es handelt sich hier um zwei Wärmeschutzwagen der K.Bay.Sts.B. aus der frühen zweiten Hälfte des neunzehnten Jahrhunderts. Der eine der beiden Wagen hatte eine handbediente Bremse, wobei der Bremser seinen Platz auf einem Sitz auf dem Wagendach einnahm. Einen solchen Wagen hatte ich noch nicht auf einem Photo gesehen, doch gab es diese Ausführung von Bremserplätzen durchaus, weshalb so ein Wagen zumindest glaubwürdig erscheint.
Auf des Bremsers Platze hat ein Württembergischer Bremser von Märklin Dienst, der mir in einem Hilfesuchthread empfohlen wurde. Gerne hätte ich auch an dortiger Stelle mich für die hilfreichen Antworten bedankt und mein Vorgehen geschildert, doch nun ist dieser Thread irgendwie unauffindbar weg oder ich zu dumm zum Finden.
Aber ich habe das Hilfegesuch am Freitag vor zwei Wochen, also eher 12 Tage her, gestellt. Nun denn, ist ja nicht schlimm, mein Bremser verrichtet ja schon seinen Dienst. Und für die anderen die Kurzzusammenfassung der Antworten: Man kann sitzendes Lokpersonal als Bremser nehmen oder aber den württembergischen Bremser, der ein Ersatzteil zu Märklins Württembergerzug zu sein scheint. Und so ein württembergischer Gastarbeiter frischt doch das ganze auch bisserl auf...
Ein herzliches Vergelt's Gott an alle für die Mitarbeit an diesem schönen Forum
Servus, das sind Wagen aus der ersten Serie von Bierwagen für die K.Bay.Sts.B. mit über die ganze Wagenlänge durchgehenden Eiskästen im Innern (deswegen die niedrige Tür) ab Baujahr 1871. Vorher hatte es nur eine Handvoll von Brauereien individuell beschaffte "Eiswagen" gegeben. Die Bremsersitze wurden erst später angebracht, weil eine Vorschrift herauskam, dass bei den Bierzügen eine bestimmte Anzahl gebremster Wagen eingestellt werden mussten. Vorher schien das den Brauereien als Eigentümer oder Mieter der Wagen zu teuer; die Bremseinrichtung erhöhte den Anschaffungspreis ganz erheblich... Apropos Bierzüge: Das war wirklich so, dass z.B. am Münchner Hauptbahnhof mehrmals pro Woche ganze Züge ausschließlich aus Bierwagen gebildet wurden und so das Münchner Bier (insbesondere das Münchner Hell als Spezialität mit früh geschützter geografischer Angabe) gut gekühlt bis nach Hamburg, Paris oder Mailand verfrachtet wurde. Nach Berlin gingen dagegen die Bierzüge entweder aus Nürnberg oder Kulmbach auf die Reise. In Kulmbach entstanden so extra Brauereien, die ausschließlich für den Export produzierten. Die Wagennummern der Raimo-Wagen gehören allerdings zu jüngeren Wagen, die allgemein als Kühlwagen bezeichnet wurden. Die hatten keine Eiskästen, sondern zwei markante Dachlüfter und waren nur durch eine Schicht Holzhäckseln zwischen der äußeren und inneren Bretterwand sowie einen doppelten Boden gegen höhere Außentemperaturen isoliert. Darin wurde z.B. Butter oder die damals neumodische Margerine transportiert, z.B. von den Margerinewerken Feuchtwanger in München. Aus dieser Familie stammt auch der bekannte Schriftsteller Lion Feuchtwanger. Davon gab es bei Raimo auch einen Wagen, den ich mal vor ein paar Jahren ein wenig aufgepeppt habe (mit ein bisschen Farbe, Federpuffern, neuen Aufstiegstritten und feineren Rädern). Bay Butterwagen 1.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bay Butterwagen 2.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bay Butterwagen 3.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Bay Butterwagen Dach.jpg - Bild entfernt (keine Rechte) Viele Grüße Robert