vor nicht allzulanger Zeit bin ich fast versehentlich zu zwei neuen Blechwägelchen gekommen, obwohl ich danach sonst eigentlich gar nicht suche. Mein Bestand beschränkt sich da fast, bis auf eine Ausnahme, auf die wenigen Exemplare aus meiner Kindheit. Diesmal war mir ein sehr ordentlich aussehender 1213 aufgefallen und da ich die unterschiedlichen Bedruckungsvarianten des Blech Gr 20 immer schon lustig fand, dachte ich ein kleines Geld könnte ich hier mal einsetzen, ohne wirklich vom Erfolg überzeugt zu sein. Kurzum ich hatte einfach nur Glück und war plötzlich im Besitz eines "Stückgut-Schnellverkehr" Glm 37. Das Bild hatte nicht getrogen, er ist wirklich in einem formidablen Zustand, viel besser als die Wägelchen aus meiner Kindheit, nur oberflächlich leicht verschmutzt, was sich natürlich einfachst beheben ließ, aber seht selbst.
Der Stempel ist verwischt und schlecht leserlich, vermutlich 5 für 1955. Hier noch ein Bild mit seinen Kollegen hinter einer passenden 1000, die wohl zusammen mit dem 1205 und 1210 in einem Set 1000/2 G damals von meinem Vater gekauft wurde.
Der Reichelbräu Bierwagen ist aus der späteren Produktionslinie mit Kunstoff-Fahrgestell, aber noch Blechgehäuse. Der lief mir zu, weil er im Paket mit einem 1498, SSlmas 53, auf den ich es abgesehen hatte, angeboten wurde, ohne daß man das im Preis irgendwie bemerkt hätte. Der ist die oben erwähnte Ausnahme und da er so beiläufig den Weg zu mir fand, sei es ihm auch verziehen, daß ihm ein Rangiertritt fehlt.
Das zweite Blechwägelchen ist ein 1200. Den hab ich für quasi Nichts vom gleichen Anbieter des 1213 mitgenommen, eigentlich dachte ich da eher an die Beschaffung von Ersatzteilen als an den Wagen selbst. Das Bild war sehr unscharf, sodaß ich zum Zustand vorher fast nichts sagen konnte. Ich war dann nicht schlecht überrascht, als dann ein 1200 der ersten Ausführung, noch mit 3.Kl Schildern in einem wiederum beeindruckenden Zustand, nur leicht verschmutzt ankam.
Das Thema Ersatzteilspender war natürlich sofort gestrichen, nun verstärkt er die Personenblechbüchsen, die bisher nur aus zwei Wägelchen der zweiten Ausführung des 1200, mit 2.Kl Schildern und lesbarem Zuglaufschild, bestand.
also zumindest der "Seefische"-Wagen könnte mich bei einer wirklich günstigen Gelegenheit auch noch reizen.
Vielleicht weiß ja hier jemand von den Blechspezialisten wie das mit den Puffervarianten war? Die Blechserie hatte ja ursprünglich ein Blechfahrgestell und silberne Puffer. Ab Katalog 1959/60 waren diese aber schwarz dargestellt. Das Kunstofffahrgestell, natürlich mit schwarzen Puffern, gab es aber erst ab 1962/63. Gab es diese Variante tatsächlich, Blechfahrgestell und schwarze Puffer?
auch ich bin ein Fan dieser einfachen Blechwagen. Habe ja schon mal Uhrwerkswagen davon vorgestellt. Siehe: Uhrwerk-Loks und Wagen mit einfacher Hakenkupplung Ich bin aber echt überrascht, in welchem guten Zustand es diese teils 60 Jahre alten Blechwagen noch gibt. Wenig bis gar kein Rost. Ich habe auch eine kleine Sammlung dieser Wagen, aber leider noch nicht alle Varianten. Aber ich bleib dran.
Bis auf die Warteck Wagen und der grüne Fachinger ganz unten, ist hier keiner doppelt, auch wenn es so aussieht. Unterschiede gibt es an der Dachfarbe und Lackierung, an Lüftungslöcher, Kupplungen, Puffer und Fahrgestell. Eigentlich an fast allem. Einzig der Aufbau ist aus Blech. Wollte sie schon mal alle vorstellen, habe auch einige fotografiert, aber es kam dann immer etwas dazwischen. Vielleicht klappt es ja im August, wenn ich Urlaub habe.
Hallo zusammen, also ich habe zumindest einen Blech-Tankwagen der Startserie (Shell, gelb, Kupplungen mit "Hörnchen") mit Metallfahrwerk und kleinen, schwarzen (brünierten?) Puffern aus Zinkdruckguss oder Eisen, von der Innenseite in der Blechpufferbohle mit Sternstempel verstemmt. Sieht authentisch aus. Stempel ist leider kaum zu entziffern, vielleicht 9/6 ?
der Stempel ist wirklich schwierig, da er ja eigentlich bei unserem bisherigen Wissen keinen Sinn macht. 1966 wäre für ein Blechfahrgestell und Kupplung mit Hörnchen deutlich zu spät und 1956 für schwarze Puffer viel zu früh, da hat ja wahrscheinlich bald jeder bei sich Exemplare mit silbernen Puffern, die später einzuordnen sind. Wie sieht denn die Oberfläche an der verstemmten Innenseite aus? Die Frage nach dem Interesse an Fotos war doch bestimmt nur rhetorisch?
Bei genauem Hinsehen sind die Puffer wohl aus Alu, aber geschwärzt / brüniert? Ich weiß nicht, ob das original ist, aber es sieht für mich nicht gebastelt aus.
die Bilder von Dennis helfen ja schon mal weiter, weil man jetzt mal "detektivisch" genau nach Unterschieden suchen kann. Ich setze hier mal zum Vergleich Nahaufnahmen der üblichen silbernen Puffer.
Am auffälligsten ist die kegelförmige Zuspitzung des Puffertellers bei den silbernen, die dunklen scheinen flach zu sein.
Desweiteren meine ich bei den dunklen eine deutlichere konische Form der Pufferhülse erkennen zu können, die silbernen sind nahezu waagrecht. Als letztes glaube ich beim Puffersockel der auf der Pufferbohle aufsitzt bei den dunklen Puffern eine dickere Materialstärke zu sehen.
Mein Fazit wäre daher, es sind nicht silberne Puffer, die irgendwer brüniert hat (ich hoffe ich sitze da nicht optischen Täuschungen auf, die sich durch die farbliche Abweichung ergeben), es handelt sich um gänzlich andere Puffer, aber Original GFN ??? Da sprechen eigentlich die anderen Eigenschaften von Dennis Shellwägelchen dagegen. Fallhakenkupplung mit Hörnchen und seitlichen Nasen, laut Effert von 1955? - 1960, Kunstoffräder (vermutlich dunkelbraun) mit Metallachse bis ca 1956 und noch nicht mit Kunstoffachse der späten 50er, aber auch noch nicht die der 60er Jahre Juniorserie, wieder mit Metallachse aber Innenprofil der Radscheibe. Eigentlich müßte das Wägelchen also silberne Puffer haben. Ich denke so lange wir nicht andere Belegexemplare für dunkle Puffer finden, deutet doch mehr auf Bastelarbeit hin.
von den "silbernen" alias Alu-Puffern gab es wohl auch unterschiedliche Modelle: im Vergleich sehen die silbernen und brünierten hier sehr ähnlich aus:
Oben: Besonders die fast identischen Verstemmungen scheinen für mich gegen eine Bastelarbeit zu sprechen. Unten: noch eine Maßaufnahme (Maße in Klammern entsprechen den oben auf dem Bild gezeigten Mustern, die anderen Maße habe ich von einem älteren 1200-Personenwagen abgenommen).
das liebe ich an diesem Forum so ungemein, man erfährt immer wieder kleine Neuigkeiten zu den Fleischmannschätzchen, an die man zuvor gar nicht gedacht hatte. Dennis Bilder sind ganz eindeutig, es gab zwei Formen der Alu-Puffer (ist das Material wirklich Alu? Ich kann das nicht beurteilen, halte es aber auch für wahrscheinlich, man hat in den 50ern ja sehr viel aus Alu gemacht, Alu-Siebe, Alu-Kochtöpfe, Alu-Feldflaschen....). Ich habe daraufhin meine kleine Sammlung nochmal angeschaut und siehe da, meine 1200 Personenwagen aus der Kindheit, mit der 2. Bedruckungsvariante und eindeutigem Stempel 9 für 1959, haben auch die Bauform die Dennis zeigt. Alle anderen, die von der Produktionszeit her früher liegen, haben die von mir oben gezeigte Bauform. Damit ist klar, auch die Puffer des Shellwägelchens sind eindeutig Original GFN. Nur bei der Farbe sind wir da mit einem Belegexemplar noch auf sehr dünnem Eis. Da der Puffer bei Dennis aber auch am verstemmten Schaft schwarz brünniert/lackiert ist, läßt das doch vielleicht eher auf eine Einfärbung ab Werk schließen. Ich habe den Eindruck, daß wir bei der Zuordnung der Produktionszeit immer wieder auf das Problem stoßen, daß Fleischmann da keine klaren Grenzlinien kannte und bestimmte Einzelteile oft doch noch verbaut wurden, obwohl auch schon die Nachfolgeform in der Produktion war, wahrscheinlich eine Folge dessen, daß man nicht wie heute just in time sondern mit größerer Bevorratung produzierte.
Gruß Werner
PS: Dennis hast Du mal Puffer versucht nachzumachen und deswegen diese Maßskizze angefertigt, Respekt für soviel Aufwand !
Du hast Recht mit Deiner Vermutung: ich habe mal einem 1200 eine Prothese gedreht. Dabei fiel mir auf, wie empfindlich die Proportionen eines Puffers sich ändern, wenn man nur 1-2 Zehntel daneben liegt. Den Puffer habe ich dann übrigens mit einem Körner von der Rückseite eingestemmt, also nicht mit dem "Kreuzschlitzwerkzeug" wie GFN. Nicht so einfach, im zusammengebauten Zustand, ohne die Pufferbohle zu verformen.
Ich habe übrigens auch zwei 1200er mit den Puffern der "anderen Art", so wie Du sie zeigtest. Beide stammen aus 1958 und haben das etwas dunklere Grün.