149704 ist die Artikelnummer eines Lima-Ikons. Es ist der berühmte "Kanonenzug", der 1978 ins Sortiment kam. Man kann durchaus geteilter Meinung über dieses Modell sein. Ich persönlich bin kein Freund solcher Militärmodelle, speziell, wenn sie in der Epoche II angesiedelt waren. Natürlich kann man auch argumentieren, dass sie ein Teil unserer Geschichte sind, was wohl nicht ganz unwahr ist. Andere Länder, darunter auch Italien gehen mit ihrer Militärvergangenheit etwas lockerer um als wir, das erklärt auch diesen Zug.
Ich habe diesen Zug neuwertig und ungelaufen günstig (sagen wir kostenlos) bekommen, das ist der Grund dafür, dass ich ihn habe. Er vervollständigt meine Sammlung als "Lima-Guru", der natürlich auch dieses Modell besitzen sollte. Erstaunlich sind die sehr hohen Preise, die diese Packungen (und auch Einzelfahrzeuge) in Online-Auktionen erzielen!
Genug der Vorrede. Jetzt kommen die Bilder. Die geöffnete Packung sieht so aus. Der Inhalt besteht aus einer Doppellok der Wehrmachtsbaureihe D311, spätere V188, einem Mannschaftswagen, einem Eisenbahngeschütz G5 "Leopold" und zwei Güterwagen.
Die Diesellok war sowohl für Lima-Verhältnisse sehr gut detailliert. Sie basiert auf einem Kleinserienmodell von Günther, von der sie recht schamlos kopiert ist. Lauftechnisch war die Maschine eine ziemliche Zitrone.
Der Tarnanstrich ist aufgesprüht, wenn man nicht zu nahe dran geht, sieht das nicht so übel aus.
Der Personenwagen ist sehr eigenartig, enspricht er doch einer italienischen Nachkriegsbauart, die in dieser Garnitur völlig deplatziert wirkt. Aber genau dieser Personenwagen, der eine Kopie eines alten Pocher-Modells ist, musste immer wieder verrückte Eskapaden über sich ergehen lassen. Übrigens machte das Märklin mit seinem italienischen Personenwagen (kurioserweise der selben Bauart) ebenso, im Primex-Programm musste dieser sogar als Orientexpress dienen.
Als die Kanone 1978 als Neuheit vorgestellt wurde, sah sie etwas anders aus. Sie hatte die Fahrgestelle des Roheisenwagens.
Was dann im Endeffekt produziert wurde, war eine korrekte Nachbildung des Eisenbahngeschütz G5, von dem zwei Stück museal erhalten sind. Wer danach gugelt, wird schnell weitere Vorbildinformationen im Netz finden.
Bei meinem Modell sind die Geländer nicht montiert. Ein kleines Detail ist der bewegliche Granateneinschub.
Wie der Personenwagen, sind auch die beiden Güterwagen absolut unstimmig, sie entsprechen Nachkriegsbauarten.
Für Limafans ist das Set natürlich fast ein Muss, vielleicht auch für Militaria-Sammler. Wenn man das Glück hat und eines güsnstig bekommt (soll heissen: unter 70€) sollte man zugreifen. zumindest kann man es dann mit einem ordentlichen Profit weiterverkaufen. Neuwertige Packungen beinhalten einen Bogen mit Schiebebildern.
Wobei deines noch eines mit der grossen Kupplung ist, beim späteren Set mit der zierlichen, kleinen Kupplung wurde dann der Personenwagen ausgetauscht. Hier ein Bild von meinem Set. P.S: Bei dir steht das Geschütz ein bisschen neben sich, oder eher neben seinem hinterem Drehgestell
Mit freundlichen Grüssen Philipp
LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.
stimmt, der Wagen ist nicht richtig "aufgesattelt". Bei Deinem Set ist übrigens nicht nur die Personenwagen in ein vorbildlicheres Modell getauscht, auch Die Lok müsste eigentlich die "gute" mit dem Metallfahrgestell und dem Kardanantrieb sein.
Es gab dann auch noch ein wehrmachtsgraues Set, der dort enthaltene Personenwagen war eine Donnerbüchse.
Aber wie schon gesagt, ich bin kein Freund von Kriegsspielzeug, deshalb müssen die anderen Sets wirkliche Schnäppchen sein, wenn ich zuschlage!
Richtig. Zusätzlich gab es dann noch ein Set mit einem Kesselwagen sowie ein weiteres mit einem langen, gedeckten Güterwagen. Bauart?, keine Ahnung aber auf jeden Fall was neumodisches. LIMA war da ziemlich erfinderisch was passendes Rollmaterial für den Kanonenzug betrifft, gab sogar ne dazupassende tarnfarbene Verschublok
Mit freundlichen Grüssen Philipp
LIMA ist wie Kleinbahn, man kann es nur hassen oder lieben.
Obwohl ich die hier in der Schweiz obligatorischen 300 Diensttage erfüllte bin ich auch kein Kriegsfan.
Die Lok gelangte als Beifang in meine Sammlung:
Die Lok läuft übrigens ganz gut, wichtig ist dass die Verbindung guten Kontakt macht (es ist derselbe Dorn / Draht wie bei den grossen Dampfloks) und die Kontakte und Räder sauber sind.
Gruss Bruno
PS: Vorsicht, das Gewicht der Lok neigt zum Aufblähen (schlechte Gussqualität), meins musste ich abschleifen, es verbog schon das Gehäuse!
Wer Qualität baut weiss doch heute jedes Kind. Darum greif' zu Lima ganz geschwind!
ist sehr eigenartig, enspricht er doch einer italienischen Nachkriegsbauart, die in dieser Garnitur völlig deplatziert wirkt. Aber genau dieser Personenwagen, der eine Kopie eines alten Pocher-Modells ist, musste immer wieder verrückte Eskapaden über sich ergehen lassen. Übrigens machte das Märklin mit seinem italienischen Personenwagen (kurioserweise der selben Bauart) ebenso, im Primex-Programm musste dieser sogar als Orientexpress dienen.
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Hallo zusammen,
wegen der Bauart mit den eingezogenen Türen sieht der Wagen nicht nach Nachkriegsbauart aus. (Grund für so eine Bauweise ist unter anderem, dass so ein Wagen auch mit offener Tür nicht über das Lichtraumprofil hinausragt). Anscheinend wollte man in Italien damals noch keine Drehfalttüren (Bauart "Mielich") verwenden, die modernen Schwenkschiebetüren habe sich erst Mitte der 70er Jahre bei Schnellzugwagen bewährt.
Soweit mir bekannt, gab es italienische Wagenserien Typ 46 und Typ 59 noch in dieser Art. Das Erscheinungsjahr des Märklin-Wagens lässt vermuten, dass man 1960 den damals brandaktuellen 59er Wagen zum Vorbild nahm, der aber, wie Martin schon richtig schrieb - kurioserweise in vorbildfreien Lackierungs-Varianten als Form für pseudo Altbau/Vorkriegs- Eil-/Schnellzugwagen bis hin zum "Orient-Express" Verwendung fand. Bei mir muss der Wagen einen modernisierten und C1-orange lackierten SNCB Halb-Buffetwagen darstellen...
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Zitat von martin67 Der Inhalt besteht aus ...einem Eisenbahngeschütz G5 "Leopold"...
Hallo Martin,
meines Wissens handelt es sich beim Vorbild um das Geschütz "K5", nicht G5. Hoffe, dass ich mich nicht irre.
Viele Grüße Dennis
P.S.: Ich hab den Satz so um 1980 auch mal "gefangen" in der Hoffnung auf eine billige und interessante Lok und dann die V188 mit roter Farbe zivilisiert, aber gelaufen ist sie nie gescheit. Später gabs ja noch eine bessere V188 von Lima. Die K5 ist dagegen stark verrostet (gealtert), genau wie ihr museales Gegenstück irgendwo in Amerika, und steht bei mir auf dem Schrottplatz .
hoffentlich verzeiht Martin den weiteren OT Exkurs:
der SNCB Buffetwagen entstand bei mir nach dem Motto: "besser so einer als keiner" und erhebt keinen Anspruch auf Vorbildtreue, er wird bei mir in Zügen aus 24cm Blechwagen der gedachten Relation Köln-Brüssel eingesetzt:
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
auch ich habe den Kanonenzug und Varianten davon. Damit hier keine Irrtümer entstehen. Ich bin kein Fan von Militaria in egal welcher Form. Durch einen Zufall bin ich an dieses "Zeug" als "Beifang" herangekommen.
Es ist ein sehr trauriges Kapitel deutscher Geschichte, daß soetwas auf die Schienen gestellt wurde und in ganz Europa Angst und Schrecken verbreitete.
Hier nun die Bilder dieser Züge aus der dunkelsten Zeit Deutschlands:
Alle zusammen ergeben einen recht langen Zug
und hier mal die graue Variante des Zuges
hier die Lok mal in sog. "Wintertarnfarbe" und die Kanone in Sandtarnfarbe
Was auffällt, dass die "grün getarnte" keinerlei Beschriftung trägt und die in Wintertarnfarbe mit V188 beschriftet ist.
Zum Schluß, was es sonst noch getarnt gab.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
als Beifang das komplette Tarnsortiment von Lima..... Du hast aber auch einen Haufen Zeug! Sag mal, die 18, die ist aber irgendein "Custom-Paintjob", oder?
Vielen Dank für die Ergänzungen und schöne Grüsse,
interessantes Thema. Zum ersten es war Geschichte, so traurig das auch ist. Bevor ich nun wieder mit Eisenbahn befasste habe ich ja über 3 Jahre RC Panzer gebaut und mich auch eingehend mit der Historie ( speziell 1940-1943 Afrika Auseinandersetzung, Ardennen und Maginiot Linien ) befasst. Jedoch die Fahrzeuge und Maschinen selbst können nichts dazu und sind trotzallem als solches sehr interessant. Man sollte sich trotzdem stets bewußt sein zu was sie gebaut wurden. Zudem wohne ich hier am zweitgrößten Truppenübungsplatz Deutschlands, auch ist ganz in meiner Nähe die größte US Airbase. Sprich ich bin mehr oder weniger in einer militärisch stark geprägten Gegend aufgewachsen. Vielleicht gehe ich auch deswegen anders an dieses Thema heran, ich verpöne nicht diese Fahrzeuge und Geräte, allerdings den Zweck wozu sie eingesetzt werden und wurden.
Ich möchte nun nicht als Moralapostel da stehen, sondern wollte eigentlich auf was ganz anderes hinaus, also nicht falsch verstehen.....
Viele Bahnhöfe erreichten mit oder kurz vor den beiden größten Auseinandersetzungen erst die Ausbaustufe und wurden von der Nebenbahn zur Hauptbahn aufgewertet, aus "strategisch wichtigen Gründen" ( z.B. auch mein Thema Kottenforst, hier wurde die Nebenbahn zeitweise sogar zur Zweigleisigen Hauptbahn ausgebaut, welche für den zivilen Verkehr eigentlich auch völlig überzogen gewesen wären und im Laufe der Jahre nach dem Krieg wieder zurück gebaut wurden ) . Die Bahnstrecke Heimbach / Nahe nach Baumholder existiert, aufgrund der immer noch fahrenden Truppenzüge, obgleich der zivile Bahnverkehr irgendwann in den 80igern eingestellt wurde. Kann mich deshalb sehr gut daran Errinnern, da ich in ganz jungen Jahren ( ich muß wohl so 7-8 gewesen sein ) einmal mit meiner Uroma in einem Schienenbus, von Heimbach / Nahe nach Baumholder fuhr. Wie Ihr seht, sind nicht nur die Fahrzeuge als solches interessant, sondern auch die Entstehung bzw Ausbau so mancher Bahnhöfe durch dieses traurige Kapitel.
Ich finde es jedenfalls interessant, das auch mal solche Fahrzeuge gezeigt werden. Allerdings, die Tarnschemen der gezeigten Modelle, sind hier eher reine Fantasie, oder zumindest stimmt die Fabrzusammenstellung nicht so.
Der erste Zug soll wohl ein Frankreich Tarn darstellen. Der Leopold in den Beige / Braunen Farben könnte ein Afrika / Tunesien Tarn darstellen. Der Liliput Schürzenwagenzug zeigt ein sehr reeles Tarnbild, was in der Zeit 43-45 gelaufen sein könnte. Die V188 mit den hellen Bändchenstreifen, soll ein Wintertarn darstellen. Auch ist die Dunkelgraue Farbe noch reel. Die 18er jedoch ist völlig daneben. Alleine schon die Farben als solches, Natovgrün, Natobraun und Natoschwarz. Das scheint mir auf jedenfall ein Custompaint zu sein, den es so mit Sicherheit im Original nie gegeben hat.
da Ihr ja so vehemend behauptet, dass es sich bei der 18er um ein "Custompaint" handelt, habe ich mir die lok nun noch mal genauer (mit Lupe und Co.) angeschaut. Ergebnis: Ihr hab recht. Die Lok wurde, wenn auch sehr sauber, nachträglich verändert. Die bedruckten Flächen wurden dabei recht geschickt in das Farbschema eingebunden und sind erhalten geblieben. Nichts desto trotz ist die Lok so nicht original und daher wird die in einer ruhigen Stunde farblich erneut verändert. Da ich jedoch mit Airbrush und Pinsel nicht so begabt bin um daraus ein hübsches Epoche 1 Modell zu kreieren, wird es wohl auf eine DRG oder DB Version hinauslaufen. Den Karton habe ich übrigens gefunden. Die Nummer wurde verändert von 203007(DRG-Rheingold) auf 203008. Das Geschäft, wo man mir die Lok als neues Ausstellungsstück verkauft hat, existiert inzwischen nicht mehr. Nun ist mir klar warum. Gekauft habe ich die nur als Zuglok für die getarnten Schnellzugwagen. Soetwas kann aber auch nur passieren, wenn man sich mit der Materie nicht auskennt. Aber nun fehlt mir ja wieder eine Zuglok für eben diese Wagen, oder weiß jemand, ob es die 18er vielleicht auch in grau gab? Dies wäre ja dann einfach zu realisieren.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
Leider kann ich Deine Frage nicht beantworten, aber:
Ich würde die 18 zurück als DRG, oder DB Version zurücklackieren. Alternativ könntest du wenn in DRG Farben noch einen Slogan an den Tender pinseln. Schau mal bei Tante Google Eisenbahn im Krieg, oder ähnliche Suchbegriffe, da findest Du jede Menge Bilder.
Perönlich würde ich die aber lieber Zivil haben wollen und stattdessen eine grau 52er davor setzen
durch Zufall habe ich dieses historische Bild aus Kriegszeiten im Netz gefunden - ich verlinke es aus geschichtlich-anschaulichen Gründen und distanziere mich von Verherrlichung von Kriegshandlungen und Gewalt: http://e94114.de/V188/Walli+Schwester_Krim.jpg
beim Vorbild wurde die D311 (V188) als Rangierlok für das Geschütz Dora gebaut. Dafür wurden zwei Doppelloks benötigt, das dieses Geschütz wegen der gigantischen Größe auf zwei parallelen Gleisen lief.
Lima nahm sich das K5 als Modell, das wohl kaum mit der V188 im Einsatz war. Der Grund war sicherlich, dass das K5 zum Spielen auf dem Modellbahn einfach besser geeignet ist. Ausserdem wäre wohl ein Modell der Dora viel zu aufwändig in der Herstellung. Die Betriebsmöglichkeiten auf der Modellbahn würden sich dabei auf hin- und herschieben im Halbkreis beschränken. Ein weiterer Vorteil war, dass vom K5 noch zwei museal erhaltene Vorbilder existieren.
Trotzdem hat es Lima geschafft, einen halbwegs glaubwürdigen Zug anzubieten, der gerade von Militaria-Sammlern gerne genommen wird (das erklärt auch die immens hohen Preise für diese Packungen).
Zitat von DR`lerHallo Pikologe, kann es sein, dass es sich bei dem Geschütz nicht um ein K5 sondern um die Dora handelt? MfG Martin
Hallo zusammen,
das verlinkte Foto (#19, 1.Link) findet man im Buch "Dt. Eisenbahn-Geschütze" von Gerhard Taube aus dem Motorbuch-Verlag, 2001, Seite 139, im Kapitel über die Dora. Es zeigt die beiden Diesel-Doppelloks, zwei Reihen G-Wagen für "Schießzeug" (Kartuschen und Projektile) und hinter den Munitionsaufzug, ganz am Ende, das Geschütz (vermutl. Dora oder S.Gustav?).
falls es jemanden interessiert: in einem bekannten Kleinanzeigen-Portal wird z.Z. gerade ein solcher Kanonenzug angeboten. Offenbar sind die Sammlerpreise js recht angezogen, denn der gute Mann will 145€ für die Kombi, welche allerdings OVP und angeblich unbespielt ist.