Hallo
Ich habe für ein anderes Trixforum viele Beiträge angefertigt. Teilweise einfache Geschichten zur Unterhaltung, aber auch Modelle und Umbauten vorgestellt.
Ich möchte hier natürlich keinen in das andere Forum abwerben, im Gegebenteil, ich würde gerne dieses Forum etwas beleben.
Aus Zeitgründen, an Ideen fehlt es eigentlich nicht, kann ich hier keine neuen Beiträge einbringen. Ich glaube aber, dass nicht alle die hier im Forum angemeldet sind, auch alle in anderen Foren mitlesen. Sollte es aber so sein, dann bitte ich um Rückmeldung, dann brauche ich hier nicht alles noch mal einzustellen. Viel Arbeit ist es ja nicht, ich habe die Beiträge ja fertig.
Also, wenn nicht gewünscht, bitte melden, dann lasse ich es.
Hier eine hoffentlich unterhaltsame Fotostrecke ohne tieferen Bildungsanspruch nur so zu Unterhaltung.
Wochenendruhe in einem Diesel BW 1957.
Besuchen wir mal ein „modernes“ BW 1957. Seit kurzem ist das BW dampffrei, es kommen nur noch selten einige Dampfloks zum Wenden.
Das BW wurde neu für die Dieseltraktion eingerichtet. Die damals modernsten Dieselfahrzeuge für den Nebenbahndienst und den neuzeitlichen Wendezugdienst im Vorortverkehr wurden hier stationiert. Die beiden Schnelltriebwagen wenden hier im BW nur, der VT 08 planmäßig und der SVT 04 ist mit einer Sonderleistung an diesem Feiertag hier her gekommen. Seit vielen Jahren schon werden die V 36 im Personenzugdienst eingesetzt, nicht nur im Nebenbahndienst, nein auch im harten Vorortverkehr mit Wendezügen aus VS alter Vorkriegstriebwagen. Dabei werden nicht nur Züge im Taktverkehr gefahren, sondern auch Eilzüge mit wenigen Halten im weiteren Umkreis zu den größeren Nachbarstädten. Die Nebenstrecken werden in den Verkehrspitzen am Morgen und Abend mit längeren Zügen aus Donnerbüchsen gefahren die für diesen Dienst einen roten Anstrich und eine Ofenheizung erhalten haben. Zu den verkehrsschwachen Zeiten reichen Triebwageneinheiten aus VT 75/VB 140 und auf der Hauptstrecke auch der VT 62 mit einem VS 145 als Beiwagen.
Auch eine ganz moderne V65 wendet mit ihrem Nebenbahneilzug mehrmals täglich hier im BW.
1960
Einige Jahre später hat sich einiges verändert. Die Schnelltriebwagen kommen nicht mehr ins BW. Der SVT 04 wurde schon lange ausgemustert, und der VT 08 kommt nicht mehr hier her. Er wurde von E-Lok bespannten Zügen abgelöst. Auch die alten VT 75 und 62 sieht man nicht mehr, ihre Nachfolge haben die modernen Schienenbusse angetreten, die auch einige Zugleistungen der V 36 übernommen haben. Es ist noch mal eine kurze Blüte bevor die umliegenden Strecken unter Fahrdraht sind. Noch verkehren aber die V 36 mit den eleganten VS im Wendezugdienst und auch die V 65 hat noch eine Gnadenfrist.
1965
Nun, fünf Jahre später hat sich erneut einiges, diesmal grundlegendes verändert. Das BW, noch selbstständig, hat viel von seiner Bedeutung eingebüßt was man am Fahrzeugbestand deutlich sehen kann.
Die umliegenden Hauptstrecken sind alle elektrifiziert und werden nun auch im Vorortverkehr mit Wendezügen aus E 41 und Silberlingen bedient. Das hat alle V 36 im Personen und Wendezugdienst überflüssig gemacht. Bis auf zwei hat man alle anderen an umliegende BWs abgeben müssen. Mit den verbliebenen zwei Maschinen werden noch die umliegenden kleineren Nebenstrecken im Nahgütezugdienst bedient und der Bahnhofsvorschub abgewickelt. Die V 65 hat das BW Richtung Norden verlassen, sie war für den doch anspruchsvollen Dienst auf der nichtelektrifizierten, eingleisigen Hauptstrecke mit den Eilzügen überfordert. Ihre Nachfolge haben V 100 eines benachbarten BWs angetreten die aber nicht mehr zum Wenden hier hinkommen. Der ganze restliche Personenverkehr auf den umliegenden Nebenstrecken wird nun von deren Retter, dem Schienenbus abgewickelt. Dabei verirrt er sich auch Regelmäßig noch auf der elektrifizierten Hauptstrecke und auf der eingleisigen Hauptstrecke. Auf der ersteren zu auffüllen von Standzeiten und auf letzterer sogar noch im Eilzugdienst.
1970
Viel hat sich in den letzten fünf Jahren nicht geändert, außer das durch das neue Nummernsystem die Fahrzeuge nun in der „Ep.4“ beschriftet sind.
1975
Durch das verstärkte ausmustern von Dampfloks einerseits und einem kleinen Wirtschaftsboom andererseits bestand ein Mangel an Triebfahrzeugen. Das BW musste einige Schienenbusse an andere BW abgeben, auch eine V 36 hat es eingebüßt. Die verbliebene ist sozusagen der Hofhund und kommt nur noch gelegentlich auf die Strecke und in den Bahnhof zum Rangieren. Einige Strecken haben schon den Gesamtbetrieb eingestellt. Damit das BW für die restlichen Strecken noch genügend Fahrzeuge hat, hilft eine Schienenbusgarnitur der KVG aus. Sie fährt im Auftrag der DB einige Zugleistungen auf der ehemaligen eingleisigen Hauptstrecke die auch zur Nebenstrecke degradiert wurde.
1980
Das Nebenbahnsterben hat wieder voll zugeschlagen. Alle ehemaligen Strecken die von diesem BW bedient wurden sind entweder ganz Stillgelegt, oder im Falle der ehemaligen Hauptstrecke unterbrochen worden. Die nun zwei Stichstrecken haben eine unterschiedliche Zukunft. Der von unserem BW bediente Ast wurde gestern zum Fahrplanwechsel im Gesamtbetrieb stillgelegt. Güterverkehr war schon lange keiner mehr und der Personenverkehr wurde durch immer stärkerer Ausdünnung des Fahrplans unattraktiv gemacht. So blieb zum Schluss nur noch das berühmte Alibizugpaar übrig. Das um 8:40 Uhr Hin und schon um 12: 30 Uhr keiner zurück aus der Kreisstatt wollte war dann wohl klar. Die Zuführung und Rückführung der Triebwageneinheit jeweils als Leerzug hat natürlich auch zum schlechten wirtschaftlichen Ergebnis der Strecke beigetragen.
Die V 36 sammelt noch die verbliebenen Motor, Bei und Steuerwagen ein und macht sich auf den Weg ins nächste BW. Sie wird aber nach ihrer Umstationierung nicht mehr zum Einsatz kommen. Ihre neue Heimat hat viele V 60er und das Personal weigert sich schlichtweg auf so eine Maschine aus der Steinzeit des Dieselbetriebs Dienst zu tun. Eine Vereinigung von Eisenbahnfreunden wird sie aber vor der Verschrottung noch rechzeitig retten und sie noch viele Jahre zur Freude von Eisenbahnfreunden einsetzen. Der letzte Schienenbus aus unserem BW hat noch eine unerwartet lange Zukunft vor sich die sich keiner denken konnte. Er wird zu den letzten Schienenbussen der DB gehören die noch im neuen Jahrtausend beweisen, das Technik aus den 50ern auch nach über 40 Jahren noch zuverlässig funktioniert. Er wird erst zum Fahrplanwechsel 2000 beim BW Tübingen seinen Dienst als letzten Schienenbus der DB quittieren. Die letzten Umläufe brachten ihn noch bis zu 500 Km am Tag ein. Eine warhaft tolle Leistung für so ein Fahrzeug.
So nun ist die kleine Geschichte zuende. Ich hoffe sie hat gefallen, auch wenn sie nichts Wissenswertes rübergebracht hat. Oder doch, es stimmt wirklich, dass die letzten Schienenbusse bis zum Sommerfahrplan 2000 noch einen Tagesumlauf von 500 Km hatten bevor sie entgültig abgestellt wurden.
Neben der einfachen Unterhaltung kann das ganze aber auch als Anregung für die heimische Modellbahn dienen.
Grüße
Dietmar