Herzlich Willkommen im Forum Alte Modellbahnen

? Motorfrage: Thema Physik ?

#1 von Martin Kayser , 01.03.2025 14:30

Hallo zusammen,

bei einem aus dem Netz gefischten Fragment einer Betriebsanleitung zu GFN 1360 und 1365 (gilt wahrscheinlich auch für andere Modelle) fand ich unter dem vierten Punkt zum Thema Motor folgendes:

Zitat: " Der Motor darf nicht auseinander genommen werden, da hierdurch der Permanentmagnet geschwächt und die Leistung des Motors vermindert wird."

Macht das physikalisch Sinn, oder ist das nur eine Schutzbehauptung....?


Lieben Gruß

MartinGFN 1360 u 1365 BA Motorfrage.jpg - Bild entfernt (keine Rechte)


Das Modellbahnhobby ist einfach schön, es ist für jeden etwas dabei und jeder soll für sich entscheiden was er sammelt, baut usw., deswegen kann ich auch einiges nicht nachvollziehen, wenn es um einzelne Hersteller geht. Toleranz ist das Gebot!
Manches Gezetere, Nörgeleien und Reagieren versteh' ich nicht und ich vermute, dass das Menschen sind, die einfach nur Aufmerksamkeit wollen....., klappt nicht immer.


Martin Kayser  
Martin Kayser
Beiträge: 553
Registriert am: 11.04.2012

zuletzt bearbeitet 01.03.2025 14:30 | Top

RE: ? Motorfrage: Thema Physik ?

#2 von VTg , 01.03.2025 15:36

Moin
Passiert eigentlich nur, wenn der Motor nicht richtig wieder zusammen gebaut wird. Der Permanentmagnet lässt sich mit entsprechenden "Geschick" relativ leicht falsch einbauen.
Gruß
VTg


Martin Kayser hat sich bedankt!
VTg  
VTg
Beiträge: 4
Registriert am: 30.09.2014


RE: ? Motorfrage: Thema Physik ?

#3 von SAH , 01.03.2025 15:50

Hallo Martin,

da.kann tatsächlich was "dran" sein.
Dazu ein klein bisschen Elektromechanik/Elektrotechnik:
Zum Betrieb eines Motors braucht man zwei Magnetfelder, die miteinander in Kontakt stehen. Das eine Feld steht.fest (Ständerfeld) ,das andere dreht sich um eine Achse (Läuferfeld). In vielen Fällen ist das Ständerfeld durch einen Permanentmagneten erstellt. Soweit so.gut.
Abstand, Winkel in der Ebene und Winkel senkrecht dazu werden u.U. auf einen bestimmten Idealwert eingestellt ab Werk. Verändert man das durch Demontage, dann ändert sich auch das Motorverhalten durch Änderungen an o.g. Abständen und Winkel. Wurde vorher maximale Wirkung eingestellt, gibts ggf. nachher nur "Restwirkung".


mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn
www.sheyn.de/Modellbahn/index.php


Martin Kayser hat sich bedankt!
SAH  
SAH
Beiträge: 3.992
Registriert am: 19.06.2007


RE: ? Motorfrage: Thema Physik ?

#4 von MS 800 , 01.03.2025 16:36

Hallo, Leute,

die Aussage in dem alten Fleischmann-Blättchen gilt für Motoren mit Permanentmagneten aus gehärtetem Stahl, die man heutzutage kaum mehr kennt.

Wenn man die in Gestalt sog. Hufeisenmagneten (die nicht immer unbedingt hufeisenförmig waren, sondern auch z.B. eine U-Form oder eine aufgeschnittene Ringform hatten) verwendete, wurden sie nach dem Härten mittels eines Elektromagneten aufmagnetisiert und danach mit einem Passstück aus weichem Eisen "kurzgeschlossen", sodass möglichst wenig des magnetischen Flusses als Streufluss durch die Luft musste, sondern möglichst viel davon im Stahl blieb. Der Grund dafür war, dass die magnetische Feldstärke, die der stählerne Permanentmagnet abgab, doch nicht so permanent war, wie der Begriff suggeriert, sondern bei zu großem Luftspalt langsam geringer wurde. Deswegen gab es für alle großeren Handmagneten auch passende Kurzschlussstücke, die man, sobald man den Magnet nach der Benutzung weglegte, wieder draufsetzen sollte.

Im DC-Motor, bei dem der Feldmagnet ein gehärteter Stahlmagnet ist, dient der Eisenkern des Rotors als Kurzschlussstück. Wenn man den Motor jetzt zerlegt und längere Zeit nicht wieder zusammenbaut, ist der Permanentmagnet des Stators geschwächt und der Motor verhält sich anders als vorher.

Heutzutage, bei hauptsächlicher Verwendung von NdFeB oder ähnlicher SE-metallhaltiger Permanentmagnete ist das völlig egal. Diese Magnetwerkstoffe behalten ihre einmal eingeprägte Feldstärke tatsächlich dauerhaft bei. Deswegen genügt es ja auch, den Dauermagnet an einem Weicheisenteil anzubringen, durch das der der magnetische Fluss auf die Pole des Rotors geleitet wird. Ob der nun ein klassischer mit Eisenkernen oder ein eisenloser wie bei den Faulhis ist, ist dabei auch wurscht, solange das Magnetfeld durch den Rotor durchgeht und mit einem Magnetfeld, das im Rotor elektromagnetisch erzeugt wird, interagieren kann.


VlG

MS 800


Als Kinder haben wir uns am Rattern unserer Züge auf den Blechschienen erfreut ... heute brauchen Sie dazu Sounddecoder.


 
MS 800
Beiträge: 4.682
Registriert am: 08.01.2011


RE: ? Motorfrage: Thema Physik ?

#5 von vwlucas , Heute 09:37

Hallo zusammen,

Diese Argumentation gilt für den Motor des Typs 1952, der mit einem rechteckigen Magneten und zwei Weicheisen-„Backen“ ausgestattet ist.
Wie oben erwähnt, ist es fast unmöglich, mit dem Motor von 1958 etwas falsch zu machen.


Für mich ist Fleischmann immer Recht!
Selbst wenn er falsch ist.


 
vwlucas
Beiträge: 540
Registriert am: 05.01.2013


   

? GFN 1367 = UP Mikado ?

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz