ich war mir anfangs gar nicht so sicher. Swiss-Tinplater schrieb "ohne Wikingzeichen" und ich habe das entsprechende IMU-Modell hier stehen -ohne Zeichen. Also habe ich Fragen gestellt...Die Antworten kamen prompt. Dafür herzlichen Dank! Schöne Grüße aus Hessen Blech
Wenn man nun noch etwas von der Historie des Modells kennen würde, ja wenn historisches Spielzeug sprechen könnte, wo es über all war. Bei dem Anblick auf das erste Foto feil mir gleich eine Horch - Wiking - Variante ein, die man nach Italien exportiert hatte, so wurden in Italien einige Wiking Autos unter den Namen von Rivarossi vertrieben.
Da leider aber mein gelber Katalog zur Bestimmung von Wiking Autos älteren Datums ist, wüßte ich gerne hier zu diesem Thema, ob es ggf. auch Farbvarianten zu den Exportfahrzeugen von Wiking gegeben hat ? ( Die, die in der Sonne teils ausgeblichen sind, die schließe ich mal gerne aus ! ) - Ausgeblichene Modelle werden immer mal gerne als besondere Farbvarianten auf div. Märkten: Modelltausch- und Spielzeugbörsen und auch auf Trödel - und Flohmärkten angeboten - zu den total über teuerten Preisen, teils weit über den Katalogpreisen. - Quasi so angeboten, als "eine totale seltene Rarität" - ich habe dann immer gerne die Finger davon gelassen und habe dann u.a. auch meistens diese Anbieter an einen mir bekannten Wiking - Experten aus Münster / Westf. weiter verwiesen.
Auf den meisten Märkten wurden dann mir aber immer noch die "äußerst seltenen Raritäten" wieder angeboten, bei diesen Anbietern habe ich dann nie etwas gekauft !
Gibt es denn Export - Wiking - Modelle, die ggf. Farbvarianten aufweisen ? Und sind diese ggf. auch schon irgendwo geliestet?
Zitat von Swiss-Tinplaterbetrachtete ich die Unebenheiten als dazugehörend und nicht als Logo (!)
Wer sich nicht mit Wiking-Modellen beschäftigt, weiß dieses Symbol im Regelfall nicht zu deuten, zumal wen es - wie in Deinem Fall - auch noch beschädigt und damit teilweise unkenntlich ist. Also brauchst Du Dir deswegen keine Gedanken zu machen.
Mir wurde von unbedarften Verkäufern schon erklärt, dass auf dem Boden eines Modelles "zwei X" zu sehen seien.
Der Hersteller der bekannten Ü-Ei-Kopien hielt bei einem Modell das Warenzeichen für Streben - und fälschte diese einfach mit, wodurch der Schwindel eindeutig entlarvt wurde.
Grüßle, Thomas
Grüßle aus em Schwobaländle!
> 's isch, wie's isch - ond wenn's net so wär, wär's ganz gwiis anderscht <