Und nachdem Fred und ich die Qualitäten der deutsch-schwedischen Banken und Postversender erproben konnten lag am Montag der Benachrichtigungszettel im Briefkasten. Mein Chef war die letzten Tage etwas unaufmerksam, so daß ich ich die Arbeitsstelle unauffällig sehr früh verlassen konnte und obwohl ich eigentlich erst am Wochenende zu murkeln anfangen wollte konnte ich natürlich nicht warten.
Erst mal Mut antrinken, ja mit Cola, aber für Bier war es noch zu früh, und dann das Päckchen öffnen:
Ausgepackt und aufgeatmet, das sieht ja gar nicht so schlecht aus:
Ich gebe zu schon etwas vorgearbeitet zu haben, die Pufferbohlen mit den Schneeräumern habe ich erst einmal beiseite gelegt, nichts für Hektiker, und erst einmal ein paar normale mit der Sprühdose rot gespritzt, schon am Rosenmontag:
Kreativität im Modellbahnwesen, die Metallhalter für die Stirnlampen wurden als Federn für die Vorlaufgestelle umgemodelt...
Da habe ich improvisieren müssen weil leider auch die originalen Passschrauben fehlen, aber okay, immerhin sind jetzt die Lampen wieder fest. So, während das Fahrgestell schonmal auf der Anlage proberennt nimmt das Gehäuse ein Wannenbad:
Und das sieht gar nicht so schlecht aus:
Das fehlende Frontfenster wird durch einen Rest einer vergilbten Klarsichtpackung ersetzt, gelobt sei der Messie-Haushalt, liegt nicht nur genug zu essen in den Sofaritzen, auch nichtweggeworfene Verpackungsreste werden schlagartig zu wertigen Ersatzteilen...:
Passt doch:
Ihr habt Pech, ob ihr wollt oder nicht - Fortsetzung folgt!
wunderschön, die Farbe war sie also...erstaunlich. Das Du schon vorgearbeitet hattest, da komme ich gar nicht drueber weg... und die Vorläuferbleche....upps, das hatte ich gar nicht mitgeschrieben...sehr peinlich. Deine Lösung ist aber imponierend wie auch die Scheibe. Freu mich schon auf Teil 2 (Schlachtung einer E40) und Teil 3 (Blechwagen Derby).
@Thomas, Ralf hat die Lok von mir gekauft, die Anzeige steht gerade noch, bis einer der Admins gross-reine macht, unter Verkaufen. Alternativ kannst Du den Link, ganz oben in Ralfs Beitrag klicken.
Zitat von Bahnler1951 eine solch alte schwedische E-Lok kreist auch auf meiner Anlage herum. Hat im Übrigen sehr gute Fahreigenschaften. Thomas
Hallo zusammen, das Fahrgestell von 1333 ist identisch mit der E32 von GFN Nr.1632, oder? Und die läuft bei mir gar nicht so toll, sehr nervös, vorsichtig mit dem Regler, weil viel zu schnell, und wenn eine Weiche kommt, überlegt sie sich erst im letzten Moment doch abzubiegen. Dabei schwankt sie bedrohlich, sieht es schon mal abenteuerlich aus. Richtig langsam fahren kann ich damit aber auch nicht, denn sie ist sehr empfindlich gegen Kontaktstörungen, weil zwei der drei Achsen auf der Masseseite mit Haftreifen belegt sind, und über die Vor-/Nachläufer anscheinend der Kontakt nicht sicher hergestellt werden kann. Trotzdem gefällt mir die Da auch sehr gut, und Fred's Angebot hat mir auch in der Nase gestochen. Leider ist mein Etat bis auf Weiteres aufgebraucht..Ric
Hallo Dennis! Aufgeschoben ist ja nicht Aufgehoben ich hab noch ein paar richtige "Rotter". Auch bei der 1333 giebt es Montagsloks die unter Rasrei und Weichenbammel leiden. Das betraf bei mir aber nur eine neuere, Rundmotor und duenne Haltegriffe. Das mit den Ersatzteilen ist auch so eine Geschichte, die die man wirklich regulär braucht, die stimmen eben zwischen alt und neu, 1332 und 1333 nicht ueberein. Ich denke da an Schneeräumer, Lampen, Steuerung und Blindachse auf Achsenstummeln. Mir ist auch letztens aufgefallen das die Radsätze der Da In schwarz eigentlich nur von der US 24er gewonnenwerden können (wenn man z. B. die Haftreifenmisere lösen will) und wer hat die schon zum schlachten:-( Gruss Da-Fred
Dennis, ganz ehrlich, die Lok läuft auf meinen Proberunden ganz ordentlich aber Zugkrafttests habe ich noch nicht durchgeführt. Bei den Motoren mit Vierkantmagnet habe ich immer das Gefühl daß die Magnetkraft mit den Jahren schwächelt. Tatsächlich scheint es bei der E32 ziemliche Streuungen bezüglich der Laufeigenschaften zu geben, ich hatte allerdings immer nur recht neue, die alten sind echt sauselten. Okay, wie auch immer, meine Meister in der Lehre damals haben schon immer - fassungslos meine Ungeschicklichkeiten betrachtend - gesagt: "Jung, pack nix an, dann machste auch nix kapott..." Und ich bin schlau gewoprden, die Technik und das Zahnradwerk wirkten sehr sauber und vertrauenserweckend, so daß ich guten Gewissens die Pfoten weglassen konnte und wahrscheinlich nichts ruiniert habe. Nur mal kurz während der ersten Probefahrten in den laufenden Motor einen ordendlichen Schuß SR24 gespritzt damit der Schmodder sich was löst und dann das Motorschild abgeschraubt um den Kollektor sauberzuwischen und vorsichtshalber zu schauen ob irbendwelche kleinen Schrauben drinne rumkleben. Alles gut, sogar die Kohlen schienen neu:
Ausdrücklich loben muß ich Fred für seine präzise Objektbeschreibung und Bilder, so daß ich tatsächlich schon während der Lieferzeit mit der Ersatzteilgewinnung und Reparaturplanung beginnen konnte. Leider musste tatsächlich eine ziemlich zerkratzte E40 dran glauben. Weil ich keine neuen Lötstellen an den patinierten Pantos haben wollte habe ich die Kabel innen, am Umschalter, abgelötet hoffend die Kabellänge würde auch für die DA genügen, die Pufferbohlen abgeschraubt und rot lackiert. Die Originalteile wandern in die Rentenkiste, also für die Zeit wenn ich in Rente bin und jede Menge Zeit und Geld habe...
War natürlich wieder nichts, die Kabel sind zu kurz...also jedenfalls die von der Nichtumschalterseite. Prima Argument allerdings für mich als geborenen faulen Hund um sie überhaupt nicht erst an den Umschalter zu löten. Ja, nennt mich Pfuscher, ich stehe da drauf. Die restliche Verkabelung habe ich allerdings korrigiert, das mal nur so fürs Protokoll!
Wo wir grad beim Pfuschen sind, für die Vorlaufachsen habe ich mir aus alten Lampenhalterresten ein paar Federn gebogen und leider nur normale Schrauben reingedreht, also die Passschrauben, puuh da muß ich mal alle Kisten durchwühlen ob ich nicht doch noch was finde, momentan müsste es aber so gehen, zumindest auf den ersten Probefahrten gings...und hier die artgerechte Verwendung der Lampenhalter:
So... ich glaube Bilder von der fertigen Lok zeige ich euch noch nicht , erst mal die Probefahrten abwarten, vielleicht am Wochenende oder so...
#9 von
Bahnler1951
(
gelöscht
)
, 17.03.2011 18:05
Hallo Ralf,
sehr gute Arbeit - ich finde immer, man soll sich an eine Sache einfach mal ran wagen. Nur so kann man etwas lernen - und schließlich, sollte ein Fehler passieren, wird eben neu angefangen - und fertig. Das Schöne an den alten Lok`s ist, dass man die damalige Technik begreifen lernt und somit später auch anspruchsvolle Teile restaurieren kann. Ich glaube, jeder von uns hat im Kind- oder Jugendalter, bei Beginn mit diesem Hobby, die eine oder andere Sache auseinander genommen - oft sehr zur Freude der Eltern - und versucht, diese auch wieder zusammen zu bekommen. Mal mehr, mal weniger mit Erfolg. Das mit der nachlassenden Motorleistung des alten Motors ist richtig. Sobald der Magnet ausgewechselt wurde, dreht der Motor kraftvoll wie am ersten Tag. Habe dies schon bei einigen Modellen, mit diesem Motor, ausprobiert.
Zitat von dieKatze ...also die Passschrauben, puuh da muß ich mal alle Kisten durchwühlen ob ich nicht doch noch was finde, momentan müsste es aber so gehen, zumindest auf den ersten Probefahrten gings... Ralf
Zur Not kann man sich auch mit einem kurzen Stückchen Messingrohr Durchm. 3x2mm, 3mm lang, helfen, das man über eine M2x6-Schraube stülpt. Sieht kein Mensch von außen. Was für "Piddeler".
Viele Grüße und ich bin gespannt auf die Probefahrt-Bilder Dennis
#11 von
Bahnler1951
(
gelöscht
)
, 18.03.2011 09:34
guten Morgen Ralf,
wie hast Du eigentlich die Oberleitungsbügel über die Isolatoren bekommen, ohne das diese zerbrochen sind. Gibt es einen Trick ? Ich habe das Problem immer, wenn ich ein altes Teil demontiere und anschließend wieder aufsetzen will.
Hallo Thomas, gar kein Trick, ich habe einfach mit der Zange so lange rumgepiddelt bis es passte. Der Draht ist allerdings echt bockig.
Zitat von Ochsenlok
Zur Not kann man sich auch mit einem kurzen Stückchen Messingrohr Durchm. 3x2mm, 3mm lang, helfen, das man über eine M2x6-Schraube stülpt. Sieht kein Mensch von außen. Was für "Piddeler".
Dennis
Dennis, Du bist der Held!
Das war jetzt die Rettung und weil Du auch gleich die Maße mitgeliefert hast konnte ich gleich feststellen, daß weder zuhause noch in der Firma solches Messingrohr verfügbar ist. Aber da das "papierlose Büro" glücklicherweise doch eher ein Wunschtraum digitaler Tagträumer ist habe ich mal gelangweilt einen Kugelschreiber auseinandergeschraubt und mit Entsetzen festgestellt, daß eine ältere Kugelschreibermiene nicht nur aus messingfarbenem Kunststoff besteht sondern aber sowas von exakt 3x2mm hat und ich leider sofort diesen wertvollen Kugelschreiber vernichtet, mit einem Messer einfach ein drei Milimeter langes Stück von der Miene geschnitten und über die Schrauben gestülpt habe. Funktioniert tadellos und da es sich hier nicht um ein Schwerlastlager handelt wird sich der Verschleiß in erträglichen Grenzen halten.
Nicht das beste Bild meines jungen Lebens, aber als Dokument wohl hoffentlich genügend:
Und dann der große Tag. Lastprobefahrt! Also ja, sie fährt...und garantiert eine meiner schnellsten Fleischmann Loks überhaupt, echt. Voll die Rennsemmel, Trafo niemals mehr als halb aufdrehen, sonst kippt die Lok um. Nach einer gewissen Einfahrzeit fährt sie auch recht gleichmäßig. Eine Frontlampe leuchtet nicht, aber wenn das alles ist...
Also alles sehr zufriedenstellend. Optische Ausbesserungen habe ich kaum vorgenommen, die schwarze Linie unter den Führerständen etwas nachgezogen und alles noch einmal mit einem weichen Tuch abgerieben und gut ist.
Passend zur erfolgreichen Fertigstellung herrscht heute hier im rheinischen Süd-Südschweden tadelloses Frühlingswetter um das fertige Machwerk mal fotografisch festzuhalten...
Mein Dank an Fred für das gute Angebot und tadellose Abwicklung und an den Rest von euch der hier mitliest und mit Tips und Kommentaren weitergeholfen hat.
Sehr schön und gerne geschehen. Bei dem Bild kommt doch wirklich endlich die Zuversicht auf dass es also doch einen Fruehling irgendwann giebt....
Das habe ich heute mal gebraucht.
Wegen der Warp-Nummer, das die so schnell sind wie Ihr alle sagt, das ist mir noch gar nicht aufgefallen.....
fahren halt ganz vorne mit.
Ein sicheres Mittel dagegen ist dann ja die Doppeltraktion, geteilte Volt sind halbe Volt oder wie war das?
Auch von mir herzlichen Dank an Dennis fuer den 3x2 Tip, der einzige Hobbyladen der Stadt hat heute wieder so einen Messschieberfutzi erlebt der dann das haben wollte was sie nicht hatten, aber es geht ja auch mit Kulis.
Zitat von dieKatze ... festgestellt, daß eine ältere Kugelschreibermiene nicht nur aus messingfarbenem Kunststoff besteht sondern aber sowas von exakt 3x2mm hat und ich leider sofort diesen wertvollen Kugelschreiber vernichtet, mit einem Messer einfach ein drei Milimeter langes Stück von der Miene geschnitten und über die Schrauben gestülpt habe. Funktioniert tadellos und da es sich hier nicht um ein Schwerlastlager handelt wird sich der Verschleiß in erträglichen Grenzen halten.... Ralf
Hallo Ralf, den Trick kannte ich auch noch nicht! Dabei bin ich bei Halbzeugbeschaffung sonst auch recht kreativ, was den Nachteil hat, dass ich fast nichts in den Müll werfen kann . Bezüglich Messingrohr hatte ich mich vor vielen Jahren mal gut eingedeckt, als ich einen Schaufelraddampfer mit selbstverstellenden Schaufeln gebastelt habe. Davon ist noch einiges übrig. Jedenfalls ist die Da klasse geworden. Genau wie die E32 sieht sie eigentlich so gemütlich aus, dabei ist sie ein verkleideter Ferrari..
Viele Grüße und danke für den schönen Instandsetzungsbericht Dennis