Hallo in die Spur 0-Runde

Kürzlich bot man mir auf einer Börse eine als Ersatzteilspender gedachte Märklin-1781-Ruine an. Die Pufferbohlen waren verbogen, die Eckverlaschungen halb auseinandergerissen, die Stirnwände oben „ausgefranst“ und das Dach völlig deformiert. Der Wagen muss in seinem Vorleben arg traktiert worden sein. Die genauere Analyse des (nicht mehr so) guten Stücks ergab jedoch, dass er durchaus noch gerettet werden konnte, bzw. sich die Gelegenheit bot eine schon lange in meinem Kopf schlummernde Idee endlich zu realisieren. Der Gedanke war tatsächlich schon uralt, nur hat es mich stets gereut einen noch schönen Wagen dafür zu verwenden. Aber um diese „Schildkröte“ war es nun wirklich nicht mehr schade.

Also an die Arbeit! Pufferbohlen und Kupplungen richten, Eckverbindungen neu fixieren, Stirnwandoberkanten so zurechtschneiden bzw. schleifen, dass sie nur noch eine schwache Rundung aufweisen, Farbschäden ringsum leicht ausbessern, aus 0,35 mm Weissblech ein neues Dach anfertigen und spritzen. Mit minimalem Zeit- und Geldaufwand ist aus einem Typ „Kassel“ ein Typ „München“ entstanden, den Märklin in der sogenannten Modellserie nie fabriziert hat, obwohl dieser bis lange in die Nachkriegsjahre hinein in den Güterzügen der DB zu beobachten war. Nebeneffekt ist, dass ein fast hoffnungsloses Stück Kulturgut vor der Verschrottung gerettet werden konnte, was mich am meisten freut!


Die nicht mehr salonfähige Original-Ruine


Der als Typ "München" auferstandene Wagen zwischen zwei "Kasselern"

Freundliche Grüsse
Swiss-Tinplater