heute möchte ich einmal von einer für mich besonderen Geschichte berichten. Schon einige Jahre interessiere ich mich besonders für die Modelle der früheren Firma Heinrich Rehse, Leipzig. Von dieser Firma gab es Bausätze der Baureihen E18, E44 und E94 und einen Nebenbahntriebwagen mit entsprechendem Beiwagen. Nur die E18 war über die Jahre nicht zu bekommen. Vor 2 Jahren konnte ich ein großes Konvolut mit Bausätzen, Ersatzteilen, Motoren usw. erwerben. Darunter befanden sich auch 2 Bausätze der E18 in verschiedenen Ausführungen. In der älteren Ausführung musste der Erbauer zusätzlich auch noch die Lüfterjalousien einlöten.
das war die Ausgangslage
Leider habe ich nicht die Voraussetzungen um aus einem solchen Bausatz etwas später auch vorzeigbares zu bauen. Lange Zeit versuchte ich jemanden zu finden der die Montage und Motorisierung übernehmen würde. Das gestaltete sich erwartungsgemäß sehr schwierig, meist scheiterte es (verständlicherweise) an den preislichen Vorstellungen. Aber auch professionelle Modellbauer winkten ob der Risiken wie Passgenauigkeit, Aufwand und mangelder Erfahrung mit Rehse-Bausätzen (ist ja auch kein Wunder, wann bekommt man so etwas schon mal in die Hand) ab. Dann aber die völlig unerwartete Lösung! An einem feucht-fröhlichen Abend mit Freunden kam das Gespräch auf das Thema und dann fiel der Satz: "Also einen Rehse-Bausatz habe ich noch nie gebaut - das würde mich reizen!" Der Rest war dann schnell geklärt und dann fing das freudige warten an. Nach einem halben Jahr kam der Anruf - FERTIG!
Und als ich sie dann auspackte stocke mir der Atem:
Es ist eine Augenweide die Maschine fahren zu sehen. Dank der Schwungmasse fährt sie fast im Kriechgang über die Gleise, fantastisch ist es aber zu sehen wie die Ausgleichhebel und die Federung bei schlechter Gleislage arbeiten. Alles ist beweglich gelagert, auch die beiden mittleren Achsen sind seitenbeweglich - alles was größer als ein 360er Radius ist schafft die Lok zu durchfahren.....
hier noch zwei Bilder aus der Bauzeit
Ein halbes Jahr fast täglicher Arbeit am Modell hat sich gelohnt. Der Erbauer meinte einmal zu mir: "Ich habe alles gegeben, schon aus Respekt an unseren Altvorderen die solche Modelle vor 60 Jahren entworfen haben!" Ich finde, auch er hat sich mehr als Respekt für diese Arbeit verdient!
Ich glaub mein Schwein pfeift.Dis schaffsch ne.Ja die Blattferden konnte man so bauen das sie auch funktionierten außer bei dieser E18 habe ich das bisher nur einer E95 gesehen.Den Motor kenne ich ...sieht aus wie Stabielbaukasten??
ja der Motor.... Leider hat keiner von meinen "Wehrmachtsmotoren" mehr reingepasst. Es war wohl Millimeterarbeit, das Dach hatte er schon ausgefräst, aber es fehlten immer noch 2mm. Man kann eben nicht alles haben. Grüße Torsten
Na Torsten nicht das Dach ausfräßen sondern den Motor abfräßen ,das geht und der Motor läuft und läuft und läuft......gute alte deutsche Wertarbeit.Irgendwo hier im Forum sind Bilder wo man sieht wie und wo man den Wehrmachtsmotor bearbeiten kann ,ich kann dir auch mal Bilder zeigen wo ein solcher Motor fröhlich in einen BR42 Wannentender werkeltjo der passt da rein wenn man ih fast nackig macht.
Zitat von Ostmodell69 ... aus Respekt an unseren Altvorderen die solche Modelle vor 60 Jahren entworfen haben!
Dem ist nichts hinzuzufügen, deshalb interessiere ich mich fürs alte Blech, da steckte das Genie noch im Kopf des Konstrukteurs und nicht in der CNC-Fräse ! ( Und wenn das nicht reicht, ist eben beim Spielen die Phantasie gefragt. )
Hallo Peter, nein, da kommt mir keine Farbe drauf. Das Modell wurde gestrahlt und anschließend mit Klarlack versiegelt. Die Farbe würde ja alles filigrane überdecken und ob sich hinterher die Federung noch so schön bewegt? Aber ich weiß bei der Farbgebung gibt es viele Meinungen....
bin da auch unschlüssig, aber ich finde, das ist so eine Art "technisches Denkmal", wenn nicht gar Kunstwerk. Sieht ohne Lackierung einfach beeindruckend aus!
#14 von
Volker Stuckenholz
(
gelöscht
)
, 11.02.2011 21:23
Wahnsinn, ein tolles Modell. Das würde ich keinesfalls lackieren.
Interessieren würde mich, mit welchem System die Lok fährt. Ist das Zweileiter-Gleichstrom? Abgelichtet wurde sie auf Mittelleiter-Schienen, ich konnte aber keinen Mittelschleifer unter der E 18 erkennen.
Noch mal kurz zurück zu den Wehrmachtsmotoren ,mir sind 2 Durchmesser bekannt 30 und 38 mm .Torsten vieleicht hattest du welche die noch größer waren.Ich kenne viele Rehse E18 ua.auche meine die ein Wehrmachtsmotor drin haben .Hier ein Bild von meiner BR42 mit völlig nackig gemacht WM Motor ,es ist nur noch das dran was nötig ist damit der Motor auch läuft.
ich finde es irrwitzig das ausgerechtet teile die den tod bringen sollten. so ne tolle verwendung in spielzeug bzw. hobby auch noch 70 jahre später die menschen erfreuen schon krass
Hallo Tino, wenn ich mich nicht täusche haben alle meine Motoren 30mm Durchmesser. Ich glaube es widerstrebte dem Erbauer einfach die Motoren so nackt zu machen (das sieht nicht aus!), wobei der Wehrmachtsmotor vom Zeitgefüge besser ins Modell gepasst hätte.
#22 von
Dampfmaschinenjoe 1967
(
gelöscht
)
, 13.02.2011 10:17
Bitte nicht lackieren, das Traummodell! Wenn es gelackt wäre,könnte man nämlich den Bauaufwand, der darin steckt übersehen. Eine wirklich schöne Lok und dazu noch ganz aus dem Vollen "geschnitzt". immer Hp1 Joe
nun stell mal dein Licht nicht unter den Scheffel! Auch bis ein Modell so aussieht ist es ein weiter Weg! Und was du alles möglich machst haben wir hier schon oft bewundern dürfen.
Grüße Torsten
PS: Wie ich schon geschrieben habe, es kommt definitiv keine Farbe auf´s Modell.
Hallo Tino und Torsten, da habt ihr ja Star Wars, Darth Vader auf der einen Seite, 3-CPo auf der anderen... und seit beide Lichtjahre weiter als ich, ich habe noch nicht mal den Bausatz...