Hallo Leute,
wer kennt das nicht, die sehr mäßigen Fahreigenschaften, sehr laute Geräusche und eine schlechte Stromabnahme, GENAU das sind die alten Lima Modelle. Leider gehört der 515er auch dazu. Optisch jedoch find ich ihn gar nicht mal so schlecht und mit 30 Euro für Triebwagen und Beiwagen, doch ne ganze Ecke billiger als das Kato Pendant. Klar, das Modell ist nicht so detailgetreu wie das teurere Gegenstück, aber dafür hat man auch jede Menge Bastelspaß. Vielleicht kann der ein oder andere ein paar Basteltips aus meinem Bericht verwerten, daher stelle ich den Bericht hier und nicht in die Digitalsparte ein.
Also, wie immer das Teil erstmal aufschrauben und ehhh wegschauen
Der typisch laute Lima Motor...
abentheuerliche Elektrik und Technik
Guter Dinge kümmerte ich mich zuerst einmal um den Antrieb...
Als neue Antriebsquelle wählte ich einen ModelTorque Umbausatz. Allerdings einfach reinschrauben, umlöten und geht schon ist nicht. Zwar paßt Halter und Motor gut an den vorgesehenen Platz, jedoch paßt das Zusammenspiel, zwischen Zahnräder und Ritzel nicht. Zahnfras wäre so vorprogrammiert gewesen.
Dremel raus, Fräser drauf und mal etwas Platz schaffen ( siehe Pfeile ). Die Löcher der Motorhalteplatte feilte ich zu Langlöcher auf, um so das Zahnspiel exakt einstellen zu können.
Das Halteblech der großen Zahnräder bog ich so auf, das das Getriebe auch tatsächlich leichtgängig ist. Man beachte das Ritzel und die Aussparung dazu
von der anderen Seite gesehen, im Vergleich, damit wäre der Antrieb geklärt.
Also zum nächsten Problempunkt - der Stromabnahme, normalerweise ist es so, das Fahrzeug von dem einem Drehgestell Plus und von dem anderen Drehgestell Minus bezieht.
Damit sind Probleme, beim Befahren von Kehrschleifen, Trennstellen und von einem Stromkreis in den anderen vorprogrammiert.
Am angetriebenen Drehgestell ist im Boden ein Stromabnehmer, der auf beide Achsen einen Pol abnimmt. Der andere Pol blieb hier unbenutzt
Flucks ein Stück Phosporbronzeblech gebogen und als Stromabnahme für den fehlenen Pol ergänzt, schon hatte ich eine 4 Punkt Stromabnahme. Allerding befinden sich auf dieser Seite auch auf beiden Achsen die Haftreifen, daher bog ich die Stromabnehme nachträglich so, das sie auf den Spurkranz aufliegen.
Lima typisch ist auch die stromabnahme, am Antriebslosen Drehgestell, ein Blech, eine Feder, ein Bolzen und oben ne Klammer die auch gleichzeitig als Anschlußfähnchen dient.
Hm, ja zwischen Blech, Feder, Bolzen und Klammer ist immer Bewegung drin, daher ist mit Sicherheit, der Kontakt auch nicht 100 % gewährleistet.
Das Serienmäßige Blech- Bolzenkonstrikt behielt ich unverändert bei, da dieses auch gleichzeitig als Drehgestellbefestigung dient. Daher modifizierte ich das Gestell durch zwei weitere Phosporbronzebleche als zusätzliche und Hauptstromabnehmer. Auf jeder Radseite liegen nun 2 Blechstreifen an, am ganzen Drehgestell also insgesamt 8 Punkte + die beiden Originalpunkte, welche nun als Achsfederung dienen. Jetzt nur noch die Kabel anlöten.
Damit waren beide Drehgestelle soweit vorbereitet und konnten am Chassies wieder befestigt werden. Statt der Halteklammer, sicherte ich den Bolzen nun mit einem O-Ring ( Sprengring ). Um die Kabel meiner Eigenbaustromabnahme nach oben führen zu können, fräste ich ein Langloch in die Bodenplatte. Der ESU Lokpilot Basic hat nun auch schon seinen Platz gefunden.
Im Vergleich zu vorher
neue Kabelführung
modifiziertes und bereits fahrfähiges Chassies. Probefahrten, mit werksmäßigen Programm des Decoders im analogen Betrieb zeigten, aber schon das sich der Umbau auf jeden Fall gelohnt hat. Das Fahrzeug hat keinerlei Probleme mehr mit der Stromabnahme und auch der Motor läßt sich äußerst feinfühlig steuern. Das Fahrverhalten ist mit dem eines Fleischmann Fahrzeuges durchaus zu vergleichen. Ausführliche Fahrberichte, mit dann programmierten Decoder werde ich mit Video nachreichen, sobald das Fahrzeug fertig ist.
Morgen und die nächsten Tage werde ich mich der Beleuchtung, Innenausstattung und andere Kleinigkeiten befassen....