neulich fiel mir beim Frühjahrsputz nebenbei auf, dass es mal einen Wagen auf deutschen Gleisen gab, der wohl überall zugegen war: der Güterzugbegleitwagen preußischer Bauart Pwg pr14. Leider gibt es nur noch ganz wenige Exemplare dieser Bauart, die ihr Überleben der Initiative von Museumseisenbahnen und deren fleißigen Mitgliedern zu verdanken haben, wie z.B. den Onsnabrücker Dampflokfreunden siehe hier!
Mittlerweile haben sich bei mir acht dieser Wagen zufällig angesammelt, einer davon begleitet mich schon seit fast fünfzig Jahren! Als Zuglok für den merkwürdigen Ganzzug hat sich eine V36 von Lima bereiterklärt, die unter den Pwg´s fast gar nicht auffällt:
Und es sind keine zwei gleichen dabei:
1466 (2) mit Entkupplerhorn, Dach dunkelgrau, 1955-1961(?); (verlorengegangene Türen nachgebaut und Verglasung eingesetzt)
1466 (3) mit geradem Horn, Dach dunkelgrau, 1961-1963 (Original ohne Verglasung). Mein Wagen hatte nie ein Trittbrett, obwohl ich ein solches Exemplar in keinem Katalog gefunden habe. Montagsproduktion? Ein Stempel ist zwar noch erkennbar, aber nicht lesbar. Oder kennt jemand noch ein solches Exemplar?
Nach 1963 verschwindet der Pwg14 vorübergehend aus dem Katalog und wohl endgültig von den Gleisen der DB. Aber es gab ein Wiedersehen, zunächst als :
1468 (1) dunkelgrün, Nr. 119 818, mit Schlusslaterne und Beleuchtung, Neuheit 1967; ein Jahr später auch ohne Schlusslaterne und Bel. als 1469 bzw. später umbenannt in 5300.
1469 (2) bzw. 5300 (1), Nr. 119 818, ohne Schlusslaterne und Beleuchtung,
soviele dürften da wohl nicht mehr fehlen. Da kann ich nur noch zwei aus neuerer Produktion beisteuern, zwei Preußen.
Bei Deinen ist mir der mit Nürnberger Beschriftung aufgefallen, der ist ja völlig neu für mich. Ebenso die ohne Angabe eines Heimatbahnhofs. Somit wieder Wagen mehr auf der Beschaffungsliste.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
das Thema Güterzugbegleitwagen ist interessant. Leider haben sich die meisten Hersteller fast ausschliesslich auf den alten Preussen eingeschossen, der aber schon vor 40 Jahren so ziemlich ausgestorben war, denn mit 65 km/h Höchstgeschwindigkeit war er nicht mehr Stand der Technik, als die meisten Güterzüge / Güterwagen mit Vmax 80 km/h laufen durften. Ich finde, man sollte sich, wenn man nicht Epoche IIIa oder früher fährt, ruhig auch um die anderen Typen kümmern:
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
ja richtig. Die Güterzugbegleitwagen oder überhaupt Bahndienstwagen wurden in der Vergangenheit von den Modellbahnherstellern eher stiefmütterlich behandelt. Hin und wieder tauchte mal ein solcher Wagen auf, das war aber recht selten. Erst in jüngerer Zeit hat sich dies gewandelt. Darüber kann man auch ein Tagefüllendes Thema aufmachen. So aber hier nun noch meine Nicht-Fleischmann Güterzugbegleitwagen, welche bei mir so herumstehen. Die sind zwar nicht von Fleischmann, aber wir Fleischmänner sind da flexibel.
der ist noch Fleischmann
Märklin
Märklin
Märklin
Sachsenmodelle
Liliput
Liliput
die beiden sind von Roco, Farben und Beschriftung unterschiedlich
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
ach so, ich hatte mich nämlich damals gewundert, warum der Wagen ohne Verpackung verkauft wurde. Den habe ich 1999 bei einem Händler in Fürth gekauft, ohne weitere Angaben zur eigendlichen Herkunft. Nur das er halt von Märklin ist und deshalb auch DC-Radsätze bekommen hat. Ein eigenartiges Modell ist der ja schon. Wobei sich mir auch seit damals die Frage aufdrängt, ob es diesen Wagen so in Natura überhaupt gegeben hat.
Herzlich gegrüßt aus der heimlichen Bierhauptstadt Deutschlands, Kulmbach Karsten
hier noch ein Originalfoto eines der ehemals sehr typischen Güterzugbegleitwagen der sechziger bis achtziger Jahre, des Gwphs54, hinter einer 50Kab des ehem. Bw Mayen, auf der Strecke von Mayen-West nach Gerolstein kurz vor der Einfahrt in den Monrealer Tunnel. Aufnahmedatum: Juni 1975. Das war wohl einer der letzten Dampfzüge auf dieser Strecke.
Bitte entschuldigt die schlechte Bildqualität, aber das war damals Bildformat 7x10 cm, und nach über 35 Jahren ist das Foto auch etwas verschwommen. Negative habe ich nicht mehr gefunden.
Nebenbei: was hängt wohl hinter dem Gwphs54 noch für ein merkwürdiges Gefährt?
das ist ja doppelt gemoppelt, Kabinentender und Güterzugbegleitwagen. Die Zugführerkabine auf dem Tender war leider sehr eng geraten und deshalb bei den Personalen nicht sonderlich beliebt... Daran hängt anscheinend ein Gewichtswagen (zum Eisenbahnkran? oder zum Eichen von Gleiswaagen?). Wahrscheinlich letzteres.
Gruss von Axel
Neue Interimsanlage Märklin, digital mit 6021; Vorbilder u.a. SNCB, CFL, SNCF - außerdem interessiert an Trix Express u. Schiebetrix 1:180
Da die Lok in o/b lackiert ist, ist das Foto eindeutig der Epoche IV zuzuordnen. Wenn es sich durch die Lage der Anschlussgleise an der Strecke so ergab, wurden auch schon mal von der Zuglok Güterwagen vor den Begleitwagen gestellt. Der lief im "Lumpensammler" also nicht immer als erster Wagen.
Zitat von pepinster Daran hängt anscheinend ein Gewichtswagen (zum Eisenbahnkran? oder zum Eichen von Gleiswaagen?). Wahrscheinlich letzteres.
Gruss von Axel
Hallo Axel,
"Volltreffer" kann ich da nur sagen! Wenn´s jetzt auch vielleicht Off-topic ist, so schiebe ich hier noch schnell ein besseres Foto des gleichen Wagens mit seinen Brüdern hinterher. Im Bahnhof Mayen-Ost gab es damals eine kleine Gleiswaage, weil dort früher häufig Waggons mit Basaltsteinen per Kran beladen wurden. Und der wiegt ganz schön...
Wenn man genau hinschaut, kann man lesen, dass die Wagen im ehemaligen Bw Koblenz-Mosel stationiert waren. Es handelt sich um zwei sog. Eichfahrzeuge (Gewichtswagen) und einen zugehörigen Eichgerätewagen. Die Wagen waren damals dunkelgrün lackiert und in recht gutem Zustand. Nur der Gerätewagen macht irgendwie "dicke Backen" an den Seitenwänden
Hallo aus Dresden Hier habe ich auch ein Exemplar des Güterzugpackwagens von Fleischmann der mir auf einer Börse in Dresden in die Finger kam. Beim Vergleich mit den Bildern im Eröffnungsbeitrag bin ich mir nun nicht so ganz sicher, was das für ein "Kandidat" ist. Dazu kenne ich mich bei den Fleischmannprodukten einfach zu wenig aus, aber es gibt ja dieses Forum....... Der Wagen sieht fast so aus wie der im ersten Einzelbild zu sehende 1466(2), nur hat er diesen Entkupplungshaken(?) oben auf der Kupplung nicht. Ob dieses die Originaltüren sind weiß ich ebenfalls nicht, da diese sehr leicht aus ihren Führungsschienen fallen.
ich glaube, dein 1466 ist ein 1466(3) (Bezeichnung nach Dr´Hut). Der 1466(3) oben im zweiten Bild meines Eröffnungsbeitrags ist wohl nicht mehr ganz original, denn es scheinen die Trittbretter zu fehlen, und außerdem wurde er am Dach z.B. neu (alt) lackiert. Wer das war, weiß ich allerdings . Was ich nicht weiß, ist, wo und ob die langen Trittbretter abhanden gekommen sind. Meines Wissens waren nie welche dran, und man sieht auch am Fahrgestell keine Spuren mehr davon. Ich besitze den Wagen schon seit Mitte der sechziger Jahre. Die Türen deines Pwg14 sind m.E. Original; nur die hintere Kupplung müsste mal gerichtet werden. Edit 05.02., 19:00 : bitte nachfolgende Beiträge von Empedokles hierzu lesen!
Das geht ganz einfach: Kupplung ausbauen (Puffer abschrauben), nur den Kupplungshaken "kopfüber" mit horizontalem oberen Ende in Schraubstock mit flachen Backen fest einspannen. Dann die verbogene Entkupplungsstange mit Flachzange flach anpacken und vorsichtig, aber mit hoher Presskraft wieder senkrecht biegen. Bei dieser Kupplung (wurde nach effert.de von 1960 bis 1965 verbaut) steht die Entkupplungsstange genau vertikal und damit rechtwinklig zur Hakenoberkante. Ansonsten sieht das Wägelchen ja noch ganz gut aus, verglichen mit meinem, der leider wie so viele dieser Bauart ziemlich verzogen ist. Das Problem liegt stets in der hohen Steifigkeit des separat eingesetzten Dachs, das die Alterung des restlichen Aufbaus (Schrumpfung) nicht mitmacht und häufig sogar den Türrahmen sprengt. Und dann fällt meistens auch die Tür raus. Passiert auch häufig bei den bauartmäßig ähnlichen Tonnendach-G10´s 1460 und 1490 und deren Abarten.
Zitat von Ochsenlok... Die Türen deines Pwg14 sind m.E. Original; nur die hintere Kupplung müsste mal gerichtet werden ...
Nein, bitte tu's nicht. Es ist ein alter Kupplungstyp aus 1952-54; offenbar war man sich damals bei Fleischmann noch nicht sicher hinsichtlich der endgültigen Gestaltung der Fallhakenkupplung. Die Erfahrungen, die man von Spur 0 mit diesem Kupplungstyp hatte, liessen sich nämlich aus Gründen von Trägheit/Masse nicht direkt in die H0-Konstruktion übertragen.
bist Du sicher? Meines Erachtens sah dieser 1952er Typ so aus wie hier auf Karsten´s Foto vom 1410: (leider hab ich davon kein eigenes Bild)
(Karsten, ich hoffe Du hast nichts dagegen, dass ich Dein Bild ausgeliehen habe, mit Quellennachweis)
Und der 1466 kam erst 1954 in Fabrikation. Ich weiß nicht, ob er jemals diese alte Kupplung getragen hat !?
Ich bin bei meinem "Richtspruch" davon ausgegangen, dass die von Gerd gezeigte Kupplung eine ganz normale 1960er Fallhakenkupplung ohne "Handentkupplungshörnchen" ist.
Ja, ich bin sicher. Meine Ersatzteilsammlung führt verschiedene Kupplungen aus Fleischmann's Anfangszeit, darunter die beiden hier gezeigten "schrägen" Varianten mit und ohne "Ober"haken. Ich finde auch, man sollte Herrn Effert nicht zitieren, als wäre er der Alleswisser - der ist er nämlich wirklich nicht.
Kleiner Nachtrag: Ich weiss leider auch nicht, welcher Erstserienwagen mal eine prototypische Fallhakenkupplung getragen hat und welcher nicht. Man findet jedenfalls die steil nach vorn gerichteten schrägen Kupplungen am häufigsten bei den alten D-Zug-Wagen (wie oben) und bei ein paar alten Lokomotiven. Den nach hinten gerichteten Fallhaken, an dem sich unsere Diskussion entzündet hat, findet man klar seltener, hauptsächlich bei Güterwagen dieser Alterskategorie und beispielsweise bei Mikado an einem Wagen 1485(5204) von 1957, in meiner eigenen kleinen Sammlung an einer 1330G-2, vermutlich von 1958. Es lohnt sich sehr, bei Mikado genau hinzuschauen, auch wenn diese Sammlung nach heutigen Begriffen höchst unvollständig ist; das Verdienst des Mikado ist, dass es ihn überhaupt gibt, sonst wäre viel Wissen über die alte Fleischmann-Produktion bereits verlorengegangen.
Hallo ihr Fleischmann-Kenner, vielen Dank für eure Ausführungen. ich habe mir vorhin mein Modell nochmals genauer angeschaut, Auf der Seite mit der Zugführerkanzel steht der Hebel schräg nach hinten, auf der anderen ist er senkrecht nach unten. Dabei sieht es aber nicht so aus, als ob da was mit Gewalt verbogen wurde. Auf der letzten Börse habe ich in einer "Ramsch-und-Basteltüte" die Reste eines solchen Wagens gefunden. Da fehlten nicht nur die Türen sondern gleich das gesamte Dach. Die Kupplungshebel sind aber ebenfalls so wie bei dem intakten Modell angeordnet- einmal schräg- einmal gerade.
gerne steuere ich noch zwei Modelle dazu. Unter der Art.-Nr. 5300 gab es noch diese Version. Eingetragener Heimatbahnhof ist Engers. Das Revisionsdatum ist 25.3.56. IMG-20191108-WA0003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Desweiteren gab es noch den Begleitwagen in einer Leig-Einheit (Art.-Nr. 5935). Der Heimatbahnhof ist Nürnberg Rbf. IMG-20191108-WA0002.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)
Gruß Martin
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da in einem anderen Thread unter der Artikelnummer 5305 in einer Leig-Einheit ein weiterer Güterzugbegleitwagen eingestellt wurde, muss ich feststellen, dass dieses Thema auch noch nicht ausgereizt ist (diese Einheit hatte ich auch gar nicht mehr auf dem Zettel). Auch ist mir ein weiteres Modell unter der Artelnummer 530002 eingefallen. Das ist sogar ein Epoche-IV-Modell. Der Produktionszeitraum ist mir nicht bekannt.
Aber Tatsache ist wohl, dass in Anbetracht der Aufzählungen in diesem Thread, diese Liste nicht vollzählig ist: IMG-20200429-WA0003.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Da ist aber auch noch ein ganzer Schwung mit sechsstelln Nummern erschienen.
Gruß Martin
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Moin, kürzlich rollte bei mir der 1468 anno 1969 ein. Ich wollte Euch die Pracht nicht vorenthalten. Und natürlich auch mal die OVP zeigen. Ich denke, die etwas aufwendigere Verpackung sollte den Wagen als Funktionsmodell hervorheben. Ein Wägelchen, das nicht schwer zu finden oder gar teuer ist, aber in meinen Augen ein besonders schönes Modell. Viele Grüße, Bernd
jawohl, ein sehr schönes Modell. Danke fürs zeigen.
Mir scheint nur die Laterne, die eine Oberwagenlaterne ist, an der falschen Stelle zu sein. Gehört die nicht nach oben an die Dachenden? Da müßten die Halter sein für die Laterne; die Trittstufen ermöglichen dem Zugführer das dortige Aufstecken der Laterne.
Hallo Frank, gute Frage. Was die Vorbildgerechtigkeit angeht, hast Du wohl recht. Ich kann's nicht beurteilen, aus welchem Grund Fleischmann sie so gesetzt hat. Gab es evtl. eine Ausnahmeregelung? Oder könnte es sein, dass Oberwagenlaternen in den 60er Jahren bei der DB einfach unten als Zugschlusslaterne angebracht wurden? Das Modell kam 1967 raus. Bei diesem Modell jedenfalls sind die Laternen inkl. Beleuchtung unten angebracht und würden sich meines Erachtens auch nicht ohne Bastelarbeiten versetzen lassen. Liebe Grüße, Bernd
edit: habe dieses Vorbildfoto mit unten angebrachten Laternen gefunden: http://img154.imageshack.us/img154/4215/...710marktred.jpg Andere Güterwagen-Modelle, die unten angebrachte Oberwagenlaternen haben: Fleischmann 531801 und Roco 76610